| Titel: | Verbesserung an Bojen. Von Hrn. J. Udny. (Nebst einer Bemerkung über Bewässerung.) | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. CVI., S. 446 | 
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                        CVI.
                        Verbesserung an Bojen. Von
                           Hrn. J.
                              Udny. (Nebst einer Bemerkung uͤber
                           Bewaͤsserung.)
                        Aus dem Register of
                                 Arts. N. 69.
                        Mit Abbildung auf Tab. VII.
                           Fig. 16.
                        (Im
                              Auszuge.)
                        Udny, uͤber Verbesserung an
                           Bojen.
                        
                     
                        
                           Bojen nuͤzen am wenigsten, wo man sie am meisten braucht:
                              des Nachts und im Sturme. Ein Sturm in einer
                              December-Nacht an den Wolf-Rocks bei Landsend, und
                              die Erinnerung an einen Fall auf einer Insel in der Naͤhe
                              von Malta, wo die See durch einen Spalt in einem Felsen 60 bis
                              80 Fuß hoch in die Hoͤhe geworfen wurde, brachte Hrn. Udny auf die Idee, die Bojen auch im
                              Sturme sichtbar zu machen. Er schlaͤgt vor, die Bojen so
                              vor Anker zu legen, daß sie mit einem Ende immer gegen die See
                              gekehrt sind, und an diesem derselben eine
                              trichterfoͤrmige Oeffnung darbieten, die, nach Innen in
                              der Boje sich immer verschmaͤlernd und horizontal
                              fortlaufend, gegen das entgegengesezte Ende der Boje
                              gekruͤmmt als hohle Roͤhre uͤber dieselbe
                              emporsteigt. Wenn nun die See, meint er, mit Gewalt bei dem
                              trichterfoͤrmigen Ende eintritt, wird sie das Wasser bei
                              der verengten Roͤhre mit Gewalt in die Hoͤhe
                              treiben, so daß man den Wasserstrahl von Ferne sieht. Er spricht
                              noch von Vorrichtungen, um den Wasserstrahl gegen die Gewalt des
                              Windes zu sichern, von Klappen u. dgl.; wir gestehen jedoch, daß
                              wir, obschon wir nur ein paar Mal zur See waren, nicht einsehen,
                              wie bei der Wandelbarkeit des Windes und der Wogen die Boje so
                              gehalten werden kann, daß sie dem Winde immer ihr breiteres Ende zukehrt, und wie ein
                              Wasserstrahl von ein paar Zollen sich gegen Winde halten soll,
                              die ganze Wogenreihen zerstaͤuben. Waͤhrend wir
                              nun zweifeln, daß mittelst dieser Bojen der menschenfreundliche
                              Zwek des Hrn. Udny erreicht werden kann, scheint es uns, daß ein
                              solcher gebogener Trichter, wie die Hoͤhlung der Boje ihn
                              darstellt, an mancher Stelle in reißenden Baͤchen oder
                              Fluͤssen, wo das Wasser einen sehr starken Fall hat, und
                              die Ufer niedrig sind, mit Vortheil angewendet werden
                              koͤnnte, um die am Ufer liegenden Gruͤnde zu
                              waͤssern, indem man nur der aufgebogenen Roͤhre
                              eine Seitenwendung uͤber das Ufer hin geben darf.