| Titel: | Maschine oder Apparat zur Bestimmung und Aufzeichnung der Menge, specifischen Schwere und Temperatur gewisser Flüssigkeiten während sie irgendwo durchlaufen, und zum Theile auch zu anderen Zweken. | 
| Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XVIII., S. 81 | 
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                        XVIII.
                        Maschine oder Apparat zur Bestimmung und
                           Aufzeichnung der Menge, specifischen Schwere und Temperatur gewisser
                           Fluͤssigkeiten waͤhrend sie irgendwo durchlaufen, und zum Theile auch zu
                           anderen Zweken.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius,
                              1829. S. 385.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Maschine oder Apparat zur Bestimmung der Schwere und Temperatur
                           gewisser Fluͤssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in Folgendem. Ich messe und registrire gewisse
                              Fluͤssigkeiten auf ihrem Durchgange, indem ich sie durch einen Cylinder mit
                              einem Staͤmpel und einer Stange, mir einem Schnabel und einer Klappe oder mit
                              einem Hahne laufen lasse; durch einen Cylinder, der jenem an der Dampfmaschine ganz
                              aͤhnlich ist, nur ist seine Fuͤtterung von Leder, wenn die Temperatur
                              der Fluͤssigkeit, die gemessen werden soll, nicht uͤber 80°
                              Fahrenh. betraͤgt. Die Fluͤssigkeit, die auf den Staͤmpel in
                              Folge ihres statischen Drukes wirkt, bewegt denselben mit hinlaͤnglicher
                              Kraft, um ein Gewicht auf einer schiefen Flaͤche emporzuheben, so lang ihre
                              Wirkung auf denselben fortdauert, und erzeugt so eine Kraft, die, am Ende ihrer
                              Wirkung, im Stande ist Klappen oder einen Hahn zu bewegen, und den statischen Druk
                              auf den Staͤmpel umzukehren, so daß mm eine Wirkung in entgegengesezter
                              Richtung entsteht, waͤhrend welcher das Gewicht neuerdings gehoben wird. Auf
                              diese Weise erzeugt jeder Impuls eine Kraft, die im Stande ist die Stellung des
                              Hahnes oder der Klappe zu veraͤndern, und eine Staͤtigkeit der
                              Bewegung zu erzeugen, durch welche die Menge der durchgelaufenen Fluͤssigkeit
                              ausgedruͤkt wird.
                           ab in Fig. 1. ist der Cylinder,
                              welchen ich am liebsten in horizontaler Lage habe, mit den Schnaͤbeln
                              aufwaͤrts, damit die Luft, wenn eine vorhanden ist, bei Einfuͤhrung
                              der zu messenden Fluͤssigkeit leicht entweichen kann, c und d (Fig. 2.) sind die Leiter
                              fuͤr die Staͤmpel-Stange, deren Querbalken in den Ausschnitten
                              arbeitet, an deren Enden sich Stellschrauben befinden, welche den Staͤmpel
                              hindern uͤber seine bestimmte Graͤnze hinauszutreten. ee sind zwei Waͤchter unmittelbar unter dem
                              Laufe des Stiftes der Walze f, welche dieselben hindern
                              ehe zu fallen, bis sie die Enden der Waͤchter ee erreicht hat, welche so vorgerichtet sind, daß sie auf dieselbe
                              Laͤnge des Staͤmpel-Stoßes passen, wie die Stifte in den
                              Leitern c und d. Die Walze
                              f, und die Verbindungs-Stange g sind hinlaͤnglich schwer, entweder in Folge ihres eigenen
                              Gewichtes, oder fremder angehaͤngter Gewichte, daß sie den Hahn oder die
                              Klappe leicht bewegen koͤnnen, wenn sie auf die Enden des Wechselhebels h wirken.
                           Um die specifische Schwere der Fluͤssigkeiten auf ihrem Durchgange zu
                              bestimmen und zu registriren, haͤnge ich oder befestige ich eine Cisterne
                              oder ein Gefaͤß am Ende eines Balkens oder einer Wage auf, und lasse die
                              Roͤhren, welche die Fluͤssigkeit in dieses Gefaͤß und aus
                              demselben zuruͤkfuͤhren, bis zur Central-Linie der Wage sich
                              erstreken, und daselbst mittelst zweier biegsamer Gefuͤge sich vereinigen. An
                              dem entgegengesezten Ende dieses Balkens ist ein Gewicht aufgehaͤngt, welches
                              im Stande ist die Cisterne im Gleichgewichte zu erhalten, wenn sie mit einer
                              Fluͤssigkeit von der mittleren specifischen Schwere jener Fluͤssigkeit
                              gefuͤllt ist, die man untersuchen will.
                           An irgend einem bequemen Theile zwischen dem Mittelpunkte des Balkens und dem Ende
                              haͤnge ich einen Senkel aus Glas, Elfenbein, oder aus irgend einem
                              schiklichen Material auf, so daß ein Theil desselben in Queksilber taucht, damit,
                              wenn die Fluͤssigkeit in der Cisterne schwerer oder leichter ist, als das
                              Gewicht der Wage an dem entgegengesezten Ende, das Gleichgewicht durch Einsenken
                              oder Aufsteigen des Senkels hergestellt wird. Der Punkt, auf welchem der Balken im
                              Gleichgewichte ist, wird also die specifische Schwere der in der Cisterne oder in
                              dem Gefaͤße enthaltenen Fluͤssigkeit ausdruͤken.
                           Um die Temperatur der Fluͤssigkeit waͤhrend des Durchganges zu
                              bestimmen und zu registriren, verfertige ich mein sogenanntes operatives
                              Thermometer, indem ich mehrere Scheiben oder kreisfoͤrmige Platten aus
                              duͤnnem Kupfer oder Messing abwechselnd an ihren Kanten und in ihrem
                              Mittelpunkte vereinige. Durch den Mittelpunkt der vereinigten Platten mache ich ein
                              kleines Loch, durch welches eine Verbindung durch die ganze Reihe von Scheiben
                              hergestellt wird, und ein zelliges metallnes Gefaͤß entsteht, welches im
                              Stande ist in Folge der Elasticitaͤt der Metall-Platten sich einiger
                              Maßen auszudehnen oder zusammen zu ziehen. Dieses Gefaͤß ist mit einem Wikel
                              von Roͤhren verbunden, welche im Stande sind 50 bis 300 Mal mehr zu fassen,
                              als das zellige Gefaͤß oder die Scheiben. Diesen Roͤhren-Wikel
                              und das zeitige Gefaͤß fuͤlle ich mit Weingeist, mit Leinoͤhl,
                              oder mit irgend einer Fluͤssigkeit, welche im Stande ist durch die
                              Waͤrme sich hinlaͤnglich auszudehnen, und schließe sie luftdicht.
                           Der Wikel wird dann in eine Cisterne oder Kammer eingetaucht, durch welche die
                              Fluͤssigkeit durchzieht, bereu Temperatur bestimmt werden soll, und leztere
                              Fluͤssigkeit theilt jener, die in dem Roͤhren-Wikel enthalten
                              ist, ihre Temperatur mit; die in dem Wikel enthaltene Fluͤssigkeit dehnt
                              sich, nach dieser Temperatur, aus, oder zieht sich zusammen, wie das Queksilber in
                              dem gewoͤhnlichen Thermometer sich ausdehnt oder zusammenzieht, und diese
                              Zunahme oder Abnahme wird in das Zellen-Gefaͤß geduckt oder aus
                              demselben genommen, und veranlaßt dadurch ein gleichmaͤßiges Ausdehnen oder
                              Zusammenziehen dieses Gefaͤßes, wodurch die Temperatur der
                              Fluͤssigkeit in der Cisterne oder Kammer, die den Roͤhren-Wikel
                              umgibt, bestimmt wird.
                           Da nun im Allgemeinen das Verfahren angegeben ist, nach welchem die Menge, die
                              specifische Schwere und die Temperatur bestimmt wird, gehe ich zur Beschreibung der
                              Art uͤber, nach welcher dasselbe in einer und derselben Maschine (Fig. 3.)
                              erreicht werden kann, deren einzelne Theile in Fig. 4, 5, 6. deutlicher dargestellt
                              sind, in welchen dieselben Theile durch dieselben Buchstaben ausgedruͤkt
                              sind.
                           Ich verfertige eine Wage AABB
                              Figg. 3 und
                              4., welche
                              an den Mittelpunkten ab aufgehaͤngt ist. Au
                              dem Ende A dieser Wage ist die Cisterne C befestigt, das operative Thermometer E und der bereits in Fig. 1. beschriebene
                              Messer D.
                           Von dem Ausgangs-Arme des Hahnes erstrekt sich eine gekruͤmmte
                              Roͤhre c gegen oder auf die Linie im
                              Mittelpunkte, oder auf die Achse des Wage-Balkens bis in ein
                              glaͤsernes Mundstuͤk, welches das Ende einer senkrechten
                              Glasroͤhre d bedekt, die in der Mitte einer
                              Schale mit Queksilber e steht, in welches das
                              Mundstuͤk so weit eingefuͤgt ist, daß es dem statischen Druke der
                              darin enthaltenen Fluͤssigkeit widersteht.
                           Eine andere Roͤhre g verbindet die Cisterne c mit dem Einleitungs-Arme des Hahnes, durch
                              welchen die Fluͤssigkeit in den Cylinder D
                              gelangt. Eine andere Roͤhre k erstrekt sich von
                              der Cisterne nach der Central-Linie des Wage-Balkens, und endet sich
                              dort in ein glaͤsernes in eine Schale mit Queksilber eingefuͤgtes
                              Mundstuͤk, das dem vorigen in jeder Hinsicht aͤhnlich und nur mit der
                              Einleitungs-Roͤhre f verbunden ist.
                           Ich befestige an dem Wage-Balken, z.B. bei l,
                              einen Senkel m, der, seiner Gestalt und Groͤße
                              nach, nach der Natur der Fluͤssigkeit berechnet ist, welche gewogen oder
                              gepruͤft werden soll, und dieser Senkel sinkt in das Queksilber in dem Becher
                              n. Am Ende des Wage-Balkens ist das Gewicht
                              B angebracht, welches schwer genug ist, um das Ende
                              A mit allem Zugehoͤre aufzuwiegen, wenn es
                              mit einer Fluͤssigkeit von der mittleren specifischen Schwere derjenigen,
                              fuͤr welche die Maschine bestimmt ist, gefuͤllt ist. Es ist nun
                              offenbar, daß wenn die Maschine so vorgerichtet ist, und eine geistige
                              Fluͤssigkeit durch die Roͤhre f
                              eingegossen wird, die Kammer c sich fuͤllen wird,
                              und dann durch die Roͤhre g auch die Enden des
                              Cylinders abwechselnd gefuͤllt werden, und die Fluͤssigkeit zulezt bei
                              P ausfließen wird. Damit die Luft aus der Maschine
                              vollkommen ausgetrieben wird, wenn man dieselbe in Gang sezt, muß der Hahn p geschlossen werden, und die kleinen Lufthaͤhne
                              qq in den Roͤhren c und k muͤssen
                              geoͤffnet werden, bis eine kleine Menge Fluͤssigkeit in denselben
                              aufsteigt, wo sie dann geschlossen, und der Hahn p
                              geoͤffnet werden muß. Wenn die Maschine mit geistiger Fluͤssigkeit
                              versehen ist, wird sie, durch die Zahl der Schlage des Staͤmpels, die Menge
                              anzeigen, die durch die Maschine lief. Das Uebergewicht eines oder des anderen Endes
                              des Wage-Balkens, welches der Zeiger auf dem Maßstabe r anzeigt, druͤkt die specifische Schwere der Fluͤssigkeit
                              aus, und das Thermometer E wird durch seine Ausdehnung
                              oder Zusammenziehung die Temperatur der Fluͤssigkeit auf ihrem Durchgange
                              anzeigen.
                           Ich will nun die Art, nach welcher die Menge, die specifische Schwere und die
                              Temperatur registrirt wird, bezeichnen. Ich errichte auf dem Sector des Hahnes oder
                              der Klappe ein Paar Palleten, die in das Rad r
                              eingreifen, das auf dem Ende des Schaftes s stekt, und
                              dieses, Zahn fuͤr Zahn, bewegen. Dieser Schaft laͤuft durch die
                              Central-Linie des Wage-Balkens (s. Fig. 1 und 2.) und theilt daselbst
                              mittelst einer Schraube dem Rade t und dem Cylinder u Bewegung mit, auf dessen aͤußerer
                              Flaͤche ein Papier, Fig. 4, befestigt ist. Der
                              Cylinder ruht auf zwei Central-Spizen, die oben und unten in dem Rahmen des
                              Cylinders FG, Fig. 6. eingeschraubt
                              sind. In demselben Rahmen, und in der Central-Linie des Wage-Balkens
                              sind zwei Leiter, w und x
                              befestigt, mit Furchen an der inneren Seite, wie man in Fig. 4. sieht, wodurch
                              zwei Bleistifte mit der Oberflaͤche des Papieres parallel gefuͤhrt
                              werden, um die Temperatur und die specifische Schwere anzuzeigen.
                           In einer geringen Entfernung von dem unteren Ende des Cylinders ist der Hebel V aufgehaͤngt, in welchem ein Bleistift befestigt
                              ist, der gegen die Oberflaͤche des Papieres auf dem Cylinder druͤkt.
                              Von dem mittleren Theile des Hebels erstrekt sich aufwaͤrts eine Stange und
                              ein Ausschnitt, der auf einer kleinen excentrischen Scheibe oder Muschel auf der
                              Spindel s ruht, wodurch bei jeder Umdrehung der
                              Bleistift des Hebels V etwas gehoben und dann wieder
                              fallen gelassen wird, so daß eine wellenfoͤrmige Linie, wie ~~~~, auf dem
                              Papiere gezeichnet wird, welche eben so viele Gallons, oder was immer fuͤr
                              Maßtheile, ausdruͤkt, je nachdem der Cylinder selbst mehr oder weniger zu
                              fassen vermag, und die Zahl der Zaͤhne in dem Rade r mehr oder weniger groß ist.
                           In der Naͤhe des oberen Theiles des Cylinders u
                              ist ein anderer Bleistift befestigt, welcher in einem Stiefel stekt, der zwischen
                              den Leitern w und x leicht
                              beweglich ist, und die Furchen ausfuͤllt, die zunaͤchst an dem
                              Cylinder u liegen. Dieser Stiefel ist mittelst einer
                              Stange mit dem Ende des Hebels H verbunden, welcher
                              durch die Ausdehnung oder Zusammenziehung des Thermometers E dem Bleistifte Bewegung mittheilt, der auf dem sich drehenden Papiere
                              eine Linie beschreibt, welche die Temperatur der Fluͤssigkeit
                              ausdruͤkt, von welcher der Hebel V die Menge
                              angegeben hat. Ein anderer Bleistift ist in einem leicht beweglichen Stiefel
                              zwischen den Leitern w und x
                              befestigt, und fuͤllt die Furchen, die am weitesten von dem Cylinder u entfernt sind. Dieser Bleistift ist mittelst der
                              Verbindungs-Stange Z an dem Hebel I befestigt, der auf dem oberen Ende von l sich stuͤzt. Das andere Ende des Hebels I ist mittelst der Stange i
                              auf dem feststehenden Punkte y befestigt. Je nachdem nun
                              das eine oder das andere Ende des Wage-Balkens uͤberwiegt, wird der
                              Hebel I den Bleistift zwischen den Leitern w und x bewegen, und auf dem
                              Papiere eine mehr oder minder erhabene Linie zeichnen, die die specifische Schwere
                              der Fluͤssigkeit ausdruͤkt, deren Menge unmittelbar unter derselben
                              bezeichnet wurde.
                           Ehe das Papier auf den Cylinder gelegt wird, linire ich dasselbe mit Linien nach der
                              Staͤrke und Temperatur der zu pruͤfenden Fluͤssigkeit; um daher
                              die specifische Schwierigkeit geistiger Fluͤssigkeiten auszudruͤken,
                              ziehe ich eine starke Linie vom unteren Rande des Papieres aus bis auf dieselbe
                              Hoͤhe, auf welche die Maschine den Bleistift fuͤhren wuͤrde,
                              wenn sie mit Alkohol gefuͤllt waͤre.
                           Um auf dieselbe Weise durch Liniren die Temperatur anzudeuten, fuͤhre ich die
                              Linie bis zu jener Hoͤhe, wo die Maschine 60° Fahrenh. andeuten
                              wuͤrde. Hierauf ziehe ich, zu jeder Seite dieser Linie, Parallelen in
                              gehoͤriger Entfernung, welche die hoͤheren und niedrigeren Grade der
                              specifischen Schwere und der Temperatur so genau ausdruͤken, als es von
                              praktischem Nuzen seyn kann.
                           Der Werth dieser durch die Maschine gezogenen Linien laͤßt sich leicht dadurch
                              bestimmen, daß sie entweder zwischen die Linien fallen, welche bekannte Werthe
                              bezeichnen, oder dieselben durchschneiden.
                           Bei Anwendung einzelner oder mehrerer Theile dieser Maschine zu anderen Zweken
                              verfertige ich ein Instrument, in welchem ich die Bewegung des Wage-Gestelles
                              und des operativen Thermometers verbinde, um dadurch einen Weiser oder Stift zu
                              erhalten, und dadurch die Staͤrke geistiger Fluͤssigkeiten so
                              anzuzeigen und zu registriren, als wenn Alles unter einer und derselben Temperatur
                              dargestellt waͤre. Zu diesem Ende theile ich den Senkel m, Fig. 7, der innerhalb und
                              außerhalb des Queksilbers arbeiten soll, in 100 gleiche Theile mit
                              Unterabtheilungen, wodurch alle Abstufungen der specifischen Schwere vom
                              destillirten Wasser bis zum Alkohol angezeigt werden koͤnnen.
                           
                           Ich verfertige dann noch einen anderen Senkel (den ich zum Unterschiede
                              Compensations-Senkel nenne) von derselben Laͤnge, theile ihn auf
                              dieselbe Weise, und mache seine Abschnitte in diesen Theilungen
                              verhaͤltnismaͤßig zur Ausdehnung der geistigen Fluͤssigkeiten
                              von verschiedener specifischer Schwere, welche durch diese Theilungen
                              ausgedruͤkt werden, insofern diese Ausdehnung von der Waͤrme
                              abhaͤngt. Der Compensations-Senkel arbeitet in demselben Becher mit
                              dem anderen Senkel, und ist an dem Hebel ab, Fig. 7.
                              angebracht, dessen Stuͤzpunkt in der Central-Linie der Achse des
                              Wagebalkens-Gestelles sich befindet. Das andere Ende ist mit dem operativen
                              Thermometer verbunden, so daß seine Bewegung zwischen dem Punkte, auf welchem es bei
                              30° Fahrenheit steht, und jenem, auf welchem es bei 80° Fahrenheit
                              steht, hinreicht, einen Theil des Senkels einzusenken oder emporsteigen zu lasten,
                              und dadurch das Wagebalken-Gestell so zu bewegen, daß es den Ausdruk der
                              specifischen Schwere anzuzeigen und einzuregistriren vermag, als Compensation
                              fuͤr die Ausdehnung oder Zusammenziehung der geistigen Fluͤssigkeiten
                              in der Maschine, je nachdem ihre Temperatur uͤber oder unter jenem Grade ist,
                              bei welchem man ihre Staͤrke einregistriren will.
                           Die beiden hier angegebenen Instrumente dienen bloß bei sogenannten geistigen
                              Fluͤssigkeiten unter irgend einer mittleren Temperatur zwischen 30 und
                              80° Fahrenheit.
                           Ich bestimme und registrire auch die Menge und Temperatur des Wassers zur Speisung
                              der Dampf- und anderen Kessel, indem ich den messenden Theil des oben
                              erklaͤrten Apparates mit dem sich drehenden Cylinder u, und dem operativen Thermometer ohne diejenigen Theile anwende, die zur
                              Bestimmung der specifischen Schwere gehoͤren; und hier ziehe ich eine Fassung
                              des Cylinders aus Flachs oder Hanf vor.
                           Ich messe auch die Menge geistiger Fluͤssigkeiten, des Weines und Bieres,
                              durch Anwendung des messenden Theiles dieses Apparates allein.
                           Ich regulire ferner die Hize oder Temperatur innenwendig in den
                              Destillir-Helmen, Kuͤhlroͤhren, oder anderen Gefaͤßen,
                              in welchen man eine gleichfoͤrmige Hize unterhalten will, und an welchen sich
                              mein operatives Thermometer anbringen laͤßt, indem ich den
                              Roͤhren-Wikel innerhalb derselben anbringe, und die ausdehnende und
                              zusammenziehende Kraft dieses Instrumentes zum Oeffnen oder Schließen des
                              Dampf-Hahnes oder der Dampf-Klappe verwende, wenn diese Werkzeuge mit
                              Dampf geheizt werden, oder des Schiebers, um das Feuer zu verstaͤrken und zu
                              vermindern, wenn sie mittelst Feuers geheizt werden; oder zum Oeffnen, Schließen und
                              Reguliren der Wasserklappe oder des Wasserhahnes, wodurch eine gleichfoͤrmige Temperatur unterhalten
                              werden kann.
                           Urkunde dessen etc.
                           
                        
                           Bemerkungen des Patent-Traͤgers.
                           Die Maschine zur Bestimmung der Menge und Staͤrke geistiger
                              Fluͤssigkeiten ist in einer gedraͤngten Form, und in einem
                              Gehaͤuse, das man sperren kann. Ihre Anwendung und ihr Werth vor allen bisher
                              bekannten Vorrichtungen, um die Menge und Staͤrke der geistigen
                              Fluͤssigkeit zu bestimmen, die man durch Destillation erhaͤlt, ist
                              fuͤr sich selbst einleuchtendNicht so ganz. Wenigstens nicht nach der hier gegebenen
                                    Patent-Erklaͤrung.A. d. Ue..
                           Der Messer, wenn man ihn allein bei geistigen Fluͤssigkeiten braucht, ist
                              gleichfalls fuͤr jeden unzugaͤngig, der nicht den Schluͤssel zu
                              dem Kasten besizt, und da man sich auf die Genauigkeit desselben vollkommen
                              verlassen kann, so wird er fuͤr Brantweinhaͤndler dadurch wichtig, daß
                              sie jede andere Messungs-Methode mittelst desselben controliren
                              koͤnnen.
                           Nichts kann mehr zum wohlfeilen Betriebe der Dampfmaschinen dienen, als wenn man
                              bestaͤndig die geleistete Arbeit derselben mit der verbrauchten
                              Kohlen-Menge fleißig vergleicht. Auf diese Weise entstanden die großen
                              Verbesserungen an den Dampfmaschinen in Cornwallis, wo man mit Einem Bushel Kohlen
                              so viel arbeitet, als in anderen Gegenden Englands mit drei und vier. Obschon sich
                              uͤbrigens die Wirkung der Dampfmaschinen in Fabriken nicht so leicht
                              bestimmen laͤßt, wie in Bergwerken, so laͤßt sich doch diese
                              Vergleichung auch bei denselben anstellen, und sollte von jedem Besizer einer
                              Dampfmaschine verstanden werden.
                           Ein großer Schritt zu dieser Vergleichung wird dadurch gethan werden, wenn man die
                              Menge und die Temperatur des Wassers bestimmt, welches durch eine gewisse Menge
                              Kohlen in Dampf verwandelt wird, und dieß ist es, was mein Messungs-Apparat
                              verbunden mit dem Thermometer mit großer Genauigkeit leistet; er zeigt
                              naͤmlich am Ende jeder Woche die Menge und die Temperatur des Wassers, die
                              verdampft wurde, im Vergleiche mit der Menge Kohlen, die hierzu verbraucht wurde;
                              lehrt also, wie die Kohle verwendet wurde, und kann so in vielen Faͤllen auf
                              wesentliche Ersparungen fuhren.
                           Die Regulirung der Temperatur in Destillir-Helmen ist ein wichtiger Nuzen des
                              operativen Thermometers. Bei Anwendung desselben lege ich den Helm, oder die
                              Roͤhre, die die Blase mit der Kuͤhlroͤhre roͤhre verbindet, etwas
                              geneigt, und schließe sie in ein Gefaͤß ein, welches einen
                              spiralfoͤrmigen Canal rings um dieselbe fuͤr das Wasser bildet.
                              Innerhalb dieser Roͤhre am Ende der naͤchsten Windung wird das
                              Thermometer angebracht, und mit der Wasserklappe, welche den spiralfoͤrmigen
                              Canal versieht, so verbunden, daß die Temperatur in diesem Theile der Roͤhre
                              auf 75 oder 80° nach dem Belieben des Destillators erhalten werden kann.
                           So wie das Wasser um die Roͤhre gegen die Blase zieht, wird es heißer, und
                              macht auf diese Weise die Roͤhre zu einem Verdichter, indem die Temperatur
                              der ganzen Laͤnge der Roͤhre nach verschieden ist. Das große Volumen
                              des waͤsserigen Dampfes faͤllt, nachdem es aus der Blase in den
                              Verdichter eingetreten ist, wieder unmittelbar in denselben zuruͤk,
                              waͤhrend der geistigere aufwaͤrts fortschreitet; sobald er aber den
                              kaͤlteren Regionen der Roͤhre sich naͤhert, wird er zum Theile
                              an den Waͤnden derselben verdichtet und fließt langsam zuruͤk auf dem
                              geneigten Boden in die heißeren Theile der Roͤhre, wo die geistigen Theile
                              neuerdings in einem reineren Zustande verduͤnsten, ehe sie die Blase
                              erreichen, und zulezt durch das Thermometer in die Kuͤhlroͤhre
                              gelangen, und dadurch weit staͤrker werden, als auf die gewoͤhnliche
                              Weise.
                           Die vollkommene Einfachheit dieses Apparates (?), seine allgemeine Anwendbarkeit, die
                              wichtige Ersparung an Kohlen, die dadurch erlangt wird, sind Ruͤksichten, die
                              die Aufmerksamkeit der Brantwein-Brenner verdienen.
                           Ich habe einen Destillir-Apparat nach dieser Art bei den HHrn. Norbury's, Kupferschmieden in Whitechapel-road,
                              die man bei mir, Lombard-Street, 85, sehen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
