| Titel: | Verbesserung an den Schnallen der Schlösser zum Sperren der Thüren und Thore, worauf Karl Chubb, Patent-Schlosser in der City of London, sich am 7. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LXXXIII., S. 356 | 
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                        LXXXIII.
                        Verbesserung an den Schnallen
                           der Schloͤsser zum Sperren der Thuͤren und Thore,
                           worauf Karl
                              Chubb, Patent-Schlosser in der City of London,
                           sich am 7. Mai 1828 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Junius. 1829. S.
                              322.
                        Mit Abbildung auf Tab. VIII.Wir haben von aͤhnlichen Schloͤssern bereits
                                 Duce's vierfaches Schloß im
                                 polyt. Journ. Bd. XIX. S.
                                    501, Smith's
                                 eingelassenes Schloß Bd.
                                    XXIII. S. 424. und Young's Thuͤrschloß Bd. XXV. S. 480.
                                 geliefert; die Beschreibung von Chubb's Schloß zeichnet sich vor allen durch
                                 Vollstaͤndigkeit aus.A. d. R..
                        Chubb, Verbesserung an den Schnallen der
                           Schloͤsser zum Sperren der Thuͤren und
                           Thore.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung besteht in Folgendem. Ich verstehe unter
                              Schnalle oder Reiber (latches) jene
                              Befestigung, welche zum Schließen irgend einer Thuͤre
                              oder eines Thores dient, das sich auf Angeln schwingt oder
                              dreht, beweglich ist, und folglich bewegt oder beseitigt werden
                              muß, wenn man die Thuͤre oder das Thor oͤffnen
                              oder schließen will, und die die Stelle des Riegels im Schlosse
                              vertritt. Sie wird an ihrem inneren Ende durch einen Stift fest
                              gehalten, um welchen sie sich als um den Mittelpunkt ihrer
                              Bewegung dreht, waͤhrend ihr aͤußeres Ende
                              beweglich ist, und mittelst eines Reibers oder Griffes oder
                              Schluͤssels in eine solche Lage gebracht werden kann, daß
                              es in einen hakenfoͤrmigen Theil oder Fang des
                              Schließhakens oder Buͤgels, welcher in dem
                              Thuͤrstoke befestigt ist, einfaͤllt oder aus
                              demselben gehoben werden kann. Bei einer solchen
                              Schnallen-Befestigung ist der aͤußere Theil des
                              Schließhakens oder Buͤgels mit einer schiefen
                              Flaͤche oder einem keilfoͤrmigen Theile versehen,
                              gegen welchen das bewegliche Ende der Schnalle durch das
                              Schwingen der Thuͤre auf ihren Angeln gebracht wird, wenn
                              die Thuͤre geschlossen werden soll, wo dann dieses
                              bewegliche Ende, indem es gegen die schiefe Flaͤche
                              wirkt, ohne alle Mithuͤlfe eines Schluͤssels oder
                              Reibers so bewegt wird, daß es uͤber dieselbe oder
                              uͤber den hakenfoͤrmigen Theil des Schließhakens
                              oder Buͤgels wegsteigt, und entweder durch die Wirkung
                              seiner Schwere, oder durch eine Feder in dem Augenblike, wo die
                              Thuͤre ganz geschlossen ist, einfaͤllt, und sich
                              hinter der schiefen Flaͤche oder dem Fange so
                              faͤngt, daß die Thuͤre nicht geoͤffnet
                              werden kann, außer man hebt es bei seinem Griffe oder Reiber,
                              oder mittelst eines Schluͤssels so, daß es aus dem Haken
                              oder Fange am Schließhaken frei wird. Wenn die Thuͤre
                              zugemacht wird, faͤngt sich also die Schnalle von selbst
                              und schließt die Thuͤre; die Schnalle kann aber nicht
                              los, und die Thuͤre kann nicht geoͤffnet werden,
                              außer man druͤkt auf den Griff, oder dreht den Reiber,
                              oder man kommt mit dem Schluͤssel. Der Zwek meiner
                              Verbesserung ist, die Schnalle noch sicherer zu machen, als sie
                              gewoͤhnlich ist, so daß sie von Außen weder durch falsche
                              Schluͤssel, noch durch Dietriche gehoben, und folglich
                              die Thuͤre von Außen nicht geoͤffnet werden kann.
                              Uebrigens haben meine verbesserten Schnallen ganz die
                              Eigenschaft der gewoͤhnlichen, d.h., sie koͤnnen
                              von Innen durch ihre Griffe oder Reiber, und von Außen durch
                              ihre Schluͤssel gehoben, und so die Thuͤren
                              geoͤffnet werden, und schließen uͤbrigens eben so,
                              wie die gewoͤhnlichen Schnallen, und, wie man sagt, von
                              selbst. Das Wesentliche bei meinen Verbesserungen an diesen
                              Schnallen ist nun dieses, daß ich deren zwei, drei, vier und
                              mehrere verbinde, so daß sie gemeinschaftlich schließen helfen.
                              Sie liegen in parallelen Flaͤchen neben einander, oder
                              eine liegt hinter der anderen, und sie sind alle auf demselben
                              Stifte aufgezogen, jede fuͤr sich einzeln beweglich und
                              ganz unabhaͤngig von der anderen; ihre aͤußeren
                              Enden fallen jedoch alle hinter der schiefen Flaͤche oder
                              hinter dem Fange oder dem Haken ein, und schließen so, wie eine
                              einfache Schnalle. Mein Schließhaken oder Buͤgel hat aber
                              Statt Eines Fanges oder Hakens derer zwei, die einander
                              gegenuͤberstehen, so zwar, daß die vereinigten Schnallen
                              nicht aufgehen koͤnnen, außer es wird das aͤußere
                              Ende jeder einzelnen Schnalle so gehoben (entweder mittelst des
                              Schluͤssels, Dietriches oder Griffes), daß alle diese
                              aͤußeren Enden gleichzeitig in eine bestimmte Lage
                              kommen, in welcher Lage sie dann allein aufgehen, oder zwischen
                              den gegenuͤberstehenden Punkten der Doppelhaken oder
                              Doppelfaͤnge des Schließhakens oder Buͤgels
                              aufgezogen werden koͤnnen. Denn wenn nach
                              meiner Einrichtung an den Schnallen und an den Schließhaken das
                              aͤußere Ende einer einzigen Schnalle zu weit oder nicht
                              weit genug gehoben, mit einem Worte, nicht genau in die
                              gehoͤrige Lage gebracht wird, wird diese einzige Schnalle
                              sich hinter einem oder dem anderen Fange fangen, und die
                              Thuͤre geschlossen halten, wenn auch alle uͤbrigen
                              aus den Faͤngen frei waͤren.
                           Zur genaueren Erlaͤuterung meiner Verbesserungen dienen
                              folgende Figuren. Fig.
                                 1. Tab. VIII. zeigt das Schloß im Perspective, so wie es
                              an der inneren Seite einer Thuͤre befestigt ist. Die
                              Schnalle N. 1, Fig.
                                 3, 4,
                              5,
                              6 und
                              7, ist
                              eine einfache Einrichtung meiner Verbesserung. AA ist die Schale oder das
                              Gehaͤuse des Schlosses, in welcher die verbundenen
                              Schnallen enthalten sind, und welche innen an der Thuͤre
                              mittelst Schrauben oder auf eine andere Weise, uͤberhaupt
                              auf gewoͤhnliche Art, befestigt ist. BB ist der Buͤgel oder
                              Schließhaken, der mittelst Schrauben oder auf andere Weise an
                              dem Thuͤrstoke fest gemacht wird, so daß er die
                              aͤußeren Enden aller meiner verbundenen Schnallen xyzw in gehoͤriger Lage
                              aufnehmen und gehoͤrig fassen kann, um die Thuͤre
                              zu schließen. abcd sind meine
                              zusammengesezten Schnallen, vier in der Zahl, die parallel mit
                              ihren Flaͤchen seitwaͤrts neben einander liegen,
                              eine hinter der anderen. C ist der
                              Stift, um welchen alle sich wie um ihren Mittelpunkt drehen, und
                              der in der Platte der Schale des Schlosses AA, gehoͤrig befestigt
                              ist. Die Enden xyz und w der verschiedenen Schnallen abc und d sind von verschiedener Laͤnge in Hinsicht auf
                              ihren gemeinschaftlichen Mittelpunkt C, und xyz sind an
                              ihrem aͤußersten Ende, da sie die drei laͤngeren
                              Schnallen abc bilden, unter
                              rechten Winkeln gegen die Flaͤche gebogen, welche alle
                              diese Schnallen mit einander darstellen, so zwar, daß jeder
                              gebogene Theil den ihm zunaͤchst gelegenen
                              kuͤrzeren einschließt. Man sieht dieß deutlich in Fig. 5 und 6. an
                              xyz und w, wo die verschiedenen Schnallen
                              einander einschließen. Die aͤußersten Enden xyz der drei laͤngeren
                              Schnallen ab und c, correspondiren mit der flachen
                              Oberflaͤche w der vorderen
                              oder kuͤrzesten Schnalle d,
                              so, daß die aͤußersten Enden xyz und w einer jeden
                              Schnalle hinter einem oder dem anderen der beiden Faͤnge
                              e oder f, des Buͤgels B
                              sich so fangen koͤnnen, daß das Thor durch eine Schnalle
                              allein geschlossen werden kann, ohne daß die uͤbrigen
                              Schnallen etwas dabei zu thun haͤtten. f ist der zweite Fang oder Haken an
                              dem Schließhaken B. Er steht dem
                              gewoͤhnlichen Fange oder Haken e gegenuͤber, und der Raum zwischen den beiden
                              Faͤngen e und f ist gerade so breit, daß die Enden
                              xyz und w der verschiedenen Schnallen in
                              denselben hinein und heraus koͤnnen, nachdem sie in die
                              hierzu noͤthige Lage gebracht wurden. Aber jede der vier
                              Schnallen wird mit ihrem aͤußersten Ende (xyz oder w) hinter dem Fange f sich fangen, und wenn diese
                              Schnalle zu weit oder nicht weit genug gestellt wird, so bleibt
                              ihr Ende hinter dem gewoͤhnlichen Fange e des Buͤgels gefangen. Wenn
                              also irgend eine meiner vier Schnallen entweder zu weit oder
                              nicht weit genug gestellt wird, so wird diese Schnalle
                              fuͤr sich allein die Thuͤre vollkommen geschlossen
                              halten. Diese Eigenschaft meiner verbundenen Schnallen abc und d, in Verbindung mit den doppelten Faͤngen ef, gewaͤhrt daher alle
                              Sicherheit gegen das Oeffnen mittelst falscher Schluͤssel
                              oder Dietriche; denn die gekruͤmmten Enden xy und z aller dieser Schnallen correspondiren mit der
                              Flaͤche der Schnalle a, so
                              daß sie gehoͤrig hinter den doppelten Faͤngen e und f
                              eingreifen, damit die Thuͤre mittelst einer Schnalle eben
                              so gut geschlossen bleibt, als mittelst aller zugleich. E in Fig.
                                 6. ist der Reiber, durch welchen, wenn er gedreht wird,
                              innerhalb der Thuͤre die Schnallen alle gehoben werden,
                              so daß die Thuͤre geoͤffnet werden kann. Die Achse
                              D des Reibers E ist an ihrem Ende hohl, wie ein
                              Roͤhren-Schluͤssel oder sogenannter
                              deutscher Schluͤssel, und faßt dadurch den Stift S, welcher in dem Dekel des
                              Gehaͤuses AA befestigt
                              ist, wie man in Fig.
                                 6. sieht. Die Achse D
                              laͤuft durch ein Loch in der gegenuͤberstehenden
                              Platte, und der Griff oder Knopf des Reibers ist an dem
                              entgegengesezten Ende außer der Schale oder außer dem
                              Gehaͤuse befestigt. Innerhalb dieses Gehaͤuses
                              steht aber an der Achse D ein Blatt
                              oder Bart m, wie an einem
                              Schluͤssel hervor, und das Ende dieses Bartes
                              correspondirt mit den Kanten der verschiedenen Schnallen abc und d, so daß, wenn der Reiber so weit gedreht wird, als
                              er sich drehen laͤßt, wie in Fig.
                                 4, der Bart m gegen alle
                              Kanten der Schnallen wirkt, und sie genau in jene Lage stellt,
                              welche nothwendig ist, um die aͤußersten Enden xyz und w, aus den beiden gegenuͤberstehenden Haken
                              oder Faͤngen e und f des Schließhakens B herauszubringen. F ist die Feder, welche an einem
                              Ende auf der Boden-Platte des Gehaͤuses AA gehoͤrig befestigt
                              ist, an dem anderen Ende aber sich fingerfoͤrmig in vier
                              Theile oder Federn theilt, wovon jeder einzelne Theil auf eine
                              der verbundenen Schnallen druͤkt, und sie gegen den Bart
                              m hinschiebt, so daß jede
                              einzelne Schnalle ein bestaͤndiges Streben
                              erhaͤlt, sich fuͤr sich selbst hinter dem
                              hakenfoͤrmigen Theile e, des
                              Schließhakens B zu fangen, so oft
                              die Thuͤre geschlossen wird. p und q sind
                              Aufhaͤlter auf der Boden-Platte des Schlosses, die
                              so gestellt sind, daß sie die Bewegung des Bartes m beschraͤnken, wenn er
                              mittelst des Reibers E umgedreht
                              wird. G in Fig.
                                 6. ist der Schluͤssel, welcher von Außen durch das
                              Schluͤsselloch in das Schloß eingefuͤhrt wird,
                              wenn man die Thuͤre von Außen oͤffnen, die
                              Schnallen von Außen heben will, Der Schluͤssel ist
                              roͤhrenfoͤrmig, damit er auf
                              den Stift n paßt, welcher in der
                              Boden-Platte des Gehaͤuses A befestigt ist. Das Ende des Bartes o, des Schluͤssels G, wirkt gegen die Kanten aller
                              Schnallen abc und d, wenn der Schluͤssel
                              umgedreht wird, und wenn dieser so weit als moͤglich
                              gedreht wird (wie in Fig.
                                 4.), bringt er alle die verschiedenen Schnallen in jene
                              Lage, in welche sie gebracht werden muͤssen, wenn sie
                              aufgehen sollen: ganz auf dieselbe Weise, wie wenn im Zimmer der
                              Reiber E gedreht wird. Der Bart o muß genau so geformt seyn, daß er
                              nicht fehlen kann, jede Schnalle in die gehoͤrige Lage zu
                              bringen, und sie nicht mehr und nicht weniger zu bewegen, als
                              eben nothwendig ist. Denn, wie bereits gesagt wurde, wenn eine
                              Schnalle nicht weit genug bewegt wird, so bleibt sie hinter dem
                              Fange e gefangen, und wenn sie zu
                              weit bewegt wird, so bleibt sie hinter dem zweiten Fange f des Schließhakens. l ist ein hervorstehender Theil der
                              Platte, welche den Boden der Schale A des Schlosses bildet. Sie erstrekt sich uͤber
                              alle Enden der Schnallen hin, und wenn die Thuͤre
                              geschlossen wird, paßt sie in die Oeffnung des Buͤgels
                              B, so daß sie die Enden aller
                              Schnallen dekt und dem Auge entzieht, so lang die Thuͤre
                              geschlossen bleibt. Man sieht dieß deutlich in Fig. 1
                              und 2. So
                              oft man will, daß die verbundenen Schnallen nicht in den Fang
                              e des Schließhakens eingreifen
                              oder hinter demselben sich fangen sollen, kann der Stift R, Fig. 1
                              und 4, in
                              die Loͤcher eingeschoben werden, welche sich in den
                              Platten der Schale AA, und in
                              allen Schnallen innerhalb derselben in einer solchen Richtung
                              befinden, daß der Stift R sie alle
                              in der zum Aufmachen noͤthigen Lage haͤlt. Anm. Ich nehme den zweiten Fang f an dem Schließhaken nicht als
                              meine Erfindung in Anspruch, sondern nur die Anwendung desselben
                              in Verbindung mit meinen zusammengesezten Schnallen, Fig. 5.
                           Das Schloß N. 2, Fig.
                                 8, 9,
                              10
                              und 11
                              enthaͤlt alle bereits beschriebenen Theile, die mit
                              denselben Buchstaben bezeichnet sind. Ein Bolzen oder Riegel rr
                              N. 2. ist hier noch
                              beigefuͤgt, damit dieses Schloß zugleich als
                              Riegel- und Schnallen-Schloß dienen kann. Der
                              Riegel r wird bewegt, wenn man den
                              Schluͤssel G in
                              entgegengesezter Richtung dreht, und weiter dreht, als
                              nothwendig ist, um die verbundenen Schnallen bloß aufzumachen:
                              dieser Riegel kann aber durch den Reiber D durchaus nicht bewegt werden. Der Schluͤssel
                              G, Fig.
                                 11. kann entweder außen in die Thuͤre gestekt
                              werden, oder auch innen im Zimmer, und wenn er umgedreht wird,
                              so wirkt sein Bart o zuerst auf die
                              verbundenen Schnallen auf die oben beschriebene Weise, so daß
                              sie alle in die gehoͤrige Lage kommen, um aus dem Fange
                              e des Schließhakens frei zu
                              werden; wenn er dann noch weiter gedreht wird, so ergreift sein
                              Bart die Klaue S, Fig. 8
                              und 9. des
                              Riegels r,  und bewegt
                              den Riegel, je nachdem man den Schluͤssel dreht, in einer
                              Seitenrichtung so, daß die Thuͤre geoͤffnet oder
                              geschlossen wird. Das Ende des Bolzens oder Riegels r ist breiter als der Zwischenraum
                              zwischen den beiden Faͤngen e
                              und f des Schließhakens B (siehe d in Fig.
                                 2.), und folglich schließt dieses Ende hinter diesen
                              Faͤngen so, wie Thuͤren gewoͤhnlich
                              mittelst eines Riegels im Schlosse geschlossen werden. Wenn der
                              Schluͤssel wieder so weit zuruͤkgedreht wird, als
                              noͤthig ist, um ihn aus dem Schluͤsselloche zu
                              ziehen, kehren die verbundenen Schnallen abc und d, durch die Wirkung der Feder F zuruͤk, und fangen sich hinter dem Fange e des Schließhakens, so daß sie dem
                              Riegel helfen die Thuͤre von Außen festzuschließen; und
                              obschon diese Schnallen in die gehoͤrige Lage gebracht
                              werden koͤnnen, um die Thuͤre von Innen zu
                              oͤffnen, wenn man den Reiber bei seinem Knopfe E dreht, so schließt doch der Bolzen
                              r noch immer die Thuͤre
                              fest, die nicht anders, als mittelst des Schluͤssels
                              aufgemacht werden kann. Der Riegel rr ist hinter den vier vereinigten Schnallen
                              angebracht, und so vorgerichtet, daß er sich gegen die
                              Boden-Platte der Schale AA schieben kann, in welcher Bewegung er von einem
                              feststehenden Zapfen t geleitet
                              wird, der in einen in dem Riegel r
                              angebrachten Ausschnitt paßt. Ein Zahn h ist in dem Riegel r
                              befestigt, und steht aus der flachen Oberflaͤche
                              desselben hervor: er laͤuft durch gehoͤrig
                              angebrachte Oeffnungen in allen vier vereinigten Schnallen, wie
                              ggii in Figg.
                                 8 und 9
                              zeigen, und paßt so in dieselben, daß er gegen jede Bewegung des
                              Riegels r so lang sichert, bis alle
                              vier Schnallen vorlaͤufig in die zum Aufmachen
                              noͤthige Lage gebracht wurden, wie dieß durch den
                              Schluͤssel G geschieht, der
                              vorlaͤufig alle Schnallen in Ordnung bringt, und dann die
                              Klaue S ergreift, um den Riegel
                              schließen zu lassen. Es ist uͤberfluͤssig, mehr
                              uͤber die Wirkung des Riegels rr und seines Zahnes h zu sagen, der in der Oeffnung ggii durch die verbundenen
                              Schnallen laͤuft, indem dieses Spiel unter dem Namen
                              „Barron's Tumler“ den Schlossern wohl
                              bekannt ist, und keinen Theil meiner gegenwaͤrtigen
                              Erfindung bildet. Denn wenn der Bolzen r, wie im Schlosse N. 2,
                              zugleich mit meinen vier Schnallen abcd angewendet wird, so beschraͤnkt sich meine
                              Erfindung nur darauf, daß ich diese verbundenen Schnallen als
                              Tumler wirken lasse, um den Bolzen oder Riegel
                              zuruͤkzuhalten, wodurch dann das Schloß N. 2. auch als Schloß zum Sperren
                              auf gewoͤhnliche Art dient, ohne daß den in meinem
                              Schlosse N. 1. angebrachten Theilen
                              etwas anderes, als der Riegel rr, beigefuͤgt worden waͤre.
                           Das Schloß N. 3, Figg.
                                 12, 13,
                              14,
                              soll gleichfalls als Schloß zum Sperren neben dem
                              Schnallen-Schlosse dienen. Es enthaͤlt alle in N. 2. beschriebenen Theile, und
                              entspricht demselben vollkommen, nur daß der
                              Riegel rr nicht aus dem
                              Schlosse vorspringt, wenn man dasselbe mittelst des
                              Schluͤssels schließt, sondern wenn man den
                              Schluͤssel dreht, und den Riegel schießen laͤßt,
                              wirkt der Zahn h des Riegels auf die
                              kuͤrzeste Schnalle d der vier
                              hier angebrachten Schnallen, und zwar mittelst einer gegen die
                              Oeffnung gii in der Schnalle
                              sich hinneigenden Seite g, Fig. 12, wodurch die Schnalle, wie man in w sieht, (Fig.
                                 12 und 13.)
                              gehoben wird. Dann faͤngt sich das Ende w dieser Schnalle innerhalb des
                              zweiten Fanges f am Schließhaken so,
                              daß die Thuͤre geschlossen wird. Wenn der
                              Schluͤssel zuruͤkgedreht und aus dem
                              Schluͤsselloche ausgezogen wird, so fallen alle drei
                              Schnallen ab und c durch ihre Federn, und fangen sich
                              hinter dem Fange e des
                              Schließhakens, so daß sie die Thuͤre schließen helfen,
                              und halten zugleich den Zahn h des
                              Bolzens nach Art der Tumler fest: denn der Bolzen kann nicht
                              bewegt werden, wenn nicht alle Schnallen vorher in die zum
                              Aufmachen nothwendige Lage gebracht wurden, auch kann die
                              kuͤrzeste Schnalle d nicht
                              aus ihrer Lage w kommen, außer wenn
                              man den Bolzen oder Riegel zuruͤkzieht.
                           Urkunde dessen etc.
                           
                        
                           Erklaͤrung der Figuren.
                           Fig. 1. Das Schloß mit den verbundenen Schnallen, so
                              wie es an der inneren Seite einer Thuͤre angebracht ist,
                              im Perspective.
                           Fig. 2. Der Schließhaken, eben so, mit seinen beiden
                              Faͤngen zur Aufnahme der Enden der verbundenen Schnallen,
                              Fig.
                                 5.
                           N. 1. Fig.
                                 3. Durchschnitt der verbundenen Schnalle, wenn die
                              Thuͤre zu ist.
                           Fig. 4. . . . Do. . . .
                              Do. . . . wenn die Thuͤre
                              offen ist.
                           Fig. 5. Die verbundenen Schnallen, aus ihrer Lage
                              ausgehoben.
                           Fig. 6. Durchschnitt der verbundenen Schnallen nach
                              der Kante mit abgenommenem Dekel der Schnalle.
                           Fig. 7. Do. . . . . . . .
                              . . . vom Ende her, zugleich mit dem Schließhaken nach der Kante
                              der Thuͤre.
                           N. 2. Fig.
                                 8. Durchschnitt der verbundenen Schnallen und des Riegels,
                              wenn das Schloß aufgesperrt ist.
                           Fig. 9. . . . Do. . . . . . .
                                 . . . . . . . . . . . Do., wenn das Schloß gesperrt
                              ist.
                           Fig. 10. Dekel um das Schluͤsselloch, mit
                              Waͤchtern an demselben.
                           Fig. 11. Schluͤssel zu dem
                              Schnallen-Schlosse N. 2.
                           N. 3. Fig.
                                 12. Durchschnitt des zusammengesezten Schlosses, wo
                              die Thuͤre geschlossen und zugesperrt ist. Die oberen
                              Linien zeigen, wie eine der Schnallen d, durch eine besondere Bewegung des
                              Schluͤssels gehoben und in dieser Lage festgehalten
                              werden kann, so daß sie zugleich als Bolzen oder Riegel dient:
                              denn man kann sie bloß mittelst des Schluͤssels los
                              machen.
                           Fig. 13. Ansicht von Innen.
                           Fig. 14. Schluͤssel zum Schlosse N. 3.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
