| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LI., S. 150 | 
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                        LI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der im Jahre 1829 zu London
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Maxwell Dick,
                                 Buchhaͤndler zu Irvine in der Grafschaft Air: auf
                                 eine verbesserte Eisenbahn und eine Methode Wagen darauf
                                 durch Maschinerie fortzubewegen, um Passagiere, Briefe,
                                 Zeitungen, Pakete und andere Guͤter mit großer
                                 Schnelligkeit zu befoͤrdern. Dd. 21. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem Thomas Robinson Williams, Esq.
                                 Norfolk Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Verfertigung des Filzes oder einer
                                 Substanz von aͤhnlicher Beschaffenheit, welche zur
                                 Bekleidung der Schiffsboͤden und zu anderen Zweken
                                 anwendbar ist. Dd. 23. Mai
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Thomas Arnold, Blechschmied zu
                                 Hoxton, in der Grafschaft Middlesex: auf einen neuen oder
                                 verbesserten Apparat oder Maaß, um die Qualitaͤt oder
                                 Staͤrke gewisser geistiger oder anderer
                                 Fluͤssigkeiten auszumitteln und um die Menge solcher
                                 Fluͤssigkeiten zu messen, welche aus dem
                                 Gefaͤß oder Behaͤlter, worin sie
                                 eingeschlossen sind, abgezogen wurde, dieser Apparat kann so
                                 eingerichtet werden, daß er jeden dieser Zweke, wenn man
                                 dieses will, allein erfuͤllt. Dd. 26. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem William Poole, Schmied in der
                                 Pfarrei St. Michael on the Mount, in der City von London:
                                 auf gewisse Verbesserungen an der Maschinerie, welche zum
                                 Forttreiben der Bothe dient, so wie um Muͤhlen und
                                 Maschinen in Bewegung zu sezen. Dd. 26. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem Charles Turner Sturtevant,
                                 Seifensieder zu Hackney, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen in der Seifenfabrikation. –
                                 Dd. 26. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem Joseph Clisild Daniell,
                                 Tuchmacher zu Limpley Stoke, in der Pfarrei Bradford, in der
                                 Grafschaft Wilts: auf gewisse Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Dressiren wollener Tuͤcher. Dd. 26. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem Ross Winans, der
                                 fruͤher zu Vernon in der Grafschaft Sussex, dann in
                                 dem Staate New Jersey, einem der vereinigten Staaten
                                 Nordamerika's sich aufhielt, jezt aber in London
                                 ansaͤssig ist: auf gewisse Verbesserungen, wodurch
                                 die Reibung an Wagenraͤdern, Raͤdern
                                 fuͤr Eisenbahnen und anderen Raͤdern
                                 vermindert wird, welche Verbesserungen auch zu anderen
                                 Zweken anwendbar sind. – Dd. 28. Mai 1829.
                              
                           
                              Dem William Mann, Gentleman zu
                                 Effra Road, in der Pfarrei Lambeth, in der Grafschaft
                                 Surrey: auf die Anwendung comprimirter Luft, um
                                 feststehenden und wandelbaren Maschinen, Fuhrwerken und
                                 Dampfwagen, Schiffen, Bothen und anderen schwimmenden
                                 Koͤrpern Kraft und Bewegung mitzutheilen. Dd. 1. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Andrew Gottlieb, Schlosser,
                                 Jubilee Place, Mile-end Road, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an oder Zuthaten zu
                                 Schloͤssern und Schluͤsseln. Dd. 1. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem John Smith, Mehlmuͤller
                                 zu Bradford, in der Grafschaft York: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Reinigen des Mehles. Dd. 4. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Charles Brook, Baumwollspinner
                                 zu Mielham Mills, bei Huddersfield, in der Grafschaft York:
                                 auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der
                                 Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 4. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Robert Porter, Eisenfabrikant
                                 zu Carlisle, in der Grafschaft Cumberland: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Verfertigung von Vorder- und
                                 Hinterabsaͤzen fuͤr Stiefel und Schuhe. Dd. 13. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Francis Day, Optiker zu
                                 Poultry in der City von London, und August Muͤnch, Mechaniker
                                 ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen an musikalischen
                                 Instrumenten. Zum Theil von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 19. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Charles Wheatstone,
                                 Verfertiger musikalischer Instrumente, N. 436. im Strand, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Blase-Instrumenten. Dd.
                                 19. Juni 1829.
                              
                           
                              Dem Moses Poole, Gentleman zu
                                 Lincolns-Inn: auf eine verbesserte Maschine zum Kneten des Teiges. Dd. 19.
                                    Juni 1829. – 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1829
                                 S. 446.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der erloschenen englischen
                              Patente.
                           
                              Des John Lingford, Gentleman zu
                                 Woburn Place, Russel Square, in der Pfarrei St. George,
                                 Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf sein
                                 anatomisches, sich selbst regulirendes Bruchband. Dd. 1. Juni 1815.
                              
                           
                              Des John Kilby, Braͤuers in
                                 der City von York: auf seine Verbesserungen in der
                                 Bierbrauerei. Dd. 1. Juni
                                    1815.
                              
                           
                              Des Benjamin Stevens, Gentleman
                                 N. 42., Judd-Street,
                                 St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf seine
                                 verbesserte Methode, harte und weiche Seife zum
                                 haͤuslichen Gebrauch und zum Gebrauch auf der See zu
                                 machen. Dd. 3. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Richard Trevithick, Esq. zu
                                 Camborne, in der Grafschaft Cornwall: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Hochdruk-Dampfmaschinen und deren
                                 Anwendung mit oder ohne andere Maschinen zu
                                 nuͤzlichen Zweken. Dd. 6.
                                    Juni 1825.
                              
                           
                              Des Julien Jorett,
                                 Kraͤzmuͤllers zu Wells Street, Oxford Road,
                                 und John Postel, Gentleman zu
                                 Great Suffolk Street, Charing Cross, in der Pfarrei St.
                                 Martin in the Fields, in der Grafschaft Middlesex, und Lewis
                                    Contesse, Juweliers zu
                                 Bateman's Buildings, in der Pfarrei St. Anne's Soho, in der
                                 Grafschaft Middlesex (in Folge einer ihnen von einem
                                 Auslaͤnder gemachten Mittheilung): auf eine Methode
                                 vermittelst gewisser Apparate Gold und Silber aus der Asche
                                 der Gold- und Silberfabrikanten auszuziehen. Dd. 8. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Charles Whitlow, Botanikers,
                                 New-York Coffeehouse, Sweeting's Alley, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf die Verfertigung gewisser
                                 Fabrikate aus gewissen Pflanzen von der Gattung urtica und asclepium (welche in
                                 Nord-Amerika wachsen und bisher in diesem
                                 Koͤnigreiche noch nicht benuzt wurden), womit man die
                                 Producte, welche man gewoͤhnlich aus Flachs, Hanf,
                                 Baumwolle, Seide und anderen Faserstoffen oder ihren Samen
                                 und Theilen erhaͤlt und verfertigt, vortheilhaft
                                 erhalten und darstellen kann. Dd. 14. Juni 1815.
                              
                           
                              Des James Gardner, Mechanikers zu
                                 Banbury, in der Grafschaft Oxford: auf Verbesserungen an
                                 einer Maschine zum Schneiden des Heues und Strohes. Dd. 14. Juni 1815.
                              
                           
                              Des William Pope,
                                 Parfuͤmirers, St. Augustines Place, in der City von
                                 Bristol: auf gewisse Verbesserungen an Wagenraͤdern,
                                 so wie in dem Verfahren die genannten Raͤder mit oder
                                 ohne Huͤlfe von Thieren in Bewegung zu sezen, welche
                                 Verfahrungsweisen auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 14. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Robert Brown, Eisengießers zu
                                 Burnham Westgate, in der Grafschaft Norfolk, auf gewisse
                                 Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 14. Juni 1815.
                              
                           
                              Des John Taylor, zu Stratford, in
                                 der Grafschaft Essex, Fabrikanten chemischer Producte: auf
                                 Verbesserungen in der Leuchtgas-Bereitung. Dd. 14. Juni 1815.
                              
                           
                              Der Grace Elizabeth Service,
                                 Spinnerin zu Arnold Place, Newington: auf ihre neue Methode
                                 Stroh mit Gaze, Tull, Gewebe und anderen aͤhnlichen
                                 Artikeln zu Huͤten, Kappen, Arbeitskoͤrbchen
                                 und anderen Artikeln zu verarbeiten. Dd. 17. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Charles Silvester, Mechanikers
                                 zu Derby, in der Grafschaft Derby: auf mannigfaltige
                                 Verbesserungen im Weben der Bobbinspizen. Dd. 22. Juni 1825.
                              
                           
                              Des Robert Dickinson, Esq. Great
                                 Queen Street, Lincoln's Inn Fields, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verfahrungsweisen, wodurch das Forttreiben
                                 der Bothe und anderer Fahrzeuge durch das Wasser erleichtert
                                 und sicherer gemacht wird. Dd.
                                 22. Juni 1815.
                              
                           
                              Des John Taylor, Fabrikanten
                                 chemischer Producte, zu Stratford, in der Grafschaft Essex:
                                 auf gewisse Verfahrungsweisen, um den Zuker zu reinigen und
                                 zu raffiniren. Dd. 22. Juni
                                    1815.
                              
                           
                              Des Robert Baines, Leimfabrikanten
                                 in der Stadt und Grafschaft
                                 Kingston-upon-Hull: auf seine Verbesserungen
                                 in der Einrichtung vertikaler
                                 Windmuͤhlen-Segel. Dd. 22. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Samuel Balden, Muͤllers
                                 zu Reddich, in der Grafschaft Worcester, und John
                                    Burtonshaw,
                                 Oefenverfertigers, Green Street, Bennett's Row, Blackfriars
                                 Road, in der Grafschaft Surrey: auf einen Apparat oder ein
                                 Instrument, um die Oefen besser zu heizen. Dd. 24. Juni 1815.
                              
                           
                              Des Samuel John Smith,
                                 Faͤrbers zu Graythorn, Manchester, in der Grafschaft
                                 Lancaster: auf ein Verfahren Seide, Wolle und Baumwolle zu
                                 faͤrben und zu druken. Dd. 24. Juni 1815. – 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Juli 1829, S. 443.)
                              
                           
                        
                           Preis von 2000 und von 1500 Franken auf
                              eine Maschine zum moͤglich wohlfeilsten Dreschen und
                              Schwingen des Getreides, welche bloß durch die Kraft eines
                              Menschen in Bewegung gesezt wird.
                           Die Société royale et
                                 centrale d'Agriculture wird diesen Preis in ihrer
                              oͤffentlichen Sizung im J. 1830 zuerkennen. Die Maschinen
                              und Beschreibungen muͤssen an das Secretariat der Société vor dem 1. Jaͤner 1830
                              eingesendet werden.
                           Die Société bemerkt,
                              daß man immer mehr und mehr den Vortheil der
                              Dresch-Maschinen (vorzuͤglich jener des Hrn. Meckle) vor dem gewoͤhnlichen
                              Dreschen einzusehen beginnt, daß aber diese Maschinen viel zu
                              kostbar und zu zusammengesezt sind, um dem aͤrmeren
                              Landwirthe nuͤzen zu koͤnnen. Sie wuͤnscht
                              diese Maschinen vereinfacht und wohlfeiler, fuͤr jede
                              kleine Landwirthschaft brauchbar gemacht zu sehen. Um den
                              Preiswerbern sich recht deutlich und verstaͤndlich zu
                              machen, beginnt die Société in ihrem Programme mit einer Art
                              von Theorie des Dreschens, und sagt, „daß die
                                 Huͤlle, die die Getreidekoͤrner in der Aehre
                                 umgibt, eine gewisse Kraft erfordert, durch welche sie
                                 allein gebrochen werden kann, und daß diese Kraft entweder
                                 durch Klopfen oder durch Reibung angewendet werden kann; daß
                                 diese Kraft gleichfoͤrmig und aus die Aehre allein
                                 wirken muß, wenn sie mit wahrem Vortheile angewendet werden
                                 soll.“
                              
                           
                              „Nun wird aber nach der gewoͤhnlichen Methode
                                 zu dreschen, entweder mittelst der Flegel oder durch das
                                 Austreten mittelst der Pferde, die Kraft sowohl auf das
                                 Stroh als auf die Aehre verwendet, und alle Kraft, die auf
                                 das Stroh faͤllt, ist verloren. Ueberdieß entgehen
                                 auch viele Aehren noch der Einwirkung dieser Kraft. Ferner
                                 ist das Dreschen mittelst der Flegel eine langsame
                                 ermuͤdende, kostbare und selbst der Gesundheit
                                 schaͤdliche Arbeit.“
                              
                           
                              „Die Gesellschaft wuͤnscht daher eine
                                 einfachere und wohlfeilere Maschine, als jene des Hrn. Meckle.“
                              
                           
                              „Die bisherigen Handmuͤhlen zum Reinigen und
                                 Schwingen des Kornes beruhen auf folgenden
                                 Grundsaͤzen. Wenn Koͤrper durch ein Mittel
                                 fallen, welches Widerstand leistet, so verhaͤlt sich
                                 die Geschwindigkeit ihres Falles, wie ihre specifische
                                 Schwere: je hoͤher also diese Koͤrper fallen
                                 werden, desto mehr werden sie sich im Falle von einander
                                 entfernen. Nach diesem Grundsaͤze kann man sie also
                                 von einander scheiden, wenn man, so tief als
                                 moͤglich, einen Luftzug anbringt, durch welchen man
                                 die Koͤrner durchfallen laͤßt: die leichteren
                                 Koͤrper werden davon gesagt werden, und am Ende des
                                 Falles wird die Ausscheidung derselben so vollkommen
                                 geschehen seyn, als es auf diese Weise moͤglich war.
                                 Laͤßt man nun die Koͤrner sammt den Spelzen in
                                 einer duͤnnen Schichte durch einen solchen Luftzug so
                                 durchfallen, daß die leichteren Theilchen weggejagt werden
                                 koͤnnen, ohne daß die schweren ein Hinderniß bilden;
                                 bringt man eine Scheidewand an, die die guten schweren
                                 Koͤrner von den leichten Theilchen des Getreides
                                 scheidet; laͤßt man das Korn eine laͤngere
                                 Zeit uͤber diesem Luftstrome ausgesezt; so wird die
                                 Absonderung der schweren Theile von den leichteren auf ein
                                 Mal geschehen koͤnnen.“
                              
                           
                              „Wie ist aber diese Theorie bei den
                                 gewoͤhnlichen Handmuͤhlen angewendet? Bei den
                                 meisten derselben faͤllt das Korn sammt den Spelzen
                                 in einer 15 Zoll breiten Schichte durch einen Luftzug, der
                                 kaum tiefer ist, als 8 Zoll, waͤhrend es in einer
                                 Schichte von einem halben Zoll Dike durch einen Luftzug von
                                 3 Fuß Tiefe fallen sollte, so daß man bei einer solchen
                                 Handmuͤhle einen sehr starken Windstoß braucht, um
                                 alle Spelzen und Streue zu beseitigen. Der Lolch und die
                                 uͤbrigen leichten Koͤrner lassen sich auf
                                 diese Weise auch nicht von dem Korne sondern, in dem dieß in
                                 zu großer Menge von einer unbedeutenden Hoͤhe auf ein
                                 Mal herabfaͤllt, und so dem Luftzuge den Weg verlegt.
                                 Man muß daher dasselbe Korn oft zwei bis drei Mal und noch
                                 oͤfter durch die Handmuͤhle laufen lassen. Die
                                 Praxis steht demnach hier in keinem Verhaͤltnisse zur
                                 Theorie.“
                              
                           
                           
                              „Die Société
                                 wuͤnscht eine solche Handmuͤhle zum Schwingen
                                 des Getreides, welche die Theorie mit der Praxis
                                 verbaͤnde, und entweder mit der Druk-Maschine
                                 zugleich, oder einzeln gebraucht werden
                                 koͤnnte.“
                              
                           1) Die Druk-Maschine, welche mit der Hand in Bewegung
                              gesezt wird, muß wenigstens um ein Viertel mehr dreschen, als
                              ein Mensch mit dem Flegel zu dreschen vermag. (Ein Drescher in
                              Frankreich drischt taͤglich 3 Ztr. (150 Kilogr.) Korn,
                              und schwingt es.)
                           2) Der Preis derselben darf nicht hoͤher zu stehen kommen,
                              als daß ein kleiner Landwirth denselben zu erschwingen
                              vermag.
                           3) Sie muß dauerhaft seyn, und wenig Unterhaltung kosten.
                           4) Muß damit zwei Monate lang im Großen gearbeitet haben.
                           
                        
                           Ueber Steenstrup's Triebmaschine,
                           von welcher wir im Polyt. Journ. Bd.
                                 XXXI. S. 172 Nachricht gaben urtheilt das Repertory nicht so guͤnstig.
                              Es findet, daß dieselbe wenig oder gar nichts Originelles
                              besizt, und aus Stoffen besteht, die in noch unverfallnen
                              Patenten vorkommen. Der Kessel oder Dampf-Erzeuger ist
                              dem zweiten Kessel in Gurney's Patent
                              vom October 1825 aͤhnlich, von welchem im Repertory pres. Ser. Bd. III. S.
                              173. (Polyt. Journ. B. XXIX. S. 1.) Nachricht
                              gegeben wurde. Die vielen senkrechten Roͤhren sind
                              offenbar die des Hrn. Drs. Alban,
                              fuͤr welche Hr. Raddatz im Mai
                              1825 ein Patent nahm. (Repert. II.
                              B. S. 140. Polyt. Journ. B. XXXII. 1.) Kessel
                              dieser Art sind aber sehr jener Art von Explosion ausgesezt die
                              durch ploͤzliche Verdichtung des Dampfes entsteht,
                              woruͤber Perkins einen eigenen
                              Aufsaz schrieb, der im Repert. V. B.
                              S. 40. (Polyt. Journ. B. XXV. S. 353.) im
                              Auszuge sich findet. Indessen hat dieser Kessel zwei gute
                              Eigenschaften; die erste ist, daß man die aͤußere
                              Huͤlle zur Ausbesserung und Reinigung leicht wegschaffen
                              kann; die zweite, der Umlauf des heißen Wassers mittelst der
                              senkrechten Roͤhren, wodurch auch der Bodensaz in den
                              Roͤhren selbst vermindert wird. Auf der anderen Seite
                              hindern aber die vielen Roͤhren, die durch das Feuer
                              laufen, auch beim Heizen, und koͤnnen durch die beim
                              Schuͤren noͤthigen Werkzeuge leicht gebrochen
                              werden. Die, von dem Patent-Traͤger
                              vorgeschlagene, Biegung der Roͤhren wird diese lezteren
                              nicht hindern die gegenuͤberstehenden Seiten des inneren
                              Kessels zu druͤken, wenn sie nicht aus biegsamem Metalle
                              sind, und dann werden sie zu schwach seyn. Auch die Weise, wie
                              der innere und aͤußere Kessel verbunden ist, gewahrt
                              keine Dauer, in dem der innere Kessel, welcher der unmittelbaren
                              Wirkung des Feuers ausgesezt ist, sich mehr ausdehnt als der
                              aͤußere, und folglich auch, wenn das Feuer
                              ausgeloͤscht wird, sich mehr zusammenzieht, und auf diese
                              Weise Spruͤnge etc. erzeugt.
                           Die sich drehende Dampfmaschine des Patent-Traͤgers
                              ist gleichfalls keine neue Vorrichtung. Hr. Galloway hat, in
                              seinem Patente vom December 1826, und vor ihm hat Marquis Combis im Junius desselben Jahres,
                              und lang vor beiden, schon im J. 1790, hat Hr. Brahmah einen Staͤmpel mit
                              umdrehender Bewegung angewendet. Diese Patente finden sich alle
                              im Repertory (und mit Ausnahme jenes
                              von Hrn. Bramah) auch im Polyt. Journ. Der krumme Schieber des
                              Hrn. Steenstrup macht keinen so
                              bedeutenden Unterschied, und ist schwer zuzurichten, daß er
                              genau paßt und schließt. Der innere sich drehende Cylinder
                              vermindert indessen dadurch, daß der Ring, in welchen der
                              Staͤmpel laͤuft, weiter vom Mittelpunkte entfernt
                              ist, den Fehler, den alle Dampfmaschinen mit umdrehender
                              Bewegung besizen, um vieles. Ueber diesen Fehler der
                              Dampfmaschinen mit umdrehender Bewegung hat Hr. Tredgold in seinem Werke uͤber
                              die Dampfmaschine und im Repertory
                                 VII. B. S. 237. zugleich mit einem Hrn. B.
                              (Ebendaselbst) Mehreres vorgetragen.
                           Die Ruder-Raͤder mit den sich drehenden Rudern sind
                              gleichfalls nicht neu. Ein Modell eines solchen Rades hat Hr.
                              Haley zu Dublin schon vor 30
                              Jahren verfertigt. Mit diesem Rade sollte ein gedektes Both
                              unter Wasser gerudert werden: wahrscheinlich ist dieses Rad noch
                              in den Haͤnden der Familie des Hrn. Haley. Hr. Hill ließ
                              zeither sich ein Patent auf ein aͤhnliches Rad ertheilen.
                              (Febr. 1825. Repertory II. B.) Es
                              scheint indessen kein besonderer Vortheil aus diesen
                              Raͤdern hervorzugehen, wenn sie so, wie die
                              uͤbrigen Ruderraͤder, mit ihrem
                              unteren Theile unter dem Wasser sind; und wenn sie ganz unter
                              dem Wasser laufen, werden sie nur das Schiff in seinem Laufe
                              hindern.
                           
                        
                           Wichtige Beitraͤge zur
                              hoͤheren Mechanik
                           befinden sich in den Memorie di Matematica e di Fisica della
                                 Società italiana delle Scienze residente in Modena.
                                 Tomo XX. Modena 1828. tipograf.
                                 Camerale; z.B. Reduction der Kreisbogen auf
                              imaginaͤre Logarithmen v. Calandrelli; Theorie der zusammengesezten Bewegung von
                              Zamboni; (man vergleiche
                              uͤber lezteren Gegenstand auch die in Deutschland wenig
                              bekannten italiaͤnischen Werke: Note ed aggiunte agli aurei Elementi di meccanica ed
                                 idraulica di Venturoli. – Sul principio della
                                 composizione delle forze, del S. Ab.
                              Magarotto. Vicenza. 1826. – Il
                                 parallelogrammo delle forze dimostrate in quanto alla
                                 direzione della risultante in una nuova maniera elementare,
                                 del Ab.
                              Follador. Padova. 1827. – Nuove ricerche
                                 intorno ai sistemi di forze equivalenti ad una forza unica;
                                 del Prof. Geminiano
                              Poletti. Pisa. 1827.) uͤber einige
                              Eigenschaften bei Flaͤchen etc. von Caet. Giorgini. (Vergl. Biblioteca italiani. Aprile. 1820. S. 37.)
                           
                        
                           Hrn. John Hawks's Kettentaue,
                           von welchen wir im Polytechn. Journ. B.
                                 XXXI. S. 412 bereits Nachricht gegeben haben, werden
                              jezt auch im Repertory of
                                 Patent-Inventions, Junius S. 366 gelobt,
                              vorzuͤglich deßwegen, weil sie an beiden Enden, wo die
                              Abnuͤzung groͤßer ist, staͤrker sind, und
                              weil sie nicht im Buge geschweißt werden, wo die Spannung immer
                              am staͤrksten ist, sondern an der Seite, so daß also der
                              schwerste Theil, die geschweißte Stelle, dorthin faͤllt,
                              wo am wenigsten Gefahr droht. Das Repertory meint jedoch, die Stuͤzen
                              koͤnnten wegbleiben, in dem die Kette dadurch um 1/6
                              schwerer wird, aber nicht um eben so vieles staͤrker.
                           
                        
                           Schiffsbau in England im October, J. 1828
                              und 1829.
                           Im J. 1828 wurden vom Stapel gelassen Bombay von 84 Kanonen (in Indien); Hotspur von 45 Kanonen zu Pembroke;
                              Speedy, Cutter von 8 Kanonen zu
                              Pembroke; Nimsod von 20 Kanonen zu
                              Deptford; Pearl von 20 Kanonen zu
                              Colchester; Sparrow Cutter von 10
                              Kanonen zu Pembroke; Comet von 18
                              Kanonen ebendaselbst; Snipe Cutter
                              von 8 Kanonen ebendaselbst; Royal
                                 Adelaide von 110 Kanonen zu Plymouth; Clyde von 45 Kanonen zu Woolwich. Im
                              Baue stehen zu Deptford: Worcester
                              von 52 Kanonen; zu Woolwich:
                                 Trafalgar von 120 Kanonen; Thunderer von 84; Boscaven
                              von 80;. Chichester von 52; zu Chatham: Waterloo von 120 Kanonen;
                              London von 92; Monarch von 84; zu Portsmouth: Royal Frederick von 120
                              Kanonen; Neptune von 120; Indus von 80; President von 32; zu Plymouth:
                                 Saint George von 120; Nila
                              von 92; Hindostan von 80; Valiant von 76; Liverpool von 52; Jamaica
                              von 52; Pembroke: Royal William von
                              120 Kanonen; Rodney von 92; zu Bombay: Calcutta von 84 Kanonen; zu
                              Kingston in Canada: Canala von 104 Kanonen; Wolfe von 104. Ueberdieß stehen noch 75 Schiffe von
                              minderer Groͤße im Baue, von welchen einige jedoch
                              ziemlich bedeutend: 14 derselben fuͤhren naͤmlich
                              46 Kanonen. (United service Journal.
                                 Register of Arts. N. 69. S. 833.)
                           
                        
                           Versuche mit Ruderraͤdern und
                              Ruderbothen.
                           Die Galathea von 42 Kanonen wurde vor
                              dem Hafen von Portsmouth mit Ruderraͤdern versucht, die
                              von der Bemannung, 190 Mann getrieben wurden. Sie lief 3 Knoten
                              in Einer Stunde, waͤhrend der Briton von gleicher Groͤße, von seinen Bothen
                              und von den Bothen eines anderen Schiffes mit gleicher
                              Mannschaft in's Tau genommen und gerudert, in derselben Zeit nur
                              2 Knoten und 2 Faden weiter kam. Das Bugsiren, durch einzelne
                              Ruderer in Bothen steht demnach den
                              Ruderraͤdern an Schiffen nach. Mech. Mag. N. 303. 30. Mai S. 256. (Nun sollte aber
                              der Versuch umgekehrt, die Ruderraͤder sollten auf die
                              Bothe gebracht, und dann das Schiff in's Tau genommen oder
                              bugsirt werden. Ue.)
                           
                        
                           Hrn. Neilson's
                              eisernes Dampfboth.
                           Hr. Neilson zu Glasgow, einer der
                              besten Baumeister der Dampfbothe, baut jezt ein solches Fahrzeug
                              aus Eisen: Kiel-Laͤnge 90 Fuß, Verdek 100. Breite
                              15 Fuß. Es wird ein Eil-Schiff. (Galignani N. 4411.)
                           
                        
                           Die schnellste bisher bekannte Fahrt von
                              N. Amerika nach Europa
                           ergab sich Anfangs dieses Jahres. Am 3.
                              Januar langte das Schiff: the Silas,
                              Capt. Richards von New-York zu
                              Liverpool in 19 Tagen an: machte also taͤglich 168 engl.
                              Seemeilen. Noch schneller kam das Paket-Both Edward Bonaffe; es lief in 16 Tagen
                              von New-York nach Havre, eine Streke von 3,225 englische
                              Seemeilen, machte also taͤglich uͤber 200. (Observer. Galignani. N. 4413.)
                           
                        
                           Verbesserte Haͤhne fuͤr
                              Dampfmaschinen. Von Hrn. Louvrier
                                 Gaspart.
                           Der Industriel bringt im August-Hefte 1828 S. 211. (der
                              Bulletin de Sc. techn. im Januar l. J. S. 67.) folgende
                              Verbesserung des Herrn Gaspart an den
                              Haͤhnen der Dampfmaschinen, welche, sie moͤgen
                              auch noch so sorgfaͤltig gearbeitet seyn, bei starkem
                              Druk immer Dampf entweichen lassen, und, bei der Form, die man
                              ihnen bisher gab, immer entweichen lassen muͤssen. Hr.
                              Gaspart dachte eine solche Form der Hahne aus, daß der Dampf, in
                              dem er uͤber die Schraube des Hahnes hinzieht, Statt
                              dieselbe loker zu machen, sie vielmehr kraͤftig gegen den
                              Stiefel derselben andruͤkt, so daß nichts entweichen
                              kann.
                           Die neue von Hrn. Gaspart fuͤr
                              den Stiefel und fuͤr die Schraube des Hahnes
                              vorgeschlagene Form ist die eines abgestuzten Kegels, dessen
                              duͤnneres Ende oben ist. Die Schraube ist in ihrer Mitte,
                              bis in eine gewisse Entfernung von der Spize mit einem
                              aͤhnlichen Loche durchbohrt, und da sie den Dampf mit
                              ihrer Basis aufnimmt, so druͤkt dieser Dampf, der von
                              unten nach aufwaͤrts wirkt, im Verhaͤltnisse zur
                              Staͤrke seiner Elasticitaͤt von unten nach oben,
                              und druͤkt in eben diesem Verhaͤltnisse die
                              aͤußere Wand der Schraube an die innere des Stiefels.
                              Lezterer ist, um dem Daͤmpfe Ausweg zu geben, mit einer
                              Dille versehen. Der Dampf tritt in diese Dille durch ein Auge
                              oder durch eine kreisfoͤrmige Oeffnung, die in der Dike
                              der Schraube angebracht ist. Leztere wird entweder mittelst
                              einer Stange, oder durch eine Kurbel gedreht, die man durch ein
                              Loch am Scheitel der Schraube stekt. Man kann diese
                              Anlaß-Dillen an diesem neuen Hahne
                              vervielfaͤltigen, ohne daß deßwegen der Hahn minder genau
                              sperrte; nur muß dafuͤr gesorgt werden, daß der Dampf
                              immer von unten oder von dem breiten Theile der Schraube
                              komme.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Child's geometrische Drehebank zur Zeichnung krummer
                              Linien.
                           Wir haben diese Drehebank und diese Zeichnungen unseren Lesern
                              schon so oft in unseren Blaͤttern empfohlen. Dr. Greenwood versichert nun im Mechan. Mag. N. 304., 6. Jun. 1829.
                              S. 267., daß schon vor 43 Jahren ein Herr Whitehead zu Halifax ihm solche Zeichnungen vorwies
                              (von welchen auch im Mechan. Mag. a.
                              a. O. drei sehr schoͤne Muster gezeichnet sind) und ihm
                              erzaͤhlte, daß ein Knabe (a
                                 boy) in der Nachbarschaft diese Zeichnungen auf seiner
                              Drehebank auf Metall, Holz etc. gravire. (Waͤhrend sich
                              nun ausgezeichnete Geometer, Ibbetson,
                                 Child etc. um das Verdienst der Erfindung der
                              geometrischen Drehebank streiten, finden wir „einen Knaben,“ dessen
                              Name verschwunden ist aus der Reihe der Erfinder, als den ersten
                              Erfinder dieser Art von Drehebaͤnken in England. Ue.)
                           
                        
                           
                           Ornamente fuͤr Baumeister,
                              Bildhauer, Gold- und Silber-Arbeiter.
                           Die Herren Architekten Jenkins und Hosking haben bei Charpenter and Son zu London ein
                              Werk unter dem Titel:
                           
                              
                                 „Selection of architectural and other ornaments,
                                    greek, roman and italian, drawn from the originals in
                                    various Museums and buildings in Italy“
                                 
                              
                           in 5 Heften herausgegeben, welche
                              fuͤnf lithographische Platten enthalten. Diese Sammlung
                              enthaͤlt Ornamente aus den bluͤhendsten Zeiten der
                              Griechen und Roͤmer und der Italiaͤner des 15ten
                              Jahrhundertes, die nach der Versicherung des London Magazine und des Register of Arts N. 69., 29. Mai S.
                              332., aͤußerst elegant und geschmakvoll sind, und
                              Architekten, Bildhauern, Gold-, Silber- und
                              Bronze-Arbeitern von großem Nuzen seyn
                              koͤnnen.
                           
                        
                           Ueber Holzschnitte
                           theilt Hr. A. J. Mason am Ende April's eine aͤußerst
                              interessante Vorlesung mit. Er zeigte, durch Exemplare und
                              Drukformen aus der an Incunabeln so reichen Spencer'schen Bibliothek, daß die
                              Kunst des Holzschnittes im Anfange der Erfindung der
                              Buchdrukerei, wo eigentlich in Holz stereotypirt wurde, und der
                              ganze Saz einer Seite in Holz geschnitten wurde, auf der
                              hoͤchsten Stufe der Vollkommenheit stand; daß, als man
                              spaͤter anfing, mit beweglichen Lettern zu druken, diese
                              Kunst so sehr in Verfall gerieth, daß man sie beinahe ein ganzes
                              Jahrhundert lang als verfallen und verloren betrachten
                              konnteIn Deutschland war dieß nicht der Fall.A. d. U.. Bewik war der Erste, der sie
                              (in England) wieder vom Tode erwekte, und so roh auch seine
                              Arbeiten ausfielen, erhielt er doch von der Society of Arts Preise und
                              Belohnung. Thurston, Branston, Hervey
                              u.a., auch Hr. Mason selbst, stellten
                              diese Kunst im Verlaufe von 50 Jahren nicht bloß wieder her,
                              sondern uͤbertrafen selbst die alten Meister. Ehevor
                              schnitt man die Formen (Moͤdel) (meistens
                              Buchs-Baumholz) nach der Laͤnge der Fasern;
                              gegenwaͤrtig schneidet man sie aber stets gegen die
                              Faser, wodurch die Arbeit feiner und zarter wird. Hierdurch
                              entsteht aber der Nachtheil, daß die Drukformen kleiner
                              ausfallen, selten groͤßer werden, als ein
                              Octav-Blatt, und daß, wenn die Zeichnung groß wird, man
                              mehrere Formen an einander schrauben muß: ein Verfahren, das
                              nicht bloß schwierig, sondern auch gefaͤhrlich ist. Hervey's Zeichnung des Dentatus fordert nicht weniger als
                              sechszehn Drukformen. Unsere heutigen Holzschneider haben, wie
                              Hr. Mason vorwies, auch ganz andere
                              Werkzeuge, als die Alten: Hr. Mason
                              fertigte waͤhrend der Vorlesung in wenigen Minuten ein
                              paar sehr nette Bildchen. Er bemerkte, daß die Chinesen in
                              dieser Kunst außerordentliche Fortschritte machten, und daß,
                              obschon es in China mehr denn noch ein Mal so theuer ist, als in
                              England, man sehr schoͤne Holzschnitte zu Canton
                              fuͤr Einen Dollar und Ein Viertel bekommen kann, die man
                              in England mit 3 bis 4 Pfd. (36–48 fl.) bezahlen
                              muͤßte. Hr. Mason schloß mit
                              einigen Bemerkungen uͤber die Schwierigkeit dieser Kunst,
                              die weit schwerer ist, als Kupfer- oder
                              Stahl-Stich. Der Holzschneider kann naͤmlich seine
                              Fehler nie wieder gut machen: jeder Schnitt muß bleiben, wie er
                              war, gut oder schlechtEinzelne Stellen koͤnnen durch Ausschneiden und
                                    Einsezen eines anderen Stuͤkchen Holzes
                                    allerdings wieder anders hergestellt werden, was bei den
                                    Drukformen oͤfters geschehen muß.A. d. R.. Er wird noch eine Vorlesung uͤber diesen
                              Gegenstand halten, und wahrscheinlich bei den Vortheilen
                              verweilen, welche der Buchhandel jezt durch die Holzschnitte in
                              Buͤchern erhaͤlt.
                           
                        
                           Le Blond's Firniß fuͤr
                              Kupferstiche.
                           Man nimmt von Copaiva-Balsam 4 Pfund, gepulverten Copal, 1
                              Pfd., wovon man taͤglich eine Unze dem Balsam zusezt, den
                              man an einem warmen Orte oder in der Sonne haͤlt, und
                              oͤfters umruͤhrt. Nachdem Alles aufgeloͤst
                              ist, sezt man eine hinlaͤngliche Menge
                              Terpenthin-Geist zu. Mechan.
                                 Mag. a. a. O. (Dieser Firniß wird zu gelb
                              ausfallen.)
                           
                        
                           
                           Steine zur Lithographie in
                              Frankreich.
                           Hr. A. Chevalier meldet im Nouveau Journal de Paris, 28. Febr.
                              l. J., daß er zu Vermanton, bei
                              Auxerre, in Burgund, sehr gute Steine zur Lithographie gefunden
                              habe. Er machte den Maire hierauf aufmerksam, erhielt aber von
                              seiner Herrlichkeit nicht ein Mal eine Anwort. Bei dieser
                              Gelegenheit erfahren wir, daß in den Jahren 1823–24
                              fuͤr 139,420 Franken Steine zur Lithographie aus dem
                              Auslande, (also aus Bayern) eingefuͤhrt wurden. Mancher
                              solche Stein kommt in Frankreich auf 60 Franken; von Vermanton
                              nach Paris gebracht wuͤrde er nur 30 Sous kosten. (Bulletin de Scienc. technol. April
                              S. 366.)
                           
                        
                           Memento Mori fuͤr
                              Baumeister.
                           Am 1sten April versammelten sich die Abgeordneten der
                              Baumwollen-Spinner zu Manchester, Stockport, Bolton,
                              Oldham, Burysc in dem neu erbauten
                                 Gasthofe: Norfolk Arm Inn,
                                 Hyde, um gegen die Beschluͤsse der
                              Spinn-Meister (Spinn-Masters), welche verlangten, daß jeder
                              Arbeiter eine Urkunde unterzeichnen soll, kraft welcher er sich
                              verbindet, keinen anderen Arbeiter, der wegen Verminderung des
                              Arbeitslohnes austritt, mittelbar oder unmittelbar zu
                              unterstuͤzen, einen Gegenbeschluß zu unterzeichnen. Um 8
                              Uhr Abends waren bereits 600 Menschen in dem Saale des Gasthofes
                              versammelt, und der Abgeordnete von Stockport haͤtte so
                              eben unter großen Beifalls-Bezeigungen seine Rede
                              geendet, als man bemerkte, daß einer der Hauptbalken am Fußboden
                              nachgab. Man riß die Fenster auf, durch welche diejenigen, die
                              denselben am naͤchsten standen, hinaussprangen, und sich
                              fuͤrchterlich beschaͤdigten: ungeachtet dieser
                              Erleichterung brach aber dennoch der Boden ein, und die ganze
                              Versammlung fiel durch, und ward unter den Truͤmmern
                              begraben. Die Leute, die zur Huͤlse herbeigerufen wurden,
                              glaubten man habe sie zum Besten, weil eben der erste April war, und so verging
                              einige Zeit, bis Huͤlfe kam. 27 Personen beiderlei
                              Geschlechtes wurden todt aus dem Schutte hervorgezogen, und
                              zwischen 30 und 40 sind so schwer verwundet, daß man an ihrer
                              Rettung verzweifelt. Das Haus war viel zu
                                 leicht erbaut. Courier. Galignani. N. 4392.
                           
                        
                           Hrn. Brook's
                              verbesserte Ofen zur Leuchtgas-Bereitung aus
                              Steinkohlen,
                           worauf derselbe am 6. Maͤrz 1828
                              ein Patent nahm, wird im Repert. of
                                 Patent-Inventions. Jun. S. 358 gelobt, die ohne
                              Abbildung gegebene Beschreibung ist aber unverstaͤndlich.
                              Ueber einige wichtige Maͤngel an diesem Ofen verweist das
                              Repertory auf Grafen Rumford's Werk. Da dieses Werk des
                              unsterblichen Rumford bereits sehr selten geworden ist, und da
                              es noch immer eines der besten Werke uͤber Pyrotechnik
                              ist, so waͤre es wohl sehr zu wuͤnschen, daß
                              irgend eine Buchhandlung eine neue, mit dem Texte des Originales
                              verglichene Auflage von demselben veranstaltete, damit unsere
                              Gewerbsleute, die Feuer brauchen, Brenn-Material ersparen
                              lernten. Rumford kam fuͤr sein Jahrhundert zu
                              fruͤhe; wir sind ihm jezt nachgeruͤkt, und fangen
                              jezt erst an einzusehen, wie sehr wir eilen muͤssen um
                              dahin zu gelangen, wo Rumford vor 50
                              Jahren stand.
                           
                        
                           Hize, in welcher Menschen in England
                              arbeiten.
                           Das Mechanics' Magaz. N. 298 bemerkt,
                              in Hinsicht auf die Angabe der Temperatur, in welcher die
                              Feinspinner zu Manchester nach Mechanics'
                                 Magaz. N. 296 arbeiten muͤssen (naͤmlich
                              in einer Temperatur von 90 bis 100° Fahr.
                              (25–30° R.), daß in den Bergwerken zu Tyne und Wear das Thermometer auf
                              53° R. steht.
                           
                        
                           Salpetersaures Silber als
                              Pruͤfungsmittel auf vegetabilische und animalische
                              Substanzen.
                           Hr. John Davy bemerkt, daß
                              salpetersaures Silber in reinem Wasser aufgeloͤst, durch
                              die Sonnenstrahlen nicht veraͤndert wird; wenn aber die
                              geringste Menge einer vegetabilischen oder
                              animalischen Substanz gegenwaͤrtig ist, wird die
                              Aufloͤsung (purpurroth) gefaͤrbt und mit
                              gewoͤhnlichem destillirtem Wasser ist die Faͤrbung
                              stark. Um sich zu uͤberzeugen, daß die Ursache der
                              Farbenveraͤnderung wirklich die angegebene ist, braucht
                              man nur die gefaͤrbte Substanz sich absezen zu lassen,
                              die farblose Aufloͤsung abzugießen und sie wieder dem
                              Sonnenschein auszusezen. So kraͤftig auch die
                              Sonnenstrahlen seyn moͤgen, zeigt sich doch keine fernere
                              Wirkung; sezt man aber mehr destillirtes Wasser zu, so tritt
                              dieselbe Erscheinung sogleich wieder ein. Er glaubt, daß
                              salpetersaures Silber, auf diese Art angewandt, eines der besten
                              Reagentien auf die Gegenwart sehr geringer Mengen
                              vegetabilischer Substanzen in dem Wasser ist; sollte sich wegen
                              eines in dem Wasser vorhandenen salzsauren Salzes Chlorsilber
                              bilden, so muß man dieses sich im Dunkeln vollstaͤndig
                              absezen lassen, ehe man die Fluͤchtigkeit abgießt und dem
                              Lichte aussezt. (Edinb. new phil.
                                 Journ. Dec. 1828.)
                           
                        
                           Abend-Unterhaltungen und
                              Vorlesungen uͤber Kuͤnste und Gewerbe an der Society of Arts zu London.
                           Die Society of Arts zu London hat
                              fuͤr die ersten vier Monate dieses Jahres bestimmt, an
                              welchen uͤber aͤltere und neuere
                              Toͤpferkunst, Stereotypen und Drukerei, Abgießen in Gyps
                              und Glas, und uͤber Papiermacherei Vorlesungen gehalten
                              werden sollen.
                           Die Mitglieder der Gesellschaft sind eingeladen, die Materialien,
                              die sie uͤber diese Gegenstaͤnde besizen, oder die
                              sie bei ihren Freunden aufzutreiben wissen, zu diesen
                              Abend-Unterhaltungen mit zu bringen, und so jeden
                              Gegenstand so anschaulich und lehrreich als moͤglich zu
                              erlaͤutern. (Philosoph. Magazine.
                                 Februar.)
                           
                        
                           Suͤß aus Bitter.
                           Dr. W. Herschel hat gefunden, daß eine Mischung aus
                              salpetersaurem Silber und Soda-Hyposulfat, zwei an sich
                              bitterlich schmekende Koͤrper, den suͤßesten
                              Koͤrper gibt, den man kennt. (Journal of Faits. Repert. of Pat.-Inventions, a. a. O. p. 271.)
                           
                        
                           Krappblumen (Fleurs
                                 de Garance) des Hrn. Lagier
                              zu Avignon.
                           Da es jezt erwiesen ist, daß der rothe Faͤrbestoff des
                              Krapps fuͤr sich allein roth, scharlachroth, rosenroth,
                              violett, braun, schwarz u.s.w. faͤrben kann, ohne daß die
                              gelben, falben, bitteren, zukerigen und schleimigen Theile,
                              welche die Wurzel außerdem enthaͤlt, dazu erforderlich
                              sind, so suchte Hr. Lagier theils
                              durch mechanische, theils durch chemische Mittel dem Krapp alle
                              fremdartigen, unnuͤzen und seinem Faͤrbestoffe
                              nachtheiligen Substanzen zu entziehen, ohne jedoch seine
                              faͤrbenden Eigenschaften zu beeintraͤchtigen, um
                              dadurch seinen Farbestoff in einen kleineren Raum zu
                              concentriren und den Fabrikanten ein Product zu liefern, welches
                              leichter, sicherer und wohlfeiler anzuwenden ist, als der
                              gewoͤhnliche Krapp. Er nennt seinen gereinigten Krapp Krappblumen (Fleurs de Garance).
                           In diesem reineren Zustande ist der Krapp so zu sagen eines der
                              empfindlichsten Reagentien, in dem sehr geringe Mengen von
                              Saͤuren oder Kalksalzen hinreichend sind, seine Farbe
                              gaͤnzlich zu veraͤndern. Aus diesem Grunde haben
                              einige Fabrikanten, deren Wasser zu viel kohlensauren Kalk
                              enthielt, damit keine guͤnstigen Resultate erhalten. Das
                              Wasser muß jedoch ein wenig kohlensauren Kalk enthalten, aus dem
                              einfachen Grunde, weil die Krappblume noch einen Theil ihrer
                              natuͤrlichen Saͤure enthaͤlt, die, so
                              unbetraͤchtlich sie auch ist, doch hinreicht, ihre Farbe
                              zu veraͤndern und ihrer Ergiebigkeit zu schaden; wenn man
                              daher reines, z.B. destillirtes Wasser anwendet, muß man ein
                              wenig kohlensauren Kalk zusezen; und umgekehrt, wenn das Wasser
                              zu viele Kalksalze enthaͤlt, muß man in dem Farbebade ein
                              wenig sehr schwach gegohrene Kleie
                              zertheilen.
                           Hr. Lagier hat der Soc. industr. zu Muͤlhausen
                              ein Muster seiner Krappblumen eingeschikt und nach dem Berichte,
                              welchen Hr. Penot, im Namen des
                              chemischen Comités, der Gesellschaft erstattete, ergaben
                              mehrere Versuche, welche in der Fabrik der HHrn. Nicolas Koechlin und Bruͤder,
                              damit angestellt wurden, daß sie ihr fuͤnffaches Gewicht
                              Krapp ersezen koͤnnen, obgleich sie nur vier bis vier und
                              ein halb Mal so viel kosten, als ein guter Krapp zu Avignon. Die
                              Krappblume gibt schon satte Farben, ohne daß man das Bad ins
                              Kochen bringt, und durch Kochen erhaͤlt man damit
                              schoͤne Nuancen. Das Violett und Roth ohne
                              Saͤuren, waren nach den Passagen und einem
                              viertaͤgigen Ausbreiten auf dem Bleichplan, von den mit
                              Krapp selbst dargestellten nicht verschieden; aber das Rosenroth
                              blieb noch ein wenig orange. Indessen hofft das chemische
                              Comité, daß Hr. Lagier, wenn
                              er seine Bemuͤhungen fortsezt, dahin gelangen wird, ein
                              Product in den Handel zu bringen, welches den Krapp mit einigem Vortheil ersezen kann. (Bulletin de la Société
                                 industr. de Mulhausen, N. 8., p. 209.)
                           
                        
                           Aufmerksamkeit des gegenwaͤrtigen
                              englischen Parliamentes auf den Zustand der Industrie in
                              England.
                           Sir Richard Vyvyan (ein
                              ehrwuͤrdiges altes Mitglied des Parliamentes aus jenen
                              Zeiten, wo noch die Sprache der Wahrheit und der Liebe des
                              Vaterlandes im Parliamente gesprochen wurde) lud die Mitglieder
                              des gegewaͤrtigen. Parliamentes ein, den traurigen
                              Zustand der arbeitenden Classe in England in reifliche
                              Erwaͤgung zu ziehen. Und wie haben die Patres Conscripti diesem Rathe eines
                              ihrer Aeltesten, diesem hoͤchsten Beduͤrfnisse des
                              heutigen Englands entsprochen? Um vier Uhr Nachmittags
                              „(was so viel ist als um 12 Uhr bei
                                 uns)“ waren nur mehr acht
                                 und dreißig Mitglieder im Parliament, und die
                              Nacht-Sizung (bei uns die Nachmittags-Sizung)
                              koͤnnte gar nicht Statt finden. Ungefaͤhr eben so
                              viel hielten sich in den Rauchzimmern und
                              Rost-beaf-Conservatorien auf bei Hrn. Bellamy, und fanden es fuͤr
                              besser, eine „ruse de
                                    Parlement“ zu brauchen, und sich nicht
                              zaͤhlen zu lassen. Die Idee, lieber einen Cigarro zu
                              rauchen, als sich mit den wichtigsten Gegenstaͤnden der
                              Staatshaushaltung zu beschaͤftigen, bei welchen es sich
                              nicht um juristische Schnurrpfeifereien handelt, ist ganz
                              charakteristisch fuͤr unser heutiges Parliament. Sie
                              bezeichnet den Gehalt unserer heutigen Staatsmaͤnner. Sie
                              zeigt, daß Vaterlandsliebe fuͤr sie nur ein schwacher
                              Sonnenstrahl ist, den jeder ministerielle Nebel verdunkeln kann,
                              und daß das Wohl des Landes in ihren Haͤnden nur eine
                              Seifenblase ist. Solchem Unwesen muß ein Ziel gesezt werden, und
                              zwar bald. (Morning-Journal.
                                 Galignani. N. 4438).
                           
                        
                           Verfall der englischen Fabriken durch das
                              System der freien Einfuhr.
                           In dem einzigen Orte Paisley in
                              West-Schottland fanden sich 1112
                              Familien-Haͤupter und 1099 Knaben und
                              Maͤdchen brotlos bei der Anfangs Mai's vom Magistrate
                              vorgenommenen Zaͤhlung, seit dieser Zeit, seit einer
                              Woche, sind 300 Stuͤhle mehr außer Umtrieb gekommen. (Scotsman.) Die
                              Seiden-Muͤhlen des Oertchens Stamford, die seit 30
                              Jahren so bluͤhend waren, sind still gestellt, und 400
                              Weiber und Kinder sind brotlos. Dieß ist eine neue
                              troͤstliche Wirkung des liberalen Systemes des Hrn. Huskisson. (Stamford
                              News.) Zu Dublin sind jezt 418
                              Seiden-Weber gaͤnzlich brotlos. (Globe.) Alle in Galignani N. 4422. Der Manchester Guardian (Galignani N. 4424.) bemerkt, daß bei
                              den lezten Pluͤnderungen zu Manchester – was
                              unsere hochgelehrten Maschinenfeinde in Deutschland sich gut
                              hinter ihre Ohren schreiben moͤgen – die
                              Kunst- oder Maschinen-Stuͤhle unangetastet
                              blieben. Der Aufruhr entstand, weil der Schweifer-Lohn
                              von 2 Shill. auf 1 Shill. 9 Pence (d.h. von 1 fl. 12 kr. auf 1
                              fl. 3 kr.) herabgesezt wurde. Bei dem alten Lohne gewann der
                              englische Weber in der Woche 9 Shill. (= 5 fl. 24); bei dem
                              herabgesezten nur 7 Shill. 6 Pence (= 4 fl. 30, d.i. so viel,
                              als ob er bei uns 45 kr. die Woche gewaͤnne, da es bei
                              uns sechs Mal wohlfeiler ist.)
                           
                        
                           Die Weber zu Macclesfield
                           bieten in den Londoner Blaͤttern
                              ihre Zaͤhne zum Verkaufe aus, da Hr. Huskisson ihnen nichts mehr zu nagen
                              uͤbrig laͤßt. Globe
                                 Galignani N. 4406.
                           
                        
                           
                           Manchester's
                              Baumwollenwaaren-Fabriken.
                           An einem Sonnabende wurden 1100 Fein-Spinner und 9000
                              Arbeiter in Baumwollen-Fabriken brotlos. Manchester Guardian. Galignani. N. 4400.
                           
                        
                           Strafe gegen Eingriffe in
                              Patent-Rechte in Frankreich.
                           Am 29. Jaͤner l. J. wurden von der Cour Royale de France, wegen Eingriffes in
                              Patent-Recht des Bleistiften-Fabrikanten Humbolt Conté, mit 3 Monat
                              Arrest und 2000 Franken Buße Graf Mich. Claude, mit 2 Jahren Arrest und 2000 Franken Buße Hr.
                              Elie Joël, und mit 3 Monat
                              Arrest und 400 Franken Buße Neph. Lepman bestraft. (Register of
                                 Arts, N. 69. S. 333.)
                           
                        
                           Ueber das Patentwesen in Frankreich
                           findet sich im Recueil industriel, N. 28. April S. 52 ein langer
                              Aufsaz des Chef du bureau des
                                 manufactures unter dem Titel „instruction théoretique et
                                    pratique sur les brevets d'invention, de
                                    perfectionnement et d'importation,“ auf
                              welchen wir diejenigen unserer Leser verweisen, die an diesem
                              Unwesen Geschmak und Behagen finden. Wir finden uns nicht
                              berufen Mohren weiß zu waschen.
                           
                        
                           Amerikanische Patente.
                           Das London Journal of Arts, Mai,
                              1829. liefert S. 107. u. f. Notizen uͤber amerikanische
                              Patente, und versucht in 10–12 Zeilen das ganze Patent
                              darzustellen, leistet aber dadurch nicht um ein Haar breit mehr,
                              als der Patent-Traͤger in der bloßen Aufschrift
                              seines Patentes durch Angabe des Gegenstandes bereits gesagt
                              hat. Solche Notizen, die man auch im Franklin-Journal, und in mehreren Franzoͤsischen und Deutschen technologischen
                              Zeitschriften findet, ist wahrer Zeitverlust, und wahre
                              Papier-Verwuͤstung. Es ist eine halbe Maßregel,
                              die, wie alle halbe Maßregeln, zu nichts, wie zu Unheil
                              fuͤhrt, und die es einmal Zeit waͤre aus der
                              Litteratur zu verbannen.
                           
                        
                           W. Joh. Dowding's Patent
                           auf eine Vorrichtung zum Abrollen der
                                 Wolle von der Kardaͤtschen-Maschine, vom 22. Nov. 1827 liefert
                              das London Journal of Arts im April-Hefte S. 45 im Auszuge
                              und ohne Abbildung, so daß es, obschon es fuͤr die
                              Wollen-Spinnereien sehr wichtig ist, doch nicht
                              benuͤzt werden kann. Ebendieß gilt von dem eben daselbst
                              S. 50 befindlichen
                           
                        
                           Patente Th. Stirling's
                              
                           auf Verbesserung an
                              Filtrir-Apparaten.
                           
                        
                           Weise Parliaments-Verordnung
                              uͤber Wirthe.
                           Nach einer neueren Parliaments-Verordnung verliert ein
                              Wirth in England das Recht zu schenken auf drei Jahre, wenn er
                              Ein Mal betrunken betroffen wird. (Courier Galignani. Galignani. N. 4404.)
                           
                        
                           Englische Schwelgereien.
                           Drei Duzend gruͤne Erbsen-Schoten, die ersten auf
                              dem Markte in Covent-Garden, wurden fuͤr den Tisch
                              eines Edelmannes
                              Wer in dem Land, wo Hunderte jezt taͤglich
                                       Hungers sterben,Wo Tausende aus Noth und Gram verkuͤmmern und
                                       verderben;Wer jezt in England solche Bissen kauen kann,Der ist, sey er auch Edelmann, – kein edler
                                       Mann. um 2 Guineen (24 fl.) gekauft. (Observer. Galignani. 4413)