| Titel: | Verbesserung an der Maschine zum Scheren und Zurichten der Tücher und anderer aus Wolle verfertigten Stoffe, worauf Wilh. Marshall, Scheren-Fabrikant zu Fountain Grove, Haddersfield, Grafschaft York, sich am 26. April 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XXXVII., S. 182 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserung an der Maschine zum Scheren und
                           Zurichten der Tuͤcher und anderer aus Wolle verfertigten Stoffe, worauf Wilh. Marshall,
                           Scheren-Fabrikant zu Fountain Grove, Haddersfield,
                           Grafschaft York, sich am 26. April 1828 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
                              1829. S. 65.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              V.
                        Marshall, Verbesserung an der Maschine zum Scheren und Zurichten
                           der Tuͤcher etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, so wie die Anwendung derselben, ist in folgender Beschreibung und
                              Abbildung, in welcher dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde bezeichnen,
                              dargestellt.
                           Fig. 18 ist
                              ein Seiten-Aufriß; Fig. 20 ein Grundriß;
                              Fig. 19
                              ein End-Aufriß meiner Erfindung oder Verbesserung an der
                              Tuchscher-Maschine, und Fig. 21, 22, 23, 24 und 25 stellen verschiedene
                              Theile derselben einzeln dar.
                           Die Eigenschaften und Wirkungen dieser Maschine lassen sich unter drei Bewegungen
                              bringen: 1) die Bewegung, welche die schneidende Wirkung der Scheren hervorbringt;
                              2) diejenige, durch welche das Tuch waͤhrend des Scherens durchlaͤuft;
                              3) diejenige, wodurch eine neue Tuchflaͤche unter die Scheren oder Messer gebracht wird, nachdem
                              jene, welche man fruͤher unter die Scheren gestellt hat, bereits ausgeschoren
                              ist. Diese leztere Bewegung wird von dem Arbeiter, oder von der Person, welche die
                              Maschine zu bedienen hat, hervorgebracht; die beiden ersteren bringt die Maschine
                              durch sich selbst hervor, die mittelst eines Laufbandes von irgend einer Triebkraft
                              her in Bewegung gesezt wird. Das Laufband laͤuft uͤber die
                              Lauf-Rolle, A, in Fig. 18, welche auf der
                              Spindel, B, gehoͤrig befestigt ist. Durch diese
                              Spindel oder Achse wird die erste Bewegung, naͤmlich die der Scheren oder
                              Messer, hervorgerufen, so wie die zweite oder der allmaͤhliche Durchzug des
                              Tuches unter der Schere.
                           Die erstere dieser Bewegungen wollen wir zuerst beschreiben. In Verbindung mit der
                              Rolle, A, und auf derselben Spindel, B, befestigt, steht die Rolle, C, welche mittelst des Laufriemens, D, die
                              kleine Rolle, E, treibt. Diese leztere Rolle steht mit
                              der Spindel, F, in Verbindung, welche an ihrem
                              entgegengesezten Ende ein Rad, G, fuͤhrt (wie man
                              in Fig. 19
                              und 20
                              sieht). Auf der Vorderseite dieses Rades, G, befindet
                              sich ein excentrischer Stift, H, Fig. 19 und 20, und an
                              diesem Stifte, H, ist eine kleine Stange, eine
                              Verbindungs-Stange, I, angebracht. K, ist ein Cylinder aus Holz, oder aus irgend einem
                              andern Materiale, der sich frei um seine Achse, K, K,
                              dreht. In der unteren Seite dieses Cylinders, K, ist das
                              Messer oder das bewegliche Scherenblatt, O, O, in
                              spiralfoͤrmiger Lage gehoͤrig befestigt, wie die Zeichnungen in Fig. 19 und
                              23
                              ausweisen.
                           Auf der obern Seite des Cylinders, K, ist ein kleines
                              hervorstehendes Stuͤk, L, mittelst Schrauben oder
                              auf irgend eine andere Weise wohlbefestigt, so wie mit dieser die bereits
                              beschriebene Stange, I, mittelst eines Riemens oder
                              Stuͤkes Leders verbunden ist, das sich an einen aͤhnlichen Riemen an
                              dem gegenuͤberstehenden Ende der Stange, I, so
                              anschließt, daß die Mittelpunkte des excentrischen Stiftes, H, und das Stuͤk, L, waͤhrend
                              jedes Theiles der Umdrehung des Rades, G, in gleicher
                              Entfernung gehalten werden. Es ist nun offenbar, daß der excentrische Stift, H, waͤhrend er sich um den Mittelpunkt des Rades,
                              H, dreht, abwechselnd bald vor dem Mittelpunkte des
                              Cylinders, K, voraus, bald hinter demselben
                              zuruͤktreten muß. Da nun der Mittelpunkt, L, mit
                              welchem, H, mittelst der Stange, I, verbunden ist, excentrisch gegen den Mittelpunkt, K, ist, mit welchem er in Verbindung steht, so muß die
                              Umdrehung des Rades, G, eine Schwingung erzeugen, oder
                              eine Bewegung des Cylinders, K, nach vor- oder
                              ruͤkwaͤrts. M, ist der Lieger oder das
                              stillstehende Messer, das an dem Schlitten, N, N, N, N,
                              wohlbefestigt ist. Nach diesem Lieger: ist das Spindel-Messer, O, O, gestellt, welches in dem Cylinder, K, befestigt ist, und in eine zum Schneiden gehoͤrige Lage
                              gebracht: dieß geschieht mittelst einer Schrauben-Vorrichtung, P, P, die die Achse des Cylinders, K, stellt, in welcher das Messer, O, O befestigt ist, wodurch die Federn, Q, Q,
                              zuruͤk gedruͤkt werden, welche die Mittelpunkte von, K, stuͤzen. (Siehe Fig. 19 und 23.) Wenn die
                              Scheren-Blaͤtter so gestellt sind, so bewirkt dann die schwingende
                              Bewegung des Cylinders, K, von welcher wir oben
                              sprachen, daß die Blaͤtter, O, O, und M, M, schneiden.
                           Man muß hier bemerken, daß die ganze schneidende Maschinerie von dem Schlitten oder
                              Wagen, N, N, N, N, getragen wird, der sich auf seinen
                              Mittelpunkten, R, R', dreht. Es geschieht mittelst des
                              Mittelpunktes R', (der, je nachdem man den Theil, S, naͤmlich hebt oder senkt, wandelbar ist, wie
                              man in Fig.
                                 21 sieht,) daß der Schlitten, N, N, N, N,
                              parallel mit dem Tuche gehalten wird, welches geschoren werden soll. T, ist ein Hebel, welcher ein Gewicht, t, fuͤhrt, wodurch der Schlitten, N, N, N, N, so oft es noͤthig ist, von dem Tuche
                              gehoben wird, wie wir unten zeigen werden.
                           Der Schlitten oder Wagen, u, u, u, u, welcher die zweite
                              Bewegung erzeugt, laͤuft auf Raͤdchen, die in zwei geraden Kanten oder
                              Bahnen von irgend einer gehoͤrigen Laͤnge laufen, hier aber bei, W, W, W, W, abgebrochen dargestellt sind. Mittelst
                              dieses Schlittens oder vielmehr dieses Wagens wird das Tuch regelmaͤßig unter
                              die Scheren gebracht, und der Wirkung der Scheren auf die bereits bemerkte Weise
                              unterzogen. An dem entgegengesezten Ende der Spindel, B,
                              ist eine Reihe von Rollen befestigt, X, in deren eine,
                              je nachdem eine verschiedene Geschwindigkeit erfordert wird, der Laufriemen, Y, (siehe Fig. 19 und 30) geworfen
                              wird. Der Laufriemen, Y, treibt die Rolle, Z, an deren Mittelpunkte der Triebstok, g, angebracht ist, der in das Rad 10 eingreift, und
                              durch die Spindel 11 den Zahn-Triebstok 12 in Bewegung sezt. (Siehe Fig. 18 und
                              19.)
                              Dadurch laͤuft nun der Zahnstok 13 zugleich mit dem Schlitten, u, u, u, u. Das Ende der Spindel 11, an welcher der
                              Zahn-Triebstok sich befindet, wird von einem Hebel, 14, gestuͤzt, der,
                              indem er sich um seinen Stuͤzpunkt 15 schwingt (siehe Fig. 18), von dem
                              Zahnstoke 13 frei wird, sobald das Tuch seine gehoͤrige Streke unter den
                              Scheren hingelaufen ist und der Wagen, u, u, u, u, das
                              Ende seines Laufes erreicht hat.
                           Die dritte Bewegung, oder diejenige, wodurch eine frische Flaͤche Tuches unter
                              die Scheren kommt, und die, wie gesagt wurde, durch den Arbeiter selbst
                              hervorgebracht wird, geschieht dadurch, daß die cylindrischen Walzen, 16a, 16, von den Hunden oder Sperrkegeln, 17, 17 frei
                              gemacht werden, und das Tuch uͤber den Rahmen, u, u,
                                 u, u, so lang
                              gewunden wird, bis eine frische Tuchflaͤche unter die Scheren gelangt, wo
                              dann die Sperrkegel, 17, 17, wieder eingelegt werden, und das Tuch waͤhrend
                              des Scherens auf dem Wagen, u, u, u, u, festgehalten
                              wird. Unter dem auf diese Weise auf dem Wagen, u, u, u,
                                 u, ausgespannten Tuche und unmittelbar unter der Kante des Scherenblattes
                              oder Messers, M, M, befindet sich der Cylinder oder die
                              Walze 18 (siehe Fig. 22), die von dem Schlitten, 19, und von dem Bande, 20, festgehalten
                              wird. Die Oberflaͤche dieses Cylinders oder dieser Walze ist mit einem
                              Wollentuche oder mit einem aͤhnlichen Stoffe bedekt, und etwas uͤber
                              dem Niveau der oberen Kante des Wagens, u, u, u, u,
                              erhoben, wodurch das Tuch unter dem Messer in Beruͤhrung gebracht, und
                              waͤhrend der Wirkung des Messers, O, O (siehe
                              Fig. 18
                              und 19)
                              festgestuͤzt wird. Diese geringe Erhoͤhung des Tuches mittelst des
                              Cylinders oder mittelst der Walze 18 sieht man deutlicher in Fig. 18, wo, so wie in
                              Fig. 20
                              das Tuch roth gezeichnet ist „(was nothwendig im Kupferstiche wegbleiben
                                 mußte. A. d. O.)“
                              
                           In dem Baue dieser Maschine finden sich drei besondere, abgeschiedene Theile: 1) die
                              Laufbahn, die bei W, abgebrochen ist, (die aber bei
                              einer Schermaschine dieser Art 14 Fuß lang seyn muß) mit der Trieb-Spindel
                              oder Trieb-Achse, B, und ihrem Zugehoͤre.
                              2) der Wagen, u, u, u, u, sammt Zugehoͤr. 3) Der
                              Schwing-Wagen, N, N, N, N, der den beschriebenen
                              Scher-Apparat fuͤhrt. Um nun den Bau der Maschine noch deutlicher zu
                              zeigen, habe ich einzelne Theile derselben besonders dargestellt. Fig. 21 stellt den Aufriß
                              eines Theiles der Maschine auf der entgegengesezten Seite von Fig. 18 dar, wo man die
                              Rolle, X, und das Laufband, Y, noch deutlicher sieht, als in Fig. 19. Fig. 22 zeigt eine
                              End-Ansicht, wie Fig. 19, wo der
                              Schwing-Wagen, N, N, N, N, und der
                              Lauf-Wagen, u, u, u, u, abgenommen ist, um den
                              Bau des Cylinders oder der Walze, 18, und der Stuͤzen derselben zugleich mit
                              dem Raͤderwerke darzustellen, das den Lauf-Wagen, u, u, u, u, in den Gang bringt. Fig. 24 und 25 zeigt
                              Seiten- und Ende-Ansichten des Lauf-Wagens, u, u, u, u, wo noch, außer den bereits beschriebenen
                              Theilen, ein Sperr-Rad mit seinem Sperrkegel, 21, in Verbindung mit der
                              Walze, 22, dargestellt ist, wodurch das Tuch mittelst der Riemenstreifen, 23, und
                              dem Querstuͤke 24 (siehe Fig. 20) gespannt und
                              gestrekt wird. Figur 23 ist ein Grundriß der unteren Seite des Schwing-Wagens,
                              N, N, N, N, um die Schrauben-Vorrichtung, P, P, zu zeigen, wodurch das Messer, O, O, gestellt, und auch die Spiral-Richtung, in
                              welcher es in dem Cylinder, K, angebracht ist,
                              angedeutet wird.
                           Wenn man mit dieser Maschine arbeitet, so ist das Erste, was geschehen muß, dieses, daß der
                              Triebstok, 12, außer Umtrieb gesezt wird, was dadurch geschieht, daß man die Feder,
                              25, zuruͤk druͤkt, wodurch der Hebel 26, Fig. 18 und 20 frei wird,
                              und in Folge der Wirkung des Gewichtes 28 in die Hoͤhe steigt, welches, da es
                              mit der Stange, 29, verbunden ist, den Hebel 14 in senkrechte Lage stellt, wodurch,
                              da der Triebstok, 12, auf dem Hebel, 14, ruht, der Zahnstok, 13, und der Wagen, u, u, u, u, frei werden. Der Wagen laͤuft dann in
                              der Richtung der schwarzen Pfeile (Fig. 18 und 20), und ein
                              Stuͤk des Tuches windet sich regelmaͤßig um eine der Walzen, 16a, in dem das Ende an Stiften oder
                              Spannhaͤkelchen, die zu diesem Ende in der darauf befindlichen Furche
                              angebracht wurden, eingehaͤkelt ist, waͤhrend das andere Ende des
                              Tuches uͤber die oberen Seitenleisten des Wagens, u,
                                 u, u, u, gezogen und auf aͤhnliche Weise an dem anderen Cylinder 16
                              befestigt ist, wie die rothe Farbe in den Zeichnungen 18, 19 und 20 zeigt. Der
                              Wagen, u, u, u, u, wird nun
                              zuruͤkgefuͤhrt, so daß das Mantel-Ende des Tuches uͤber
                              den Cylinder oder uͤber die Walze, 18, kommt, wo dann, nachdem die
                              Sperrkegel, 17, wieder in das Zahnrad eingelegt wurden, das Tuch mittelst der
                              Griffe, 30, 30, gespannt, und auch in entgegengesezter Richtung gestrekt wird, indem
                              man die mit dem Theile 24 verbundenen Haken einhaͤkelt und auch jene an dem
                              entgegengesezten Ende des Rahmens, u, u, u, u, wie man
                              in Fig. 20
                              sieht. Gespannt wird es durch Umdrehung der Walze, 22, die gleichfalls durch
                              Sperr-Raͤder und Sperrkegel, wie die Figur zeigt, festgehalten
                              wird.
                           Man seze nun, daß jezt der Schwing-Wagen, N, N, N,
                                 N, welcher die Messer oder Scherenblaͤtter fuͤhrt, in jene
                              Lage gekommen ist, die durch die rothe Außenlinie in Fig. 18 angedeutet ist:
                              denn diese Lage wird er immer annehmen, indem das Gewicht, t, und der Hebel, T, ihn aufwiegen, wenn er
                              nicht durch den Sperrkegel, 31, wie in Fig. 18 niedergehalten
                              wird. Der Schwing-Wagen, N, N, N, N wird nun mit
                              der Hand herabgefuͤhrt, und mittelst des Sperrkegels, 31, in
                              Beruͤhrung mit dem Tuche gehalten. Der Riemen, D,
                              theilt aber der Rolle, E, leine Bewegung mit, eben so
                              wenig als der Triebstok 12 dem Zahnstoke 13, bis nicht auch der Hebel, 26, durch die
                              Hand niedergedruͤkt und mittelst des Sperrkegels, 25, und des Theiles, 27,
                              (wie man in Fig.
                                 18 und 20 sieht) festgehalten wird. Dadurch kommt der Triebstok, 12, in Umlauf,
                              der Riemen, D, wird mittelst der Spann-Rolle, 32,
                              gespannt, und beide Scherenblaͤtter, O, O, kommen
                              in Bewegung, und der Wagen, u, u, u, u, kommt in Gang.
                              Da der Theil, K, sich mittelst der bereits beschriebenen
                              Bewegungen sehr schnell schwingt, und der Wagen, u, u, u,
                                 u, sich zugleich in der Richtung der rothen Pfeile langsam bewegt (Fig. 18); so kommt das roth
                              angedeutete Tuch uͤber den Ruhe-Cylinder oder die Ruhe-Walze,
                              18, auf welcher es der Einwirkung der Messer oder Scherenblaͤtter so lang
                              ausgesezt bleibt, bis der Wagen, u, u, u, u, so weit
                              gelangte, daß das Mantel-Ende des Tuches an die Kante des Messers, M, kommt. Sobald dieß geschieht, kommt die Schraube, 33,
                              die horizontal an dem Ende des Theiles 24 angebracht ist (siehe Fig. 18 und 20) in
                              Verbindung mit dem Feder-Sperrkegel, 31, und befreit, indem sie denselben
                              zuruͤk treibt, den Schwing-Wagen, N, N, N,
                                 N, welcher mittelst des uͤberwiegenden Gewichtes, t, und des Hebels, T, von
                              dem Tuche aufgehoben wird. Zu gleicher Zeit wird auch der Sperrkegel 25, auf welchen
                              der Theil, 34, wirkt, zuruͤk gedruͤkt, und, indem dadurch der Hebel,
                              26, frei wird, hebt das uͤberwiegende Gewicht, 28, den Triebstok, 12, aus dem
                              Zahnstoke, 13, und der Wagen, u, u, u, u, bleibt
                              augenbliklich in seinem Laufe stehen. Dieser Wagen, u, u, u,
                                 u, wird dann in der Richtung der schwarzen Pfeile zuruͤkgeschoben;
                              ein frisches Stuͤk von dem Tuche kommt, nach der oben angegebenen Weise, von
                              dem Cylinder, 16 a, auf den Cylinder, 16, und die Arbeit
                              wird wieder, wie vorher fortgesezt.
                           Waͤhrend die Maschine arbeitet, ist es wesentlich nothwendig, daß die Kanten
                              der Scherenblaͤtter oder Messer, O, O, und M, M, gelegentlich mit Oehl bestrichen werden. Aus
                              diesem Grunde ist eine Oehlflasche mit einem Pinsel in Fig. 19 in der bequemsten
                              Lage angebracht.
                           Ich nehme nicht einzelne Theile der Tuchscher-Maschine, die bereits
                              fruͤher gebraucht wurden, als mein Patent-Recht in Anspruch, sondern
                              jene Stellung und Verbindung der Theile, die hier oben beschrieben wurde; auch
                              gewisse Modificationen meiner Maschine, z.B., wenn man die Schwung-Bewegung
                              des Theiles, K, in eine umdrehende verwandeln
                              wuͤrde; wenn man noch eine Verbindungs-Stange an dem excentrischen
                              Stifte, H, anbraͤchte (wie die punktirten Linien
                              in Fig. 20
                              andeuten), wodurch dann noch eine andere Reihe von Scherenblaͤttern, wie, M, M, und O, O, getrieben
                              und eine doppelte Scher-Maschine zu Stande gebracht werden koͤnnte;
                              auch jene Abaͤnderung, wodurch das Tuch von einem Ende zum anderen statt nach
                              der Quere, wie in der hier beschriebenen Maschine geschoren wird, Alle diese
                              Abaͤnderungen, die ich bereits versucht und gut befunden habe, sind
                              fuͤr sich selbst zu einleuchtend, als daß sie einer weiteren Entwikelung
                              beduͤrfen. Ich bemerke ferner, daß die Geschwindigkeit, mit welcher sich die
                              verschiedenen Theile meiner Maschine bewegen, so wie die Mittel, wodurch die
                              verschiedenen Bewegungen erzeugt werden, durch andere, als die hier angegebenen
                              ersezt und verschieden abgeaͤndert werden koͤnnen. Diese
                              Abaͤnderungen, so wie die verschiedenen Groͤßen-Verhaͤltnisse und der Stoff
                              der einzelnen Theile der Maschine haͤngen von der Art der Tuͤcher ab,
                              die auf demselben geschoren werden sollen. Ein geschikter verstaͤndiger
                              Arbeiter, der eine solche Maschine gehoͤrig verfertigen kann, wird alle diese
                              Abaͤnderungen gehoͤrig zu treffen wissenDas Repertory of Patent-Inventions hat in
                                    demselben Hefte S. 105 und 152 einen Patent-Proceß der HHrn. Lewis gegen Hrn. Davis
                                    in extenso mit allen juridischen
                                    Schnurrpfeifereien eingeruͤkt, die der streit- und
                                    raͤnkelustige Leser a. a. O. selbst nachlesen mag, wenn er sich von
                                    der Erbaͤrmlichkeit der englischen Patent-Geseze und des
                                    englischen Gerichtswesens einen deutlichen Begriff machen will. Hr. Rayner, der diese „cause célébre“ des
                                    englischen Gerichts-Hofes dem Redakteur des Repertory mittheilte, bemerkt, daß, wenn der Gerichtshof fortfahrt
                                    so zu urtheilen, etc. die englische Industrie bald zu Grabe gehen
                                    muͤsse, und Niemand mit Sicherheit ein Patent auf eine
                                    Tuchscher-Maschine nehmen kann. Indessen haben wir hier schon wieder
                                    eine neue Maschine, die neue Processe veranlassen wird. A. d. U..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
