| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Hecheln oder Zurichten, zum Brechen und Schwingen und Reinigen des Hanfes, Flachses und anderer Faser-Stoffe, worauf Rob. Busk und Wilh. King Westly, Flachsspinner zu Leeds, Yorkshire, sich am 29. August ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LXIII., S. 317 | 
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                        LXIII.
                        Verbesserung an den Maschinen zum Hecheln oder
                           Zurichten, zum Brechen und Schwingen und Reinigen des Hanfes, Flachses und anderer
                           Faser-Stoffe, worauf Rob.
                              Busk und Wilh. King
                              Westly, Flachsspinner zu Leeds, Yorkshire, sich am
                           29. August ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. Januar 1829. S.
                              199.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        Busk, Verbesserung an den Maschinen zum Hecheln, des Hanfes,
                           Flachses etc.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung besteht in einer gewissen Vorrichtung zum Brechen und Hecheln des
                              Hanfes und Flachses, an welcher zwei neue Vorkehrungen vorkommen; die erste ertheilt
                              dem Barte des Hanfes oder Flachses, der durch die Hechel durchgezogen werden soll,
                              mittelst eines eigenen Schwung-Rahmens eine eigene Pendel-Bewegung,
                              damit er leichter durch die Hecheln hin und her gezogen werden kann; die zweite ist
                              ein Gestell, auf welchem Reihen von Hecheln von verschiedener Feinheit aufgezogen
                              sind, und welches Gestell auf einer Achse beweglich ist, damit die Hecheln nach
                              Umstaͤnden ausgewechselt werden koͤnnen.
                           Fig. 6 zeigt
                              die Maschine im Durchschnitte, aa ist ein Ende des
                              Gestelles, auf welchem die Pfeiler bb aufgezogen
                              sind, welche oben durch ein Querstuͤk verbunden sind. cc ist ein Rahmen, welcher in den Pfeilern bb auf und nieder gleitet. An dem entgegengesezten
                              Ende der Maschine befindet sich ein aͤhnlicher auf und nie: der steigender
                              Rahmen. Diese Rahmen fuͤhren in dem Haͤlter e der Arme d den Hanf- oder
                              Flachs-Bart f, welcher gehechelt werden soll,
                              durch die Hecheln. 
                           Die Maschine ist von einer solchen Breite, daß mehrere Hauf- und
                              Flachsbaͤrte in derselben aufgehaͤngt werden koͤnnen. Wenn nun
                              der Rahmen c und der Arm d an einem
                              Ende bewegt wird, so wird der Bart f durch die Hecheln
                              hin und her gezogen, indem der Haͤlter sich in der Richtung der punktirten
                              Linien gg bewegt.
                           Der auf und niedersteigende Rahmen haͤngt in Schnuͤren oder Ketten, die
                              an dem obersten Querbalken desselben befestigt sind, und uͤber kleine
                              Viertelkreise hh laufen. An dem entgegengesehen
                              Ende der Hebel, welche diese Viertelkreise stuͤzen, sind groͤßere
                              Viertelkreise, mit Schnuͤren oder Ketten und Stangen kk mit Stellgewichten an ihren unteren Enden,
                              wodurch der auf und niedersteigende Rahmen im Gleichgewichte erhalten wird. Um nun
                              das Auf- und Niedersteigen des Rahmens c und
                              zugleich die schwingende Pendel-Bewegung der Arme des Haͤlters
                              hervorzubringen, ist ein etwas verwikeltes System eines Raͤderwerkes
                              angebracht, das aus excentrischen Raͤdern und Triebstoͤken besteht,
                              die in die inneren Umfange gezaͤhnter Kreise eingreifen. Die
                              Patent-Traͤger beschraͤnken sich jedoch nicht auf irgend eine
                              bestimmte Weise, die Maschine in Gang zu bringen, sondern nehmen jede Vorrichtung in
                              Anspruch, durch welche der Rahmen bb auf und
                              nieder gezogen, und der Arm d zugleich hin und her
                              geschwungen werden kannGerade dieses Raͤderwerk haͤtte Hr. Newton beschreiben sotten. Ueberhaupt ist Beschreibung und
                                    Zeichnung dieser Maschine von der Art, daß man wenig daraus lernen kann. Hr.
                                    Newton, der nicht mehr bei dem
                                    Patent-Office angestellt ist, scheint die Dinge, die er beschreibt
                                    und abbildet, nur mehr aus dem Gedaͤchtnisse zu beschreiben, und
                                    daher das Mangelhafte in seinen Mittheilungen. A. d. U..
                           Die Hecheln ll sizen reihenweise auf einem Gestelle
                              mm; jede derselben ist auf der einen Seite mit
                              Angeln, an der anderen mit Stellschrauben versehen, wodurch die Spizen gehoben oder
                              gesenkt werden koͤnnen, so daß sie mehr oder weniger in den Flachs oder Hanf
                              eingreifen. nn sind Leitungs-Bretter, an
                              welchen die Spizen des Hanfes oder Flachses laufen. „(Sie wurden im
                                 Originale nicht bezeichnet.)“
                              
                           Wenn die erste Reihe der Hecheln hinlaͤnglich auf den Flachs eingewirkt hat,
                              und die Leitungs-Bretter auf ihren Angeln gehoben wurden, kann das
                              Hechel-Gestell um seine Achse gedreht, und feinere Hecheln koͤnnen
                              dadurch in Thaͤtigkeit gebracht werden. Die Leitungs-Bretter werden
                              dann wieder herabgelassen, und die Arbeit wird von Neuem begonnen.
                           Man versichert, daß mit dieser Maschine Hanf und Flachs bequemer und besser gehechelt
                              wird, als mit jeder anderen, und weit weniger als Werg dabei abfaͤllt, als
                              bei dem Hecheln mit der Hand; also vieles dabei erspart wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
