| Titel: | Verbesserung an Abtritten, worauf Hr. Wich. Downe, d. ält., Bleiröhrenleger und Messinggießer zu Exeter, Devonshire, sich am 25. August 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LXXXIII., S. 370 | 
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                        LXXXIII.
                        Verbesserung an Abtritten, worauf Hr. Wich. Downe, d. aͤlt.,
                           Bleiroͤhrenleger und Messinggießer zu Exeter, Devonshire,
                           sich am 25. August 1826 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Jaͤner 1829. S.
                              196.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        Downe, Verbesserung an Abtritten.
                        
                     
                        
                           Dieser Abtritt gehoͤrt unter die sogenannten
                              „selbststaͤndigen“ (self-acting), d.h. unter diejenigen, die sich selbst ausleeren und
                              reinigen, ohne daß man wie bei den in „(England)“
                              gebraͤuchlichen Abtritten einen Staͤmpel aufzuziehen braucht, oder
                              einen Hebel mit der Hand in Thaͤtigkeit sezen darf. Das irdene Beken
                              laͤßt den Unrath und das Wasser durch eine Klappe in eine eiserne
                              Buͤchse, aus welcher beide durch die Roͤhre in den Schlauch oder in einen anderen
                              Behaͤlter gelangen. Oben ist eine Cisterne mit Wasser und einer
                              Roͤhre, die dieses in das Beken zum Auswaschen leitet.
                           Der Mechanismus, durch welchen die Klappe in Thaͤtigkeit gesetzt wird, die den
                              Unrath aus dem Beken entleert, ist von den gewoͤhnlichen Klappen zu diesem
                              Zweke nicht verschieden; sie ist jedoch mehr complicirt, da sie nicht bloß den
                              sogenannten Teller oͤffnet, sondern auch eine gewisse Zeit uͤber offen
                              haͤlt, waͤhrend das aus der Cisterne herabstroͤmende Wasser den
                              Schmuz wegwascht, und spaͤter wieder schließt, so daß dann die Klappe
                              luftdicht wird, und das Aufsteigen aller uͤbelriechenden Luft
                              unmoͤglich macht.
                           Fig. 7 stellt
                              diesen Abtritt dar, jedoch ohne sein Gehaͤuse, d.h., Siz und Gestell sind
                              weggenommen. a ist das Beken; b die eiserne Buͤchse oder der Hehler, in welchen der Unrath
                              mittelst einer Klappe oder eines Hebel-Tellers entleert wird, c ist die Achse dieses Tellers, an deren Ende ein Hebel
                              mit einem Gewichte angebracht ist d, um den Teller
                              geschlossen, d.i. aufwaͤrts gegen den Boden des Bekens zu halten. An dem Ende
                              der Achse des Tellers ist zugleich ein gezaͤhnter Sektor befestigt e, der in einen Triebstok an der Seite eines kleinen
                              Flugrades eingreift. Ueber dem Sektor und dem Flugrade ist ein langer Hebel g, auf einer senkrechten Stuͤze h, aufgezogen, die ihm als Stuͤzpunkt dient: an
                              einem Ende dieses Hebels befindet sich das Gewicht i,
                              und an dem anderen Ende ist ein Bieget j. Dieser Hebel
                              wird durch eine Stoßstange k, in Bewegung gesezt, die
                              mit dem Size des Abtrittes in Verbindung steht, so daß, wann Jemand sich auf dem
                              Abtritte niedersezt, der laͤngere Arm des Hebels g, durch das Niedersteigen der Stoßstange k
                              niedergedruͤkt wird, und wie die Person von dem Size aufsteht, steigt der
                              Hebel durch die Schwere des Gewichtes i an dem
                              kuͤrzeren Ende gleichfalls in die Hoͤhe.
                           Es ist noch ein gekruͤmmter Hebel l hier
                              angebracht, welcher, der Deutlichkeit wegen, der Hebel mit dem Kranich-Halse
                              genannt wird. Der Stuͤzpunkt dieses Hebels ist auf der Achse des Flugrades
                              f, und dreht sich los um dieselbe. Wenn nun der
                              lange Arm des Hebels g, durch die Person, welche auf dem
                              Size sizt, niedergedruͤkt wird, so laͤuft der Buͤgel j uͤber den Schnabel des Hebels mit dem
                              Kranich-Halse, und bleibt, wie die punktirten Linien zeigen, in dieser Lage
                              so lang bis die Person wieder von dem Size aufsteht, wodurch dann die Stoßstange k und der laͤngere Arm des Hebels g wieder in ihre vorige Lage in die Hoͤhe
                              steigen. Da aber jezt der Buͤgel j den
                              kranichhalsigen Hebel gefaßt haͤlt, so hebt er, wie der laͤngere Arm
                              des Hebels g in die Hoͤhe steigt, diesen
                              kranichhalsigen Hebel gleichfalls, und da dieser mittelst eines Auges, m, mit der Achse c des
                              Hebel-Tellers in Verbindung sieht, oͤffnet er diesen lezteren, und
                              laͤßt so den Unrath aus dem Beken in den Hehler und durch diesen in den
                              Schlauch etc. gelangen.
                           Die umdrehende Bewegung, welche die Achse des Tellers auf diese Weise erhaͤlt,
                              dreht aber auch zugleich den gezahnten Sektor e, der auf
                              seiner Achse befestigt ist, und da dieser in den Triebstok eingreift, so dreht sich
                              auch das Flugrad f. Nachdem ferner der laͤngere
                              Arm des Hebels g bis zum hoͤchsten Punkte
                              emporgestiegen ist, schluͤpft der Schnabel des kranichhalsigen Hebels (der
                              eine schiefe Flaͤche bildet) aus dem Buͤgel j, und laͤßt den mit dem Gewichte beschwerten Hebel g niedersteigen, waͤhrend gleichzeitig der
                              gezaͤhnte Sektor aufsteigt, und die Zaͤhne des Triebstokes das Flugrad
                              in einer der vorigen entgegengesezten Richtung drehen. Der Zwek hiervon ist, daß der
                              Teller, von dem Flugrade geregelt, nicht zu schnell, sondern nur nach und nach sich
                              schließt, damit Zeit genug zum gehoͤrigen Abwaschen desselben uͤbrig
                              bleibt.
                           Ein Drath n verbindet den kranichhalsigen Hebel mit einem
                              Winkelhebel o, „(der in der Figur des
                                 Originales nicht bezeichnet ist),“ von welchem ein anderer Drath zu
                              der Klappe oben in der Cisterne hinaufsteigt, damit Wasser durch die
                              Reinigungs-Roͤhre in das Beken herabsteigen kannSo sehr dieser Abtritt complicirt ist, so ist er doch weniger, als mancher
                                    andere englische Abtritt, deren wir bereits so viele geliefert haben. Daß
                                    die Beschreibung (zumal die des Tellers) und die Figur undeutlich ist, ist
                                    nicht unsere Schuld. A. d. R..
                           
                        
                     
                  
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