| Titel: | Wohlfeiler Apparat zur Entwikelung und Aufbewahrung des brennbaren Gases für Zündlampen. Von M. F. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. CV., S. 445 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CV.
                        Wohlfeiler Apparat zur
                           Entwikelung und Aufbewahrung des brennbaren Gases fuͤr
                           Zuͤndlampen. Von M. F.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine. N. 312. S. 391. 1.
                              August.
                        Mit Abbildung auf Tab. IX.
                           Fig. 24.
                        Apparat zur Aufbewahrung des brennbaren Gases
                           fuͤr Zuͤndlampen.
                        
                     
                        
                           Die bisherigen Apparate bei Zuͤndlampen, so einfach sie
                              sind, sind immer etwas theuer. Folgender Apparat ist der
                              moͤglich einfachste und wohlfeilste.
                           Man sprenge an einer gewoͤhnlichen Quartflasche A den Boden mittelst
                              gluͤhenden Drathes eben weg, und bringe eine, mit vielen
                              Loͤchern versehene, Korkscheibe k etwas uͤber dem vorigen Boden in diese
                              Flasche, so, daß sie genau in dieselbe paßt, und in derselben
                              fest haͤlt, Man lege nun durch den Hals der Flasche A die zur Entwikelung des brennbaren
                              Gases noͤthigen Zinkspaͤne b auf die in dieselbe als neuen Boden eingesezte
                              Korkscheibe, pfropfe die Flasche A,
                              nachdem man den Pfropfen mit der gewoͤhnlichen
                              Sperrhahn-Vorrichtung h
                              versehen hat, mit diesem so vorgerichteten Pfropfen genau zu,
                              und kitte diesen mit irgend einem tauglichen Kitte fest und
                              luftdicht ein. Die Flasche A wird
                              nun in das irdene Gefaͤß e
                              gestellt, welches mit verduͤnnter Schwefelsaͤure
                              bis nahe an die Haͤlfte gefuͤllt ist: es ist in
                              C einzeln dargestellt. Damit die
                              Flasche A in dem Gefaͤße e fest steht, werden einige
                              Bleikugeln auf die Korkscheibe gelegt. Man oͤffnet nun
                              den Hahn h, damit die
                              verduͤnnte Schwefelsaͤure unten in die Flasche A eindringen und auf die
                              Zinkspaͤne wirken kann, und laͤßt ihn so lang
                              offen, bis die Flasche A mit der aus
                              dem Zinke durch die Einwirkung der Schwefelsaͤure auf
                              denselben entwikelten brennbaren Luft (mit Wasserstoffgas)
                              gefuͤllt, und alle atmosphaͤrische Luft aus der
                              Flasche A ausgetrieben ist, wo dann
                              der Hahn h geschlossen wird. Das
                              brennbare Gas wird fortfahren sich ans dem Zinke zu entwikeln,
                              sich in der Flasche A
                              anhaͤufen, und in Folge seiner Elasticitaͤt die in
                              derselben befindliche verduͤnnte Schwefelsaͤure
                              durch die Korkscheibe und den unteren Rand der Flasche in das
                              Gefaͤß e
                              hinausdruͤken, so daß der Zink b auf der Korkscheibe troken liegen bleibt, und alle
                              weitere Entwikelung des Wasserstoffgases aufhoͤrt, bis
                              nach und nach dasselbe durch die, beim Gebrauche wiederholten,
                              Oeffnungen des Hahnes h ausgefahren
                              und ein so geringer Druk in der Flasche A entstanden ist, daß die verduͤnnte
                              Schwefelsaͤure wieder auf die vorige Weise in die Flasche
                              A eindringen, und neuerdings
                              brennbares Gas aus dem Zinke b entwikeln kann. Die Scheibe d mit einer Oeffnung in der Mitte
                              dient zur Bedekung des Gefaͤßes e, damit nicht Staub hineinfaͤllt, und der
                              Apparat etwas besser aussieht.