| Titel: | Verbesserungen beim Rauhen und Zurichten der Tücher und anderer Wollenzeuge, worauf Sam. Sevill, Tuchmacher zu Brownshill, bei Bisley, Gloucestershire, sich am 20. Nov. 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LXIV., S. 318 | 
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                        LXIV.
                        Verbesserungen beim Rauhen und Zurichten der
                           Tuͤcher und anderer Wollenzeuge, worauf Sam. Sevill, TuchmacherDieser Name kommt auch als Seville und als Savil vor. A. d. U. zu Brownshill, bei Bisley, Gloucestershire, sich am 20. Nov. 1827 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Februar. S.
                              285.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        [Sevill, Verbesserungen beim Rauhen und Zurichten der
                           Tuͤcher und anderer Wollenzeuge.]
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger will dem Brette, auf welchem die Karden sich
                              befinden, die haͤufig an sogenannten Gig-Trommeln oder anderen sich
                              umdrehenden Maschinen angebracht werden, Elasticitaͤt geben; sein Hauptzwek
                              ist aber, den Liegern und den Laͤufern an den Tuchscher-Maschinen mit
                              umdrehender Bewegung Elasticitaͤt zu verschaffen.
                           Fig. 27 zeigt
                              einen Querdurchschnitt eines solchen Karden-Brettes, a ist der sogenannte Baͤr (boar), der
                              auf der Gig-Trommel befestigt wird, oder uͤberhaupt auf der sich
                              drehenden Maschine. b ist ein anderer Baͤr, auf
                              welchem die Karde c befestigt ist. Diese beiden
                              Baͤren oder Brettchen sind mittelst eines Angel-Gefuͤges mit
                              einander verbunden, und zwischen beiden befindet sich ein Feder-Hebel d. Die Wirkung dieses Feder-Hebels ist
                              einleuchtend. So oft naͤmlich die Karde c mit
                              außerordentlicher Gewalt auf das Tuch angedruͤkt wird, waͤhrend die
                              Gig-Trommel umlaͤuft, erlaubt die Feder derselben
                              zuruͤkzuweichen, und wenn, auf der anderen Seite, das Tuch loker gespannt
                              ist, treibt die Wirkung der Feder die Karde gegen das Tuch hin, und haͤlt
                              hierdurch ihre Spizen mit dem Tuche in Beruͤhrung, waͤhrend dasselbe
                              gerauht oder zugerichtet wird.
                           Fig. 28 zeigt
                              eine Tuchschere mit umdrehender Bewegung im Durchschnitte. Der Lieger ist so
                              eingerichtet, daß er jedem ungleichen Druke des sich drehenden Laͤufers
                              nachgibt. a ist die Stange, auf welcher der Lieger
                              befestigt ist. b ist die Klinge des Liegers, auf den
                              Zapfen c aufgezogen, die sich in den Armen d drehen. Diese Arme sind an der Spindel e befestigt, die sich in Stuͤzen auf der Stange
                              a drehen.
                           An der Ruͤkseite der Klinge des Liegers ist ein Schweifchen, oder ein Hebel
                              f, der gegen eine Feder wirkt, die um die Spindel
                              e gewunden ist, wodurch sich der Lieger um seine
                              Zapfen c dreht, und seine Schneide gegen den sich
                              umdrehenden Laͤufer g in die Hoͤhe
                              gedruͤkt wird, er aber zugleich auch jedem ungleichen voruͤbergehenden
                              Druke des Laͤufers auf denselben nachgibt. Um der Feder die gehoͤrige
                              Spannung bei dem
                              Aussezen des Liegers zu geben, wird die Spindel e
                              gedreht und das Zahnrad h an dem Ende derselben
                              angebracht, welches mittelst eines Sperrkegels i
                              gehalten ist, der an der Stange a angeschraubt wird.
                           Der sich drehende Laͤufer erhaͤlt seine Elasticitaͤt durch die
                              Vorrichtung in Fig.
                                 29. a ist die Achse des Laͤufers, bbbb sind die Kanten der vier schneidenden Klingen
                              im Durchschnitte dargestellt. Jede dieser Klingen wird von mehreren Staͤmmen
                              getragen, die, wie Halbmesser, aus der Achse ausfahren. Diese Stamme werden mittelst
                              Spiralfedern, die um sie gewunden sind, und gegen Schultern druͤken, nach
                              außen getrieben und dadurch in ihren Lagen gehalten, daß sie durch Loͤcher im
                              Rande des Rades laufen.
                           Die Klingen der sich drehenden Laͤufer wirken also, wenn sie auf diese Weise
                              aufgezogen sind, mit ihren Schneiden gegen die Lieger, und koͤnnen, so oft
                              sie von dem Lieger einen außerordentlichen Druk empfinden, nachgeben, indem sie von
                              den Federn, welche um ihre Stamme gewunden sind, gestuͤzt werden. Das Neue,
                              worauf der Patent-Traͤger hier Anspruch macht, ist die
                              Elasticitaͤt der Karden und der Lieger und Laͤufer.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
