| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der Wolle, Baumwolle und anderer faseriger Stoffe, worauf Lambert Dexter, Esq., King's Arms Yard, Colemann Street, London, sich am 16. Jun. 1827 in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LXII., S. 313 | 
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                        LXII.
                        Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der
                           Wolle, Baumwolle und anderer faseriger Stoffe, worauf Lambert Dexter, Esq., King's Arms Yard, Colemann Street,
                           London, sich am 16. Jun.
                              1827 in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                              1829. S. 212.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Dexter, Verbesserung an der Maschine zum Spinnen der Wolle,
                           Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung ist in Folgendem beschrieben, und durch Abbildung erklaͤrt.
                              Fig. 1,
                              2 und 5 sind
                              senkrechte Aufrisse der MaschineDer Patent-Traͤger hat die Gegenstaͤnde in Fig. 1,
                                    2,
                                    5
                                    im Sechstel ihrer natuͤrlichen Groͤße, in Fig. 3 und 4 in
                                    halber natuͤrlicher Groͤße geliefert, in welcher sie hier
                                    nicht gegeben werden konnten. A. d. Repert. Wir
                                    geben die Figuren so groß, wie sie das Repertory
                                    lieferte. Uebers., Fig.
                                 3 ist ein senkrechter Durchschnitt derselben, und Fig. 4 ein
                              Horizontal-Entwurf der Theile in Fig. 3. Dieselben
                              Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen Figuren.
                           Im Aufrisse von der Vorderseite, Fig. 1, ist A die Laufrolle, auf welche die Triebkraft mittelst
                              eines Laufbandes wirkt. B ist eine Rolle, die loker auf
                              derselben Achse laͤuft, und das Laufband fuͤhrt, wann die Maschine
                              still steht. C ist ein auf der horizontalen Achse von
                              A befestigtes Zahnrad, welches das Zahnrad D treibt, das an dem einen Ende einer horizontalen Achse
                              befestigt ist, welche an ihrem anderen Ende ein Winkelrad E, und einen Wurm a fuͤhrt. Das Rad E
                              treibt noch ein anderes Winkelrad, welches an dem unteren Ende der schiefen Achse
                              F befestigt ist, an deren oberem Ende ein anderes
                              Winkelrad das Winkelrad G und die auf der Achse
                              desselben befindlichen Metall-Walzen H treibt,
                              I sind eiserne mit Leder bedekte Walzen, die auf
                              schiebbaren Lagern parallel mir H beweglich sind, und
                              mittelst der Federn K gegen die Walzen H gedruͤkt werden. Diese Federn K sind an den oberen Theil des Gußeisen-Rahmens
                              L angeschraubt. Die Stuͤzen von HI sind oben an dem Rahmen von L mittelst der Schrauben M
                              befestigt. NO sind zwei horizontale Leisten aus
                              Gußeisen, die von einem Ende der Maschine zu dem anderen reichen, und in Fig. 3
                              „(in der Zeichnung des Patent-Traͤgers?)“ in
                              halber natuͤrlicher Groͤße dargestellt sind. Jedes Ende dieser Leisten
                              NO ist mittelst Schrauben an den Endrahmen L in Fig. 2 befestigt. Die
                              Wagen P sind gegen die Vorderseite der Leiste N befestigt, und die unteren Wagen Q gegen die Vorderseite der unteren horizontalen Leiste
                              0. An dem Ende der Achse des Winkelrades E ist ein Wurm
                              a festgemacht, der das Wurmrad treibt, welches an
                              dem oberen Ende der schiefen Achse R befestigt ist,
                              waͤhrend an dem unteren Ende derselben ein Winkelrad angebracht, durch
                              welches das Winkelrad S getrieben wird, das an der
                              horizontalen Achse T befestigt ist. Diese Achse T fuͤhrt auch die herzfoͤrmigen
                              excentrischen Raͤder H, welche auf ein Ende der
                              Hebel V wirken, die ihren Mittelpunkt der Bewegung bei
                              W an jedem Ende der Maschine haben. Das andere Ende
                              des Hebels V hebt die horizontale Leiste X, welche an senkrechten Stangen Y befestigt ist, die sich senkrecht in den feststehenden Leitern Z bewegen, die an dem Rahmen L au jedem Ende befestigt sind, damit die Spindel b gehoben und gesenkt wird, welche durch die Rolle e sich schiebt, und die Spule c fuͤhrt,
                              d ist eine Schnur ohne Ende, die um eine auf der
                              Achse C befindliche Rolle laͤuft, und die Rolle
                              e treibt, und zugleich die spinnende Fliege f mittelst des Stiftes g,
                              der in der Rolle e befestigt ist, und in ein Loch im
                              Grunde der Fliege f paßt. Sowohl e als f dreht sich um eine senkrechte auf Q befestigte Roͤhre, wie man deutlich in Fig. 3 sieht,
                              i ist eine andere Laufschnur, die um eine auf der
                              Achse von D befestigte Rolle laͤuft, damit die
                              Rolle k und mit ihr die ziehende Fliege m getrieben wird, die mittelst des Stiftes l zugleich mit k in Umlauf
                              gesezt wird. Sowohl k als l
                              dreht sich um eine auf den Enden von P befestigte
                              Roͤhre. n und o sind
                              zwei horizontale metallne Walzen, wovon n mit Leder
                              bedekt, und o stach oder gefurcht ist. Ihre Lager sind
                              in dem Rahmen m, und der Grad ihrer Beruͤhrung
                              wird mittelst des Federschrauben-Stiftes q
                              gestellt. Das Wurmrad p ist auf der Achse von o befestigt, und so wie dieses Rad durch die Umdrehungen
                              der Fliege in umhergefuͤhrt wird, greifen die Zahne desselben in die innere
                              Kante des concaven sich anschmiegenden Wurmes r, wodurch
                              dann seine Umdrehung erfolgt, und die Walze o um eine
                              horizontale Achse gedreht wird, und mittelst des Drukes derselben auch die parallele
                              Walze n in Bewegung gesezt wird. s ist der Fuß des obigen Wurmes r, mittelst
                              dessen er an der Leiste N befestigt wird. Der Wurm r muß der Zahl der Zaͤhne in dem Rade p angepaßt werden, indem man die Dike des Blokes t darnach aͤndert und die Schraube u dreht. Das Rad p
                              faͤllt bei jeder Umdrehung der ziehenden Fliege m
                              um Einen Zahn aus, wodurch der Faserstoff vorwaͤrts gezogen, und von zwei
                              Walzen n o festgehalten, zugleich aber auch durch die
                              Umdrehungen der Fliege in gesponnen wird. Dieß ist ein neuer und hoͤchst wichtiger
                              Theil dieser Maschine. Der Faserstoff, welcher gesponnen werden soll, z.B. Wolle,
                              kommt zuerst zwischen die Speisungs- oder Zugwalzen HI, Fig. 2; dann zwischen die
                              Walzen no in der Zugfliege m, und hierauf durch den oberen Theil der Spinnfliege f, durch die Augen hh,
                              die auf f befestigt sind, und zulezt an die Spulen c, an welchen er befestigt wird. Da das Rad D einen zwei Mal so großen Durchmesser hat, als C, so wird die ziehende Fliege m sich mit weniger als der halben Geschwindigkeit der spinnenden Fliege
                              f sich drehen, was nothwendig ist, um dem Faden oder
                              Garne w die gehoͤrige Drehung zu geben. Diese
                              relativen Geschwindigkeiten muͤssen bei verschiedenen Faserstoffen und nach
                              den verschiedenen Absichten und Zweken des Fabrikanten verschieden
                              abgeaͤndert werden. Die Wirkung des herzfoͤrmigen excentrischen Rades
                              U an dem einen Ende. des Hebels W macht die Spule c so
                              steigen und fallen, daß der gesponnene Faden oder das Garn auf eine
                              regelmaͤßige und vortheilhafte Weise aufgewunden wird. Die Spindel b dreht sich nicht um, indem sie in ein rundes Loch auf
                              dem messingenen Biegel in der beweglichen Leiste X
                              eingepaßt ist. Der Faden oder das Garn wird auf der Spule c hinlaͤnglich fest aufgewunden, indem eine Reibung zwischen dem
                              Boden der Spule und dem messingenen Halsbande 8, welches auf der Spindel b befestigt ist, Statt hat. Fig. 5 stellt eine andere
                              Methode vor, die Leiste x und die Spindeln b zu bewegen, um Spulen fuͤr die Schuͤzen
                              der Weber aufzuwinden. x ist ein spirales Kammrad mit
                              abwaͤrts gekehrten Zaͤhnen, das auf der senkrechten Achse 2 befestigt
                              ist, auf welcher sich auch das Wurmrad y befindet,
                              welches von dem Wurme z getrieben wird. Dieser Wurm kann
                              auch in der Mitte der Laͤnge der horizontalen Achse des Rades S befestigt seyn, statt daß man sich des excentrischen
                              herzfoͤrmigen Rades U bedient. 3 ist ein Hebel,
                              dergleichen zwei angebracht sind, jeder in der Nahe des Endes der Maschine. Sie sind
                              mittelst einer horizontalen Leiste verbunden, welche in der Mitte ihrer
                              Laͤnge eine Zunge 10 fuͤhrt, die immer gegen die Zaͤhne des
                              Rades x druͤkt. 4 ist der Mittelpunkt der
                              Bewegung der beiden Hebel 3. 6 ist eine Schnur, die uͤber eine feststehende
                              Rolle 7 laͤuft, und deren eines Ende an dem laͤngeren Arme der Hebel 3
                              befestigt ist, waͤhrend das andere Ende an der Leiste X festgemacht ist. Das Aufsteigen der Zaͤhne des Rades x und die verhaͤltnißmaͤßige Laͤnge
                              der Arme der obigen Hebel sind so vorgerichtet, daß sie die Spule oder die Spulen 9
                              gerade auf die gehoͤrige Hoͤhe heben. Das Gewicht s, das auf jedem Hebel aufgehaͤngt ist, ist ein
                              Gegengewicht fuͤr die Leiste X und muß schwer
                              genug seyn, um die Zunge 10 immer gegen das Rad x
                              anzudruͤken. Um diese Maschine in Verbindung mit jeder anderen
                              gegenwaͤrtig zur Vorbereitung des Faserstoffes zum Spinnen
                              gebraͤuchlichen Maschine zu bringen, ist nichts anderes noͤthig, als
                              diesen Faserstoff von der Vorbereitungs-Maschine auf ein Paar horizontale
                              Walzen, wie HI in Fig. 2, zu bringen, und
                              sie in irgend eine gehoͤrige Entfernung uͤber die ziehende Fliege in
                              zu stellen.
                           Der Patent-Traͤger erklaͤrt, daß er nicht die einzelnen Theile,
                              sondern die ganze hier dargestellte Verbindung derselben, wodurch eine neue und in
                              England noch ganz unbekannte Spinnmaschine entsteht, als sein Patent-Recht in
                              Anspruch nimmt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
