| Titel: | Verbesserung bei Verfertigung der Hüte und Kappen und deren Bekleidung (Vergoldung) mit Seide und anderem Material mittelst Maschine, worauf Thom. Robinson Williams, Norfolk Street, Strand, Middlesex, sich am 11. Sept. 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. XXXIII., S. 96 | 
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                        XXXIII.
                        Verbesserung bei Verfertigung
                           der Huͤte und Kappen und deren Bekleidung (Vergoldung) mit
                           Seide und anderem Material mittelst Maschine, worauf Thom. Robinson
                              Williams, Norfolk Street, Strand, Middlesex, sich am
                           11. Sept. 1828 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. April 1829. S. 31.
                        Mit Abbildung auf Tab. IV.
                        Williams, Verbesserung der Huͤte und
                           Kappen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek dieses Patentes ist ein Verfahren, die Hutfilze zu
                              haͤrten, nachdem sie durch Winden und Umschlagen in einer
                              Maschine (nach Art jener des Hrn. Channing) vorgearbeitet wurden, oder wie man zu sagen
                              pflegt, auszuwalken (planking), und dann mittelst eines
                              neuen Firnisses oder Leimes, der elastisch und wasserdicht ist,
                              mit Seiden-Pluͤsche zu bekleiden oder zu vergolden (covering).
                           Das Auswalken geschieht mittelst einer
                              Maschine, die aus zwei Reihen von Walzen besteht, zwischen
                              welchen die Huͤte, Kappen etc. durchzulaufen haben, und
                              auf diese Weise den verlangten Druk erhalten.
                           Diese Maschine ist auf folgende Weise eingerichtet. Fig. 12 zeigt die Maschine in horizontaler Ansicht,
                              also die obere Seite derselben, und Fig.
                                 13 im senkrechten Durchschnitte nach der Laͤnge
                              der Maschine und durch die Mitte derselben. aaa ist eine Reihe
                              horizontaler Walzen, die parallel mit einander laufen, und wovon
                              jede sich um ihre Achse dreht: die Pfeile zeigen die Richtung
                              der Bewegung. bbb ist eine
                              correspondirende Reihe von Walzen, die auf den unteren laufen,
                              sich aber, wie die Pfeile andeuten, in entgegengesezter Richtung
                              drehen. Die Achsen eines jeden Walzenpaares sind in
                              Langenspalten senkrechter Stuͤzen aufgezogen, und die
                              Walzen selbst druͤken gegen einander entweder
                              aufwaͤrts oder abwaͤrts, welcher Druk mittelst
                              Federn oder Gewichten an den Enden ihrer Achsen veranlaßt
                              wird.
                           Jedes Walzenpaar ist mittelst ein paar Zahnraͤdern
                              verbunden, die an den Enden derselben angebracht sind, wie cccc und in einander
                              eingreifen, und an einem Ende der Achse einer jeden der unteren
                              Walzen ist ein Winkelrad dddd,
                              welche Raͤder alle durch Winkelraͤder eee, auf den
                              Seiten-Achsen ff,
                              getrieben werden. Diese Seisen-Achsen werden durch große
                              Winkelraͤder gg in
                              Umlauf gesezt, die an der Haupttrieb-Achse h, welche durch Laufrolle und
                              Laufband oder durch eine Kurbel gedreht wird, angebracht
                              sind.
                           Die Maschine arbeitet auf folgende Weise. Nachdem ein Hutfilz
                              (oder mehrere Filze) vorlaͤufig eingedampft wurde (basoned) wird er (oder werden
                              mehrere nach einander) auf das Speisungsbrett j gelegt, von welchem
                              er in die in dem Behaͤlter k
                              enthaltene Fluͤssigkeit gelangt, und mit der Walze l in Beruͤhrung kommt, die
                              sich in diesem Behaͤlter auf ihren Lagern dreht. Diese
                              Walze fuͤhrt ihn aufwaͤrts und bringt ihn zwischen
                              die erste Walze a, und die große
                              Walze m, von welchen aus der Filz
                              nach und nach durch alle Walzenpaare ab, ab etc. durchlaͤuft,
                              bis er zur Walze n am Ende der
                              Maschine gelangt. Hier wird er nach aufwaͤrts getrieben,
                              faͤllt uͤber, und kommt so nach und nach auf der
                              Oberflaͤche der Walzen b
                              zuruͤk in die Haͤnde des Arbeiters.
                           Man wird nun sehen, daß die inneren Oberflaͤchen oder
                              Beruͤhrungspunkte der Walzen a und b sich alle in einer
                              und derselben Richtung bewegen, und dadurch fortschreitend die
                              Hutfilze vorwaͤrts ziehen, die auf diese Weise alle nach
                              und nach zwischen jedem Walzenpaare gedruͤkt und
                              bearbeitet, und dadurch zu einem sogenannten wahren Filze
                              ausgewalkt werden.
                           Die oberen Walzen werden, jede einzeln, mittelst eines mit einem
                              Gewichte beschwerten Hebels niedergedruͤkt, der auf einem
                              in der Nahe des Endes der Achse befindlichen Metallbloke ruht.
                              Die Walzen koͤnnen steigen und fallen, wie die
                              verschiedene Dike der zwischen denselben durchlaufenden Filze es
                              fordert.
                           Der Behaͤlter k
                              enthaͤlt etwas Schwefelsaͤure, die dem Wasser
                              zugesezt wird, Bierhefen, oder irgend eine Fluͤssigkeit,
                              die man bei dem Walken der Hutfilze gewoͤhnlich bei der
                              Hand hat. Diese Fluͤssigkeit wird mittelst einer
                              Dampfroͤhre o warm gehalten,
                              die den Dampf aus einem Dampfkessel herbeifuͤhrt, und
                              durch mehrere kleine Oeffnungen an ihrem unteren Ende in die
                              Fluͤssigkeit treten laͤßt, welche dadurch
                              bestaͤndig heiß erhalten wird.
                           Der Arbeiter, der an dem Speisungsbrette die Filze in diese
                              Fluͤssigkeit gleiten laͤßt, erhaͤlt
                              dieselben, wie gesagt, durch das Walzenwerk wieder in seine Hand
                              zuruͤk, und laͤßt sie, anders gelegt oder
                              umgeschlagen, neuerdings und so oft durch die Walzen laufen, bis
                              sie gehoͤrig gefilzt sind.
                           Nachdem die Kappen gehoͤrig gefilzt wurden, werden sie
                              uͤber die Form gezogen, und die gewebte
                              Seiden-Pluͤsche oder das Material, mit welchem sie
                              vergoldet werden sollen, wird mittelst eines Firnisses aus
                              Kautschuk, der auf die gewoͤhnliche Weise
                              aufgeloͤst wird, und dem man etwas Harz und
                              Leinoͤhl zusezt, wodurch ein fester, vollkommen
                              elastischer und wasserdichter Leim entsteht, auf denselben
                              befestigt.
                           Ich nehme an dieser Filzmaschine die besondere Einrichtung und
                              Vorrichtung der Walzen als mein Patent-Recht in
                              Anspruch und die Anwendung des Kautschuk-Leimes zur
                              VergoldungPatent-Erklaͤrung von Hrn. Newton..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
