| Titel: | Beschreibung einer Maschine zum Beschneiden des Papieres, der Karten etc., so daß die Eken genau rechte Winkel bilden, und ein Blatt so groß wird, als das andere. Von Joh. Oldham, Esq., an der Bank von Irland. | 
| Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXXXIII., S. 453 | 
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                        CXXXIII.
                        Beschreibung einer Maschine zum Beschneiden des
                           Papieres, der Karten etc., so daß die Eken genau rechte Winkel bilden, und ein Blatt so
                           groß wird, als das andere. Von Joh.
                              Oldham, Esq., an der Bank von Irland.
                        Aus dem London Journal of Arts. Julius 1828. S.
                              198.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Oldham's Maschine zum Beschneiden des Papieres.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine von meiner Erfindung wurde zum Beschneiden der
                              Banknoten gebraucht, und kann auch zum Beschneiden der Spiel- und Visitkarten
                              dienen. Die Zeichnung ist in einem Sechzehntel Zoll auf den Fuß; sie kann aber auch
                              groͤßer oder kleiner seyn, je nachdem man sie zu verschiedenen Zweken
                              verwendet. Alle Arten von Hoͤlzern zur eingelegten Arbeit koͤnnen mit
                              dieser Maschine in parallele Streifen, Dreieke, Viereke oder Vieleke geschnitten
                              werden; eben so Tuch, Leder und Metall. Ich habe mich derselben auf der Bank viele
                              Jahre lang mit Vortheil zum Beschneiden der Banknoten bedient.
                           Fig. 29.
                              stellt diese Maschine im Aufrisse von der Endseite her gesehen dar. Fig. 30. zeigt sie ebenso
                              von der Seite. Dieselben Buchstaben bezeichnen in beiden Figuren dieselben
                              Gegenstaͤnde.
                           
                           a, ist der oberste Querbalken mit regelmaͤßigen
                              Furchen, b, b: c, c sind Seitenpfosten; d, d, sind die Querfuͤße an denselben, mit
                              verstaͤrkenden Strebehoͤlzern; e, e, ist
                              eine vierekige Kiste, in welcher die Presse steht, und in welche die Abschnizel
                              fallen. Fig.
                                 30. ist ein Querdurchschnitt der senkrechten Pfosten, c, c, in einer horizontalen Linie. In den senkrechten
                              Pfosten befinden sich rechtwinkelige Furchen zur Aufnahme der hervorstehenden Enden
                              der Querstuͤze aus Gußeisen, f die sich darin auf
                              und nieder schiebt. In der Mitte der unteren Seite dieses Stuͤkes, f, befindet sich ein Knopf mit einer runden
                              Hoͤhlung in seinem Inneren, welche das obere Ende der Schraube, g, aufnimmt, die in dem Querstuͤke, h, aus Gußeisen arbeitet, welches so wie, gebildet, aber
                              an den Pfosten, c, c, fest angebolzt ist. Auf der
                              Schraube, g, befindet sich ein kreisfoͤrmiger
                              Ring oder Griff, i, mittelst dessen die Schraube
                              teilweise gedreht werden kann, und unmittelbar daruͤber sind
                              Querloͤcher angebracht, um die Presse mittelst einer Hebelstange anzuziehen.
                              Auf dem Querstuͤke, f, ist das Brett, j, aufgebolzt, und auf jedem Ende dieses Brettes sind
                              die Falzstuͤke, k, k, befestigt, damit ein
                              anderes Brett, l, darin sich schieben kann. Quer durch
                              die Mitte dieses Brettes, und parallel mit den Stuͤken, k, k ist das Zungenstuͤk, m, befestigt, das in eine Furche auf dem Boden des Brettes, I, paßt. Eine horizontale Darstellung hiervon liefert
                              Fig. 32.,
                              und unmittelbar unter dieser Figur sieht man auch, I, in
                              Verbindung mit, f, von der Endseite, und, f von der Seite allein. In der Mitte des Brettes, l, ist ein Stift fuͤr ein kreisfoͤrmiges
                              Brett, n, welches sich darauf dreht, und auf welches das
                              zu beschneidende Papier zu liegen kommt. Zwischen dieses Papier und das
                              kreisfoͤrmige Brett kommt ein Sparstuͤk und ersteres ist auf seinem
                              Rande in irgend eine erforderliche Anzahl von Theilen getheilt, so daß ein Zeiger
                              auf dem Brette, l, auf jeden derselben weiset.
                           Man wird nun begreifen, wie das zu beschneidende Papier auf dem Centralstifte des
                              Brettes, n, gedreht werden kann, und daß dasselbe
                              zugleich mit dem Brette ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts unter dem
                              obersten Querstuͤke, a, und den Seitenfalzen, k, k, geschoben werden kann, deren Oberflaͤchen
                              gleichfalls in Zolle und Zehntheile von Zollen eingetheilt werden
                              muͤssen.
                           In Fig. 33.
                              ist der Pflug von mehreren Seiten dargestellt. Er nimmt zwei Messer auf, so wie das
                              Papier sie fordert, und diese Messer befinden sich in demselben in folgender Lage.
                              Der Pflug besteht aus drei Hauptstuͤken: aus dem oberen und aus den beiden
                              Seitentheilen. Der obere Theil, o, ist so breit, als das
                              Querstuͤk a, und ist mit einem festen Griffe
                              versehen. Die Seiten, p, p sind mittelst Schraubenbolzen und
                              Nieten mittelst correspondirender Loͤcher in dem oberen Stuͤke und in
                              den Seiten auf ersteres aufgebolzt. Die darunter befindlichen Figuren zeigen das
                              Detail von innen und im Querdurchschnitte, wie die Messer eingesezt sind. In jeder
                              Seite oder in jedem Baken ist eine Furche eingeschnitten, in welcher sich Schrauben
                              befinden, die oben und unten festgehalten sind, so daß sie sich nicht auf und nieder
                              bewegen koͤnnen, die aber, wenn sie sich drehen, den Nieten auf denselben
                              diese Bewegung gestatten: man sieht sie in, q, q. Jedes
                              dieser Niete hat einen nach innen hervorstehenden Stift, der in flache
                              Loͤcher paßt, die sich au den oberen Enden der Messer, r, r, befinden. Die 33ste Figur und die folgenden sind im
                              Viertelmaßstabe.
                           Die Messer und die Vorrichtung, durch welche sie auf und nieder steigen, sind in die
                              Baken eingelassen, so daß sie mit der inneren Flaͤche derselben ganz eben
                              liegen. Fig.
                                 34. zeigt eine dieser Schrauben abgesondert, wie sie befestigt wird, mit
                              dem beweglichen Niete und dem hervorstehenden Stifte. Das obere Ende einer jeden
                              Schraube endet sich in einen runden Stift, der nach abwaͤrts gespalten ist,
                              und daruͤber ist ein Triebstokrad mit einem Knopfe auf aͤhnliche Weise
                              gespalten. Dieser Triebstok paßt auf den gespaltenen Stift. Daruͤber ist ein
                              Querdurchschnitt einer hohlen Verbindungskappe mit einer staͤhlernen
                              Querzunge, die in den Einschnitt des Schraubenstiftes und des Knopfes des
                              Triebstokes paßt, so daß, wenn sie uͤber einander niedergelassen werden, sie
                              alle mit einander sich drehen muͤssen. In der Mitte und oben auf dem oberen
                              Stuͤke, o, laͤuft das Rad, s, los auf seinem Mittelpuncte, und greift in die beiden
                              Triebstokraͤder, t, t, ein. Auf dem Rade, o, ist ein Fliegenniet mit Fluͤgeln.
                           Man sieht, daß wenn der Pflug auf seiner Stelle ist, wie in Fig. 35., und er mit der
                              rechten Hand hin und her geschoben wird, und das Niet gelegentlich links gedreht
                              wird, die Messer zugleich nach abwaͤrts vorgeschoben werden, und entweder
                              vorruͤken werden oder nicht, je nachdem die Verbindungskappen, u, u, darauf sind oder nicht. Die Rippen, v, v, laufen in den Furchen, b,
                                 b, Fig.
                                 29., und halten die Messer zu ihrem Dienste an. Ich machte den oberen
                              Querbalken, a, genau so breit, als die Banknote, wodurch
                              beide Messer zugleich schneiden koͤnnen. Ich schneide auch immer das Papier
                              in derselben Laͤnge und vollkommen vierekig.
                           Mit dieser Vorrichtung und mit meiner Luftpumpe war das Papier zu 45,000 Banknoten in
                              anderthalb Stunden mit einem einzelnen Menschen hergerichtet und zum Druke fertig;
                              ich fand es aber fuͤr besser, das Papier bis zum folgenden Morgen liegen zu
                              lassen. Das Papier
                              leidet auf diese Weise weit weniger, als wenn es auf die gewoͤhnliche Weise
                              geleimt und mit den Haͤnden viel herumgezogen wird, was bei
                              Banknoten-Papier wichtig istDie Beschreibung koͤnnte deutlicher seyn. A. d. Ueb..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
