| Titel: | Ueber das Ausrotten der Wurzelstöke der Bäume. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LIX., S. 241 | 
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                        LIX.
                        Ueber das Ausrotten der
                           Wurzelstoͤke der Baͤume.
                        Im Auszuge aus den Transactions of the Society of
                                 Arts im Franklin
                                 -Journal, Jun. 1828. S.
                              385.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Ueber das Ausrotten der Wurzelstoͤke der
                           Baͤume.
                        
                     
                        
                           Das Ausrotten (oder Ausroden, Ausreuten) der Wurzelstoͤke
                              in Waͤldern unterliegt bekanntlich vielen
                              Schwierigkeiten. Im Englischen Nord-Amerika laͤßt
                              man die Wurzelstoͤke, nach ihrer verschiedenen
                              Groͤße, eine verschiedene Anzahl von Jahren in der Erde.
                              Waͤhrend dieser Zeit verfaulen die feineren Holzfasern,
                              und der Frost hebt die Wurzel von Jahr zu Jahr immer mehr und
                              mehr aus der Erde. Wenn man dann endlich glaubt, daß die
                              Verwesung so weit vorgeruͤkt ist, daß man ohne
                              uͤber große Anstrengung die Wurzel herausschaffen kann,
                              so zieht man Anfangs Fruͤhjahres, wo die Erde durch das
                              Thauwetter weich geworden ist, mit 4–5 Maͤnnern
                              und einem paar Ochsen die Wurzelstaͤmme heraus. Bei einem
                              solchen Verfahren geht Zeit und Kraft verloren.
                           Hr. Mackay, Esq. zu Pictou in Nova
                              Scotia, rottete die Wurzelstoͤke auf einer Streke von 10
                              Tagwerken auf folgende Weise aus, ohne mehr als 4–5
                              Maͤnner zu brauchen, mit welchen er taͤglich 80
                              Stoͤke auszog. Er bediente sich naͤmlich einer
                              Schiffswinde, um deren Welle eine Kette lief, die bis zu dem
                              entferntesten Stoke reichte, und mehrere kleine Nebenketten
                              fuͤhrte, die an einem Ende mit einem Haken, an dem
                              anderen mit einem Ringe versehen waren. Der Haken wurde in dem
                              Ringe eingehaͤngt, und so die Nebenkette um jene
                              Stoͤke geschlungen, die dem entferntesten Hauptstoke
                              zunaͤchst standen, u.s.f., so daß die Winde, wenn ein
                              Stok einmal herausgezogen war, ohne Unterbrechung fortarbeiten
                              konnte, bis man zu dem der Winde zunaͤchst gelegenen
                              Stoke kam. Zwei Maͤnner waren an der Winde, zwei mit
                              Anlegung der Ketten, und einer an dem Hauptstoke
                              beschaͤftigt. Wo der Stok sehr hart ging, kamen die zwei
                              Maͤnner von den Ketten noch an die Winde, und halfen
                              ziehen.
                           aa sind die zwei Griffe an der
                              Winde bb, welche mittelst der
                              Kette an dem staͤrksten Stoke c befestigt ist. dd
                              ist die Hauptkette, welche zu einem entfernt stehenden Stoke e laͤuft, der eben ausgezogen
                              wird, g eine Nebenkette um den Stok
                              h, welche in die Hauptkette
                              eingehaͤkelt wird, sobald der Stok e herausgezogen ist. Die Winde wird dann anderen
                              Stoͤken zugekehrt, die auf dieselbe Weise ausgezogen
                              werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
