| Titel: | Neue Versuche über die Verbrennung des Kohlengases. | 
| Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XCV., S. 417 | 
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                        XCV.
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                        Neue Versuche uͤber die Verbrennung des
                           Kohlengases.
                        Aus dem Philosoph. Mag. and Annals of Philos. Febr.
                              1829, S. 150.
                        [Neue Versuche uͤber die Verbrennung des
                           Kohlengases.]
                        
                     
                        
                           Hr. W. Taylor zu York erhielt bei einigen Versuchen
                              uͤber die Verbrennung des Kohlengases Resultate, welche wichtig zu werden
                              versprechen. Er entdekte sehr einfache Mittel, wodurch die Leuchtkraft eines
                              gewoͤhnlichen Argand'schen Gasbrenners sehr verstaͤrkt werden kann,
                              waͤhrend seine Flamme verhaͤltnißmaͤßig vergroͤßert
                              wird. Aus folgender kurzen Angabe wird man die Beschaffenheit dieser Versuche
                              ersehen, welche von mehreren Mitgliedern der Yorkshire
                                 Philosophical Society so wie auch von mehreren Einwohnern von York,
                              wiederholt wurden.
                           Erster Versuch. – Ein Stuͤk des feinsten
                              Drathgewebes (wire-gauze) wurde auf den
                              cylindrischen Glasmuff eines gewoͤhnlichen Argand'schen Gasbrenners gelegt,
                              wodurch die Flamme unmittelbar um das Doppelte ihrer vorigen Dimensionen
                              vergroͤßert und ihr Licht wenigstens verdoppelt wurde. (Wenn man einen
                              aͤhnlichen Versuch mit einer gewoͤhnlichen Argand'schen Oehllampe,
                              oder Studirlampe mit plattem Docht, anstellt, so wird die Flamme oft
                              vergroͤßert, aber so blaß, daß sie weniger Licht gibt.)
                           Zweiter Versuch. – Man verschließe mit dem Finger
                              oder einem Korkstuͤk die untere Oeffnung des inneren Luftdurchganges eines
                              gewoͤhnlichen Argand'schen Gasbrenners, so wird die Flamme ploͤzlich
                              vergroͤßert und das Licht ziemlich eben so sehr verstaͤrkt werden, wie
                              in dem ersten Versuche. (Wenn man den inneren Luftdurchgang einer Argand'schen
                              Oehllampe verschließt, so wird die Flamme viel schlechter und dunkler.)
                           Dritter Versuch. – Wenn man die Luftroͤhre
                              eines Argand'schen Gasbrenners so wie in dem zweiten Versuche verschließt, und die
                              Flamme folglich vergroͤßert, so findet keine weitere Veraͤnderung
                              Statt, wenn man ein Drathgewebe oben auf den Glasmuss auflegt.
                           Vierter Versuch. – Als uͤber den Glasmuff
                              eines Gasbrenners mit nur Einer Flamme, ein Drathgewebe
                              gelegt wurde, entstand weder eine Vergroͤßerung der Flamme, noch eine
                              Verstaͤrkung des Lichtes. Man fand bei einem Versuche in dem Mechanics' Institute zu York, daß Argand'sche Gasbrenner
                              in dem gewoͤhnlichen Zustande, hundert Kubikfuß Gas in drei Stunden und
                              fuͤnfundzwanzig Minuten verzehrten; waͤhrend dieselben Gasbrenner, als ihre Schornsteine mit Kappen aus Drathgewebe versehen wurden, eben so
                              lange ein gleich starkes Licht gaben, und nur ungefaͤhr fuͤnfzig Kubikfuß Gas verzehrten. York den 9ten Decbr. 1828.
                           J. Phillips.