| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XLII., S. 212 | 
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                        XLII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Neu verfallene Patente in England.Da wir das Supplementheft des Repertory nicht fruͤher erhalten konnten,
                                    so tragen wir diese Patente den im XXXI.
                                       Bd. S. 227. mitgetheilten jezt erst nach. A. d. N.
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
                              Supplement zum VII. Bd. S. 429.
                           
                              Des Heinr. Wilh.
                                    Vanderkleft, Gentlemans N. 253., High Holborn, Middlesex: auf
                                 Reinigung und Verfeinerung des Groͤnlandischen Wallfisch- und
                                 Seehunde-Thranes. Dd. 26. Jul. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXV. Bd. p. 270.)
                              
                           
                              Des Ant. Hill,
                                 Eisenmeisters auf den Plymouth-Eisenwerken, Glamorganshire: auf gewisse
                                 Verbesserungen beim Schmelzen und Bearbeiten des Eisens. Dd. 21. Jul. 1814.
                                 (Beschreibung im Repertory, XXXIII. Bd. p. 133.)
                              
                           
                              Des Wilh. Johnson,
                                 Gentlemans, Hall Farm, Heybridge, Essex: auf einen verbesserten Prozeß im
                                 Salzsieden. Dd. 26. Jul. 1814.
                              
                           
                              Des Wilh. Doncaster,
                                 Gentlemans, Charles Street, Cavendish-Square, Middlesex: auf eine Reihe
                                 von Verbesserungen im Baue und im Gebrauche der Schiffe und Fahrzeuge aller Art,
                                 und in der Art der Schifffahrt auf der See und auf Fluͤssen; auf
                                 Gewinnung solcher Kraͤfte und Maschinen, die einen Hydrostater oder eine
                                 Muͤhle bilden; auf eine Art, den Zug der Wagen zu erleichtern und den
                                 Lauf derselben zu beschleunigen; auch auf einen verbesserten
                                 Speise-Tisch. Dd. 26. Jul. 1826.
                              
                           
                              Des Thom. Sykes,
                                 Gewehr-Schmiedes zu Sheffield, Yorkshire etc.: auf verschiedene
                                 Verbesserungen an Flinten, Pistolen und anderen Feuer-Gewehren und an dem
                                 zum Laden derselben nothwendigen Geraͤthe. Dd. 4. Aug. 1814.
                              
                           
                              Des Jak. Collier,
                                 Mechanikers in Upper Thornhaugh Street, Middlesex: auf eine Maschine zum
                                 Kaͤmmen der Wolle, des Hanfes, Flachses, der Floretseide, der Baumwolle,
                                 des Haares und irgend eines anderen Faserstoffes, der sich kaͤmmen
                                 laͤßt. Dd. 4. Aug. 1814.
                              
                           
                              Des Jak. Thompson,
                                 Master Muriner, Yarmouth, Norfolk: auf eine Methode, irgend ein Schiff oder
                                 Fahrzeug in allen Faͤllen unter seiner Leitung zu behalten. Dd. 4. Aug.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Edw. Karl Howard,
                                 Esq., Nottingham Place, St. Mary-le-Bone, Middlesex: auf gewisse Mittel,
                                 unaufloͤsbare Koͤrper aus Stoffen zu scheiden, in welchen
                                 dieselben schwebend enthalten sind. Dd. 4. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 1.)
                              
                           
                              Des Tob. Michell,
                                 Gentlemans, Upper-Thames Street, London: auf eine Maschine, Wasser mit
                                 geringerer Kraft zu heben, als bisher moͤglich war, um Maschinen dadurch
                                 zu treiben, und zu anderen Zweken. Dd. 4. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXXII. Bd. S. 321.)
                              
                           
                              Des Joh. Samuel
                                    Pauly, Mechanikers, Little Charlotte Street, Hanover Square, Middlesex: auf Verbesserungen im Baue und Gebrauche der Feuer-Gewehre.
                                 Dd. 4. Aug.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Georg Courtauld,
                                 Seidenspinners, Braintree, Essex: auf eine Spindel zum Seidenspinnen. Dd. 4. Aug.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Sebast. Erard,
                                 musikalischer Instrumentenmacher, Great Marlborough Street, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an musikalischen Instrumenten. Dd.
                                 4. Aug. 1814.
                              
                           
                              Des Mich. Larkin,
                                 Schiffszimmermannes, Blakwall, Middlesex: auf Verbesserungen an Schiffswinden.
                                 Dd. 16. Aug.
                                    1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI.
                                 Bd. S. 9.)
                              
                           
                              Des Heinr. Wilh.
                                    Vanderkleft, (wie oben): auf einen Spazierstok, der Pistolen,
                                 Pulver, Kugeln, Fernrohr, Feder, Tinte, Papier, Bleistift und Geraͤthe
                                 zum Zeichnen enthaͤlt. Dd. 17. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI. Bd. S. 88.)
                              
                           
                              
                              Des Rob. Salmon,
                                 Victualien-Haͤndlers, Woburn, Bedfordshire: Verbesserung an den
                                 Maschinen zum Maͤhen. Dd. 22. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVI. Bd. S. 259.)
                              
                           
                              Des Joh.
                                    Dickenson und Gg. Dickenson, Papiermacher auf
                                 Nash-Mills, Hertfordshire: auf Verbesserungen an Patent-Maschinen
                                 zum Papiermachen, und auf gewisse Apparate, die Kluͤmpchen oder Knoten
                                 aus dem Papiere oder Zeuge zu schaffen. Dd. 24. Aug. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXXIII. Bd. S. 1.)
                              
                           
                              Des Jak. Penny,
                                 Mechanikers in Low Nibthwaite, Lancashire, und Jos. Kendall, Drechslers, Cockenstall,
                                    Lancashire: auf eine verbesserte Methode Pillen- und andere kleine
                                 Schaͤchtelchen zu machen. Dd. 8. Sept. 1814.
                              
                           
                              Des Wilh. Lister,
                                 Esq., Paddington, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an einer Maschine zum
                                 Aussondern des Kornes oder der Saamen aus dem Strohe oder der Spreu.
                              
                           
                              Des Jos.
                                    Taylor und Pet. Taylor, Maschinen-Machers zu
                                 Manchester, Lancashire: auf gewisse Verbesserungen am Weberstuhle zum Weben der
                                 Baumwolle, der Leinwand, des Worsted, der Seidenzeuge und anderer Zeuge, die aus
                                 zweien oder mehreren der obigen Materialien gewebt werden. Dd. 21. Sept.
                                    1814.
                              
                           
                              Des W. E. Sheffield,
                                 Gentlemans, Polygon, Somers' Town, Middlesex: auf verschiedene Verbesserungen in
                                 Erzeugung und Verarbeitung des Kupfers und seiner Compositionen und anderer
                                 metallischer Substanzen oder irgend einer derselben. Dd. 21. Septbr. 1814.
                                 (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 248.)
                              
                           
                              Des Jak. Dobbs,
                                 Gentlemans, Birmingham, Warwik: auf Verbesserung an den Maschinen zum
                                 Maͤhen und Einfahren des Kornes und anderer Feldprodukte, wodurch viele
                                 Muͤhe und Ausgabe erspart wird. Dd. 21. Sept. 1814.
                              
                           
                              Des Ambr. Firmin
                                    Didot, Gentlemans, Holborn, London: auf eine Verbesserung im
                                 Lettern-Gießen fuͤr Buchdruker. Dd.
                                 3. Octbr. 1814. (Beschreibung im
                                 Repertory, XXVII. Bd. S. 14.)
                              
                           
                              Des Abrah. Shaw,
                                 Demant- und Glasschleifers, Leicester: auf seinen Apparat zum besseren
                                 Schneiden der Fenster- und Tafel-Glaͤser. Dd. 3. Oct.
                                    1814.
                              
                           
                              Des W. Sampson,
                                 Muͤhlenbaumeisters, Acorn Street, London: auf gewisse Verbesserungen im
                                 Heben des Wassers. Dd. 3. Oct. 1814.
                              
                           
                              Des R. Phillips,
                                 Mechanikers, Newbury, Bucks: auf gewisse Verbesserungen am Pfluge. Dd. 5. Oct.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Jak. Longhurst:
                                 auf eine Aeolsharfe mit Selbst-Baß: Dd
                                 1. November 1814.
                              
                           
                              Des Joh. Walters,
                                 Baumeisters, Fenchurch Street, London: auf gewisse Verbesserungen im Baue und in
                                 der Verbindung des Ruͤst- oder Binde-Holzwerkes der Schiffe
                                 im Baue oder in der Ausbesserung. Dd. 7. Nov. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXVIII. Bd. p. 336.)
                              
                           
                              Des Wilh. Howard,
                                 Gentlemans, Old Brentford, Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum Treiben
                                 der Pumpen auf den Schiffen, der auch zum Butter-Ruͤhren und zu
                                 anderen nuͤzlichen Zweken dienen kann (Beschreibung im Repertory, XXVII. Bd. S. 133.)
                              
                           
                              Des Leger Didot,
                                 Gentlemans, Paddington, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Methode
                                 Haͤuser oder Plaͤze mittelst Talges oder anderer brennbarer
                                 Koͤrper zu beleuchten. Dd. 10. Nov. 1814.
                              
                           
                              Des Wilh. Venecke,
                                 Gentlemans, Deptfort, Kent: auf eine verbesserte Methode Gruͤnspan zu
                                 bereiten, der eben so gut ist, als der sogenannte franzoͤsische. Dd. 12. Nov.
                                    1814. (Beschreibung im Repertory, XXVII.
                                 Bd. S. 73.)
                              
                           
                              Des Edw. Massey,
                                 Uhrmachers, Coventry, Warwickshire: auf seine Chronometer und
                                 Taschen-Uhren. Dd. 17. Nov. 1814.
                              
                           
                              Des Horaz Hall,
                                 Kaufmannes in Golden-Square, Middlesex: auf eine verbesserte Methode,
                                 Hanf, Flachs und andere Substanzen zuzubereiten und zu spinnen. Dd. 17. Novbr.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Rob. Barlow,
                                 Wundarztes, Francis-Street, Surrey: auf eine Maschine, die er die hydrostatische selbstblasende Maschine nennt (Hydrostatic selfblowing Machine.) Dd. 22. Nov.
                                    1814.
                              
                           
                              Des Rob. Dickinson,
                                 Esq., Great Queen Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Kunst des
                                 Sattlers. Dd. 28.
                                    Nov. 1814.
                              
                           
                              Demselben: auf gewisse Verbesserungen in Verfertigung der Faͤsser und
                                 anderer Pakgeraͤthe aus Eisen. Dd. 10. Dec. 1814. (Beschreibung im Repertory, XXIX. Bd. S. 150.)
                              
                           
                              Des Rob. Salmon, (wie
                                 oben): auf verbesserte Bewegungen und Verbindungen der Raͤder in
                                 Muͤhlen, an Krahnen und anderen Maschinen. Dd. 10. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Edw. Glover,
                                 Gentlemans, Penton-Place, Walworth, Surrey: auf einen Apparat zum
                                 Ausziehen der Bolzen, Naͤgel etc. Dd. 10. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Heinr. Jul.
                                    Winter, Zukerbaͤkers: auf eine Methode, verschiedene
                                 Prozesse auszufuͤhren. Dd. 12. Dec. 1844.
                              
                           
                              Des Joseph C. Dyer,
                                 Kaufmannes, Gloucester Place, Camden Town, Middlesex: auf gewisse Zusaͤze
                                 und Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung der Kardaͤtschen zum
                                 Kardaͤtschen der Wolle, Baumwolle, Seide etc. Dd. 15. December 1814.
                              
                           
                              Des Joh. Franz Wyatt,
                                 Mechanikers, Furnival's Inn: auf eine neue Art Ziegel oder Bloͤke, wovon
                                 eine Art vorzuͤglich fuͤr die Vorderseite der Gebaͤude
                                 taugt und ihnen das Ansehen gibt, als waͤren sie aus Stein gemauert, eine
                                 andere die zu Gewoͤlben gebraucht werden kann; dann auf eine neue Art von
                                 Platten zum Pflastern der Floͤze, Einfassen der Mauern, die dann wie
                                 Marmor aussehen, zu Treppen etc. Dd. 15. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Wilh. Everhard,
                                 Barons v. Doornick, Sun-Street, Bishopgate-Street, London: auf
                                 Verbesserungen im Seifensieden. Dd. 20. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Jak. Smith,
                                 Schreiner, Newark-upon-Trent, Nottinghamshire: auf eine
                                 selbstthaͤtige Befestigung der Fenster. Dd.
                                 20. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Rob. Dickinson,
                                 (wie oben): auf gewisse Verbesserungen in der Schifffahrt, vorzuͤglich an
                                 der Nonnen- und Balkon-Boje (Nun-and
                                    Beacon-buoy.) Dd. 20. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Joh. Vallance, d.
                                 juͤng., Brighthelmstone, Brauers, Sussex: auf eine Vorrichtung und
                                 Methode im Baue der Faͤsser, daß sie nie brechen oder zerfallen
                                 koͤnnen, selbst wenn alle Reife gesprungen sind, folglich keine
                                 Fluͤssigkeit verloren gehen kann, selbst nicht wenn alle Spuͤnde
                                 gebrochen seyn sollten. Dd. 20. Dec. 1814.
                              
                           
                              Des Friedr.
                                    Koͤnig, Buchdrukers, Castle Street, Finsbury Square, Middlesex: auf gewisse weitere Verbesserungen an seiner Maschinen-Presse.
                                 Dd. 24.
                                    December 1814.
                              
                           
                              Des Edw. Jorden,
                                 Mechanikers zu Norwich, und Wilh. Cooke, Maschinen-Machers daselbst: auf eine
                                 Vorrichtung zur Entdekung der Diebe, die er den „Diebs-Weker,“ (The
                                    Thieves Alarum) nennt. Dd. 24. Der.
                                 1814.
                              
                           
                              Des Joh. White,
                                 Gentleman's, New Compton Street, Soho, Middlesex: auf eine Methode Kerzen zu
                                 machen. Dd. 27.
                                    Dec. 1814.
                              
                           
                        
                           Preis-Aufgaben der Gesellschaft der Wissenschaften zu
                              Haarlem.
                           Die Antworten muͤssen vor dem 4sten Jaͤner 1830 in
                              hollaͤndischer, oder franzoͤsischer, englischer oder lateinischer,
                              oder auch in deutscher, Sprache, unter den gewoͤhnlichen Formalitaͤten
                              postfrei an Hrn. van Marum eingesendet werden.
                           Der Preis ist eine goldene Medaille von 450 fl. und eine Gratification von 150
                              fl.
                           1) Da die chemische Analyse der Gewaͤchse eine Menge vegetabilischer
                              Substanzen oder sogenannter unmittelbarer Pflanzenstoffe aufstellte, und, aller
                              Wahrscheinlichkeit nach, immer noch mehrere derselben aufstellen wird; da ferner die
                              Chemiker in ihren Meinungen uͤber die Natur dieser neu entdekten Stoffe gar
                              sehr von einander abweichen, indem die einen sie fuͤr bloße Modificationen
                              schon fruͤher bekannter Stoffe erklaͤren, waͤhrend die anderen
                              sie fuͤr eben so viele verschiedene Stoffe halten, so wuͤnscht die
                              Gesellschaft eine genaue, auf bestimmte Kennzeichen gegruͤndete, Darstellung
                              derselben, so wie auch Anweisung uͤber den Gebrauch dieser neuen Stoffe und
                              der Pflanzen, die dieselben enthalten.
                           2) Ueber Gaͤrbestoff; wie im B. XXV. S.
                                 537 des Polytechn. Journales. (N. 5.)
                           3) Da die Versuche des Sir Humphry Davy den Einfluß des
                              Unterschiedes des verschiedenen Bodens, Klimas und der verschiedenen Witterung auf
                              die Menge gewisser naͤheren Bestandtheile der Saamen der
                              Getreide-Arten, vorzuͤglich des Weizens, erwiesen haben, so daß z.B.
                              Winter-Weizen eine groͤßere Menge Staͤrkmehl enthaͤlt und
                              Sommer-Weizen mehr Kleber; da lezterer haͤufiger im nordamerikanischen
                              Weizen vorkommt, als im englischen; da es daher wichtig scheint zu wissen, in
                              welchem Grade die angezeigten Ursachen ihren Einfluß auf den in den Niederlanden
                              gebauten Weizen aͤußern koͤnnen; so wuͤnscht die Gesellschaft,
                              daß man zeige: welche Unterschiede die obigen Ursachen in dem in den Niederlanden
                              gebauten Weizen hervorzubringen vermoͤgen; welche Sorten von Weizen, in
                              Hinsicht auf die aus obigen Untersuchungen sich ergebenden Resultate, zu bestimmten
                              Zweken zu bauen sind; und was fuͤr Regeln fuͤr den Bau dieser
                              Getreidearten aus obigen Resultaten abgeleitet werden koͤnnen.
                           4) Ueber Faͤrbestoffe; wie im Polyt. Journ. a. a.
                              O. N. 9.
                           5) Was weiß man bisher von der Naturgeschichte der Zugfische? Welche Fische sind als
                              Zugfische bekannt? Wo ist der Anfang und das Ende und wohin geht die Richtung ihrer
                              Reise? Was fuͤr besondere Umstaͤnde hat man in Hinsicht auf dieselben
                              beobachtet.
                           Man wuͤnscht alles gesammelt zu sehen, was, in Hinsicht auf diesen Gegenstand,
                              bisher bekannt wurde, vorzuͤglich in Hinsicht auf diejenigen dieser Fische,
                              die als Nahrung oder zu irgend einem anderen nuͤzlichen Zweke dienen.
                           6) Da die verschiedenen Zweige der Naturgeschichte in neueren Zeiten einen zu großen
                              Zuwachs erhalten haben, um in einem akademischen Cursus vollkommen gelehrt werden zu
                              koͤnnen, so fragt es sich: welche Auswahl ist bei dem Lehrvortrage der
                              Naturgeschichte zu treffen, wenn dasjenige, was in der Naturgeschichte sowohl
                              fuͤr das Leben, als in anderer Hinsicht nuͤzlich ist, gelehrt werden
                              soll?
                           7) Da die chemischen Untersuchungen der thierischen und vegetabilischen Stoffe sich
                              nicht mehr laͤnger auf das Ausziehen unmittelbarer Grund-Stoffe aus
                              diesen Stoffen beschraͤnken koͤnnen, wie dieß vor mehreren Jahren der
                              Fall war, indem wir jezt, nach den von Thenard,
                                 Gay-Lussac und Berzelius erfundenen
                              Methoden der Analyse, auch das Verhaͤltniß untersuchen koͤnnen, in
                              welchem diese einfachen Grundstoffe in jenen Stoffen mit einander verbunden
                              vorkommen; so wuͤnscht man eine Abhandlung, in welcher entwikelt
                              wuͤrde: 1stens welche Methode der Analyse der obigen Stoffe in ihre einfachen
                              Grundstoffe, nach den wiederholten Versuchen der verschiedenen Chemiker, wirklich
                              die beste ist? 2tens von welchen organischen Stoffen wir, mit Gewißheit und nach
                              zuverlaͤssigen Erfahrungen, das Verhaͤltniß ihrer einfachen
                              Grundstoffe kennen? 3tens welche Vortheile lassen sich von dieser neuen Methode der
                              Analyse obiger Stoffe fuͤr die Fortschritte der Wissenschaft erwarten, oder,
                              was laͤßt sich uͤberhaupt fuͤr die Zukunft davon erwarten?
                           8) Nachdem Hr. Thenard die Mittel gefunden hat, Wasser mit
                              einer großen Menge von Sauerstoff zu verbinden, und die dadurch entstehende
                              Fluͤssigkeit ganz besondere Eigenschaften besizt, die jezt noch immer großen
                              Theils unerklaͤrbar sind; so wuͤnscht man eine Abhandlung, in welcher,
                              nach wiederholter und sorgfaͤltiger Untersuchung, die Eigenschaften dieser
                              Fluͤssigkeit genau beschrieben werden, und eine, durch Versuche erwiesene,
                              Erklaͤrung derselben gegeben wird; daß ferner auch in dieser Abhandlung
                              untersucht werde, welche nuͤzliche Anwendungen von dieser Fluͤssigkeit
                              sowohl in der Arzneikunde, als zu anderen Zweken, gemacht werden koͤnnen.
                           9) Da mehrere Arten von Mollusken, vorzuͤglich solche, die in der See gefunden
                              werden, haͤufig von verschiedenen Voͤlkern genossen werden, und, nach
                              den Nachrichten, die wir uͤber dieselben besizen, diese Thiere nicht bloß
                              eine gesunde, sondern sogar eine koͤstlich schmekende Nahrung
                              gewaͤhren, waͤhrend wir von allen Mollusken an unseren Kuͤsten
                              nur Austern, Muscheln und Kuttelfische genießen, so fragt es sich: welche andere
                              Mollusken in der Naͤhe unserer Kuͤsten koͤnnten noch als
                              Nahrungs-Mittel verwendet werden? Auf welche Weise laͤßt es sich
                              versuchen, ob sie gesund und wohlschmekend sind?
                           10) Hr. Coulomb bemerkte im April 1796, als er
                              Pappel-Staͤmme von 4–5 Decimeter Dike bis in ihre Mitte
                              anbohrte, ein heftiges Ausstoßen des Saftes verbunden mit einer bedeutenden Menge
                              Luft. Dieser Versuch scheint die Aufmerksamkeit der Naturforscher nicht in Anspruch
                              genommen zu haben, obschon dieses Phaͤnomen wohl verdient haͤtte
                              sorgfaͤltig beobachtet zu werden, indem eine genauere Untersuchung desselben
                              vielleicht interessante Entdekungen haͤtte veranlassen koͤnnen. Die
                              Gesellschaft verspricht demjenigen ihre goldene Medaille, welcher im
                              naͤchsten Fruͤhjahre diese Versuche an verschiedenen
                              Baumstaͤmmen wiederholen, und Alles, was sich bei denselben ergibt, genau
                              beobachten wird. Der Medaille wird auch noch eine andere verhaͤltnißmaͤßige Belohnung
                              beigefuͤgt werden, wenn die Antwort besondere Resultate liefern sollte.
                           11) In Erwaͤgung, daß chemische Versuche in Holland, vorzuͤglich die
                              des P. Driessen, erwiesen haben, daß die Eigenschaften
                              der atmosphaͤrischen Luft in der Naͤhe der See mehr oder minder durch
                              die Kochsalzsaͤure, welche dieselbe enthaͤlt, modificirt werden, und
                              daß hierdurch besonders das Blei im Wasser leichter aufloͤsbar wird; daß
                              jedoch diese Beobachtungen in anderen Gegenden keine Bestaͤtigung fanden, und
                              daß es sich noch immer darum handelt zu wissen, ob diese Saͤure wirklich
                              vollkommen frei in der Luft oder in chemischer Verbindung mit anderen Stoffen
                              vorkommt; so wuͤnschte die Gesellschaft, daß dieser Gegenstand neuerdings
                              behandelt werde, und daß man durch genaue Versuche erweise, ob in diesen
                              Laͤndern die atmosphaͤrische Luft Kochsalzsaͤure enthalte;
                              unter welchen Umstaͤnden sich die Menge derselben vermehrt; in welchem
                              Zustande sie vorkommt, und in welchem Verhaͤltnisse die Eigenschaften der
                              Luft dadurch veraͤndert werden.
                           12) Da mehrere Koͤrper, welche man vorher bloß in gasfoͤrmigem Zustande
                              kannte, durch Druk und außerordentliche Kaͤlte in tropfbar fluͤssige
                              oder feste Koͤrper verwandelt werden koͤnnen, wie vorzuͤglich
                              Faraday durch seine Versuche erwiesen hat, und da
                              hieraus folgt, daß die Eintheilung der Koͤrper, nach ihrer Form, in tropfbar
                              fluͤssige und in gasfoͤrmige, unbestimmt und weniger zulaͤssig
                              wird, so fragt die Gesellschaft: 1stens in wiefern kann eine Eintheilung der
                              Koͤrper nach ihrer Form noch zugelassen werden? 2tens welche Koͤrper
                              sind wirklich gas- oder dampffoͤrmig? welche Anwendung laͤßt
                              sich von jenen Koͤrpern, die durch starken Druk oder durch sehr niedrige
                              Temperatur einen großen Grad von Elasticitaͤt erhalten, in den
                              Kuͤnsten machen?Diese 12 Preisfragen, (eine bloß medicinisch-naturhistorische
                                    uͤber Insekten als Ursachen der Hautkrankheiten ließen wir hier weg),
                                    die eine Summe von 3600 fl. betragen, wurden hier von einer Gesellschaft
                                    aufgestellt, die bloß aus Privatleuten, aus Bleichern und Webern und
                                    Handelsleuten und Landwirthen besteht; einer Gesellschaft, die eine
                                    kostbarere und zwekmaͤßiger gesammelte Bibliothek, die
                                    schoͤnere Naturalien-Cabinette besizt, als viele, wir sagen viele
                                    Universitaͤten in Frankreich, Deutschland und Italien nicht besizen;
                                    eine Gesellschaft, die, ganz auf hollaͤndische Art, ruhig und
                                    geraͤuschlos, aber kraftvoll und wohlberechnend, das Wohl ihres
                                    Vaterlandes und der Wissenschaften maͤnnlich foͤrdert. Wenn
                                    man die Preis-Aufgaben der hochachtbaren Gesellschaft zu Haarlem von
                                    ihrem Gruͤndungs-Jahre (1755) bis jezt mit den Preisfragen so
                                    vieler anderer Akademien vergleicht, so wird man ihr den von dem edlen sel.
                                    Maͤhrer, Grafen Leopold v. Berchtold
                                    ausgeschriebenen Preis fuͤr denjenigen, der die zwekmaͤßigsten
                                    Preisaufgaben vorschlug, billig zuerkennen muͤssen. A. d. U.
                              
                           
                        
                           Die École centrale des arts et
                                 manufactures zu Paris.
                           England verdankt seine Ueberlegenheit in der Industrie hauptsaͤchlich den
                              zahlreichen Civil-Ingenieurs (Civil-Engineers), welche es besizt und die man in Frankreich und
                              Deutschland fast gar nicht kennt. Diese freien Ingenieurs, welche von der Regierung
                              ganz unabhaͤngig sind und sich ausschließlich einem oder mehreren
                              Industriezweigen widmen, stehen zu jedem derselben in dem naͤmlichen
                              Verhaͤltnisse, wie in Frankreich und Deutschland die Architekten zu den
                              Bauten; sie ertheilen Rath und leiten die Ausfuͤhrung ihrer Plane. Den
                              Civil-Ingenieurs verdankt England fast alle Entdekungen und Vervollkommnungen
                              in den technischen Kuͤnsten; auch ist dieser Stand daselbst eben so ehrenvoll
                              als eintraͤglich.
                           In Frankreich sieht man wohl ein, wie wichtig fuͤr die Industrie Leute werden
                              muͤssen, die eben so theoretisch als praktisch gebildet sind, die sich
                              ausschließlich einer kleinen Anzahl von Industriezweigen widmen, und deren
                              Fortkommen und Ansehen ganz von ihren Leistungen abhaͤngt: ihr Einfluß wird
                              um so groͤßer seyn, weil dann die Ingenieurs der Regierung wahrscheinlich das
                              werden, was sie in England jezt schon sind, bloße Aufseher der von den
                              Civil-Ingenieurs geleiteten Arbeiten.
                           Von diesen Betrachtungen ausgehend, haben sich mehrere ausgezeichnete Gelehrte in
                              Paris (meistens ehemalige Zoͤglinge der polytechnischen Schule) vereinigt, um
                              eine Centralschule
                              der Kuͤnste und Gewerbe zu errichten, wo hauptsaͤchlich
                              Bergwerks-Direktoren, Fabrikanten, Civil-Ingenieurs und Baumeister
                              gebildet werden sollen. Der Unterricht zerfaͤllt in einen allgemeinen und
                              besonderen; jener nimmt zwei Jahre in Anspruch und umfaßt: beschreibende Geometrie,
                              technische Physik, Mechanik, reine und technische Chemie, analytische Chemie,
                              Huͤttenkunde, technische Naturgeschichte, Baukunst, technische Statistik und
                              Oekonomie, Zeichnungskunst. Da aber ein bloßer muͤndlicher Vortrag, wie
                              Jedermann heute zu Tage einsieht, zum Studium der angewandten Wissenschaften nicht
                              hinreichend ist, so werden die Zoͤglinge in dieser Anstalt oft examinirt,
                              muͤssen zahlreiche Versuche anstellen und Zeichnungen ausfuͤhren,
                              Probleme aufloͤsen a. s. w.
                           Director dieser Schule ist Hr. Lavallée;
                              Professoren sind die HHrn. Olivier, Péclet,
                                 Benoît, Dumas (die Gruͤnder derselben), Bussy und Bineau. Die Aufsicht uͤber
                              diese Schule fuͤhrt ein Vervollkommnungs-Rath (Conseil de Perfectionnement), bestehend aus den HHrn. Chaptal, Arago, D'Arcet, Berthier, Alex. Brogniart (sein Sohn Ad. Brogniart, Med. Dr. ist Professor der
                              Naturgeschichte an diesem Institute), Héricart de
                                 Thury, Heron de Villefosse, Jomard, Lafitte, Molard d. aͤlt., Odier, Payen, Casim. Perier,
                                 Poisson, Ternaux und Thenard.
                           Jeder Schuͤler hat fuͤr den Unterricht jaͤhrlich 700 Franken zu
                              bezahlen; derselbe wird taͤglich von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags
                              ertheilt. Bei ihrem Eintritte in das Institut werden die Zoͤglinge (die
                              wenigstens fuͤnfzehn Jahre alt seyn muͤssen) examinirt und
                              muͤssen nicht nur die Arithmetik, sondern auch die Elementar-Geometrie
                              vollstaͤndig und die Algebra bis zu den Gleichungen des zweiten Grades (incl.) verstehen.Von den Inlaͤndern verlangt man, daß sie uͤber einen gegebenen
                                    Gegenstand einen Aufsaz abfassen koͤnnen; von den Auslaͤndern verlangt man die Kenntniß der
                                    franzoͤsischen Sprache blos in so weit, daß sie die Vorlesungen
                                    verstehen koͤnnen.
                              
                           Aus dem Programm (man erhaͤlt es durch die Buchhandlung Malher und Comp. à Paris, passage
                                 Dauphine) lernt man nicht nur den vollstaͤndigen Lehrplan, sondern
                              auch den Gang kennen, welchen man in den einzelnen positiven Wissenschaften befolgt.
                              Derselbe ist in der That musterhaft und verdient in den deutschen polytechnischen
                              Centralschulen nachgeahmt zu werden; die Ecole centrale
                              zu Paris wuͤrde auch eine vortreffliche Gelegenheit darbieten, brauchbare
                              Lehrer fuͤr die deutschen Gewerbsschulen zu bilden, wenn man talentvolle und
                              hinreichend vorbereitete junge Leute darin unterrichten ließe.
                           
                        
                           Hrn. Nathan Gough's
                              Patent-Dampfwagen,
                           ist, nach Repertory a. a. O. S.
                              162., obschon das Patent auf denselben etwas spaͤter, am 20. Maͤrz
                              1828 genommen wurde, noch weit unbrauchbarer. Er ist eine Compilation aus alten
                              verfallenen, und noch bestehenden, Patenten, und wird schwerlich jemals in Gang
                              kommen. Die Verbindung der Kurbel-Achse der Maschine mit der Hinteren Achse
                              mittelst Baͤndern und Rollen, wodurch die Maschine an der Wohlthat der Federn
                              eben so wie der Kasten Theil nimmt, ist jedoch neu.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Wilh. Harland's, M. Drs. Patent-Dampfwagen,
                           auf welchen derselbe sich am 21. Dec. 1827 ein Patent
                              ertheilen ließ, ertheilt das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Maͤrz S. 151., ohne Abbildung, eine Notiz,
                              aus welcher erhellt, daß die Patent-Erklaͤrung selbst in England nicht
                              klar ist, und zu Prozessen Veranlassung geben kann. Cylindrische Kessel mit
                              Roͤhren aller Art wurden bereits mehrere beschrieben und versucht. Die
                              Methode um die Kraft und Schnelligkeit zu maͤßigen, ist hier dieselbe, wie in
                              Burstall's und Hill's
                              Patente, so daß das einzige Neue in den Verdichtungs-Gehaͤusen liegt,
                              worin jedoch kein besonderer Vortheil liegt. Die cylindrischen Kessel haben den
                              Nachtheil daß das Wasser nicht selten durch den Dampf aus denselben ausgetrieben
                              wird wodurch sie dann schnell zu Grunde gehen. Dann findet das Repertory die hinteren Federn schlecht angebracht, oder
                              wenigstens nicht in der Maschine fuͤr das nothwendige Spiel dieser Federn
                              gesorgt, und eben so scheint ihm die horizontale Lage der Cylinder fehlerhaft.
                           
                        
                           
                           Joh. Evans's d. juͤng.
                              Dampfmaschine.
                           Hr. Evans, d. juͤng., Papiermacher zu Morton Mills,
                              bei Wallingford Berkshire, ließ sich am 25. Jaͤner 1828 ein Patent auf eine
                              Dampfmaschine mit umdrehender Bewegung ertheilen. Das Repertory of Arts beschreibt sie im April-Hefte S. 227. ohne alle Abbildung, so daß man sich keinen
                              deutlichen Begriff von derselben machen kann. Es sagt am Ende bloß, daß die Methode,
                              nach welcher die Staͤmpel wirken, dieselbe wie in Foreman's Maschine (Repert. of Pat. Invent. I.
                              Bd. S. 451. Polyt. Journ. Bd. XX. S. 354.) und in Wright's (Repert. III. Bd. S. 114. Polyt. Journ. Bd. XXII.
                                 S. 193.), und daß das Neue in dieser Maschine bloß in dem abwechselnden
                              Spiele der Cylinder liegt, so daß sie wirklich Statt zweier Maschinen dient.
                              Uebrigens ist das Repertory in Hinsicht dieser Maschinen
                              ganz der Meinung Tredgold's, und fuͤrchtet, daß
                              dieses Patent wegen mangelhafter Beschreibung in einen Prozeß verwikelt werden
                              kann.
                           
                        
                           Dampfboth der HHrn. Dufuß und
                              Comp.
                           Die HHrn. Dufuß und Comp. ließen Anfangs Maͤrz ein
                              Dampfboth auf ihrer Werfte von Stapel, das die Große einer Fregatte von 40 Kanonen
                              hat, und dessen zwei Dampfmaschinen die Kraft von 190 Pferden haben. Es soll mehr
                              Ladung fassen als das bisher groͤßte Dampfboth in England, die Queen of Scotland. Es wird den Namen Duke of Wellington fuͤhren. (Aberdeen chronicle. Galignani Mess. 4371.)
                           
                        
                           Ueber die Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester.
                           Diese Eisenbahn schreitet rasch vorwaͤrts. Sie faͤngt unter der Erde zu Liverpool an, und ist fuͤnf
                              Viertel engl. Meilen lang in einer Hoͤhe von 16 Fuß und 22 Fuß Breite durch Fels gehauen. Sie steigt in diesem
                              majestaͤtischen Stollen auf 49 Fuß um 1 Fuß, und erspart die steile
                              Hoͤhe, uͤber welche die Straße von Liverpool nach Manchester
                              fuͤhrt. In ihrem weiteren Verlauft fuͤhrt sie durch einen langen und
                              tiefen Morast, wo gleichfalls alle Hindernisse gluͤklich beseitigt sind.
                              Zulezt endlich laͤuft sie uͤber eine hohe Wasserleitung uͤber
                              den Sankey. (Bulletin d. Scienc. technol. Jan. S.
                              77.)
                           
                        
                           Eisenbahn von St. Etienne nach Lyon.
                           Auch diese Eisenbahn naht sich ihrer Vollendung. Von 55,000 Meter sind bereits 14,820
                              fertig. Gegenwaͤrtig kostet der Transport fuͤr metrische 10 Ztr. von
                              St. Etienne nach Lyon 18–20 Franken. Die Eisenbahn-Gesellschaft
                              liefert ihn auf dieser Eisenbahn fuͤr 5 Franken 80 Centim. (Bullet. indust. de St. Etienne. Bull. d. Sc. techn. Jan.
                              1829. S. 77.)
                           
                        
                           Contrebande in England.
                           Der Herald sagt, er habe Kron-Anwaͤlde
                              nennen gehoͤrt, die durch ihre Vertretung der Regierung in
                              Fiscal-Processen wegen Contrebande sich jaͤhrlich 30,000 Pfd. Sterl.
                              verdienen (360,000 fl.) (Galignani. N. 4370.)
                           
                        
                           Ueber Ferguson's und Falconer Atlee's Patent-Maste.
                           Das Repertory of Patent-Inventions gibt im Maͤrz-Hefte l. J. Nachricht von den
                              Patent-Masten des Carl August Ferguson,
                              Mastmachers zu Mill Wall, Poplar, Middlesex, und des Jak. Falconer Atley, Prospect-Place, Deptfort, Kent, worauf dieselben am
                              22. Dec. 1827 ein Patent nahmen. Ohne Zeichnung hilft diese Notiz durchaus nichts,
                              obschon das Repertory S. 158. erklaͤrt, daß diese
                              Maste eine wichtige Verbesserung der Maste des beruͤhmtesten
                              Schiffbaumeisters in England, Sir Robert Seppings, sind,
                              welche im zweiten Bande der gegenwaͤrtigen Reihe des Repertory, S. 331, (Polyt. Journal
                              Bd. XXVII. S. 376.) beschrieben sind. Das
                              Repertory besorgt sogar, daß bei den sauberen
                              bestehenden Patent-Gesezen die HHrn. Ferguson und
                              Atley Prozeß bekommen koͤnnen. Es rettet die
                              Ehre Englands, in welchem die heutigen ministeriellen Jesuiten die
                              Wetter-Ableiter von den Schiffen verbannt wissen wollen, indem es bei solchen
                              Masten, die viel Eisen fuͤhren, die Wetter-Ableiter auf denselben als
                              unerlaͤßliches Beduͤrfniß erklaͤrt. Es schlaͤgt ferner
                              zur Befestigung der Bolzen Keile, die durch die Augen derselben laufen, statt der
                              Niete vor, indem das Holz durch die Niete zu sehr leidet.
                           
                        
                           Versuche uͤber Muͤhlen-Raͤder und
                              ihren Wasser-Bedarf.
                           Hr. Poncelet, den unsere Leser als einen sehr
                              scharfsinnigen Hydrauliker und den Erfinder eines eigenen Muͤhlenrades
                              kennen, welches wir im Polyt. Journ. Bd. XIX. S. 407 beschrieben haben, gibt im
                              Bulletin d. Sc. technol. Janvier S. 44. eine Reihe
                              von Versuchen, die allerdings in einem neuen Leupold
                              aufgenommen zu werden verdienten, die wir aber des beengten Raumes unserer
                              Blaͤtter wegen uͤbergehen muͤssen, uns begnuͤgend,
                              Mechaniker, die sich vorzuͤglich mit Muͤhlenbau beschaͤftigen,
                              darauf aufmerksam gemacht zu haben. Nur ein paar Resultate dieser Versuche wollen
                              wir hier angeben. Es ergibt sich naͤmlich, daß, in Hinsicht auf die
                              nuͤzliche Wirkung, die wagerecht liegenden Muͤhlraͤder (à palettes) ungefaͤhr 9561/6685 oder
                              ungefaͤhr 7/5, der Schaufel-Raͤder oder umgekehrt leztere 5/7
                              der ersteren brauchen; daß leztere, in ihrem gegenwaͤrtigen unvollkommenen
                              Zustande, nur 1/10 der Theorie, erstere 1/15 leiten; daß sie aber, besser gebaut,
                              wenigstens die Haͤlfte oder ein Drittel der theoretischen Kraft, also 4 oder
                              5 Mal mehr, als gegenwaͤrtig, leisten wuͤrden.
                           
                        
                           Ueber die Geschwindigkeit des Schalles
                           hat Hr. Meikle in Edinburgh New Philosophical Journal N. 11. eine
                              interessante Abhandlung mitgetheilt, und in derselben Formeln zur Berechnung
                              gegeben, die aber von den Beobachtungen Parry's und Foster's, und Franklin's und
                              Kendall's etwas abweichen. Parry's und Foster's Beobachtungen geben im
                              Durchschnitte 1035,19 Fuß fuͤr die Secunde bei einer Temperatur von –
                              17,72 F. Meikle's Formel gibt um 33,27 Fuß weniger. Franklin's und Kendall's geben
                              1069,28 Fuß bei einer Temperatur von – 9014. Meikle's Formel gibt 57,45 Fuß mehr.
                           
                        
                           Ueber die Kruͤmmung der
                              Nivellir-Instrumente
                           befindet sich ein interessanter Aufsaz im
                              Maͤrz-Hefte des Philosophical-Magazine,
                                 N. 27. S. 174, von Hrn. J. Nixon. Wir
                              wuͤnschen, daß derselbe in einem deutschen fuͤr Physik und Mathematik
                              bestimmten Journale bald uͤbersezt erscheinen moͤchte, damit unsere
                              Geodaͤten sowohl als unsere mathematischen Instrumenten-Macher die
                              hier gegebenen Winke zur Verbesserung dieses eben so wichtigen als
                              gemeinnuͤzigen Instrumentes benuͤzen koͤnnen.
                           
                        
                           Ueber den natuͤrlichen Nullpunkt an Fahrenheit's
                              Thermometer
                           hat Sir George Cayley, Baronet,
                              einen interessanten Aufsaz im Philosoph. Magaz. N. 26.
                              Februar l. J. S. 88. eingeruͤkt, den wir nach Réaumure's oder nach dem hundertgradigen Thermometer umgearbeitet,
                              und, wenn moͤglich, mehr fuͤr die Technik von einem deutschen Physiker
                              bearbeitet zu sehen wuͤnschen. Sir Cayley sezt den
                              natuͤrlichen Nullpunkt, den „Punkt
                                 der absoluten Abwesenheit alles uͤbertragbaren
                                 Waͤrme-Stoffes“ auf 448° unter 0 an Fahrenheit's
                              Thermometer.
                           
                        
                           Schwere der reinen atmosphaͤrischen Luft.
                           Dr. Prout beschaͤftigt sich gegenwaͤrtig
                              mit Untersuchung der Schwere der reinen atmosphaͤrischen Luft. Er ist mit
                              dieser hoͤchst wichtigen Arbeit noch nicht ganz fertig, erlaubte jedoch Hrn. Prof.
                              Jameson in dessen New
                                 Edinburgh philosoph. Journal, N. 11, S. 185, einstweilen bekannt zu machen:
                              „daß 100 Kubik-Zoll reine atmosphaͤrische Luft, bei
                                 60° Fahr. und 30 (engl.) Zoll am Barometer wenigstens 31 Gran (ein und
                                 dreißig Gran) wiegen, und daß Schuckburgh's Angabe
                                 (30,5 Gran) hiernach berichtigt werden muß.“
                              
                           
                        
                           Zersezung des schwarzen Schattens in alle Farben des
                              Regenbogens ohne Refraktion.
                           Hr. Jos. Reade, M. Dr.,
                              erweiset in einem Aufsaze im Philosophical Magazine N.
                              26. S. 109, daß die schwarze Farbe, eben so gut wie die blaue, rothe und jede andere
                              Farbe der 7 Farben des Prisma eine zuruͤkgeworfene und selbststaͤndige
                              Farbe ist, und daß der schwarze Schatten sich, ohne Refraktion, in alle Farben des
                              Regenbogens verduͤnnen laͤßt. Es waͤre sehr zu
                              wuͤnschen, daß deutsche Physiker diese Versuche wiederholten, und auf
                              Verfertigung optischer Instrumente anwenden lehrten.
                           
                        
                           Der englische Nautical-Almanac.
                           „Wir preisen uns gluͤklich zu hoͤren, daß die
                                 kraͤftigen Bemerkungen des Hrn. Bailly
                                 Wir haben diese Bemerkungen im 1sten April-Hefte S. 72
                                       mitgetheilt. Publicitaͤt bringt immer gute Fruͤchte. Das
                                       Lob auf Preußen wird die Sine-Curisten der Admiralitaͤt
                                       gebrannt haben. Hr. Bailly haͤtte mit
                                       eben dem Rechte auch Oesterreich loben
                                       koͤnnen und sollen, das seine Buͤrge und Littrow hat, das
                                       erst kuͤrzlich seinen v. Fallen
                                       verlor, und das seine Sternwarten zu Ofen und Wien mit besseren
                                       optischen Instrumenten von Frauenhofer versah, als England nicht hat. Es
                                       haͤtte auch Rußland loben koͤnnen, das Frauenhofer's
                                       groͤßtes und leztes Meisterwerk fuͤr seine kleine
                                       Universitaͤt zu Dorpat kaufte. Die Minister der nicht
                                       constitutionellen Staaten scheinen also nicht nur die parliamentarische
                                       Behandlung der Minister Englands nicht zu verdienen, sondern vielmehr
                                       jenen Dank, auf welchen die Foͤrderer physischer Wissenschaften
                                       (der sciences exactes) zu allen Zeiten und
                                       bei allen Voͤlkern rechnen koͤnnen. Hr. Peel hat so eben die alte, und fuͤr
                                       England so hoͤchst wichtige Lehrkanzel der praktischen Astronomie an der Universitaͤt zu Edinburgh
                                       aufgehoben. und anderer uͤber die groben Maͤngel des „Nautical Almanac“
                                 endlich die erwuͤnschte Wirkung auf die
                                 Regierung hervorbrachten, und daß eine neue Commission (Board) aus einigen der geschikten Individuen Englands zusammengesezt
                                 werden soll, um dieses englische Werk auch dem Charakter des englischen Volkes
                                 wuͤrdig und werth zu machen. Die Ochsenpeitsche muß laut klatschen, wenn
                                 die Ochsen ziehen sollen, sagte ein Mitglied des Parliaments unter Lord
                                 Londonderry, und Hunde, Nußbaͤume und Minister muͤssen
                                 tuͤchtig geklopft werden, wenn man etwas von ihnen haben
                                 will.“Mech. Mag. N. 295. 4. April 1829. S. 126.
                           
                        
                           Einige Versuche uͤber die Reibung. Von Hrn. Georg Rennie.
                           Hr. G. Rennte hat vor der Roy.
                                 Soc. zu London eine Abhandlung uͤber die Reibung gelesen, aus
                              welcher sich folgende Resultate ergeben. Die Reibung von Eis auf Eis nimmt in dem
                              Maaße ab, als das Gewicht desselben zunimmt, ohne daß jedoch eine
                              Regelmaͤßigkeit in Ab- und Zunahme Statt haͤtte. Wenn trokenes
                              Leder sich laͤngs einer Gußeisen-Platte hinbewegt, so vermehrt die
                              Groͤße der Oberflaͤche den Widerstand nur wenig. Bei faserigen
                              Koͤrpern, wie z.B. Tuch, wird die Reibung durch zunehmenden Druk vermindert,
                              aber sehr stark vermehrt, wenn die Flaͤchen eine laͤngere Zeit
                              uͤber in Beruͤhrung bleiben. Sie ist, ceteris
                                 paribus, bei feineren Tuͤchern staͤrker, als bei
                              groͤberen. Zunahme der Oberflaͤche derselben vermehrt die Reibung
                              gleichfalls. Was die Reibung der Hoͤlzer auf einander betrifft, so hat hier
                              große Verschiedenheit und Unregelmaͤßigkeit Statt. Im Allgemeinen ist der
                              Widerstand bei weichem Holze groͤßer, als bei hartem: am groͤßten ist
                              er bei dem gelben Fichtenholze, am geringsten am rothen Tihk (Tectona
                              grandis). Die Reibung ist an verschiedenen Metallen
                              gleichfalls nach ihrer Haͤrte verschieden, und ist, unter gleichen
                              Umstaͤnden, bei weichen Metallen groͤßer, als bei harten. Innerhalb
                              der Graͤnzen des Abschabens ist die Groͤße der Reibung beinahe bei
                              allen Metallen gleich, und kann ungefaͤhr auf Ein Sechstel des Drukes
                              geschaͤzt werden. Das Vermoͤgen, welches Salben besizen um Reibung zu
                              verhindern, ist nach der Art und nach der Fluͤssigkeit der Salbe verschieden.
                              (Philos. Magaz. and Register of Arts. N. 62. S.
                              219.)
                           
                        
                           Hohle Zaͤhne auszubessern.
                           Der Industriel belge N. 50, 1828. p. 2. will wissen, daß man in Oesterreich ein Mittel zum Ausbessern der
                              hohlen Zaͤhne hat, welches, in einem Flaͤschchen zugestoͤpselt
                              aufbewahrt, aussieht wie geschmolzenes Glas, in den hohlen Zahn gegossen aber hart
                              und fest wie Glas wird. Er bietet demjenigen, der ihm das Recept zu dieser
                              Composition mittheilt, 100 fl. als Belohnung. (Bullet. d. Sc.
                                 technol. Januar S. 97.)
                           
                        
                           Spinnmaschine der HHrn. Arnaud und
                              Fournier.
                           Die HHrn. Arnaud und Fournier
                              haben in der Exposition im Louvre eine Spinnmaschine ausgestellt (N. 686.), die im Bulletin d. Sc.
                                 technol. Jan. S. 90. sehr gelobt wird. Diese Herren spinnen
                              jaͤhrlich 30,000 Kilogr. Baumwolle, und erlauben jedem ihre Maschine zu
                              studieren. Ihre Spinnerei, eine der wichtigsten in Paris, wird durch Dampfmaschinen
                              getrieben.
                           
                        
                           Ueber die Band-Fabriken zu St. Etienne und St.
                              Chamond,
                           enthaͤlt der Bulletin industriel
                                 de St. Etienne, Julius u. August 1828 und aus diesem der Bulletin d. Scienc. techn. Jan. 1829 einige interessante
                              Notizen, aus welchen wir zur Warnung fuͤr unsere Leser Einiges hier ausheben
                              wollen. Im ersten Vierteljahre konnte unsere Band-Fabrik kaum allen
                              Bestellungen, die von allen Seiten wie angeflogen kamen, Genuͤge leisten;
                              vorzuͤglich den englischen seit die Einfuhr der Seidenwaaren in England
                              erlaubt wurde. Allein, schon im Anfange des zweiten Vierteljahres ahndeten wir eine
                              Krisis. Die Englaͤnder wurden, indem sie viel brauchten, so streng in ihren
                              Forderungen, daß mehrere Londoner Haͤuser die ganze Bestellung absagten, weil
                              ein Theil derselben um Einen Tag spaͤter abging, als accordirt war. Den
                              Pariser Fabrikanten ging es auch nicht besser. Die Englaͤnder fingen ihre
                              Concurrenz von Neuem an, nach der Bill wie vor derselben.
                           Von Deutschland, wo das Fabrikwesen weit zuruͤk ist, hatten wir keine
                              aͤhnlichen Nachtheile. Indessen waͤre es doch sehr gut, wenn die
                              deutschen Commissionaͤre gezwungen waͤren, die Waare, die ihnen von
                              St. Etienne nach Lyon geschikt wird, in Lyon in Empfang zu nehmen, so daß sie nicht
                              aus Deutschland her unter allerlei Vorwaͤnden den Fabrikanten mit
                              Abzuͤgen u. d. gl. druͤken koͤnnten, wenn er seine Waare lieber
                              zuruͤk als abgedruͤkt haben will.
                           Amerika bestellte nichts und hatte keinen Einfluß auf die Ruͤkschritte unserer
                              Fabrikation: seine Maͤrkte sind mit alter Waare uͤberfuͤllt;
                              seine Kaufleute haben durch ihre Bankerotte Credit verloren.
                           Italien, Rußland und einige andere Bandfabriken werden uns nie
                              beeintraͤchtigen, aber mit Spanien, das keinen Handel mehr besizt, hat aller
                              Verkehr aufgehoͤrt.
                           Zum Ungluͤke kamen noch die Prud'hommes mit unsinnigen
                              Zwangs-Maaßregeln, wollten bestimmen, wie lang jedes Stuͤk Band seyn
                              soll, wie viel ein Gesell von einem gewissen Dessin arbeiten muͤsse, und jezt
                              ward durch das Einmengen der Schreiber das Maaß des Elendes voll.
                           Der Verfasser wuͤnscht, daß alte Baͤnder, die keinen Abgang mehr
                              finden, mit Druk modernisirt wuͤrden: ein Verfahren, das in Deutschland
                              laͤngst bekannt ist.
                           
                        
                           Ueber das Schaͤrfen der Messer.
                           Hr. De Jongh, zu Manchester, hat neulich eine wichtige
                              Entdekung uͤber das Schaͤrfen der Messer gemacht. „Die beste
                                 Weise“ sagt er „ein Messer zu schaͤrfen ist, wenn
                                 man es uͤber die Oberflaͤche eines Steines oder eines mit
                                 Schmirgel bedekten Koͤrpers von dem unteren Ende nach der Spize in
                                 solchen Linien-Richtungen fuͤhrt, daß dadurch ein Winkel von
                                 45° mit der Breite des Messers entsteht. Wenn man ein Messer
                                 seitwaͤrts in Beruͤhrung mit einem sich drehenden Steine auf die
                                 gewoͤhnliche Weise bewegt, so erhaͤlt man die verlangten
                                 Schleiflinien. Allein, es hat bei dieser und bei den uͤbrigen Methoden
                                 die Messer zu schaͤrfen immer ein Nachtheil Statt, naͤmlich
                                 dieser: die Schneide ist immer mehr oder minder gegen die schleifende Seite
                                 gedreht. Um diesen Uebelstand zu beseitigen habe ich gefunden, daß, wenn zwei
                                 Steine in entgegengesezter Richtung so gedreht werden, daß ihre Umfaͤnge
                                 sich leicht beruͤhren, und das Messer unter einem rechten Winkel mit den
                                 Steinen ungefaͤhr auf dem Punkte, wo sie sich beruͤhren, gezogen
                                 wird, es am kraͤftigsten und besten geschaͤrft wird. Es muß eine
                                 feststehende Unterlage angebracht werden, damit das Messer nicht zwischen die
                                 Steine gezogen wird.“ (Mech. Mag. N. 295.
                              4. April S. 127.)
                           
                        
                           J. S. Forsyth'sfirst Lines of Philosophical and Practical
                                 Chemistry.
                           In dem Philosophical Magazine, Januar, 1829, wird S. 54
                              u. f. durch eine Menge aus diesem Werke ausgehobener Stellen unwiderlegbar bewiesen,
                              daß dieses Werk durchaus nichts taugt, und der Hr. Verf. desselben nicht ein Mal
                              wußte, was er abschrieb. So viel zur Warnung fuͤr diejenigen, die Lust haben
                              sollten, dieses Werk in's Deutsche zu uͤbersezen.
                           
                        
                           Ueber russische Oefen.
                           Der Bulletin d. Scienc. technol. Jan. 1829. S. 25. theilt
                              einen Auszug einer Abhandlung uͤber die russischen Oefen von Hrn. Favre mit, und fuͤhrt hierbei Feuille du Canton du Vaud, 13. Ann. N. 166. 1826. p. 328 an, in
                              welchem es heißt: Extrait d'un Mémoire
                                 présenté á la société cantonale des Sciences
                                 naturelles. Aus diesem Auszuge lernt man indessen nur so viel, daß der Bau
                              des russischen Ofens mit jedem anderen etwas zusammengesezten Ofen die große
                              Aehnlichkeit hat, daß man denselben nicht deutlich einsehen und verstehen kann, wenn
                              man nicht eine gute Zeichnung desselben vor sich hat. Da nun Hr. H. Favre seiner Denkschrift uͤber den russischen Ofen
                              wahrscheinlich eine solche Zeichnung beigefuͤgt hat, so waͤre es sehr
                              zu wuͤnschen, daß dieselbe bekannt gemacht wuͤrde. Wenn die Société cantonale oder der Redakteur der
                              Feuille du Canton du Vaud diese Zeichnung nicht
                              stechen lassen will, so laden wir sie ein, uns dieselbe zu senden; wir werden sie
                              stechen lassen, und dann wird die Abhandlung des Hrn. Favre erst von Nuzen seyn koͤnnen. (Die
                                 Redakt. d. polyt. Journales.)
                           
                        
                           Cochrane's Koch-Apparat.
                           Der Honourable Wil. Erskine Cochrane ließ sich
                              bekanntlich im Novbr. 1825 ein Patent auf einen Koch-Apparat geben, von
                              welchem wir im Polyt. Journ. Bd. XXVII. S. 442. Beschreibung und Abbildung
                              geliefert haben. Der Honourable Sieger vor Athen, (Kleon II., und, wie wir sehen,
                              wie sein Vorfahrer vor 2000 Jahren, zugleich auch Koch),Aristophanis Equites. scheint mit diesem Apparate selbst nicht recht zufrieden gewesen zu seyn;
                              denn er ließ sich am 15. Jaͤner 1828 wieder ein neues Patent auf einen
                              anderen Apparat geben, welchen das Repertory of Patent
                                 Inventions im April-Hefte S. 221. zwar beschreibt, wozu es aber
                              keine Abbildung liefert, so daß die Beschreibung unseren Lesern durchaus
                              unverstaͤndlich seyn wuͤrde. Auch dieser Koch-Apparat soll zum
                              Daͤmpfen und zum Baken dienen. „Was den Apparat zum Daͤmpfen
                                 betrifft, so scheint derselbe, „sagt das Repertory,“ ziemlich sinnreich, und koͤnnte, in
                                 einem groͤßeren Maßstabe, auch zu anderen Zweken dienen, als zu jenen,
                                 fuͤr welche der Patent-Traͤger ihn zunaͤchst
                                 bestimmt hat; z.B., wo es sich darum handelt, eine große Menge Wassers oder
                                 Fluͤssigkeit schnell bis zum Siedegrade zu erhizen, vorausgesezt, daß man
                                 diesem Apparate einen gehoͤrigen Heerd und das gehoͤrige
                                 Brenn-Material gibt. Denn wir sehen nicht ein, wozu es nuͤzen
                                 soll, denselben mittelst einer Lampe zu heizen, wenn man Holzkohlen, Torf oder
                                 Lohkuchen zum Brennen haben kann. Dieses Kochen bei der Lampe koͤnnte
                                 hoͤchstens fuͤr Esquimaux taugen, fuͤr welche die, Natur so
                                 kaͤrglich gesorgt hat, daß sie, waͤhrend sie aller Brenn-Materiale unter
                                 dem Eise des Nordpoles beraubt sind, nur eine Thran-Lampe haben, an der
                                 sie sich und ihre Mahlzeit kuͤmmerlich genug waͤrmen
                                 koͤnnen. Fuͤr uns ist so etwas hoͤchstens nur eine
                                 sinnreiche Spielerei, die, nachdem man sich einige Male damit unterhalten hat,
                                 in die Polterkammer geworfen wird. Waͤre hier an diesem Apparate ein
                                 kleiner Heerd fuͤr Holzkohlen angebracht, oder eine Vorrichtung, wie an
                                 Hrn. Willis's Peripurist, Statt dieser Lampe, so
                                 koͤnnte vielleicht ein Peel'scher Jesuit, der sich irgendwo verstekt
                                 haͤlt, und keinen Diener halten will, mit diesem Apparate seinen Tisch
                                 besorgen. Der Apparat zum Baken und Roͤsten wird weder baken noch
                                 roͤsten. Der Patent-Traͤger scheint, wie viele andere,
                                 nicht zu wissen, was Baken ist; nicht zu wissen, daß das Baken bloß durch
                                 zuruͤkgeworfene, von der Seite und von der Deke des Ofens
                                 zuruͤkprallende, Waͤrmestrahlen geschieht) nicht zu wissen, daß
                                 man auf einer erhizten Platte wohl flaches Zukergebaͤke und einige flache
                                 Kuchen baken kann, nimmermehr aber Leibe, Pasteten und uͤberhaupt
                                 gewoͤlbtes Gebaͤke, das auf einer solchen Platte am Boden
                                 verbrennen und oben teigig bleiben, nie aber ausgebaken werden wird.
                              
                           
                        
                           Glaß's Maschine zum Schornsteinfegen.
                           Endlich, nachdem so viel hundert arme Jungen zu London durch das Schornsteinfegen zu
                              Grunde gingen, (erst vor Kurzem drei in Einer Woche) hat der
                              Unter-Staats-Sekretaͤr zu London sich veranlaßt gefunden, durch
                              Rundschreiben die Polizei- und Magistrats-Behoͤrden
                              aufzufordern, die oͤffentlichen und uͤberhaupt die Regierungs-
                              und Magistrats-Gebaͤude nicht mehr durch Jungen, sondern mit Hrn. Glaß's Maschine (von welcher wir im Polytechn. Journ. B. XXIX. S. 420.
                              Nachricht gegeben haben) fegen zu lassen. Auch die Schornsteine der
                              Koͤniglichen Gebaͤude sollen nur mit Hrn. Glaß's Maschine gefegt werden. (Galignani
                              4364.)
                           
                        
                           Ueber Eisen-Erzeugung in England.
                           Das Journal d. connaiss. usuell. N. 44. 1828. und aus
                              diesem der Bulletin d. Scienc. techn. Janv. S. 84.
                              liefert, nach Cheval. Masclef, Notizen uͤber
                              Eisen-Erzeugung, von welchen einige buchstaͤblich so sind, wie wir sie
                              im 1. Maͤrz – H. des polyt. Journales
                              angegeben haben. Wir finden den Preis des Eisens gegenwaͤrtig zu 9 Pfd. 10
                              Shill. die Tonne, d.i. den Ztnr. zu 5 fl. 4 2/3 kr.; das Pfd. also zu 3 kr., und,
                              den Werth der Dinge nach dem Preise der Lebensmittel gerechnet, nach unserem
                              Geldwerthe das Pfd. zu 3/6 oder 1/2 kr. Bei einem solchen Preise des Eisens
                              koͤnnen die Englaͤnder alles aus Eisen machen. Ein Eisenwerk zu
                              Myrthir-Tydvil (Glamorganshire) erzeugt jaͤhrlich 11,000 Tonnen
                              Guß- und 12,000 Tonnen Stangen-Eisen. Eine Dampfmaschine von der Kraft
                              von 50 Pferden und ein Wasserrad von 50 Fuß im Durchmesser versieht das
                              Geblaͤse. An diesem Eisenwerke arbeiten 1500 bis 2000 Arbeiter, und bilden
                              mit ihrer Familie eine Bevoͤlkerung von 4000 Menschen in der Umgegend. Ihr
                              jaͤhrlicher Verdienst ist zwischen 70 bis 80,000 Pfd. Sterl. (960,000 fl.)
                              Die Eisen-Ausfuhr stieg in England vom J. 1824–1827 von 851,578 Pfd.
                              auf 1,107,724 Pfd. in Roh-Eisen und Stahl; in verarbeitetem fiel sie von
                              214,000 Ztnr. auf 192,000. Da mehr englisches Roh-Eisen und weniger
                              verarbeitetes ausgefuͤhrt wurde, so scheint die Industrie im Auslande
                              zuzunehmen. Aus Schweden wurde fuͤr 226,526 Pfd. Sterl. Stangen-Eisen
                              eingefuͤhrt, die Tonne zu 27–28 Pfd. Sterl.
                           
                        
                           Ueber das Sprengen, Behauen und uͤber die Benuzung des
                              Granites in den Vogesen
                           hat Hr. Perrin in dem Journal de la Soc. d'Emulat. du Dptt. d. Vosges. N. V.
                              1826. pag. 217. einige Notizen mitgetheilt, die der Bulletin d. Scienc. techn. erst im
                              Jaͤner-Hefte l. J. S. 80. zur allgemeinen Kenntniß bringt.
                           Da man um Epinal, St. Dié etc. keine anderen
                              Bausteine, als Granit, hat, so sprengt man dort die Granitbloͤke, indem man
                              mit dem Bohreisen (à la mèche)
                              12–16 Centimeter tiefe Loͤcher 12 Centimeter weit von einander in
                              gerader Linie in dieselben eintreibt, und dann mit aller Gewalt eiserne Keile in
                              diese Loͤcher einschlaͤgt: der Blok springt in der Richtung der Linie,
                              in welcher die Loͤcher angebracht sind. Das Bohreisen ist aus Stahl, und
                              haͤlt gewoͤhnlich 2 Centimeter im Durchmesser. Das Kubik-Meter
                              Granit kostet ungefaͤhr 24 Franken: das Behauen desselben im □ Meter
                              kommt auf 10 Franken.
                           Hr. Huot d. aͤlt. bedient sich hierzu blos der
                              Minir-Nadel, und schlaͤgt in die gebohrten Loͤcher
                              nagelfoͤrmige Zapfen aus Fichtenholz ein, das vollkommen gesund und troken
                              ist; ehe diese Zapfen aber eingeschlagen werden, legt er sie auf einige Minuten in
                              Wasser. Dieser treibt den eingeschlagenen Keil auf, und erleichtert das Sprengen
                              mehr als die vorige Weise. Man waͤhlt vorzuͤglich solche
                              Bloͤke, die sehr grobkoͤrnig sind, also die groͤßten
                              Feldspath- oder Hornblende-Krystalle haben, und sucht immer die
                              Richtung zu finden, in welcher der Blok sich lieber spaltet.
                           Das Behauen geschieht mittelst einer stumpfen Spize, die oͤfters erneuert
                              werden muß. Bloͤke, die Spalten haben, geben nur Bruchsteine, die mit Keilen
                              und Schlegel gespalten werden. Man hat gerathen Feuer an den Granit zu sezen, und
                              den gluͤhenden Stein dann mit kaltem Wasser zu besprengen: allein, außer dem
                              Verluste an Feuer-Material werden die Bruchstuͤke auch immer ungleich,
                              convex auf einer Seite, concav auf der andern. Man muß sie neuerdings mit dem
                              Schlegel zerschlagen und sie werden dann zu klein.
                           Sprengen mit Schießpulver gibt unregelmaͤßige Stuͤke.
                           Der Granit hat vor dem Sandsteine im Baue das voraus, daß er haͤrter ist,
                              weniger verwittert, und vorzuͤglich mit dem Moͤrtel eine festere Masse
                              bildet, weswegen er auch von den Alten mehr gebraucht wurde.
                           
                        
                           Salz-Gewinnung im Norden.
                           „Salz kann in kalten Klimaten mit Ersparung vieler Arbeit und vielen
                                 Brennmateriales dadurch erhalten werden, daß man See-Wasser frieren
                                 laͤßt, und das Eis, in welches die waͤsserigen Theilchen des
                                 Wassers allein verwandelt werden, von der nicht gefrornen Fluͤssigkeit
                                 wegschafft, welche Salzlake (mehr oder minder gesaͤttigte Salzsohle) ist,
                                 die bei geringem Feuer ohne alle Gravirung abgedampft werden kann. General Bauer sagt, daß dieses Verfahren in Rußland mit
                                 großem Vortheile angewendet wird.“ (Mech. Mag.
                                 N. 295. 4. Ap. 1829Dr. Schultes hat in seinen „Briefen uͤber das
                                          Salzkammergut“ bei Cotta, schon vor 20 Jahren gesagt,
                                    daß man die Kochsalzsohle von der ihr haͤufig beigemengten, die
                                    Leitungsroͤhren durch ihre Krystallisation oͤfters
                                    verstopfenden, Aufloͤsung der schwefelsauren Soda durch bloße
                                    Verminderung der Temperatur reinigen koͤnne; daß man durch das
                                    Frieren-Lassen der noch nicht gesaͤttigten Sohle diese
                                    sudwuͤrdig machen, und das Gradiren ersparen koͤnne; daß
                                    selbst an gesaͤttigter Salzaufloͤsung ein hoͤherer Grad
                                    von Kaͤlte das uͤberschuͤssige Wasser als Eis
                                    ausscheidet, und Salz krystallisirt zu Boden fallen laͤßt. Gelehrte
                                    haben daran gezweifelt, und Beamte an den Salinen haben seine Briefe sogar
                                    verbieten zu machen gewußt, weil er die Betruͤgereien derselben
                                    aufdekte. Jezt sagt ein General eben das, was der Doctor fruͤher sagte. Dem General wird man vielleicht ehe
                                    glauben, weil er, in Rußland wenigstens, jedem unwissenden Beamten, der
                                    durch seine Bureaukratie den Staat betruͤgt, die Knute geben kann.
                                    Daß Gelehrte auf dem festen Lande daran zweifelten, muß man ihnen verzeihen:
                                    es ist zu gemein zu wissen, was jeder Matrose weiß, daß z.B. das Eis des
                                    Meerwassers nicht gesalzen ist; daß Seewasser durch Frieren trinkbar wird:
                                    indessen haͤtten auch Gelehrte dieß aus Rigauts Versuchen wissen koͤnnen, die zu Calais im J. 1768
                                    angestellt wurden. A. d. U.).
                           
                        
                           Leucht-Gas aus Pech oder Harz.
                           Vor ungefaͤhr zwei Jahren hat Hr. J. F. Daniel ein
                              Patent auf Leucht-Gas aus Pech oder Harz genommen. (Polytechn. Journ. B. XXIV. S. 79.)
                              Hr. Martineau hat an der London-Institution einen Gas-Apparat nach diesem Systeme
                              errichtet und das Resultat war: „daß Leucht-Gas, aus Harz
                                 (Colophonium) bereitet, ein schoͤneres, reineres und wohlfeileres Licht
                                 gibt, als wenn es aus Steinkohlen oder aus Thran bereitet wird. Die Gaslampen an
                                 der London-Institution brauchen
                                 taͤglich ungefaͤhr 1000 Kubik-Fuß Leucht-Gas. Diese
                                 nicht unbedeutende Menge erhaͤlt man nun durch trokene Destillation von
                                 100 Pf. des gemeinen schlechten braunen Peches, das nicht mehr als 6 Shill., (3 fl. 36 kr.) kostet.
                                 Zehn Pfund Terpenthin-Oehl werden obigen 100 Pf. Pech zugesezt, um
                                 dasselbe leichter zum Schmelzen zu bringen: die Kosten werden aber dadurch nicht
                                 erhoͤht, indem man diese Menge Terpenthin-Oehles eine lange Zeit
                                 uͤber zu wiederholten Malen brauchen kann. Die Intensitaͤt des
                                 Lichtes (Beleuchtungskraft) des Pech-Gases verhaͤlt sich zu jener
                                 des Kohlen-Gases wie 2 1/2: 1. In Hinsicht auf Reinheit des Lichtes
                                 laͤßt es nichts zu wuͤnschen uͤbrig. (Mech. Mag. a. a. O.) Man vergl. hiemit den Aufsaz
                                 von Guilbaud im polytechn. Journ. Bd. XXX. S. 193.
                              
                           
                        
                           Wohlfeiles Mittel zum Merken der Waͤsche.
                           Das Journal d. Connaiss. usuell. empfiehlt in N. 43. 1828. p. 20. (Bulletin d. Sc. technol. Janv. 1829. S. 32.) Statt der
                              theueren Hoͤllenstein-Aufloͤsung das sogenannte mineralische
                              Chamaͤleon, welches auf folgende Weise bereitet wird.
                           Man gluͤht in einem Tiegel Einen Theil gepulverten Braunstein mit zwei Theilen
                              Salpeter, oder auch nur mit gemeiner Pottasche, und bewahrt den erhaltenen
                              Ruͤkstand, der sich im Wasser zersezen wuͤrde, in einer trokenen, wohl
                              verschlossenen Flasche. Zur Anwendung puͤlvert man denselben, mengt ihn mit
                              eben so viel Pfeifenthon (dem Volumen nach), und ruͤhrt die Mischung mit so
                              viel Wasser an, als noͤthig ist einen Brei zu bilden, den man dann entweder
                              mittelst eines Siegels, oder mit einer metallnen Patrone, wie die Kartenmahler, oder
                              mit einer Feder auf die Waͤsche auftraͤgt. Der gruͤnliche Brei,
                              den man auf diese Weise auf die Waͤsche aufgetragen hat, wird augenbliklich
                              auf derselben braun, und laͤßt das Zeichen oder die Schrift braun
                              zuruͤk. Diese braune Farbe widersteht der Seife, der staͤrksten Lauge,
                              und selbst schwachen Saͤuren; man koͤnnte sie auch zum
                              Calicot-Druke anwenden. (Dieß geschieht bereits. D.)
                           Dieses Verfahren gruͤndet sich auf die Reduktion der
                              Mangan-Saͤure durch organische Koͤrper: die
                              Mangan-Saͤure wird, so wie sie organische Koͤrper
                              beruͤhrt, zum braunen Oxyde. Man darf also das Pulver vor seiner Anwendung
                              mit keinem organischen Koͤrper in Beruͤhrung bringen; darf den Teig
                              nicht ehe anruͤhren, als bis man denselben braucht. Das Praͤparat muß
                              auch vor Staub bewahrt werden, der es zersezen wuͤrde.
                           
                        
                           Anfrage uͤber Knochen-Muͤhlen.
                           Sollte man glauben, daß man in England, wo doch die Duͤngung mit Knochen
                              anfing, und viele Tausend Ztnr. Knochen jaͤhrlich als Duͤnger auf das
                              Feld gebracht werden, ja sogar aus Deutschtand und Polen zu diesem Ende geholt
                              werden, noch keine Knochen-Muͤhlen kennt? Ein Landwirth in Dorsetshire
                              fragt im Mech. Mag. a. a. O., wie hoch eine gute
                              Knochen-Muͤhle kommt? Was sie leisten kann? Er wuͤnscht eine
                              Vorrichtung, um Knochen zugleich mit Ruͤben drillen zu koͤnnen.
                           
                        
                           Anfrage eines Todtengraͤbers.
                           Ein Todtengraͤber zu London fragt im Mechanics'
                                 Magazine, N. 295, 4ten April 1829. S. 126, wie er es angehen soll, um in
                              seinem Kirchhofe fortan ein Grab zu graben. Die Erde haͤlt nicht mehr, und er
                              hat doch im Durchschnitte taͤglich 8 Graͤber zu fertigen. Wie er etwas
                              tief in die Erde kommt, so stuͤrzen die Waͤnde des Grabes von beiden
                              Seiten ein, und mehrere seiner Arbeiter wurden schon oͤfters bis an die Brust
                              verschuͤttet; in groͤßerer Tiefe schweben sie in offenbarer
                              Lebensgefahr. Er wird oft Tage lang mit einem Grabe nicht fertig und die
                              Leichenbegaͤngnisse muͤssen aus Mangel eines Grabes verschoben werden.
                              Die gewoͤhnliche Methode des Ausspreizens mit Brettern geht in diesem
                              morschen Grunde nicht mehr an.
                           ––––––––––
                           Wir sind von einem anderen Todtengraͤber, in Deutschland, dessen Kirchhof
                              dicht an einem Flusse liegt, gefragt worden, was er thun soll, um ein Grab zu
                              graben, wenn das Wasser steigt. Er steht oft bis uͤber die Kniee im Wasser,
                              wenn er ein Grab graben muß! – So steht es mit unserer medicinischen Polizei
                              nur bald in der Mitte
                              des 20igsten Jahrhunderts nach Christi Geburt! Vergebens hat Joseph, der
                              Unsterbliche, Europa das erste Beispiel der medicinisch-polizeilichen
                              Klugheit, um nicht zu sagen Nothwendigkeit, gegeben, die Kirchhoͤfe außer den
                              Staͤdten und Maͤrkten etc. zu verlegen, in der groͤßten Stadt
                              Europens, in London, werden die Todten noch jezt in der Stadt begraben. Eben dieß
                              ist in vielen Staͤdten Deutschlands noch heute zu Tage der Fall, und selbst
                              in mehreren derjenigen, wo die Leichenaͤker vor einigen Jahren außer dem
                              Umfange der Stadt verlegt wurden, hat die schnell zunehmende Vergroͤßerung
                              derselben sie wieder in den Bezirk der Stadt gebracht. Mehrere Kirchhoͤfe
                              Deutschlands sind bereits nahe auf dem Punkte des oben erwaͤhnten Kirchhofes
                              in London, und alle muͤssen in der Reihe der Jahre
                              dahin kommen, daß kein Grab mehr in denselben haͤlt. Was wird das Resultat
                              hiervon werden? Wird das Fortschreiten der Cultur uns eben dahin bringen, wohin sie
                              die klassischen Voͤlker des Alterthums brachte, wenigstens zu einer
                              verstaͤndigen, der Natur gemaͤßen, Aufbewahrung der irdischen Reste
                              unserer Lieben, die wir jezt im Grabe, ferne von uns, vermodern lassen,
                              waͤhrend der Heide ihnen den ersten Plaz in seinem Hause weihte, und die
                              Asche seiner Lieben in Denkmaͤlern der Kunst aufbewahrte, die wir noch heute
                              zu Tage, nach wehr denn zwei tausend Jahren bewundern? Daß das Verbrennen der
                              Leichen die zwekmaͤßigste Art der Entfernung derselben, und die
                              zaͤrtlichste Weise ist, die Reste der Erde, aus welcher der Mensch genommen
                              ward, aufzubewahren, hat die Geschichte der classischen Jahrhunderte erwiesen: nur
                              bei Wilden finden wir die in die Erde gegrabenen Graͤber, die sich, nebst
                              vielen anderen Spuren des Dschirokihsen-Zustandes, in welchem die Deutschen
                              vor kaum noch 16 Jahrhunderten gewesen sind, in unserem heutigen Zustande noch
                              erhalten haben. Durch das Verbrennen der Leichen werden alle jene Nachtheile
                              entfernt, die aͤrztliche Erfahrung so vieler Jahrhunderte aus dem Einscharren
                              der Leichen in die Erde in der Naͤhe der Wohngebaͤude entstehen sah.
                              Unsere heutige Pyrotechnik hat uns die Leichen schneller und mit geringeren Kosten
                              einaͤschern gelernt, als mittelst des Scheiterhaufens. Das Einaͤschern
                              wuͤrde nicht so viel kosten, als der Sarg und das Grab kostet. Man muß nicht
                              vergessen, daß der menschliche und uͤberhaupt jeder thierische Koͤrper
                              Brennmaterial genug in sich selbst fuͤhrt, und so zu sagen nur
                              angezuͤndet zu werden braucht, um zu brennen. Mehr als ein paar Tausend
                              Pferde-Leichen waren bei der lezten Invasion in Frankreich vor den Mauern von
                              Paris in ein paar Mal 24 Stunden verbrannt, und dieß in offenem Feuer. Die
                              Gesundheit der Einwohner litt nichts durch diese Einaͤscherung, sie
                              wuͤrde aber sehr gelitten haben, wenn ein paar Tausend Pferde in ihrer
                              Naͤhe eingegraben worden waͤren. Kaiser Joseph hatte wirklich die
                              Idee, die Einaͤscherung der Leichen als die gesezliche
                              Begraͤbnisse-Art in seiner Monarchie wieder einzufuͤhren;
                              allein, ein damals noch junger Mann, den wir nicht nennen wollen, weil er vielleicht
                              noch leben koͤnnte, und es ihm unangenehm seyn koͤnnte, wenn wir ihn
                              nennten, bemerkte ihm: „Ew. Majestaͤt, das deutsche Volk ist noch
                                 keiner altroͤmischen Idee faͤhig. Es verbrennt nur seine Kezer und
                                 seine Hexen. Ew. Majestaͤt werden sich erinnern, daß die
                                 Universitaͤt zu Wuͤrzburg erst vor ein paar Jahren noch eine Hexe
                                 verbrannte.“ Joseph klopfte ihn auf die Achsel, und sagte:
                              „Du hast Recht; die Leute sind noch zu – zu etwas
                                 Gescheidtem.“
                              
                           
                        
                           Ueber den schwarzen und weißen Kornwurm und einige andere dem
                              Getreide schaͤdliche Insecten
                           hat Hr. Thom. Carpenter, Besizer
                              vortrefflicher Mikroskope und Liebhaber der Entomologie in Gill's
                              technological Repertory, Jaͤner 1829. S. 12.
                              einige Bemerkungen mitgetheilt, die zwar einiges in der Naturgeschichte dieser
                              hoͤchst schaͤdlichen Thiere aufklaͤren, im Ganzen aber noch
                              sehr viel zu wuͤnschen uͤbrig lassen.
                           Wir wollen hier anfuͤhren, was uns Hr. Carpenter
                              berichtet, und unsere Bemerkungen beifuͤgen. Der Schaden, den der schwarze
                              Kornwurm (luroulio
                              granarius L.) jaͤhrlich anrichtet,
                              uͤbertrift, in Bayern allein, Millionen, und laͤßt sich fuͤr
                              Europa und Nord-Amerika uͤberhaupt wohl kaum berechnen. Wer ein
                              sicheres Mittel gegen den Kornwurm (ein besseres, als die ungrischen oder vielmehr alt dacischen und maurischen Korngruben in der
                              Erde) angeben wird, dessen Nahmen verdient unter den Wohlthaͤtern der
                              Menschheit aufgezeichnet zu werden. Daß sich ein solches finden laͤßt, wenn man dieses
                              schaͤdliche Insect genau beobachtet, daß man es in der Lebensweise dieses
                              Thieres suchen muͤsse und darin sicher finden wird, hat Linne uns in seinem Mittel gegen den Holzwurm (Cantharis
                              navalis L., Limexylon
                              navale F.) gelehrt, der jaͤhrlich den Holzvorrath
                              der schwedischen Flotte zerstoͤrte, und den armen Schweden auf ihren Werften
                              einen Schaden von mehr als 300,000 Rthlrn. jaͤhrlich verursachte. Linne ging von dem Grundsaze aus, daß, wenn man im Stande
                              ist die Vermehrung dieser Holzwuͤrmer zu verhindern, man auch sehr bald von
                              dem Schaden befreit seyn wird, den sie anrichten. Er suchte demnach die Zeit zu
                              entdeken, zu welcher diese Thiere aus ihren Puppen als vollkommene Insecten
                              auskriechen, und zur Paarung schreiten. Er fand, daß dieß um Johannis geschieht und
                              hatte, in diesem Funde, nun auch das Mittel gefunden, ihren weiteren
                              Zerstoͤrungen vorzubeugen. Linne befahl, das
                              Schiffsholz, es mochte nun vom Holzwurme angegangen seyn, oder nicht, 14 Tage vor
                              Johannis in's Wasser zu werfen, und 4 Wochen lang darin liegen zu lassen. Wenn das
                              Insect nun zu der von der Natur fuͤr dasselbe bestimmten Zeit zu seiner
                              Fortpflanzung aus der Puppe kroch, mußte es in dem Wasser seinen Tod finden, und
                              alle weitere Vermehrung desselben hatte ein Ende. Man kann nun allerdings nicht das
                              Getreide in Wasser werfen, wie Holz; es wuͤrden sich aber, wenn man die Zeit
                              der Paarung bei dem schwarzen Kornwurme wuͤßte, allerdings Vorkehrungen mit
                              dem Getreide treffen lassen, durch welche auch dieses Insect an seiner Paarung, und
                              folglich an seiner Vermehrung gehindert werden koͤnnte; denn hoͤchst
                              wahrscheinlich paart auch der Kornwurm, wie fast alle uͤbrigen Insecten, sich
                              nur ein Mal in seinem Leben. Daß gegen den Kornwurm alles gewonnen waͤre,
                              wenn man ihn zum Coͤlibate verdammen koͤnnte, erhellt aus der
                              Bemerkung Kirby's, welche Hr. Carpenter auch treulich anfuͤhrt, daß aus Einem Paare
                              Kornwuͤrmer in Einem Jahre mehr als sechstausend Nachkommen dieses Paares
                              hervorgehen. Es darf uns also nicht befremden, wenn wir unsere Kornboͤden, wo
                              das Getreide unberuͤhrt in denselben liegen bleibt, in einigen Jahren
                              gaͤnzlich von diesen Insecten verheert sehen.
                           Hr. Carpenter sagt, er beobachtete „wie das
                                 Weibchen des Kornwurmes mit seinen Kinnladen unter dem langen Ruͤssel ein
                                 kleines Loch in das Gersten- oder Weizen-Korn nagt, und dann ein
                                 einzelnes Ei in dieses Loch legt, wo dann, wenn das Junge (die Larve) aus. dem
                                 Eie kriecht, es in diesem Korne zugleich Wohnung und Nahrung findet. Die Mutter
                                 legt taͤglich in fuͤnf bis sechs Getreidekoͤrner ihr Ei,
                                 und faͤhrt in dieser Arbeit mehrere Tage nach einander fort.“
                              Dieser Beobachtung fehlt: 1stens die Angabe der Jahreszeit, wann das Weibchen feine
                              Eier legt, und ob dieß des Nachts oder am Tage, Morgens oder Abends geschieht? 2tens
                              die Angabe der Zahl der Tage, wie lang das Weibchen mit dem Legen der Eier
                              fortfahrt. „In ungefaͤhr sieben Tagen“ sagt er (und wir
                              wuͤnschten sehr er haͤtte hier kein „ungefaͤhr“ (kein about),
                              sondern mit voller Bestimmtheit die Zahl der Tage angegeben, die fuͤr das
                              Auskriechen eines jeden Insectes aus seinem Eie ziemlich genau bestimmt ist)
                              „in ungefaͤhr sieben Tagen kriecht das Insect aus dem Eie als
                                 Larve aus, und, nachdem es seine gewoͤhnliche Zeit uͤber gefressen
                                 hat“ (wie lang ist diese „gewoͤhnliche“ Zeit bei dem schwarzen Kornwurme?
                              Jedes Insect hat seine bestimmte Zeit fuͤr den Larvenzustand)
                              „verwandelt es sich in dem Korne in eine Puppe, und kriecht
                                 ungefaͤhr“ (nur kein ungefaͤhr; in der Natur waltet ewige Nothwendigkeit)
                              „vierzehn Tage darauf als vollkommener Kornwurm aus dem
                                 Koͤrnchen hervor. “
                              
                           „Ich habe immer geglaubt, daß der Kornwurm, so wie andere Insecten, gleich
                                 nach der Paarung, das Weibchen nach dem Eierlegen, stirbt; dieß ist aber bei
                                 diesem Insecte nicht der Fall; denn nach Leeuwenhoek,
                                 der den Kornwurm mit großer Sorgfalt sowohl in Hinsicht lauf seine
                                 Fortpflanzungs-Weise als auf seine Nahrung mehrere Monate lang beobachtet
                                 hat, lebt dieses Insect noch den ganzen Sommer und Winter uͤber und frißt
                                 die Getreidekoͤrner als vollkommenes Insect eben so gierig, wie als
                                 Larve. Diese verlaͤngerte Existenz des Kornwurmes erklaͤrt nun
                                 seine ungeheueren Verheerungen und seine schnelle Vermehrung.“
                              (Erstere allerdings; leztere aber nicht, bis nicht erwiesen ist, daß der Kornwurm
                              sich mehr als ein Mal in seinem Leben paart, was hoͤchst unwahrscheinlich
                              ist. Man wird aber auch erstere, die ungeheuere Verheerung, sehr vermindert haben, wenn man
                              die Vermehrung des verheerenden Thieres beschraͤnkt hat.) Hr. Carpenter scheint die Richtigkeit dieser lezteren Ansicht
                              selbst zu fuͤhlen, indem er den Besizern von Kornboͤden vorschlagt,
                              „eine Colonie von Ameisen in der Naͤhe des Kornbodens
                                 anzulegen, wohin leztere sich sehr bald einen Weg bahnen, und die Larven der
                                 Kornwuͤrmer aufsuchen und fressen wuͤrden.“ Es ist eine
                              große Frage, ob die Ameisen die Larven der Kornwuͤrmer fressen, und, wenn
                              dieß auch der Fall waͤre, und nicht anderer Nachtheil von den Ameisen zu
                              besorgen stuͤnde, so wird die Vertilgung der Larven im Verhaͤltnisse
                              wie 1 zu 30 weniger nuͤzen, wenn wir auf ein Kornwurm-Weibchen nur 30
                              Eier rechnen.
                           Vom weißen Kornwurme, einer Motte (Tinea
                              granolla), die man in Holland den Wolf nennt, und die alsogleich stirbt, nachdem sie ihre 70 Eier, die so
                              klein, wie ein Sandkorn sind, gelegt hat, bemerkt er: „daß die Raupe erst
                                 am 16ten Tage aus dem Eie kriecht, und dann alsogleich ihre Verheerung beginnt.
                                 Die Raupe bildet sich ein kleines Gehaͤuse, theils aus den
                                 Staͤubchen, in die sie das Korn zernagt, theils aus den Kleyen: in diesem
                                 Gehaͤuse stekt sie, und strekt nur den Kopf nebst einem Theile des Leibes
                                 heraus, wenn sie frißt. Wenn sie sich einpuppt, verlaßt sie dieses
                                 Gehaͤuse, und sucht einen sicheren Ort, um sich in demselben zu
                                 verpuppen.“ (Hr. Carpenter sagt nicht, wie
                              lang sie im Raupenzustande bleibt) „als Puppe bleiben sie den ganzen
                                 Winter uͤber, und fallen im April oder Mai“ (bei uns erst im
                              Mai, Junius) „als vollkommene Insecten, als Motten, aus. Der weiße
                                 Kornwurm ist noch gefraͤßiger, als der schwarze.“ (Dieß glaubt
                              der Landmann in Bayern nicht, der es vielmehr fuͤr ein Gluͤk
                              haͤlt, wenn der weiße Kornwurm sein Korn, wie er sagt, eingesponnen hat, und
                              der da glaubt, der weiße Kornwurm schuͤze vor dem schwarzen!) Um den weißen
                              Kornwurm zu vertilgen, schlaͤgt er zwei Mittel vor: man soll die Larve an den
                              Waͤnden des Kornbodens zerdruͤken, wenn sie an denselben in die
                              Hoͤhe kriecht, um sich zu verpuppen, was oft in solcher Menge geschieht, daß
                              die Waͤnde des ganzen Kornbodens davon bedekt werden; oder man soll, wenn das
                              Insect als Motte aus der Puppe bricht, alle Oeffnungen des Kornbodens
                              sorgfaͤltig schließen, Schwefel in einem Beken anzuͤnden, und die
                              Motten in Schwefeldampf erstiken. Obschon Leeuwenhoek,
                              der leztere Methode empfahl, versichert, daß das Getreide durch dieses Schwefeln
                              nichts leidet, und Hr. Carpenter dieselbe gleichfalls
                              empfiehlt, so koͤnnen wir doch dieselbe aus einleuchtenden Gruͤnden
                              nicht billigen, und faͤnden es fuͤr besser, das Getreide zu der Zeit,
                              wo der weiße Kornwurm aus der Puppe tritt, ausfliegt, wie unsere Landleute sagen,
                              nur auf 14 Tage oder 3 Wochen vom Boden wegzuschaffen, oder in verschlossene
                              Behaͤlter, Kisten, Faͤsser, Saͤke etc. zu bringen. Wenn das
                              Weibchen keine Koͤrnchen findet, in welche sie ihre 70 Eier legen kann,
                              werden die ausgefallenen Raupen verhungern, und das Korn wird unangegriffen
                              bleiben.
                           Auch auf dem Felde ist der Weizen den Verheerungen einer kleinen Muͤke, Tipula
                              tritici, ausgesezt, die ihre Eier in die
                              Weizenaͤhren legt und oͤfters Mißwachs (das Reißen der Aehren)
                              veranlaͤßt. Gluͤklicher Weise kommt ein kleiner Ichneumon (Ichneumon
                              tipulae) hier dem Landmanne zu Huͤlfe, und legt
                              seine Eier in den Leib der Raupe der Muͤke, die die in der Aehre im Safte
                              stehenden Weizenkoͤrner frißt. Diese Ichneumon-Raͤupchen
                              fressen nun die Raupe der Muͤke, ehe diese das ganze Weizenfeld verheeren
                              kann, was ohne die Huͤlfe des kleinen Ichneumons sicher der Fall seyn
                              wuͤrde. Hr. Carpenter fuͤllt nun zwei
                              Seiten mit Lobpreisungen „der Weisheit und Guͤte der
                                 goͤttlichen Vorsicht“ die zwei Insecten schuf, wovon das eine
                              das zerstoͤrt, was der Mensch pflanzte, das andere dieses auffrißt. Wir beten
                              die goͤttliche Vorsicht gewiß eben so sehr an, wie Hr. Carpenter, koͤnnen aber darin weder Weisheit noch Guͤte
                              finden, daß ein Insect geschaffen wurde, welches dasjenige zerstoͤrt, was der
                              Mensch im Schweiße seines Angesichts baute, und ein anderes, das dieses wieder
                              auffrißt. Zerstoͤrung und Mord koͤnnen nicht in Weisheit und in
                              Guͤte gegruͤndet seyn; sie koͤnnen aber zu hoͤheren
                              Zweken fuͤhren, die wir nicht wagen duͤrfen erklaͤren zu
                              wollen, und nur anbeten und uns in dieselben ergeben koͤnnen.
                           Hr. Carpenter erzaͤhlt nun nach Kirby den Schreken, der im J. 1788 uͤber ganz
                              England kam, als man glaubte, die sogenannte hessische Fliege sey mit einer Ladung Weizen aus
                              Nord-Amerika nach England gekommen. Das geheime Raths-Collegium (the Privy Council) mußte taͤglich von Morgens bis
                              Abends Sizung halten, und sich uͤber die Maßregeln berathschlagen, die gegen
                              dieses Ungluͤk, das man mehr als die Pest fuͤrchtete, zu treffen sind.
                              Nach allen Richtungen wurden Eilboten nach allen Haͤfen des Landes
                              abgefertigt, daß ja alle amerikanischen Schiffe auf das Sorgfaͤltigste
                              untersucht werden sollen, ob sie nicht die hessische Fliege am Bord haben; die
                              Gesandten Englands in Frankreich, Preußen, Oesterreich und in Amerika sollten durch
                              Couriere Auskunft uͤber diese Fliege geben, und die sorgfaͤltig
                              gesammelten und gedrukten Resultate aller dieser diplomatischen und ministeriellen
                              Verhandlungen uͤber die hessische Fliege fuͤllen mehr als 200 klein
                              gedrukte Octav-Seiten.
                           Man lernte die Verheerungen dieses Insectes (dessen entomologischen Namen Hr. Carpenter nicht angibt) in Nord-Amerika zuerst im
                              J. 1776 kennen. Man nannte es hessische Fliege in der falschen Voraussezung, daß es
                              mit dem Strohe der armen Hessen, die der damalige Landgraf den Englaͤndern
                              zur Fuͤhrung des nordamerikanischen Krieges fuͤr 25 Guineen das
                              Stuͤk Hessen verkaufte, aus Deutschland nach Nord-Amerika gebracht
                              worden waͤre.
                           Die Verheerungen in diesem Jahre waren so allgemein, daß gaͤnzlicher Mißwachs
                              des Weizens drohte: seit dieser Zeit verminderte sich jedoch das Unheil. Das Insect
                              beginnt mit seiner Verwuͤstung im Herbste, sobald der Weizen uͤber die
                              Erde sproßt, wo es die Blaͤtter so lang abnagt, bis der Frost es zum
                              Winterschlafe noͤthigt. Mit dem Fruͤhlinge erwacht es zugleich mit der
                              Pflanze wieder, und legt seine Eier mitten in das Herz des Stokes, wo die Raupen zu
                              nagen beginnen, und die Halme so sehr schwaͤchen, daß, wenn die Aehren schwer
                              werden, und in die Milch treten, die Halme brechen und zu Grunde gehen. Alle
                              Weizen-Ernten gingen zu Grunde, so weit diese verderblichen Fliegen reichten.
                              Sie zeigten sich zuerst in Long Island und zogen von da landeinwaͤrts. Sie
                              kamen auf ihren Zuͤgen jaͤhrlich ungefaͤhr 15 bis 20 (engl.)
                              Meilen weit, und waren im Jahre 1789 bereits 200 engl. Meilen weit von ihrem
                              urspruͤnglichen Standorte gekommen. Nach einigen Berichten zogen sie anfangs
                              langsam, nur sieben (engl.) Meilen weit in einem Jahre und schadeten vor dem Jahre
                              1789 nicht sehr bedeutend. Ein Flug derselben betrug im Kornfelde selbst nicht viel
                              uͤber 5 oder 6 Fuß: wo sie aber nicht auf Korn trafen, flogen sie auch
                              weiter, und nichts vermochte sie in ihrem Zuge aufzuhalten. Sie zogen uͤber
                              den Delaware, wie eine Wolke. Ihre Anzahl war so groß, daß zur Zeit der Ernte alle
                              Haͤuser von ihnen erfuͤllt waren, und die Einwohner sich kaum retten
                              konnten. Sie fuͤllten alle Gefaͤße und Geschirre, die offen standen,
                              und in einem einzigen Bierglase, in welchem noch einige Troͤpfchen Bier
                              waren, zaͤhlte man nach wenigen Minuten, als es unbedekt auf dem Tische
                              stand, uͤber 500 derselben.
                           Hr. Carpenter beschreibt hierauf die Weise, wie der
                              Nußkaͤfer, Nußwurm, (Curculio
                              nucum) in die Nuͤsse gelangt, von welchen er in
                              manchem Jahre mehr als die Haͤlfte an den Baͤumen zerstoͤrt.
                              Das befruchtete Weibchen legt, wenn die Nuß noch weich und zart ist, ein einzelnes
                              Ei auf die aͤußere Oberflaͤche derselben, und faͤhrt in diesem
                              Geschaͤfte so lang fort, bis ihr ganzer Vorrath an Eiern erschoͤpft
                              ist. Die Raupe, welche durch die Waͤrme der Luft aus dem Eie
                              ausgebruͤtet wird, frißt sich nun durch die zarte Schale der Nuß in die Nuß
                              selbst ein, ohne dieselbe auf eine andere Weise, als durch die kleine Oeffnung, die
                              sie in dieselbe nagt, zu verderben. Ihre Nahrung besteht jezt vorzuͤglich aus
                              der Haut, welche nach und nach zur Schale der Nuß erhaͤrtet: sie frißt so
                              lang an derselben, bis diese zu hart fuͤr sie wird, und geht dann erst
                              uͤber den Kern, welcher jezt bereits groß genug geworden ist, um ihr als
                              Nahrung zu dienen. Sie war klug genug, den Kern nicht fruͤher in seinem
                              Wachsthume zu stoͤren. Waͤhrend sie so an der Schale und an dem Kerne
                              nagt, nimmt sie auch immer auf das kleine Loͤchelchen Ruͤksicht, durch
                              welches sie in die Nuß gelangt ist, und nagt es immer rund und glatt und eben zu.
                              Auf diese Weise unterhaͤlt sie sich einen Kanal, durch welchen die Luft
                              eindringen, der Unrath hinausgeschafft werden und sie selbst bei Vollendung ihres
                              Raupen-Zustandes hinauskriechen kann. Ungefaͤhr im September oder
                              spaͤter wird die Nuß reif und faͤllt ab, und nun ist auch die Raupe
                              zur Puppe reif geworden. Sie beißt sich nun durch den oben erwaͤhnten Kanal
                              durch, der meistens zu eng fuͤr sie geworden ist. Nachdem sie sich
                              durchgearbeitet hat, vergraͤbt sie sich in die Erde und verwandelt sich in
                              derselben zur Puppe, in welchem Zustande sie bis zum naͤchsten Fruͤhjahre bleibt.
                              Anfangs Mai's tritt der Nußwurm als vollendeter Kaͤfer aus dieser Puppe
                              hervor, paart sich, und wiederholt die Verheerungen des vorigen Jahres. Auf eine
                              aͤhnliche Weise verfahren die uͤbrigen Ruͤsselkaͤfer,
                              die ihre Gier in Pflaumen etc. legen. Andere Arten derselben, die erst dann ihre
                              Eier legen, wenn die Nuß bereits haͤrter geworden ist, nagen mit ihren
                              Kinnladen am Ende ihres Ruͤssels ein Loch in die Schale, kehren sich dann um,
                              und legen mit ihrem Bauche ein Ei in dieses Loch. Diese Arbeit sezen sie so lang
                              fort, bis ihr Eier-Vorrath erschoͤpft ist.
                           
                        
                           Seidenraupen mit Scorzonere-Blaͤttern
                              gefuͤttert.
                           Hr. Juillet erstattet im Journal d.
                                 l. Societé d'Émulation du Dep. d. Vosges. N. 5. 1826. pag. 211. Bericht uͤber Versuche des Hrn. Tuͤrck zu Plombières und der Demoiselle Coge zu Epinal, die Seidenraupen mit den Blaͤttern
                              der Scorzonere-Wurzel (Scorzonera hispanica) zu
                              fuͤttern. Die Versuche gelangen vollkommen, und die Seidenraupen gaben noch
                              ein Mal so viel Seide, als wenn sie mit Salat gefuͤttert wurden. Bullet. d. Scienc. technol. Janvier. 1829. S. 37.Wir wissen, daß man eben dieses Futter in einer Stadt, in welcher man
                                    Seidenraupenzucht einfuͤhren will, vor 2 Jahren noch als Geheimniß
                                    (!!) anwendete. Eine einfache Betrachtung wird indessen jeden
                                    uͤberzeugen, daß dieses Surrogat fuͤr Maulbeerblatter eben so
                                    wenig taugt, als jedes andere, das nicht von Baͤumen genommen ist.
                                    Ein Achtel Tagwerk mit Maulbeerbaͤumen, auch nur als Strauch,
                                    bepflanzt, wird mehr Blaͤtter dem Gewichte nach geben, als ein ganzes
                                    Tagwerk Scorzonere, deren Blaͤtter fuͤr Rinder und Schafe weit
                                    besser sind, als fuͤr Seidenraupen. A. d. U.
                              
                           
                        
                           Ueber Seidenzucht
                           findet sich eine interessante kleine Abhandlung in einem
                              Werke, wo Niemand sie suchen wuͤrde, mitten unter theologischen
                              (roͤmisch katholischen) Salbungen; naͤmlich in der
                           Raccolta di varie operette del Conte CarloMaggi, Patrizio bresciano. Ediz. 2. riveduta dall
                                 autore. 8. Verona. 1828 p. Valent. Crescini. 290 S.
                           Es ist der Muͤhe werth, die neue von dem Hrn. Grafen vorgeschlagene Methode zu
                              kennen und zu versuchen.
                           
                        
                           Große Pastinak-Wurzeln.
                           Im Garten des Hrn. Burge, Handelgaͤrtners zu
                              Barnstable, wurden Ende Hornungs zwei Pastinak-Wurzeln ausgegraben: die eine
                              war 5 Fuß 1 1/2. Zoll, die andere 4 Fuß 7 1/4 Zoll lang. (Star. Galignani. 4371.)
                           
                        
                           Ueber Forst-Devastation und kuͤnftigen
                              Holzmangel
                           hat Hr. Garnier im Bulletin industr. de St. Etienne, Juill. Août
                              1828. pag. 157. einige gute
                              Bemerkungen mitgetheilt. Er ladet die Sachverstaͤndigen ein, der Regierung
                              Mittel an die Hand zu geben, durch welche die Gipfel der Berge wieder mit Holz
                              bedekt werden koͤnnen. Diese Einladung muß jeden verstaͤndigen
                              Forstmann an die Geschichte jenes Magistrates einer ehemaligen freien Reichsstadt
                              erinnern, der einen armen Teufel koͤpfen ließ, und, als es sich nach der
                              Hinrichtung zeigte, daß der Gekoͤpfte unschuldig war, einen Rathsherrn nach
                              der benachbarten Universitaͤt Marburg mit der Frage schikte: ob es nicht
                              moͤglich waͤre, dem Enthaupteten den Kopf wieder auszusehen? Es hat
                              zwar ein großer Jesuit an einer kleinen Akademie, der, uneingedenk der Warnung des
                              Predigers XI. 12.„Huͤte dich mein Sohn: denn viel Buͤchermachens ist
                                       kein Ende, und viel predigen macht den Leib muͤde.“ ganze Kameel-Lasten von Abhandlungen uͤber die Erschaffung der
                              Welt und Allem, was darauf umherkriecht, geschrieben hat,
                              jesuitisch-apodiktisch erwiesen, daß die Vegetation auf Berge von unten
                              hinaufsteigt, und nicht, wie alles Gute, von oben herabkommt. Man hat in dem
                              Lande, das dieser große Naturforscher mitregieren half, die Berggipfel auch wirklich
                              von allem Holze so sehr entbloͤßt, daß die Scheitel der Bergruͤken so
                              rein abbarbirt dastehen, wie Capuciner-Koͤpfe, und man lebte der
                              Erwartung, daß die Baͤume wieder nachwachsen werden, wie die Haare, nachdem
                              man sie wegrasirt hat; daß die Vegetation, wie der fromme Mann verheißen hat, von
                              unten hinauf auf die Berge steigen wuͤrde: allein man wartet schon viele
                              Jahre lange vergebens, und die Kluͤgeren des Landes, die gluͤklicher
                              Weise picht immer die gelehrtesten sind, verzweifeln an der Moͤglichkeit,
                              jemals wieder hohe Bergruͤken, an welchen man das Holz muthwillig abgetrieben
                              hat, mit Holz bepflanzen zu koͤnnen. Sie berufen sich auf die Erfahrungen,
                              die man in einer Reihe von Jahrhunderten vom Libanon, wo kaum mehr eine Ceder zu
                              finden ist, bis an die hoͤheren Bergketten Europens, durch ganz Italien,
                              Spanien und Frankreich machte, und nun auch, Dank der verkehrten Forstwirtschaft in
                              manchen Laͤndern Deutschlands, auch in Deutschland machen wird. Wir
                              koͤnnten ein solches Land nennen, wo, wie wir neulich mit unseren Augen
                              sahen, ein Oberforstrath und ein vornehmer Forstpraktikant, zur Anlage einer
                              Distrikts-Forstbaumschule von nordamericanischen
                                 Holzarten aus der Central-Forstbaumschule einige hundert junge Fichten und Sahlweiden auslas
                              (Pinus picea D. R. und Salix
                                 Caprea) und sie dem Distrikts-Foͤrster, der mitten in einem
                              Fichtenwalde an einem Bache lebt, dessen Ufer mit Sahlweide bedekt sind, als
                              nordamericanische Baͤume schikte. Wir koͤnnten diesen Oberforstrath
                              und den Forstpraktikanten nennen, wenn man an der Moͤglichkeit zweifeln
                              sollte, daß in Laͤndern, in welchen das Studium der Naturgeschichte von den
                              Schreibern auf alle moͤgliche Weise unterdruͤkt wird, noch im J. 1829
                              solche Albernheiten in der Forstwissenschaft von
                                 Amtswegen moͤglich sind. – Hr. Garnier empfiehlt die Straßen mit Alleen von Maulbeerbaͤumen, von
                              Nußbaͤumen etc. zu bepflanzen. Wir sind allerdings, so wie er, gegen das
                              Bepflanzen der Straßen mit der elenden Pappel; koͤnnen aber weder den
                              Maulbeerbaum, dessen Blaͤtter durch den Staub ungenießbar fuͤr die
                              Seidenraupe werden, noch Obstbaͤume empfehlen. Die ruhigen und
                              verstaͤndigen Hollaͤnder, die treusten Beobachter der Natur und die
                              feinsten Rechenmeister fuͤr ihren Beutel, haben uns durch Jahrhunderte
                              gelehrt, welcher Baum mit dem hoͤchsten Ertrage an Straßen gepflanzt werden
                              kann. Der Hollaͤnder hat an den meisten Straßen und Canaͤlen eine
                              doppelte, an vielen eine vierfache Reihe von Ulmen oder Ruͤstern gepflanzt.
                              Diese Ulmen liefern ihm, da er keine □ Klafter eigentlichen Wald in seinem
                              ganzen Lande hat, alles harte Nuzholz, was er braucht; und welches Holz ist, als
                              hartes Nuzholz, besser als Ulmen! Vgl. Bull. d. Scienc.
                                 techn. Janv. S. 78.
                           
                        
                           Erdaͤpfel-Bier.
                           Nicht genug, daß Hr. Pf. Lampadius uns mit einem
                              Erdaͤpfel-Weine aus Erdaͤpfel-Syrup begluͤkte,
                              Hr. Dr. Hare beschenkt uns jezt auch mit
                              Erdaͤpfel-Bier. Hr. Dr. Hare schloß von
                              der Aehnlichkeit des Zukerstoffes in den Erdaͤpfeln mit dem Zukerstoffe im
                              Malze, daß man auch aus Erdaͤpfeln eine Wuͤrze muͤsse sieden
                              koͤnnen, und sott eine solche von 1060 Sp. Schw. mit einer
                              verhaͤltnißmaͤßigen Menge Hopfens zwei Stunden lang. Er ließ sie bis
                              auf 56° (F) abkuͤhlen und sezte dann Hefen zu. Die Gaͤhrung
                              ging auf die gewoͤhnliche Weise, wie bei dem Malze von Statten. Man hielt die
                              Wuͤrze an einem warmen Orte unter 85° F. Die aufsteigenden Hefen
                              wurden mit einem Loͤffel abgenommen. Durch Abkuͤhlung sezte sich noch
                              ein Theil Hefen zu Boden, und die abgezogene Fluͤssigkeit war so ziemlich,
                              schoͤnes (!) neues Bier, dem Geschmake nach
                              ganz dem Weizenbiere (Ale) aͤhnlich. Nach Dr. Hare's Berechnung geben fuͤnf Bushel
                              Erdaͤpfel so viel Wuͤrze, als 3 Bushel Malz: der Ruͤkstand ist
                              Viehfutter., und als solches eben so viel werth, als die Haͤlfte des Preises
                              der Erdaͤpfel. Vergl. Mech. Mag. N. 295. S.
                              127.Das Mech. Mag. sagt uns nicht, ob dieser Dr. Hare der Prof. Hare in Amerika ist, und gibt uͤberhaupt keine Quelle
                                    fuͤr diese seine Miscelle.
                              
                           
                        
                           Scarbroͤit, eine neue Thonart.
                           Hr. V. Vernon analysirte eine neue Thonart an der
                              Kuͤste von Scarborough, die vollkommen weiß, matt, im Bruche muschelig ist, vom
                              Messer leicht angegriffen und unter dem Nagel polirt wird; an nassen
                              Oberflaͤchen sehr stark anklebt, und, angehaucht, einen starken Thongeruch
                              von sich gibt. Im Wasser wird sie weder durchscheinend, noch zerfaͤllt sie.
                              Spec. Schwere = 1,485.
                           
                              
                                 Bestandtheile:
                                 Thonerde
                                   42,75
                                 
                              
                                 
                                 Kieselerde
                                   07,90
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                   48,55
                                 
                              
                                 
                                 Eisen-Peroxyd
                                   00,80.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                  100,00
                                 
                              
                           Hr. Vernon nannte dieses Fossil, das in
                              Sandstein-Lagern in Adern vorkommt, nach seinem Fundorte Scarbroͤit. (Philosophical-Journal. Maͤrz. N.
                              27. S. 178.)
                           
                        
                           Polytechnische Literatur.
                           
                              a) Englische.
                              
                                 Clerk'sEssay on naval Tactics. 3. edit. With notes by LordRodney. 8. Lond.
                                    1828. b. Longman. 1 Pd. 5. Shill.
                                 Steel'sNatural and Agricultural history of Peat Moss or Turf
                                       Bog. 8. Lond. 1828. b. Longman. 10 1/2 Shill. (Dieses Werk verdiente fuͤr Bayern uͤbersezt
                                    zu werden, wo es so viele unbenuzte Torf-Moore gibt.)
                                 Leslie'sGeometrical Analysis and Geometry of Curves. 8.
                                    Lond. 1828. b.
                                       Longman. 16. Shill.
                                 The Amateur's Perspective, being an attemp to present
                                       the Theory in the simplest form: and so to methodize and arrange the
                                       subject, as to render the Practice familiarly intelligible to the
                                       uninitiated, in a few hours study. By Rich. Davenport, Esqu. London, 1828. 4. (84
                                    Seiten und 44 lithograph. Blaͤtter. – Soll eines der
                                    brauchbarsten populaͤren Werke uͤber Perspective seyn.)
                                 The Cause of Dry-Rot discovered, with a
                                       Description of a Patent-Invention for preserving decked Vessels
                                       form Dry-Rot and Goods on Board form Damage by Heat. By J.
                                    George, Esqu., Barrister at Law. 8. London 1829.
                                    (Dieses Patent laͤuft durch drei Hefte im Repertory of Patent-Inventions: Maͤrz-May.
                                    Wir werden eine kurze Notiz hiervon mittheilen.)
                                 Arcana of Science and Art: abridged form the
                                       Transactions of Public Societys and from the Scientific Journals,
                                       British and Foreign, of the past Year 1829. 12. Lond. 1829. b.
                                       Limbird. (Wird im Mech. Mag. N. 293.
                                    21. Maͤrz 1829 sehr gepriesen.)
                                 
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Traité des Machines à vapeur d'eau
                                       parTredgold; traduit de l'anglais avec des notes
                                       et additions: par F. N. Mellet. 4. Paris. 1828. chez Bachelier. XXX
                                       und 558 Seit. mit 24 Kupfertaf. 30 Franken. (Die Uebersezung wird
                                    im Bulletin d. scienc. technol. Janv. 1828. S.
                                    38. sehr gepriesen. So viel wir wissen, haben wir noch keine deutsche
                                    Uebersezung von diesem elastischen Wecke uͤber
                                    Dampfmaschinen.)
                                 Recueil de Machines, Instrumens et Appareils, servant
                                       à l'Economie rurale: par Mr. Leblanc, Prof. au Conservat. roy. des Arts et
                                       Métiers. IX. Livraison. Fol. Paris. 1828. chez l'Aueur, rue des
                                       Fossés-du-Temple. N. 4.
                                 Traité de l'Art defaire de bons mortiers et
                                       d'en bien diriger l'emploi, ou Methode générale pratique
                                       pour fabriquer en tour pays la chaux, les cimens et les mortiers les
                                       meilleurs et les plus économiques: par Mr. le CobnelRaucourt de Charleville, anc.
                                       élève de l'Ecole polytechn 2 edit. 8. Paris. 1828. chez
                                       Malher. XXXIX. et 368 p. et. 2 pl. – 7 Francs. (Dieses Werk
                                    verdiente eine gute deutsche Uebersezung.)
                                 
                              
                           
                              c) Italiaͤnische.
                              
                                 Dissertazione intorno alle fabriche de veluti di Ala.
                                       8. Rovereto. 1828. p. Marchesani.
                                    (Diese kleine Broschuͤre des Hrn. Soini
                                    verdient alle Aufmerksamkeit.)