| Titel: | Duxbury's Patent-Maschine zum Spalten des Leders. Von Hrn. Christoph Davy, Lehrer der Architektur. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LIV., S. 166 | 
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                        LIV.
                        Duxbury's
                           Patent-Maschine zum Spalten des Leders. Von Hrn. Christoph
                              Davy, Lehrer der Architektur.
                        Aus dem Register of
                                 Arts. N. 70. 12. Juni.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Duxbury's Patent-Maschine zum Spalten
                           des Leders.
                        
                     
                        
                           Die gewoͤhnlichen Methoden, Leder (Schafleder etc.) zu
                              spalten, waren bisher noch vielen Mangeln unterworfen, und sehr
                              unvollkommen. Man kann sie unter zwei Classen bringen: nach der
                              einen wird mit der Hand gearbeitet, nach der anderen mit
                              Maschinen. Man mag, um nach der ersten Methode zu arbeiten, auch
                              noch so viele Geschiklichkeit in der Hand besizen, so bleibt
                              dieselbe doch immer sehr langweilig; es geht viel Material dabei
                              verloren, und das Messer gleitet sehr oft aus, und faͤhrt
                              durch das Fell. Man hat daher diese Methode beinahe
                              gaͤnzlich aufgegeben. Den ersten gelungeneren Versuch,
                              diese Arbeit mittelst einer Maschine zu verrichten, hat, vor
                              ungefaͤhr 30 Jahren, wenn ich mich recht erinnere, ein
                              Lieut. Parr angestellt, dessen
                              Erfindung auch in der Fabrik der HHrn. Bevington, Neckinger
                              Mills, Bermondsey benuͤzt wurde, und daselbst noch heute
                              zu Tage angewendet wird. Bei dieser sonderbaren Maschine (die im
                              Register beschrieben und
                              abgebildet ist) laͤßt man das Fell zwischen zwei
                              horizontalen Walzen gegen die Schneide eines Messers laufen, dem
                              man eine schnell sagende oder schneidende Bewegung gibt. Die
                              untere Walze war dicht, die obere bestand aus einer Reihe
                              kreisfoͤrmiger Platten, die auf einer gemeinschaftlichen
                              Central-Achse so zusammengepakt waren, daß sie einen
                              gleichfoͤrmigen Druk auf das Fell erzeugen konnten, wenn
                              die Dike desselben auch noch so ungleich war. Die
                              Zusammenstellung der Theile dieser Maschine, und die ganze
                              Vorrichtung besizt einen ungemeinen Grad von Verdienst. Indessen
                              arbeitet diese Maschine, ungeachtet ihrer Vortrefflichkeit, doch
                              sehr mangelhaft, was von der Bewegung des Messers
                              vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts herruͤhrt,
                              wodurch eine Menge von Furchen uͤber der ganzen
                              Oberflaͤche der Haut entstehen. Man hat ferner noch
                              gefunden, daß der Parallelismus eines Strekwerkes keine
                              Oberflaͤche ist, durch welche ein Fell flach und eben
                              ausgespannt werden kann; es entstehen durch den Druk der Walzen
                              oͤfters kleine Runzeln, welche das Messer wegschneidet,
                              und dadurch entstehen dann Loͤcher.
                           Um diesen Mangeln abzuhelfen, hat man eine Menge von Maschinen
                              ausgedacht, in welchen die Messer eine umdrehende Bewegung
                              haben; allein, man fand auch bei diesen so viele Schwierigkeiten
                              in der Anwendung, daß man sich veranlaßt sah sie aufzugeben.
                              Durch eine ganz neue Zusammenstellung der Theile, verbunden mit
                              der schoͤnsten Einfachheit, gelang es Hrn. Duxbury in gegenwaͤrtiger
                              Patent-Maschine alle diese Schwierigkeiten zu
                              uͤberwinden. Er hat, und zwar sehr billig und geeignet,
                              eine umdrehende Bewegung gewaͤhlt, in dem man nur durch
                              diese einen ununterbrochenen, gleichen, glatten, immer nach
                              auswaͤrts fortschreitenden Schnitt zu erhalten vermag,
                              und sein Verfahren, das Fell auf einer Flaͤche
                              auszubreiten, um die Schneide des Messers aufzunehmen, ist
                              besonders gluͤklich. Diese Oberflaͤche bildet er
                              mittelst eines Cylinders, dessen kreisfoͤrmige Seiten
                              ausgehoͤhlt oder nach einwaͤrts gebogen sind. Ein
                              Blik auf die beigefuͤgte Zeichnung wird, wie es mir
                              scheint, den Bau dieser Maschine deutlich machen.
                           Das Rad A, Fig.
                                 8 und 9.,
                              hat 17 Fuß im Durchmesser, ist aus Holz gebaut, und mit eisernen
                              Armen verstaͤrkt. Seine Achsen laufen in Lagern, die auf
                              einem starken hoͤlzernen Gestelle II aufgebolzt sind. An dem
                              Umfange dieses Rades sind 25 duͤnne Stahlplatten
                              eingefuͤgt, die in eine feine Schneide ausgeschliffen und
                              so genau an einander gepaßt sind, daß sie ein vollkommen
                              kreisfoͤrmiges Messer bilden, welches etwas vor dem Rande
                              des Umfanges des Rades, und zwar horizontal, hervorsteht. Die
                              Linie, welche die Schneide dieses Rades bildet, ist senkrecht
                              auf dem Mittelpunkte des Zahnrades LL
                              Fig. 8 und 9.,
                              auf dessen Achse sich der Cylinder E, Fig.
                                 8., befindet, wenn man ihn so nennen darf. Dieser
                              Cylinder ist aus Holz, und in seinem Inneren durch eiserne
                              Reifen verstaͤrkt. Auf der Oberflaͤche dieses
                              Cylinders ist eine Laͤngen-Oeffnung
                              eingeschnitten, in welche das Fell eingekeilt wird, wie man bei
                              F in Fig.
                                 8. sieht. Das Fell wird durch den Rahmen F aus Gußeisen ausgestrekt und
                              geschuͤzt. Der Patent-Traͤger nennt ihn den
                              Gouverneur, und er ist in Fig.
                                 10. in groͤßerem Maßstabe dargestellt. Durch
                              den Hebel kk kann er gehoben
                              und gesenkt werden (Fig.
                                 8 und 9.),
                              was mittelst einer zu diesem Ende angebrachten Kette geschieht.
                              An den senkrechten Stuͤzen desselben sind Leiter, durch
                              welche er, so wie es noͤthig wird, gestellt werden kann.
                              So wie das Fell gespalten ist, laͤuft es durch die
                              Oeffnung H in dem Gouverneur, und
                              von da auf die Walze G
                              Fig. 11., auf welcher es aufgewunden wird. Um die
                              Maschine in Bewegung zu sezen, wird ein Laufband um die Trommel
                              B, Fig.
                                 9., gewunden, wodurch die Achse getrieben wird, auf
                              welcher sich eine andere Trommel C,
                              Fig.
                                 9., befindet, um welche ein Laufband zu dem Rade DD, Fig.
                                 8 und 9.,
                              laͤuft. Auf der Achse dieses lezten Rades ist eine
                              Schraube ohne Ende M, Fig. 9., die in das Zahnrad L eingreift, welches sich an der Achse des hohlen
                              Cylinders E befindet, wodurch nun
                              die ganze Maschine in Bewegung gesezt wird.
                           Fig. 11. zeigt eine Vorrichtung um kleinere Felle zu
                              schneiden, von welchen zwei oder drei, nach ihrer
                              Groͤße, auf ein Mal geschnitten werden koͤnnen.
                              Fig.
                                 12. zeigt eine andere Form des Gouverneurs, wenn der
                              Cylinder auf irgend eine Weise auf seiner Oberflaͤche
                              ungleich werden sollte. Sie besteht aus mehreren
                              Metallstuͤken, die loker an einer Stange haͤngen,
                              so daß sie durch ihre eigene Schwere auf die ungleichen Stellen
                              des Cylinders niederdruͤken, und das Fell vollkommen
                              flach und eben halten. Fig.
                                 13. ist ein Seiten-Aufriß eines dieser
                              StuͤkeDie Beschreibung dieser Maschine ist nicht sehr klar. Ist
                                    sie irgendwo im Gange?A. d. U..
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
