| Titel: | Methode Hüte für Herren und Damen zu verfertigen, bei welchen die Kette aus Fischbein, der Eintrag aus Seide, Baumwolle oder aus irgend einem anderen gesponnenen Faserstoffe ist, und auf welche Hr. Achill Bernardiere sich am 27. September 1822 ein Patent auf 5 Jahre ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XXXIX., S. 189 | 
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                        XXXIX.
                        Methode Huͤte fuͤr Herren und Damen
                           zu verfertigen, bei welchen die Kette aus Fischbein, der Eintrag aus Seide, Baumwolle
                           oder aus irgend einem anderen gesponnenen Faserstoffe ist, und auf welche Hr. Achill Bernardiere sich am 27. September 1822 ein Patent auf 5 Jahre
                           ertheilen ließ.
                        Aus der Description des Machines et Procédés
                                 spécifiés dans les Brevets d'Invention, par Mr. Christian.
                              T. XV. 1828. S. 39. (Auch im Repertory of Patent-Inventions. April
                              1829. S. 253.)
                        Bernardiere's Methode Huͤte fuͤr Herren und Damen zu
                           verfertigen.
                        
                     
                        
                           Diese Huͤte werden mittelst hoͤlzerner Formen verfertigt. Die Kette ist
                              Fischbein; der Eintrag Seide, Baumwolle, oder irgend ein gesponnener Faserstoff. Der
                              Eintrag wird um die Kette, die auf der Form befestigt ist, bloß mittelst der Finger
                              geschlagen. Der Hut wird, nachdem er aus der Hand des Arbeiters gekommen ist,
                              gebleicht, gefaͤrbt, und hierauf zugerichtetDieß ist die ganze Patent-Erklaͤrung. Was lernt man hieraus
                                    anderes, als daß die Franzosen ihre Patent-Erklaͤrungen so
                                    schlecht machen koͤnnen, als die Englaͤnder und Amerikaner! Es
                                    laͤßt sich aber auch noch etwas aus diesem Patente uͤber den
                                    Nachtheil des Patent-Wesens lernen. Diese Huͤte waren im J.
                                    1823 ein Mode-Artikel, von welchem vorauszusehen war, daß nach 5 Jahren kein
                                    Mensch mehr Gebrauch machen wird. Als dieser Artikel Absaz hatte, durfte
                                    Niemand als Hr. Bernardiere denselben
                                    verfertigen. Jezt, wo Niemand mehr nach demselben fragt, darf jeder ihn
                                    machen. Ist dieß nicht ein neuer Beweis der Unbilligkeit des
                                    Patent-Principes, das man wenigstens doch nicht auf Mode-Artikel
                                    anwenden sollte? A. d. U..