| Titel: | Nordamerikanische Wasch-Maschinen. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. CIX., S. 461 | 
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                        CIX.
                        Nordamerikanische
                           Wasch-Maschinen.
                        Nordamerikanische
                           Wasch-Maschinen.
                        
                     
                        
                           Das Franklin Journal, und aus diesem,
                              ohne es zu nennen, das London Journal of
                                    Arts, Julius 1829. S. 212 theilt folgende, eben nicht
                              sehr ausfuͤhrliche, Beschreibungen zweier
                              Wasch-Maschinen mit, auf deren eine unter dem Titel:
                           „Verbesserte
                                    Wasch-Maschine zum Waschen aller Art
                                    Hauswaͤsche“Jonathan R. Davis zu Hartland in Niagara County, New-York
                              am 4. Sept. 1829.
                           und auf die andere Jos. Hathawayzu
                              Pultney in Steuben-County, und Rufus Hathaway, zu Canandaigua, Ontario-County,
                              New-York am 5. Sept. sich unter dem Titel: Maschine zum Waschen“
                              Patente ertheilen ließen.
                           Erstere ist ein Waschbrett, dergleichen man oͤfters auf
                              dem Lande sieht, mit Querfurchen, wo dann die Waͤsche mit
                              der Hand Statt zwischen den Haͤnden gerieben wird. Der
                              Patent-Traͤger hat diesem gefurchten Brette eine
                              gefurchte Walze beigegeben, die in irgend einem schiklichen
                              Gestelle befestigt ist. Die Waͤsche, welche gewaschen
                              werden soll, kommt auf das gefurchte Brett, wo sie mit
                              Seifen-Lader uͤbergossen und der gefurchte
                              Cylinder auf derselben hin und her gefuͤhrt wird. Das Gestell, in welchem die Walze
                              laͤuft, wird mittelst der Hand gefuͤhrt. An dem
                              Gestelle sind gefurchte Leiter, die auf hervorstehende Rippen an
                              den Kanten des Waschbrettes passen, und die Walze und das
                              Gestell in ihrer Lage halten.
                           Die zweite Maschine besteht aus zwei hohlen Cylindern. Der
                              aͤußere Cylinder ist in einem zwekmaͤßigen
                              Gestelle befestigt, und seine Achse ist horizontal. Dieser
                              Cylinder ist wasserdicht und in zwei Theil getheilt, so daß die
                              untere Haͤlfte einen Trog, die obere einen Dekel bildet.
                              In diesem Cylinder dreht sich ein anderer mittelst einer Kurbel.
                              Der Umfang des inneren Cylinders besteht aus Latten, die in die
                              kreisfoͤrmigen Enden eingelassen, und drei Viertel Zoll
                              weit von einander entfernt sind. In diesen Cylinder kommt die
                              Waͤsche durch ein eigenes in demselben angebrachtes
                              Thuͤrchen. Die Latten sind in entgegengesezter Richtung
                              schief geneigt, so daß, der Cylinder mag nach der einen oder
                              nach der anderen Seite gedreht werden, das Wasser immer eine
                              Neigung bekommt, aus dem aͤußeren Cylinder in den inneren
                              einzufließen. Die Bewegung, die hier fuͤr den Cylinder
                              vorgeschlagen wird, ist eine Schaukel-Bewegung, so daß
                              die Kurbel immer vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts,
                              oder rechts oder links, halbe Umdrehungen bildet. An zwei
                              gegenuͤberstehenden Latten sind Zapfen angebracht, die
                              gegen den Mittelpunkt des Cylinders gekehrt sind, und durch
                              welche die Lage der Waͤsche gewechselt werden soll. Das
                              Gestell wird mittelst eiserner Stangen mit Koͤpfen und
                              Schrauben und Nieten zusammengehalten.
                           Das Patent-Recht, welches hier in Anspruch genommen wird,
                              ist der offene innere Cylinder, und die Stellung der Latten,
                              durch welche sie Wasser aus dem sie umgebenden Cylinder
                              fassen.