| Titel: | Tragbare Drukerpresse. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XII., S. 82 | 
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                        XII.
                        Tragbare Drukerpresse.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 289. 21. Februar 1829.
                              S. 18.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Tragbare Drukerpresse.
                        
                     
                        
                           Das Mechanics' Magazine N. 276. (und aus diesem das Polyt. Journal
                              Bd. XXXI. S. 363.) theilte Hrn. Clarke's tragbare Drukerpresse mit. Ein Hr. T. findet an Hrn. Clarke's
                              Presse nicht alle Vortheile, die derselbe daran aufzaͤhlt, und gibt folgende
                              Beschreibung und Abbildung der in Schottland sehr haͤufigen sogenannten Fleischer-Pressen (Butcher-Presses).
                           
                              „A, in Fig. 11 ist ein
                                 vollkommen ebener glatter Stein, der fest in Holz eingelassen ist, und auf
                                 welchen die Formen gelegt werden. Das Blatt, welches bedrukt werden soll, kommt
                                 auf den Dekel, B, das Raͤhmchen, C, wird herabgelassen, und zugleich mit dem Dekel
                                 und dem Blatte auf die Form geschlagen. Die Platte D
                                 (ein Stuͤk hartes Holz von der in der Figur angezeigten Form) wird dann
                                 aus der oberen Deke der Presse (die, zuruͤkgeschlagen, eine Lade bildet,
                                 E,) herausgehoben, auf den Ruͤken des Dekels
                                 gelegt, und der Hebel, F, uͤber die Mitte der
                                 Platte herabgezogen, wo dann, wenn der Druker mit dem Gewichte seines Leibes,
                                 einen Augenblik uͤber, auf das gegen ihn gekehrte Ende des Hebels
                                 druͤkt, ein guter Abdruk erhalten werden kann. Zwischen den Fuͤßen
                                 der Presse koͤnnen, wie die Figur zeigt, Stellen und eine Lade zur
                                 Aufnahme verschiedener Geraͤtschaften angebracht werden. Wenn man die
                                 obere Deke der Presse nur zur Haͤlfte oͤffnet, (in dieser Lage
                                 kann man sie erhalten, wenn man die Platte senkrecht auf eine Kante unter
                                 derselben aufstellt), so gibt die Presse selbst eine Stelle. G, Fig. 13 gibt eine
                                 Idee von dem sogenannten Galgen, dessen eines Ende (wenn das Holzwerk der Presse
                                 mittelst Schrauben und Niete zusammengefuͤgt seyn sollte) zum Auf-
                                 und Zuschrauben dieser Niete vorgerichtet seyn kann.
                              
                           Diejenigen, die, wie der Dichter Cowper, zu ihrer eigenen
                              Unterhaltung sich dieser Presse bedienen wollen, muͤssen sich mit den
                              Geheimnissen der Quadrate, der Platte und des Dekels etwas vertraut machen; denn
                              sonst werden sie bei dieser Arbeit nur eine traurige Unterhaltung finden.
                           Drukern von Profession, welche bei Kerzenlicht arbeiten muͤssen, wuͤrde
                              ich rathen, an den Knoͤpfen ihrer Weste uͤber die Brust ein kleines
                              Stuͤk Spiegel oder selbst nur weißes Papier auf der Brust zu befestigen.
                              Dadurch wird das Licht auf die Formen zuruͤkgeworfen, und es wird mancher
                              Augenblik gewonnen. Gibt es aber etwas Kostbareres, als Augenblike, aus welchen die
                              Zeit bestehtDiese Vorrichtung laͤßt sich auch bei anderen Arbeiten, die des Nachts
                                    vorgenommen werden muͤssen, benuͤzen. A. d. U.?
                           Ein anderer Dilettant in der Drukerei erzaͤhlt a. a. O., er habe vor ein Paar
                              Jahren eine aͤhnliche Presse, wie jene des Hrn. Clarke, sich selbst verfertigt, habe aber dieselbe aufgegeben, da sie ihm
                              nicht ganz entsprach, und eine neue dafuͤr gemacht, die noch wohlfeiler
                              kommt, und schoͤner drukt. Die Redaktion bezeugt, daß die eingesendeten
                              Abdruͤke sehr schoͤn sind, obschon die Lettern bereits uͤber
                              ein Jahr gebraucht werden.
                           
                              „Die meisten Theile dieser Presse sind jener der gewoͤhnlichen
                                 Drukerpresse aͤhnlich. Das Gestell ist aus starkem Buchenholz und die
                                 Spindel der Presse und der Griff sind aus Eisen. Der obere Theil der Spindel ist
                                 eine maͤnnliche Schraube (Fig. 12), die in
                                 einer weiblichen Schraube an dem oberen Theile des Gestelles arbeitet; der
                                 untere Theil endet sich in eine Spize, die auf der Platte in einem runden Loche
                                 eines oben auf derselben befestigten Stuͤkes Eisen ruht. Die Platte (die
                                 10 Zoll auf 12 im Gevierte haͤlt) haͤngt in Schnuͤren, die
                                 an ihren Eken
                                 befestigt und in Haken eingehaͤngt sind, welche in dem Stiefel, in
                                 welchem die Spindel laͤuft, eingeschraubt steten. Der Stiefel wird
                                 mittelst eines Stiftes gehalten, der durch ein Loch in der Mitte der Spindel
                                 laͤuft. Die Presse wird mittelst eines Griffes getrieben, der außen an
                                 dem oberen Theile der Presse angebracht ist. Mein Dekel und mein
                                 Raͤhmchen ist an einem flachen Stuͤke Buchenholz von der
                                 Groͤße der Platte angebracht, und mit Zinn belegt, worauf die Formen
                                 ruhen. Mittelst eines Knopfes am Ruͤken derselben werden sie mit der
                                 rechten Hand unter der Presse eingefuͤhrt, und aus derselben
                                 gezogen.“
                              
                           
                              „Meine Presse drukt schneller, wie es scheint, als jene des Hrn. Clarke; denn ich kann mittelst derselben 100
                                 Abzuͤge in einer Stunde erhalten. Noch ein anderer großer Vortheil ist
                                 der, daß sie zugleich, vor und nach dem Druke als Presse fuͤr das Papier
                                 dient.“
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
