| Titel: | Verbesserung in Zubereitung des Hanfes; von Abrah. K. Smedes, zu Kentucky, worauf derselbe sich am 11. October 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. CX., S. 461 | 
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                        CX.
                        Verbesserung in Zubereitung
                           des Hanfes; von Abrah. K. Smedes, zu Kentucky, worauf derselbe sich
                           am 11. October 1828 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Franklin-Journal. December 1828. S.
                              403.
                        Smedes, Verbesserung in Zubereitung des
                           Hanfes.
                        
                     
                        
                           Nachdem die Fasern des Hanfes (back-lint, back, hemp-lint) mittelst der
                              Maschine von dem Holze (bullen) des
                              Staͤngels, ungeroͤstet, entweder mittelst der
                              Hand, oder noch besser durch die jezt gebraͤuchliche
                              Maschine, getrennt wurden, werden sie, damit sie sich nicht
                              verwirren, loker gedreht, oder in Buͤndel von einer
                              solchen Groͤße gebunden, daß man sie leicht handhaben
                              kann. Hierauf gibt man sie in Wasser, in welchem sie so lang
                              bleiben muͤssen, bis das Oberhaͤutchen (Epidermis, die aͤußere zarte
                              Haut) und das Zellgewebe, welches die Fasern der Laͤnge
                              nach verbindet, ganz oder zum Theile zerstoͤrt ist. Das
                              hierzu noͤthige Wasser kann in Faͤssern,
                              Suͤmpfen, Cisternen oder in anderen bequemen
                              Behaͤltern, auch in Baͤchen und Fluͤssen
                              benuͤzt werden.
                           Die Dauer der Aufbewahrung im Wasser haͤngt zum Theile von
                              der Temperatur desselben ab; die Arbeit wird bedeutend
                              erleichtert, und die Resultate fallen schoͤner aus, wenn
                              das Wasser gehizt wird. Bei Cisternen reichen zwei bis sechs
                              Tage hin, um die Oberhaut und das Zellgewebe zu
                              zerstoͤren, was man daran erkennt, daß erstere sich
                              leicht loͤset und schluͤpfrig wird.
                           Der Hanf muß dann herausgenommen, und entweder an der Luft oder
                              am Feuer getroknet werden. Man laͤßt ihn dann noch ein
                              Mal durch die Breche laufen, wodurch er weicher wird, und alle
                              noch daran haͤngenden holzigen Theile los werden, so wie
                              auch alles dasjenige, was von dem Oberhaͤutchen und von
                              dem Zellgewebe darauf eingetroknet ist, und uͤbergibt ihn
                              hierauf der Schwinge oder der Hechel, wo er von allem Werge und
                              Staube frei und zur Waare fuͤr den Markt fertig wird.
                           Auf diese Weise koͤnnen große Quantitaͤten Hanfes
                              in kleinen Raͤumen zubereitet werden, und der auf diese
                              Weise zubereitete Hanf wird besser seyn, als der im Wasser
                              bereitete, waͤhrend die Fasern noch auf dem Holze lagen.
                              Der verderbliche Gestank der Hanfroͤstung wird auf diese
                              Weise gleichfalls vermiedenEs wuͤrde noch besser seyn, wenn man dem Wasser,
                                    in welchem der auf diese Weise zubereitete Hanf
                                    eingeweicht wird, etwas Asche oder Pottasche zusezt.A. d. Ue..