| Titel: | Verbessertes chirurgisches Stuhl-Bett mit verschiedenen nüzlichen Nebensachen, worauf Wilh. Newton, Mechaniker, Zeichner und Patent-Agent, in Folge einer Mittheilung von einem im Auslande wohnenden Fremden sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. XCIX., S. 434 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XCIX.
                        Verbessertes chirurgisches
                           Stuhl-BettIm Originale heißt es durch Drukfehler: Kettenbett (chain-bed).A. d. Ue mit verschiedenen nuͤzlichen Nebensachen, worauf
                           Wilh.
                              Newton, Mechaniker, Zeichner und Patent-Agent,
                           in Folge einer Mittheilung von einem im Auslande wohnenden Fremden
                           sich ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. Junius. 1829. S. 156.
                        Mit Abbildung auf Tab. IX.
                        Newton, verbessertes chirurgisches
                           Stuhl-Bett.
                        
                     
                        
                           Dieses verbesserte chirurgische Stuhl-Bett ist die
                              Erfindung der HHrn. Rouet und Carpentier zu Paris, und wurde dem
                              Patent-Traͤger von diesen Herren mitgetheilt. Es
                              sind gewisse Theile durch Mechanismus in diesem Bette so
                              verbunden, daß man aus demselben leicht einen Armstuhl, und aus
                              diesem wieder ein Bett machen kann, was fuͤr Kranke sehr
                              bequem ist. Verschiedene Triebstoͤke, Zahnstoͤke,
                              Rollen und Hebel heben und senken gewisse Theile des Bettes so,
                              daß aus dem Bette ein Armstuhl wird. Gewisse Theile desselben
                              koͤnnen geoͤffnet, gehoben und entfernt werden, um
                              desto leichter zu gewissen Theilen des Kranken gelangen zu
                              koͤnnen, sowohl bei chirurgischen Operationen, als beim
                              Absezen des Stuhles, Harnes, und uͤberhaupt bei dem
                              sogenannten Umlegen des Kranken.
                           Fig. 13. zeigt einen
                              Laͤngen-Durchschnitt des Gestelles oder Kastens,
                              in welchem das Bett sich befindet. Die Matrazen, auf welchen der
                              Kranke liegt, werden aus mehreren einzelnen Stuͤken aaa verfertigt, und
                              uͤber diese kommt das Betttuch bb, auf welchem der Kranke
                              ruht: es wird durch die Seiten und Endleisten, an welchen es
                              angeheftet ist, ausgespannt, und eben und gleich erhalten. In
                              der Mitte des Bettes befindet sich eine Vertiefung c, um den Harn und alles, was naß
                              geworden ist, wegnehmen zu koͤnnen, ohne daß der Kranke
                              dadurch gestoͤrt wird: es geht naͤmlich daselbst
                              eine Oeffnung durch das Betttuch und durch das daselbst
                              befindliche Kissen.
                           Der obere Theil des Bettes, auf welchem der Kopf zu liegen kommt,
                              kann mittelst des Triebstokes d und
                              eines Zahnstokes in Form eines Kreis-Ausschnittes an der
                              Seite des Gestelles e gehoben
                              werden, und der mittlere Theil kann mittelst des Triebstokes f gehoben oder gesenkt werden, der
                              mit der Spindel g und den
                              senkrechten Zahnstoͤken hh in Verbindung steht. Der unterste Theil, auf
                              welchem die Fuͤße ruhen, kann eben so mittelst des
                              Zahnstokes i, auf der Spindel k, und mittelst senkrechter
                              Zahnstoͤke gehoben werden. Die Enden des
                              Kastens bewegen sich in Angeln, und koͤnnen herabgelassen
                              werden, um den Kranken desto leichter, zumal nach chirurgischen
                              Operationen, in das Bett bringen zu koͤnnen.
                           Die verschiedenen Theile dieses Bettes koͤnnen verschieden
                              abgeaͤndert werden, je nachdem man Zahnstoͤke und
                              Triebstoͤke wechselt und Hebel und Schnuͤre und
                              Rollen dafuͤr nimmt, wie die Erfinder in einer Menge von
                              Figuren gezeigt haben. Da aber der Bau des Bettes und der Zwek
                              des ganzen Apparates durch obige Figur deutlich genug
                              erklaͤrt istDiese Erklaͤrung ist uͤbrigens nicht gar zu
                                    deutlich. Auch ist es uns nicht deutlich, wie die
                                    Patent-Traͤger erwarten koͤnnen, so
                                    viele solche Betten abzusezen, daß sie auch nur die Netto-Patentkosten
                                    fuͤr diese Erfindung, die sich, wenn das Patent
                                    nicht bloß in England, sondern auch in Schottland und
                                    Irland gelten soll, auf 300 Pfd. (3600 fl.) belaufen,
                                    daran hereinbringen koͤnnen. Wir haben bereits
                                    mehrere aͤhnliche Krankenbetten in Deutschland,
                                    und bessere. Eines der zwekmaͤßigsten ist jenes
                                    von Dr. Max Braun, k. k. Stabsarzte zu
                                    Komorn, das der sel. Metzler
                                    beschrieb.A. d. Ue., so hat man dieselben weggelassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
