| Titel: | Verbesserung im Schmelzen der Glasfritte, worauf Thom. W. Dyott, M. D. zu Philadelphia, sich am 10. October 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LXVII., S. 276 | 
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                        LXVII.
                        Verbesserung im Schmelzen der
                           Glasfritte, worauf Thom. W. Dyott, M. D. zu
                           Philadelphia, sich am 10. October
                              1828 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Franklin-Journal. December 1828. S.
                              405.
                        Dyott, Verbesserung im Schmelzen der
                           Glasfritte.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung besteht in Anwendung des Fichten-Harzes
                              oder gemeinen Peches, als Brenn-Material, entweder
                              fuͤr sich allein, oder in Verbindung mit anderem
                              Brenn-Material, um mittelst desselben Glasfritte zu
                              schmelzen.
                           Die Vortheile bei dieser Art von Heizung bestehen – in
                              Zeit-Ersparung: die Fritte kommt um zwei oder drei
                              Stunden fruͤher in den Fluß, als wenn mit Holz geheizt
                              wird; in einer groͤßeren Sicherheit, Glas von einer
                              bestimmten Qualitaͤt zu erhalten, indem die Fritte
                              oͤfters einer großen Hize ausgesezt zu seyn scheint, ohne
                              daß diese, in Folge eines Fehlers im Holze, stark genug
                              waͤre, die Fritte in den gehoͤrigen Fluß zu
                              bringen. In diesem Falle erhaͤlt man durch keine
                              spaͤter angebrachte Hize, mag sie auch noch so groß seyn,
                              und die Fritte auch wirklich wieder in den Fluß kommen, ein
                              gutes Glas: das Salz und die Perl-Asche werden zersezt,
                              ehe die Hize den Schmelzpunkt erreicht hat. Wenn man Pech
                              anwendet, faͤllt diese Schwierigkeit weg; das
                              Brennmaterial besizt hier immer dieselbe Eigenschaft, und
                              feuchte Witterung hat keinen Einfluß auf dasselbe. –
                              Ferner, in Ersparung an Materialien. Die Toͤpfe werden
                              bei der gewoͤhnlichen Heizung nicht selten zerbrochen,
                              die Fritte laͤuft in den Ofen, mengt sich dort mit Asche
                              und Kohle, wird schwarz und weniger fest, und um 50 p. C.
                              weniger werth. Wenn auch bei dem Heizen mit Pech ein solcher
                              Unfall Statt haͤtte, so bleibt das in den Ofen geflossene
                              Glas beinahe rein, und so stark wie zuvor. – Endlich noch
                              in einer bedeutenden Ersparung an Brennmaterial, die sich
                              vorzuͤglich auf Umgehung der Kosten der Zubereitung des
                              Holzes, des Troknens, Saͤgens, Spaltens gruͤndet;
                              in dem Unterschiede der Fracht von Pech gegen Holz, und in der
                              groͤßeren Sicherheit bei der Arbeit. Die auf
                              Glashuͤtten so haͤufige Feuersgefahr bei Anwendung
                              des Holzes ist bei dem Harze beinahe gaͤnzlich
                              beseitigtDiese Heizung mag bei nordamerikanischen oder
                                    kaukasischen Waͤldern taugen; bei
                                    europaͤischen Pechpreisen moͤchte sie zu
                                    theuer zu stehen kommen..