| Titel: | Verbesserung an den Gas-Regulatoren oder sogenannten Gouverneurs (Governors), auf welche Samuel Crosley, Gentleman, Cottage Lane, City Road, den 4. Februar 1826 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. VI., S. 28 | 
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                        VI.
                        Verbesserung an den Gas-Regulatoren oder
                           sogenannten Gouverneurs (Governors), auf welche Samuel Crosley, Gentleman, Cottage
                           Lane, City Road, den 4. Februar 1826 sich ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai.
                              1829. S. 275.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              I.
                        Crosley, Verbesserung an den Gas-Regulatoren
                           etc.
                        
                     
                        
                           Der Gas-Gouverneur ist ein Instrument, mittelst dessen das Ausstroͤmen
                              des Gases durch irgend eine Oeffnung oder Lampe so regulirt wird, daß es mir einer
                              gleichfoͤrmigen oder beinahe gleichfoͤrmigen Geschwindigkeit unter
                              allen Verschiedenheiten des Drukes in den Speisungs-Roͤhren Statt
                              haben kann.
                           Um meine Verbesserung deutlich zu machen, will ich zwei Verfahrungs-Arten
                              angeben, die bisher zu diesem Ende angewendet wurden. Bei beiden faͤhrt das
                              Gas durch eine Oeffnung, welche nach Verschiedenheit des Drukes oder der Gewalt des
                              Gases, vermehrt oder vermindert werden kann.
                           Bei einer derselben ist ein kleiner Gasbehaͤlter vorgerichtet, oder ein
                              umgestuͤrztes Gefaͤß, dessen Rand in das Wasser haucht. Das Gas,
                              welches aus dem großen Gasbehaͤlter zur Lampe laͤuft, muß auf seinem
                              Wege in diesen kleinen Gasbehaͤlter oder in das umgestuͤrzte
                              Gefaͤß hinein, und wieder aus demselben heraus. Dieser kleine
                              Gasbehaͤlter hat nun eine solche Schwere, als noͤthig ist das Gas in
                              einem solchen Zustande von Zusammendruͤkung zu erhalten, daß die Lampen
                              hinlaͤnglich mit Gas versehen werden, und er selbst nach jedem Wechsel im
                              Druke, der in den Roͤhren Statt hat, steigen oder fallen kann. Dieser
                              Gasbehaͤlter regulirt demnach, durch seine Selbstthaͤtigkeit, die
                              Groͤße der Oeffnung, durch welche das Gas in ihn eintritt, mittelst einer
                              kegelfoͤrmigen Stange, die an ihrem duͤnnsten Ende innenwendig oben in
                              dem Gasbehaͤlter aufgehaͤngt ist. Die kegelfoͤrmige Stange
                              laͤuft, mit ihrem breitesten Ende nach abwaͤrts gekehrt, durch die
                              Oeffnung, so daß, wenn der Gasbehaͤlter auf den hoͤchsten Punkt
                              emporgestiegen ist, der Kegel die Oeffnung ausfuͤllt, und, umgekehrt, wenn er
                              auf den niedrigsten Punkt faͤllt, der Kegel gleichfalls niedersteigt, und die
                              Oeffnung weit offen laͤßt.
                           Nach einem anderen Verfahren ist die kegelfoͤrmige Stange mit dem oberen oder
                              beweglichen Theile eines luftdichten Gefaͤßes verbunden, welcher so
                              vorgerichtet ist, daß er wie ein gewoͤhnlicher Blasebalg zusammenfallt, indem
                              die zwei Bretter oder Platten oben und unten mittelst Leders oder einer anderen
                              biegsamen Substanz verbunden sind, und die Seitenwaͤnde bilden, auf diese
                              Weise also ein luftdichtes Gefaͤß darstellen. Eine dieser Platten ist feststehend, und enthaͤlt
                              die Oeffnungen, durch welche das Gas ein und aus tritt; die andere ist beweglich,
                              und theilt der kegelfoͤrmigen Stange ihre Bewegung mit, welche durch jene
                              Oeffnung laͤuft, durch die das Gas eintritt, und die Menge des
                              nachstroͤmenden Gases eben so regulirt, wie der eben beschriebene
                              Gasbehaͤlter.
                           Meine Verbesserung im Baue der Gas-Regulatoren oder Gouverneurs besteht in
                              Anwendung eines kleinen Wasserbehaͤlters oder Napfes, an dessen Boden die
                              regulirende Oeffnung angebracht ist. Der obere Theil hievon, gegen das obere Ende
                              hin, ist mit Goldschlagerhaͤutchen oder mit einer weichen zarten biegsamen
                              Haut bedekt, welche rings um die Seiten des Gefaͤßes luftdicht befestigt,
                              aber nicht gespannt ist, sondern hinlaͤnglichen Spielraum haben muß, so daß,
                              wenn das Gas mit einer geringen Kraft oder mit einem leichten Druke in das
                              Gefaͤß eintritt, diese bewegliche Deke in der Mitte aufsteigt, und eine
                              convexe Oberflaͤche bildet, so wie im Gegentheile, wenn kein Druk Statt hat,
                              der Mittelpunkt dieses Dekels einfallen, und eine vertiefte Oberflaͤche
                              bilden wird. In dem Mittelpunkte dieser biegsamen Deke bringe ich nun eine
                              kegelfoͤrmige Stange an, welche durch jene Oeffnung laͤuft, durch
                              welche das Gas eintritt, und die sich auf dem Boden befindet, welche also die
                              regulirende Oeffnung ist: die Oeffnung, durch welche das Gas ausstroͤmt, und
                              zu den Lampen gelangt, ist in der Seite des Gefaͤßes. Auf diese Weise
                              erreiche ich denselben Zwek, welcher durch die beiden vorher beschriebenen
                              Vorrichtungen erreicht wird. Die Stange kann. Statt kegelfoͤrmig zu seyn,
                              vierekig oder vielekig seyn, wenn sie sich nur gegen den Boden hin
                              allmaͤhlich verdikt. Eine Form, in welcher dieser Gouverneur vorgerichtet
                              werden kann, ist in der beigefuͤgten Zeichnung dargestellt: der hier
                              genommene Durchschnitt laͤuft beinahe durch die Mitte desselben:
                              Groͤße, Form und Stellung der Theile haͤngt aber von der Zahl der
                              Lampen ab, welche versehen werden muͤssen, von der Lage, in welcher derselbe
                              sich befindet, so wie von verschiedenen anderen damit verbundenen Umstaͤnden,
                              wie das bei Kennern sich von selbst versteht, ohne daß man deßwegen von meinem
                              Principe abweichen duͤrfte.
                           AABB (Fig. 25.) ist ein
                              Durchschnitt meines verbesserten Gas-Gouverneurs beinahe durch die Mitte
                              desselben. CCC ist der bewegliche Dekel, der an
                              den Seiten zwischen zwei Platten oder Ringen mittelst Kittes oder auf irgend eine
                              andere Weise luftdicht befestigt ist. Cd ist die
                              kegelfoͤrmige Stange, die an dem beweglichen Dekel mittelst Scheiben aus
                              Kartenpapier oder aͤhnlichen Waͤschern luftdicht an einem Halsbande in
                              der Naͤhe des oberen Endes der Stange angekittet und angeschraubt ist. ff ist die Oeffnung, in welcher sich der
                              kegelfoͤrmige Theil der regulirenden Stange befindet. Die gezeichnete Stellung des beweglichen
                              Dekels stellt die Oeffnung in ihrer groͤßten Erweiterung dar; wenn aber das
                              Gas bei einem gewissen Druke unter den biegsamen Dekel gelangt, wird derselbe nach
                              der Richtung der punktirten Linie emporsteigen, und der weiteste Theil des
                              regulirenden Kegels wird dann die regulirende Oeffnung schließen. hhh ist eine außen angebrachte Kappe, um den
                              biegsamen Dekel gegen jede Beschaͤdigung zu schuͤzen. Das Gas, welches
                              von dem Gasometer herstroͤmt, tritt bei der Roͤhre e ein, laͤuft durch die Oeffnung ff, und geht durch die
                              Ausfuͤhrungs-Roͤhre g zu den
                              Lampen. Jeder nothwendige Druk kann mittelst einiger Gewichte, die man auf die Karte
                              in dem Mittelpunkte des beweglichen Dekels legt, gegeben werden.
                           Ich beschranke mich auf kein besonderes Material zu diesem Gefaͤße; es kann
                              aus Eisen, Zinn, Holz verfertigt werden, so wie der Dekel aus
                              Goldschlaͤgerhaͤutchen, gefirnißten Taffent oder irgend einem
                              luftdichten Stoffe seyn kann, der uͤbrigens biegsam genug ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
