| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. CII., S. 439 | 
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                        CII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der Patente, welche vom 28. October 1829 bis 21.
                              Nov. 1829 zu London ertheilt wurden.
                           
                              Dem Thom. Joh.
                                    Fuller, Mechaniker, Commercial-Road, Limehouse, Middlesex; auf
                                 eine verbesserte mechanische Kraft fuͤr Maschinerien verschiedener Art.
                                 Dd. 28. Octbr.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Gg. Danre,
                                 Fabrikanten zu Birmingham, Warwickshire; auf einen selbstthaͤtigen
                                 Luft- oder Gasregulator oder Sperrhahn, um den Zufluß der Luft oder
                                 Gasarten zu reguliren: dasselbe Instrument laͤßt sich auch zu anderen
                                 Zweken benuͤzen. Dd. 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Joh. MC Curdy,
                                 Gentleman in Great James Street, Bedford Row, Middlesex; auf gewisse
                                 Verbesserungen im Muͤhlenbaue und an Muͤhlsteinen. Von einem
                                 Auslaͤnder. Dd. 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Jak. Biney, in
                                 Piccadilly, Obersten bei der k. Artillerie, auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfkesseln und Wagen und anderen damit in Verbindung stehenden Apparaten. Dd. 2. Nov.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Jak. Soames, dem
                                 juͤng., Seifensieder, Wheeler Street, Spitalfields, Middlesex; auf eine neue Zubereitung eines gewissen
                                 Pflanzenkoͤrpers, und die Anwendung desselben zur Lichtbereitung und zu
                                 anderen Zweken. Dd. 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Joh. Tucker,
                                 Brauer zu Hammersmith, Middlesex) auf ein plazendes Wurfgeschuͤz. Dd. 2. Nov.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Jak. Stewart,
                                 Forte-Pianomacher in George Street, Euston Square, Middlesex) auf gewisse
                                 Verbesserungen an Forte-Pianos. Dd. 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Joh. Cowderoy,
                                 Gentleman, Britannia Strand; auf gewisse Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 Ziegelschlagen. Dd. 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Franz Nash,
                                 Gentleman zu Stoneason, bei Wells, Somersetshire; auf gewisse Verbesserungen in
                                 Verarbeitung der Seide mit anderen Materialien. Dd.
                                 2. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Wilh. Goocs, in
                                 Mount Street, Berkley Square, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an Badern
                                 verschiedener Art, welche Baͤder auch zu anderen Zweken dienen. Dd. 7. Nov.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Dan. Macdougall,
                                 Horticulturist; auf gewisse Verbesserungen oder Zusaͤze an Sprizen
                                 fuͤr Garten und zu anderen Zweken. Dd. 10. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Thom. Osler,
                                 Leuchter-Fabrikant zu Birmingham; auf gewisse neue Verbesserungen in
                                 Verfertigung glaͤserner und metallner Leuchter und anderer Artikel zur
                                 Prachtbeleuchtung. Dd. 10. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Jos. Gibbs,
                                 Zimmerholzhaͤndler auf den Crayford Mills in der Grafschaft Kent; auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden des Marmors, Holzes und anderer
                                 Koͤrper. Dd. 12. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Joh. Wilh.
                                    Dodgson, Pumpen- und Maschinenmacher in Lower Shadwell, in
                                 der Grafschaft Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Schiffs-Schaufeln zum Wassern und zu anderen Zweken. Dd. 17. Nov.
                                    1829. Dem
                                 Thom. Gethen,
                                 Gentleman, Furnival's Inn, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen bei dem
                                 Zurichten der Tuͤcher. Dd. 21. Nov. 1829.
                              
                           
                              Dem Wilh.
                                    Clutterbuck, zu Oylebrook, bei Stroud, Gloucestershire; auf gewisse
                                 Verbesserungen an Scheren zum Scheren der Tuͤcher, und solcher Zeuge, die
                                 des Scherens beduͤrfen. Dd. 21. Nov. 1829.
                              
                           
                        
                           Verfallene Patente.
                           
                              Georg Morton's,
                                 Gentleman's in Covent Garden, Middlesex; Patent auf eine Weise, Pferde an
                                 vierraͤderigen Wagen anzuspannen. Dd. 14. Nov. 1815.
                              
                           
                              Jos. Baader's, Drs.
                                 d. Med. und Ritters des bayer. Ordens, Patent auf verbesserte Eisenbahnen und
                                 Wagen auf denselben zu leichterer, bequemerer und schnellerer Foͤrderung
                                 aller Guͤter, Waaren und Personen und anderer Artikel, die man auf Wagen
                                 faͤhrt. Dd. 23.
                                    Nov. 1815.
                              
                           
                              Jak. Dutton's, d.
                                 juͤng., Tuchmachers zu Illsley, Gloucestershire, Patent auf gewisse
                                 Verbesserungen an Walkmuͤhlen. Dd. 23. Nov. 1845. (Siehe Repertory XXVIII. Bd. S. 328.)
                              
                           
                              Allan. Taylor's,
                                 Gentlemans zu Barking, Essex, und Dan. Gallefent's d. aͤlt. und d.
                                 juͤng., Patent auf eine Maschine zum Heben des kalten und heißen Wassers.
                                 Dd. 25. Nov.
                                    1815. 
                              
                           
                              (Aus dem Register of Patent-Inventions. Decbr.
                                 1829.)
                              
                           
                        
                           Vergleichung der Vortheile der Straßen, Eisenbahnen und
                              Canaͤle.
                           In einer kleinen Schrift unter dem Titel: „Considerations sur les trois systêmes de Communications
                                    intérieures au moyen des routes, des chemins de fer et des canaux;
                                    par B. H.
                                 Nadault, ingenieur des
                                    ponts et chaussées, 4. Paris 1829
                                 ch. Roret 80 S.“ werden die Vortheile
                              der Straßen = 10, die der Eisenbahnen = 26, die der Canaͤle = 54 gesezt; so
                              daß also Eisenbahnen um 1,6, Canaͤle um 4,4 mehr Vortheile gewahren, als
                              Straßen. Eisenbahnen findet der Hr. Verf. nur auf kleinen Streken im Maximum ihres Nuzens. (Bullet. d.
                                 Sc. techn. N. 8. S. 372.) (Der Hr. Verfasser schrieb seine Abhandlung noch
                              vor den Versuchen auf der Eisenbahn zwischen Manchester und Liverpool, ohne
                              Ruͤksicht auf Dampfwagen, die auf Eisenbahnen fahren. Er machte also, so zu
                              sagen, seine Rechnung ohne Wirth. Er schrieb ferner fuͤr eine Gegend
                              Frankreichs, wo der Winter, der Canaͤle unschiffbar macht, kaum zwei Monate
                              dauert. In jedem Lande, wo der Winter vier Monate uͤber wahrt, wird 54 mit 2
                              dividirt werden muͤssen, und dann wird man 27 fuͤr 54 erhalten. Man
                              wird ferner, wo man mit Dampfwagen auf Eisenbahnen fahrt, 26 mit 100 multipliciren
                              muͤssen, und dann stehen Straßen = 10, Canaͤle = 27, Eisenbahnen
                              2600.)
                           
                        
                           Vorrichtung, um Wagen auf Eisenbahnen uͤber steile
                              Anhoͤhen hinaufzufoͤrdern.
                           Hr. Joh. Bywater schlaͤgt im Mech. Mag. N. 327. 14. November. S. 206 vor, auf Anhoͤhen, welche
                              so steil sind, daß ein Dampfwagen mit seiner Dampfkraft nicht fuͤglich
                              uͤber dieselbe hinaufgetrieben werden kann, zur Seite eine Huͤlfsbahn
                              anzudringen, und uͤber diese einen mit Steinen beladenen Wagen herabrollen zu
                              lassen, der, wenn er mittelst einer Laufkette mit dem Dampfwagen in Verbindung
                              steht, welcher uͤber die Anhoͤhe hinauf soll, durch sein Herabrollen
                              den lezteren hinaufziehen wird. Diese Vorrichtung ist bekanntlich in Alpengegenden
                              des festen Landes von Europa bereits seit Jahren hier und da benuͤzt; wird in
                              Amerika beim Canalbaue angewendet, und wurde auch von Hrn. Sylvester in seiner kleinen Schrift „on
                                    railways“ 1824 vorgeschlagen und beschrieben. Hr. Deakin auf den Eisenwerken zu Blaenavon gab eine
                              aͤhnliche Vorrichtung im Mech. Mag N. 304 an, und
                              man benuͤzt gegenwaͤrtig dieselbe Vorrichtung bei dem Baue der New-London-Bridge zu London.
                           
                        
                           Sich selbst ladender Karren.
                           Das Mechanics' Magazine, N. 327, S. 208, 14. Novemb. l.
                              J., erwaͤhnt aus dem Richmond Compiler eines
                              neuen von Hrn. W. Beach zu Philadelphia erfundenen Karrens, der mittelst
                              eines seiner Raͤder, welches hohl ist, die Erde ausgrabt und aufladet. Dieser
                              Karren arbeitet an der neuen Eisenbahn, neben dem Schuylkill-Canal, anderthalb engl. Meilen von Philadelphia.
                           
                        
                           Unterschiede im Baue englischer Dampfbothe.
                           Zwischen London und Gravesend
                              laufen zwei Dampfbothe: der Hero, mit einer Dampfmaschine
                              von der Kraft von 180 Pferden, und der Kent, mit einer
                              Maschine nur von der Kraft von 80 Pferden. Lezteres ist dessen ungeachtet, bei
                              weitem schneller. So viel ist am Baue des Bothes gelegen. (Chronicle. Galignani N. 4554.)
                           
                        
                           Hrn. Lieut. Rodger's Anker.
                           Man bediente sich in neueren Zeiten an der englischen Flotte des verbesserten Ankers
                              des Hrn. Pering zu Plymouth. Hr. Lieut. Rodgers erfand einen hoͤlzernen Anker, der Außen
                              nur mit 3/8 Zoll diken Eisenplatten uͤberzogen ist, die mit eisernen Reifen
                              fest umguͤrtet sind. In Folge wiederholter Versuche war dieser, eigentlich
                              bloß aus hohlem Eisenbleche verfertigte, Anker weit starker, als ein gleich großer
                              und noch schwererer Anker aus massivem Eisen. (Portsmouth
                                 Paper, Galignani N. 4556.) Dieß ist bloß eine Bestaͤtigung des
                              Grundsazes, daß jeder Koͤrper, auf seine Kante gestellt, beinahe eben so viel
                              zu ertragen vermag, als ein Koͤrper, dessen Durchschnitt einen Kreis von
                              einem Durchmesser bildet, welcher der Hoͤhe des ersteren gleich ist. Die
                              Eisenfabrik der HHrn. Gaudillot und Roy zu
                              Besançon (Polytechn. Journ. Bd. XXXIII. S. 47) hat uns bewiesen, daß
                              hohle eiserne Roͤhren, aus Gußeisen oder aus geschlagenem Eisen, beinahe eben
                              so stark sind, als massive eiserne Stangen aus Gußeisen oder aus geschlagenem Eisen.
                              Das tragbare Haus, das Hr. v. Hoͤslin erbaute (Polyt. Journ. 2. Octob. Heft), hat uns gelehrt, daß die
                              vier Waͤnde einer leeren Kiste beinahe eben so viel zu tragen
                              vermoͤgen, als ein Holzkloz von gleicher Dimension. Es geht uns in mancher
                              Hinsicht in der Mechanik noch wie den Kindern; wir verwuͤsten mehr Material,
                              als wir brauchen koͤnnen. Unsere Haͤuser koͤnnten die
                              Haͤlfte Ziegel, und der Dachstuhl zwei Drittel Holz entbehren, und dabei noch
                              staͤrker seyn, als sie gegenwaͤrtig sind.)
                           
                        
                           Hrn. Heilmann's
                              Stik-Stuhl.
                           Wir sehen aus dem Berichte uͤber die lezte Industrie-Ausstellung zu Muͤhlhausen im Mai l. J. (Bulletin de la Société industr. de Mulhausen
                                 N. 11. S. 22), daß es Hrn. Heilmann gelang, das
                              Stiken, das bisher mittelst der Hand geschah, durch einen Stuhl zu ersezen, auf
                              welchem Ein Mann mit zwei Kindern in Einem Tage, nach verschiedenen Desseins, 2
                              1∫2 bis 18 Ellen Muslin etc. stiken kann. Die verschiedenen Muster, die er
                              vorlegte, erhielten allgemeinen Beifall. Hr. Heilmann
                              ließ sich ein Patent fuͤr 15 Jahre auf diese Erfindung geben, die eine
                              Revolution in der Stikerei hervorbringen wird. – (Es wird nicht an Leuten
                              fehlen, die in dieser neuen Anwendung von Maschinen auf Handarbeit ein neues Unheil
                              fuͤr die Gesellschaft finden, und die Tausende von Stikerinnen in der
                              Schweiz, im Vorarlberge, im suͤdlichen und westlichen Wuͤrtemberg und
                              in Sachsen beklagen werden, die dadurch brotlos werden muͤssen. Wenn diese
                              Menschenfreunde aber nur einen Augenblik bedenken wollen, daß es nicht leicht eine
                              Handarbeit gibt, die dem weiblichen Geschlechte verderblicher seyn kann, als das
                              Stiken; daß Hunderte unter den Tausenden, die sich jezt am Stikrahmen
                              kuͤmmerlich naͤhren, nicht bloß zu Kruͤppeln und Siechlingen
                              werden, sondern an Brustkrankheiten, vorzuͤglich Blutspeien und Lungensucht,
                              vor der Zeit dahin sterben, der wird diese Erfindung segnen, und an Hrn. Heilmann einen Mann des Heiles ehren, der Tausende und
                              Tausende von Siechthum und fruͤhen Tod gerettet hat, und dessen Name unter
                              den Wohlthaͤtern der Menschheit in den Annalen derselben noch nach
                              Jahrhunderten glaͤnzen wird. Diese Bemerkungen hat uns ein Arzt mitgetheilt,
                              der die Gefahren des Stikrahmens und der Stiktrommel nur zu gut in seiner Praxis
                              unter Stikerinnen kennen gelernt hat. Es gehoͤrt zu den Verderbtheiten
                              unseres Zeitalters, daß die Stikereien Modebeduͤrfniß geworden sind, und daß,
                              am Stikrahmen flach- und engbruͤstig, rundruͤkig oder gar
                              schief, und kurzsichtig oder wenigstens schwachaͤugig zu werden, zu einem
                              Haupttheile der weiblichen Erziehung geworden ist. Wo sollen die Kinder gesunde
                              Augen her nehmen, wenn die Mutter halbblind ist? Blinde Stuten bringen immer Fohlen,
                              die auch wieder schnell erblinden.)
                           
                        
                           Blumen aus Wachs.
                           Die franzoͤsischen Journale: le Bulletin d. Sciences
                                 naturelles p. 450, le Bulletin d. Scienc. technol.
                                 N. 8. p. 378, la Revue
                                 encyclopedie. (Avr. p. 258), les Annales d. Scienc. d'observation (Avr. p. 452) koͤnnen die Meisterwerke der Frauen
                              Louis, welche Blumen in Wachs mit einer Zartheit und
                              Treue darstellen, welche alle bisherigen Versuche der bildenden Kuͤnste,
                              Blumen nachzubilden, weit uͤbertrifft, nicht genug lobpreisen, und machen auf
                              die Vortheile aufmerksam, welche die Botanik, als Wissenschaft, von dieser
                              Ausbildung eines neuen Zweiges der plastischen Kunst sich versprechen darf.
                              (Waͤhrend nun Mesdames Louis die Museen zu Paris
                              mit ihren unsterblichen Werken bereichern, und die sogenannten plantes grasses, die selbst der Pinsel eines Redouté nicht in ihrer ganzen Pracht darzustellen
                              vermochte, fuͤr die Ewigkeit aufbewahren, muͤssen wir bedauern, daß es
                              einer deutschen Kuͤnstlerinn, deren Meisterwerke mit jenen der Frauen Louis allerdings wetteifern, in ihrem Vaterlande nicht
                              gegoͤnnt wurde, die Schaͤze der botanischen Garten desselben der
                              Nachwelt zu weihen. Fraͤulein Janson verdiente an
                              einem Garten, wie jener des Fuͤrsten Salm zu Dyck, des Kaisers von Oesterreich auf der Bastei zu Wien
                              als plastische Kuͤnstlerinn, und die Aloen, Mesembryanthemen, Cotyledonen,
                              Crassulen, Cactus etc., die sich weder in Herbarien noch in Weingeist treu erhalten,
                              noch durch irgend eine Kunst, außer in der plastischen durch Wachs, darstellen
                              lassen, angestellt zu seyn.
                           
                        
                           Ueber einen rothen Faͤrbestoff, Carucru oder
                              Chica.
                           Hr. Joh. Hancock, M. D.,
                              theilt im Edinburgh New Phil. Journ. Oct. 1829. S. 283
                              eine Notiz uͤber einen rothen Farbestoff aus Essequebo mit, den man aus einer
                              unbekannten Art der Gattung Bignonia erhaͤlt.
                              Diese Bignonia, die man daselbst Chica nennt, steigt bis an die Gipfel der hoͤchsten Baͤume.
                              Die Blaͤtter werden, wenn man einen Zweig abbricht, blutroth, und geben, auf
                              eine aͤhnliche Weise, wie Indigo, behandelt, ein aͤhnliches Sazmehl,
                              nur in groͤßerer Menge.
                           Die Tarumas-Index am oͤstlichen Arme des Essequebo, in der Naͤhe
                              der Quelle desselben, sind die Haupt-Fabrikanten dieser Schminke fuͤr
                              die indische kriegerische und galante Welt. Sie stoßen die Blaͤtter,
                              uͤbergießen sie mit Wasser, und lassen sie so lang stehen, bis
                              Gaͤhrung eintritt, wo dann die Fluͤssigkeit ein rothes Sazmehl absezt,
                              welches der Carucru ist. Die Tarumas liefern diesen
                              Faͤrbestoff schoͤner, als man ihn vom Orinoco und Rio Negro her nicht
                              erhaͤlt, und verkaufen ihn in Kaͤstchen von
                              Palmenblaͤttern.
                           Dieser Faͤrbestoff hat einen ebenen Bruch, ist sanft Cochenill-Roth mir
                              einem Stiche in's Karmesinrothe, ist unaufloͤsbar im Wasser, laͤßt
                              sich aber in demselben leicht zerruͤhren. Angezuͤndet brennt er ohne
                              Flamme zur grauen Asche, die, der Menge nach, der Menge des verbrannten Stoffes
                              gleich ist. Die Asche enthaͤlt wenig, oder kein Alkali. Wahrscheinlich ist
                              dieser Farbestoff ein brennbarer Stoff mit einer erdigen Basis.
                           Wahrscheinlich ist bisher nur wenig von dieser Chica oder von diesem Carucru nach
                              Europa gekommen. Vielleicht daß man diesen Farbestoff auch zum Farben
                              benuͤzen kann, wenn man ein Aufloͤsungsmittel und eine Beize
                              fuͤr denselben findet.
                           Man wird ihn reichlich erhalten, und auch die Pflanze, die ihn liefert, leicht
                              vermehren koͤnnen.
                           
                        
                           Elastischer Firniß zum Auftragen der Farben auf Seidenzeuge
                              und Gas.
                           Der Bulletin d. Sciences technolog. N. 8. S. 500 gibt aus
                              dem Moniteur de l'Industrie. Juin. 1829. S. 184 nach
                              Hrn. Dumas folgende Bereitungsart eines Firnisses zum Auftragen
                              der Farben auf Seidenzeuge und Gas. Man loͤst so viel Leim in Essig auf, als
                              sich darin aufzuloͤsen vermag, bringt dann diese Aufloͤsung auf den
                              gehoͤrigen Grad von Fluͤssigkeit, und macht damit die Fache an, die
                              man auftragen will. Die damit angemachten und auf die Zeuge aufgetragenen Farben
                              troknen schnell, und lassen sich nach allen Richtungen biegen ohne abzuspringen. Man
                              bediente sich bisher zu diesem Zweke einer Aufloͤsung des Kautschuk in
                              Terpenthin; diese Aufloͤsung troknete aber oͤfters in vier Wochen
                              nicht, und roch auch dann noch immer nach Terpenthin und blieb klebrig.
                           
                        
                           Presse zum Copieren der Briefe, nicht auf einzelne
                              Blaͤtter, sondern in's Copierbuch.
                           Hr. Zuber-Karth, Praͤsident der Société industrielle zu
                              Muͤhlhausen, hat, bei der Industrieausstellung derselben im lezten Mai, eine
                              Brief-Copierpresse gezeigt, die er fruͤher in Schottland sah, und
                              zeither vervollkommnete. Bei der Nothwendigkeit, in welcher sich nicht bloß der
                              Geschaͤftsmann, sondern auch der Gelehrte befindet, Abschriften von dem
                              Manuscripte zuruͤkzubehalten, was er schreibt, waͤre es hoͤchst
                              wuͤnschenswerth, daß der Hr. Praͤsident in dem Bulletin der Société
                                 industrielle seine verbesserte Copierpresse bekannt machte, indem die
                              bisherigen Maschinen dieser Art noch immer manches zu wuͤnschen uͤbrig
                              lassen. Ein Handelsbrief kann eine Million und mehr werth seyn dem Schreiber sowohl
                              als dem Empfaͤnger; er wird daher copiert: indessen ist an einer Million nur
                              eine Million verloren, und wer sie verlor, wag sie leicht wiederfinden. Es gibt aber
                              Manuscripte, die mehr werth sind, als Millionen, bloß aus dem Grunde, weil man sie
                              nicht wieder haben kann, wenn sie einmal verloren sind, indem keine Abschrift davon
                              genommen wurde. So verlor Deutschland vielleicht das groͤßte Meisterwerk
                              seiner schoͤnen Literatur (wenigstens hielt es sein unsterblicher Verfasser
                              fuͤr sein bestes, sein gelungenstes Werk, und Lessing's mißlungene Werke moͤgen noch immer als Meisterwerke
                              gelten), Lessing's Faust. Haͤtte Lessing eine Abschrift davon nehmen koͤnnen, ehe
                              sein Koffer in der Gegend von Burkersdorf bei Wien abgeschnitten wurde, so hatte
                              Deutschland dieser endlose Verlust nicht getroffen. Es sind aber nicht bloß Werke
                              des Genies, sondern auch Werke des Fleißes von vier und fuͤnf Jahrzehenden
                              unermuͤdet thaͤtigen Lebens selbst in Drukereien verbrannt oder auf
                              irgend eine Weise in Verlust gegangen, in dem Augenblike, wo sie Wissenschaft
                              gefordert haben wuͤrden. Waͤre es nicht hoͤchst
                              wuͤnschenswert!), daß von allen wichtigeren in oͤffentlichen, und noch
                              mehr in Privatbibliotheken aufbewahrten Manuskripten Copien genommen wuͤrden,
                              damit nicht, wie es leider schon so oft geschah, durch eine einzige Feuersbrunst oft
                              die wichtigsten Urkunden in den Annalen der Menschheit fuͤr immer verloren
                              gehen? Es ist unglaublich (aber es ist doch so), daß noch kein Staat, der
                              oͤffentliche Bibliotheken haͤlt, fuͤr Copien der auf derselben
                              befindlichen Manuscripte sorgte, deren Werth, als Exemplar
                                 unicum, gar nicht zu berechnen ist, waͤhrend alle Staaten
                              Abschreiber (Copisten) fuͤr die Wische ihrer Schreiber halten, die oft nicht
                              das Papier werth sind, worauf das Original geschrieben wurde. Copierpressen
                              koͤnnen allein hier retten, und auch den Staatskanzeleien (folglich den armen
                              Unterthanen) viele Copisten ersparen, die ihre Habe mit ihnen theilen.
                           
                        
                           Abweichung eines fallenden Koͤrpers von der
                              Senkrechten.
                           Hr. Galbraith berechnet in dem Philosophical Magazine and Journal, November. 1829, S. 321, daß, wenn ein
                              Koͤrper unter der Breite von London (51° 30 N.) 5280 engl. Fuß
                              faͤllt, er 2,9026 Fuß von der Senkrechten in Folge der Umdrehung der Erde um
                              ihre Achse abweicht. Hr. Emerson fand als Abweichung 2,88
                              Fuß.
                           
                        
                           Ueber die Volta'sche
                              Saͤule.
                           Da die Volta'sche Saͤule in so vielen Werkstaͤtten ein unerlaͤßliches
                              Instrument geworden ist, so wollen wir die Techniker auf eine Abhandlung des
                              beruͤhmten Physikers, Hrn. Hofr. Parrot (des
                              Vaters), in den Annales de Chimie, Sept. 1829, aufmerksam machen,
                              die wahrscheinlich bald in irgend einer deutschen Zeitschrift eine Uebersezung
                              finden wird.
                           
                        
                           Ueber die Verhaͤltnisse, in welchen
                              atmosphaͤrische Luft mit Oehlgas gemengt Knallluft wird.
                           Hr. Dumas hat in den Annal. de
                                 l'Industr. Mai 1829. S. 491 (Bulletin d. Scienc.
                                 technol. N. 8. S. 308) Versuche uͤber die Verhaͤltnisse
                              mitgetheilt, in welchen Oehlgas mit atmosphaͤrischer Luft Knallluft
                              liefert.
                           Das angewendete Gas hielt 18 p. C. Gasarten oder Daͤmpfe, die von
                              concentrirter Schwefelsaͤure in einigen Minuten absorbirt wurden.
                           100 Theile dieses Gases forderten 270 Theile Sauerstoff zur vollkommenen Verbrennung
                              und erzeugten 174 Theile Kohlensaͤure.
                           Man bediente sich bei den Versuchen des Eudiometers des Ritters Volta, und eines starken elektrischen Funkens einer Leydener Flasche. Der
                              erste Funke wirkte zuweilen nicht.
                           
                              
                                 Angewendetes
                                            Gas.
                                 Atmosphaͤrische
                                             Luft.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                             
                                    1 – keine Entzuͤndung.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                             
                                    4, 6, 7 dtto.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                             
                                    8 – Detonation; rußige Flamme,
                                 
                              
                                           
                                    1
                                             
                                    9 – starke Detonation, ohne Rauch.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    10 11 sehr starke Detonation: Maximum.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    12 – weniger starke Detonation.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    13 – noch weniger starke Detonation.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    17 – Detonation, aber schwach.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    18 – noch schwaͤchere Detonation.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    20 – detonirt schwach beim zweiten Funken.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    21 – detonirt nicht, selbst beim dritten Funken;
                                    nach                          vielen
                                    Funken schwache Detonation.
                                 
                              
                                           
                                    1
                                           
                                    25 – detonirt nicht mehr, selbst bei vielen Funken.
                                 
                              
                           Diese Versuche werden im Winter bei 5–6° am 100grad. Thermometer
                              angestellt. Die Graͤnze der Detonation ist also zwischen 1 Theil Gas und 8
                              Theilen Luft, und 1 Theil Gas und 20 Theilen Luft. Im Sommer wuͤrden die
                              Graͤnzen noch weiter seyn.
                           
                        
                           Luftreinigung der Schmauchstuben (Tabagien.)
                           Im Industriel belge, Juin. 1829, S. 448, wird die
                              Luftreinigung einer Schmauchstube beschrieben, die zu Namur schon seit drei Jahren mit gutem Erfolge angewendet wird. Ohne
                              Zeichnung, wie wir diese Vorrichtung im Bullet. d. Sc.
                                 technol. finden, wird sie unseren Baumeistern, die nicht immer einen
                              gehoͤrig ziehenden Schornstein zu bauen wissen, kaum verstaͤndlich
                              seyn. Wer sich darum kuͤmmert, mag von dem Cassino zu Namur sich den Plan
                              erbitten.
                           
                        
                           Wirkung des Aethers auf schwefelsauren Indigo.
                           Hr. Cassola bemerkte, daß, wenn man Schwefelaͤther
                              auf schwefelsauren Indigo gießt, die Farbe des Indigo bei einer Temperatur von
                              ungefaͤhr 30° R. in beinahe einer halben Stunde gaͤnzlich
                              verschwunden und fuͤr immer verloren ist.
                           Wenn man die farbenlose Mischung destillirt, so erhaͤlt man eine
                              Fluͤssigkeit, welche das Lakmuß stark roͤthet, und mit Barytsalzen
                              keinen Niederschlag gibt. Salpetersaure Silberaufloͤsung gibt aber einen in
                              Ammonium aufloͤsbaren Niederschlag. Hensman's
                              Repertoire. April. 1829. Philosoph. Magaz. November. 1829. S. 393.
                           
                        
                           Analyse zweier neuen phosphorsauren
                              Braunstein-Eisenerze, des Huͤraulit und Hetepozit.
                           Hr. Marktscheider Dufrénoy gibt in den Annales de Chimie, August. S. 337 die
                              vollstaͤndige mineralogische Beschreibung der beiden obengenannten
                              Mineralien. Die
                              specifische Schwere des Huͤraulit ist 2,270. Er
                              besteht, in 3 Gramm, aus
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 0,760,
                                 
                              
                                 Rothem Eisenoxyd
                                 0,266,
                                 
                              
                                 Rothem Braunsteinoxyd
                                 0,729,
                                 
                              
                                 Wasser
                                 0,360,
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 2,105.
                                 
                              
                           Die Oxyde auf ihr Minimum gebracht, erhielt er:
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 0,760 in Hunderttheilen
                                 0,3800 Sauerstoff
                                 0,210 –
                                 8
                                 
                                 
                                 
                              
                                 EisenoxydBraunsteinoxyd
                                 0,230 –
                                          –
                                          – 0,654 –
                                          –
                                          –
                                 0,1100    –0,3285
                                       –
                                 0,025 –0,072 –
                                 13
                                 
                                    
                                    
                                 4
                                 
                              
                                 Wasser
                                 0,360 –
                                          –
                                          –
                                 0,1800    –
                                 0,152 –
                                 6
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 –––––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 2,004.
                                 0,9995.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                              
                                 Hieraus ergibt sich die Formel
                                 Textabbildung Bd. 34, S. 445 oder
                                 
                              
                                 
                                 3 Ma P² + Fe P² + 60 Aq, und hiernach:
                                 
                              
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 0,3652 Sauerstoff
                                 0,2046 –
                                 8
                                 
                                 
                                 
                              
                                 EisenoxydBraunsteinoxyd
                                 0,3495    –0,1123
                                       –
                                 0,0760 –0,0255 –
                                 13
                                 
                                    
                                    
                                 4.
                                 
                              
                                 Wasser
                                 0,1726    –
                                 0,1535 –
                                 6
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 0,9996.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Die specifische Schwere des Hetepozit ist zwischen 3,524
                              und 3,390.
                           Der Hetepozit enthaͤlt in 4,5 Gramm:
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 1,880 Gramm;
                                 
                              
                                 Rothes Eisenoxyd
                                 1,750
                                       –   ;
                                 
                              
                                 Rothes Braunsteinoxyd
                                 0,809
                                       –   ;
                                 
                              
                                 Verlust im Feuer.
                                 0,198
                                       –   ;
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                 0,010
                                       –   ;
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 4,647.
                                 
                              
                           Die Oxyde auf ihr Minimum gebracht:
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 1,880 in Hunderttheilen
                                 0,4177 Sauerstoff
                                 0,2340 –
                                 6
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                 1,562 –     –
                                        –
                                 0,3489    –
                                 0,0793 –
                                 2
                                 
                              
                                 Braunsteinoxyd
                                 0,790 –     –
                                        –
                                 0,1757    –
                                 0,0385 –
                                 1
                                 
                              
                                 Verlust im Feuer
                                 0,198 –     –
                                        –
                                 0,0440    –
                                 0,0390 –
                                 1
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                 0,010 –     –
                                        –
                                 0,0022
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 ––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 4,440.
                                 0,9835.
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                              
                                 Daraus die Formel:
                                 
                                    
                                       
                                       Textabbildung Bd. 34, S. 445
                                       
                                    
                                 
                              
                                 
                                 oder 2 F P² + M P² + 10 Aq,
                                    wornach:
                                 
                              
                           
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 0,4261 Sauerstoff
                                 0,24 –
                                 6
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                 0,3502    –
                                 0,08 –
                                 2
                                 
                              
                                 Braunsteinoxyd
                                 0,1810    –
                                 0,04 –
                                 1
                                 
                              
                                 Wasser
                                 0,0449    –
                                 0,04 –
                                 1
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 1,0013.
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber Anwendung des Kupfervitrioles beim Brotbaken.
                           Der verderbliche Gebrauch einiger Brabanterbaͤker, dem Brotteige blauen
                              Vitriol (Detosulfate de cuivre) beizusezen, verbreitet
                              sich auch in den noͤrdlichen Departementen Frankreichs. Die Section der
                              Pharmacie in der Académie royale de
                                 Médicine erhielt daher vom Minister des Innern den Auftrag,
                              hieruͤber Bericht zu erstatten. Einige Mitglieder, unter anderen Hr. Deyeux, bezweifelten die Thatsache, indem sie fanden, daß
                              das Brot, welches man ihnen, als mit Kupfer vergiftet, vorlegte, weil es
                              gruͤne Fleken zeigte, nur schimmelig war. Hr. Sérullas bemerkte, daß, nach den Versuchen Barruel's vor der Société
                                 philomatique, Brot, mit Kupfervitriol behandelt, schwaͤrzer wird und
                              schlecht aufgeht; daß es daher zweifelhaft ist, ob man sich eines solchen Verfahrens
                              in der Baͤkerei bedienen koͤnne. Hr. Chevallier fuͤhrt aber urkundliche Beweise fuͤr diese
                              Giftmischerei an, unter anderen das Eingestaͤndniß der Baͤker selbst,
                              die dafuͤr bestraft wurden. Hr. Caventou
                              versickert, von einem Apotheker zu St. Omer (Hrn. A. Damart) zu wissen, daß die Baker uͤbereinkamen, zwei Loth
                              Kupfervitriol in einem
                              Liter Wasser aufzuloͤsen, und diese Aufloͤsung dann in Einen Ztr. Teig
                              einzukneten. Dadurch meinen sie die Gaͤhrung zu erleichtern, und das Ankaufen
                              des Sauerteiges sich zu ersparen. Hr. Derheims, Apotheker
                              zu St. Omer, hat eine eigene Abhandlung uͤber
                              diesen Gegenstand geschrieben, und die HHrn. Henry (d. Vater),
                              Deyeux und Boutron
                              werden dem Ministerium daruͤber Bericht erstatten. (Journal de Pharmacie. Octobre. S. 534.) (Es ist offenbar, daß, wenn die
                              Baker gewußt hatten, daß blauer Vitriol ein heftiges Gift ist, sie niemals davon
                              Gebrauch gemacht haben wuͤrden: denn sie aßen selbst von diesem Brote. Man
                              sieht daher, wie nothwendig es ist, Handwerker uͤber ihr Gewerbe
                              aufzuklaͤren, und daß polytechnische Schulen weit wichtiger sind, als
                              gelehrte Schulen.)
                           
                        
                           Analyse der Rinde der Quercus
                                 falcata.
                           Nach einer Analyse der Rinde der Quercus falcata von Hrn.
                              Stattergood zu Philadelphia enthaͤlt
                              dieselbe:
                           
                              
                                 Gerbestoff
                                   40
                                 
                              
                                 Gallapfelsaͤure
                                   26
                                 
                              
                                 Oehligen und harzigen Stoff
                                   10
                                 
                              
                                 Extractivstoff
                                     6
                                 
                              
                                 Quercie
                                   70
                                 
                              
                                 Faserstoff
                                 248
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 400.
                                 
                              
                           (Journ. d. Pharm. Oktober. S. 536.)
                           
                        
                           Nachtstuͤhlen den Geruch zu benehmen.
                           Hr. Frigério, Oberapotheker an der Maternité
                              zu Paris, fand, daß thierische Kohle am kraͤftigsten den Abtritten den
                              uͤblen Geruch benimmt. Er erfand zur Anwendung derselben eine eigene
                              Vorrichtung, die er Selline higiénique nennt. Hr.
                              Rouppe zu Rotterdam bediente sich hierzu
                              fruͤher der Holzkohle; nach Hrn. Frigério's
                              Versuchen ist aber diese 11 1/2 Mal schwacher in der Faͤhigkeit, Gasarten
                              einzusaugen. Die HHrn. Henry (Vater) und Chevallier haben einen sehr vortheilhaften Bericht
                              uͤber Hrn. Frigério's Apparat erstattet.
                              (Journ. d. Pharm. October. S. 535.) (Nach dem Bulletin des Scienc. techn. N. 8. S. 335 stehen solche
                              Apparate am Dépôt général des
                                 sellines hygiéniques rue des Prouvaires N. 10 zum Verkaufe.)
                           
                        
                           Gegenwaͤrtiger Zustand der Fabrikarbeiter in
                              England.
                           „Das Elend“, sagt der Herald (Galignani Messeng. N. 4548), „welches in
                                 mehreren der bevoͤlkertsten Gegenden Englands gegenwaͤrtig
                                 herrscht, hat nun eine Tiefe erreicht, vor welcher die Menschheit
                                 zuruͤkschaudert. Es muß selbst diejenigen erschuͤttern, deren
                                 Zartgefuͤhl eben nicht das feinste ist, wenn sie die Faͤlle und
                                 Beispiele des menschlichen Elendes unter unseren Fabrikarbeitern lesen, mit
                                 welchen unsere meisten Provincial-Zeitungen erfuͤllt sind; und
                                 doch sind einige Londoner Journale so
                                 unverschaͤmt, diesen schreklichen Thatsachen
                                 zum Troze zu erklaͤren, unser Fabrikwesen sey wieder im Aufnehmen. Diese
                                 Schriftsteller, die so menschenfreundlich mit einem Federzuge das Leiden von
                                 Tausenden ihrer Mitbuͤrger vernichten, sind die „Advocaten des
                                    freien Handels.“ Fruͤher bemuͤhten sie sich den
                                 taͤglich zunehmenden unendlichen Jammer in unserem Manufacturwesen,
                                 vorzuͤglich unter den Fabrikarbeitern, als ganz unabhaͤngig von
                                 ihrem Lieblingssysteme zu erklaͤren, welches geradezu die
                                 entgegengesezten Wirkungen von demjenigen hervorbrachte, was sie uns von
                                 demselben verhießen. Gegenwaͤrtig, wo sie sehen, daß ihre Sophistereien
                                 uͤber die Vortheile freier Einfuhr allgemein und laut von dem gesunden
                                 Menschenverstande verlacht werden, versuchen sie das keke Polizeimittel, das
                                 Daseyn eines allgemein verbreiteten und namenlosen Elendes unter der arbeitenden
                                 Classe unverschaͤmt wegzulaͤugnen, eines Elendes, unter welchem
                                 die Industrie unseres Vaterlandes unterliegen muß, und die fleißigen
                                 Fabrikarbeiter zu huͤlflosen entehrten Bettlern herabgesunken sind.
                                 Dieses schaͤndliche luͤgenhafte Laͤugnen beurkundet
                                 wenigstens so viel, daß diese Menschenfreundler bereits selbst die Ueberzeugung
                                 von der Moͤglichkeit verloren haben, ihre Lehre uͤber „freien
                                    Handel“ laͤnger vor allgemeiner Verachtung zu retten, wenn
                                 sie das Unheil zugeben, und eingestehen, das ihre heillose Lehre uͤber
                                 das Land brachte. Die Ursachen, welche fruͤher die Industrie Englands
                                 beeintraͤchtigten und den Wohlstand unserer Insel druͤkten, sind
                                 nichts gegen die Krone des Unheiles, gegen den Todesstreich, welchen ein
                                 Kakadaͤmon uͤber beide dadurch verhing daß er auch das lezte
                                 Bollwerk zum Schuze unserer Manufacturen niederriß, und dadurch unseren
                                 gelaͤhmten Handel vollends zu Boden warf. Doch, das Leiden des Volkes muß
                                 gehoͤrt werden; in den Mauern des Parliaments-Saales muß es
                                 widerhallen. Die kalte Gleichguͤltigkeit, mit welcher die Bitten der
                                 Betheiligten um Abhuͤlfe in der lezten Sizung von den Ministern
                                 aufgenommen wurden, und das veraͤchtliche Hohnlaͤcheln, welches
                                 die Theoretiker des freien Handels bei dem Vortrage uͤber das Leiden der
                                 arbeitenden Classe grinsten, wird, wir sind es gewiß, vor dem Hauche der
                                 Menschlichkeit und der Weisheit weichen muͤssen, den die Gesezgebung
                                 eines großen Landes athmen muß. Indessen empfehlen wir den tief
                                 gekraͤnkten Arbeitern ernstlich, ihrer heiligen Sache nicht zu schaden,
                                 und das Mitleid des gesammten englischen Publicums nicht durch
                                 Gewaltthaͤtigkeit und Gesezesbruch zu verwirken. Es sind Apostel des
                                 Unheiles im Lande, deren einziger Zwek es ist, nicht das Elend der
                                 Ungluͤklichen zu lindern, sondern Unordnungen und Schreken und allgemeine
                                 Verwirrung hervorzurufen. Solche Lehrer kuͤmmern sich nicht, auf welche
                                 Weise ihre Anhaͤnger zu Grunde gehen, wenn nur sie in dem allgemeinen
                                 Ungluͤke gewinnen.“
                              
                           
                        
                           Ueber den gegenwaͤrtigen Zustand der
                              niederlaͤndischen und preußischen Fabrikate im Vergleiche mit den englischen.
                              Von einem Englaͤnder.
                           Ein Englaͤnder schreibt im Spectator (Galignani Messenger N. 4563): „Es muß
                                 fuͤr uns Englaͤnder interessant seyn, das Verhaͤltnis' der
                                 Preise niederlaͤndischer, preußischer und britischer Fabrikate zu kennen.
                                 Ich habe mir in den Niederlanden und in Preußen hieruͤber einige Notizen
                                 verschafft. Man verfertigt zu Verviers und Aachen weit mehr verschiedene Sorten
                                 von Wollentuͤchern, als bei uns in England, und wenn man die
                                 Qualitaͤt dieser Sorten nicht genau kennt, so wird es unmoͤglich,
                                 den verhaͤltnißmaͤßigen Werth derselben genau zu bestimmen. Ich
                                 fand, daß unsere wohlfeilen schmalen Yorkshire-Tuͤcher wohlfeiler sind, als jede
                                 aͤhnliche Sorte von Verviers oder Aachen, und daß die Mittelsorten bis
                                 hinauf zu den feinen breiten Tuͤchern an lezteren Orten wohlfeiler sind:
                                 ich meine jene Tuchsorten, die aussehen wie starkes Tuch, aber sehr duͤnn
                                 gewebt sind; die Londrins-, Bath-cloths-,
                                 Damentuͤcher etc. Der Unterschied betrug volle 40 p. C. Wenn ich aber die
                                 Qualitaͤt und Preise der besten niederlaͤndischen breiten
                                 Tuͤcher mit unseren besten superfeinen vergleiche, so finde ich zu meinem
                                 Erstaunen 30 bis 40 pr. C. groͤßere Wohlfeilheit bei den unserigen.
                                 Unsere superfeinen Tuͤcher sind nicht bloß feiner, sondern auch fester
                                 gewebt, und doch kostet die Brabanter Elle, die nur 27 Zoll haͤlt, 35
                                 Franken. Grobe Druggets, Duffles aus englischen Fabriken kann der
                                 niederlaͤndische Kaufmann um 30 bis 40 p. C. wohlfeiler verkaufen, als
                                 die Fabriken zu Verviers sie ihm nicht liefern koͤnnen. Echten
                                 Wallis-Flanell (welsch Flannel) verkauft er die flaͤmische Elle zu
                                 zwei bis drei und einen halben Franken, waͤhrend eine grobe Nachahmung
                                 desselben von Verviers ihm selbst auf 4 und 4 1/2 Franken zu stehen kommt. Auf
                                 dem ganzen festen Lande ist man nicht im Stande, Wallis-Flanell zu machen
                                 welsch Flannel). Es fehlt ihnen die Wolle hierzu, und sie koͤnnen ihn
                                 nicht offen, weich und elastisch weben. – Man verfertigt zu
                                 Luͤttich und Namur viel Stahlarbeit, aber alle aus englischem Stahle;
                                 allein sie haben nicht alle Sorten. Das kalte Eisen poliren sie
                                 wunderschoͤn; allein die Griffe an den Messern, die Federn an den
                                 Federmessern etc. sind schlecht. Die beste Messerschmidarbeit, die ich traf, war
                                 im Haag, wo sie der Messerschmid selbst verkauft: die Artikel sind indessen
                                 etwas theuerer, als in England. In Barbiermessern steht uns das ganze feste Land
                                 weit nachWuͤrde man dem deutschen Messerschmide fuͤr ein deutsches
                                       Barbiermesser 12 fl. bezahlen (denn so viel fordert der
                                       Englaͤnder in seinem Lande), so wuͤrden wir es eben so gut
                                       haben. Bei Barbiermessern haͤngt sehr viel vom Zufalle ab. Der
                                       Uebersezer kaufte vor 30 Jahren in Steyermark ein Barbiermesser um 24
                                       kr., das er 20 Jahre lang hatte, und das dann noch eben so gut war, als
                                       ein englisches um 12 fl.A. d. Ue.. Wohlfeile Feuergewehre wurden zu Luͤttich seit Jahren verfertigt; ihre
                                 Guͤte ist aber nichts weniger als ausgezeichnet. Ein Freund in den
                                 Niederlanden erwaͤhnte mir jedoch einer Gewehrfabrik, die ausgezeichnete
                                 Arbeit verfertigt, die besten Doppelgewehre mit den herrlichsten Laͤufen
                                 und den schoͤnsten Schloͤssern um 350 bis 400 Franken: dieser
                                 Freund ist ein großer Gewehrkenner, und weiß, was ein echter Manton ist. – In Stik- und
                                 Naͤhenadeln ist Aachen noch ein halbes Jahrhundert hinter England
                                 zuruͤk, und ein Briefchen echt englischer Naͤhenadeln ist noch
                                 immer ein sehr angenehmes Geschenk fuͤr eine niederlaͤndische
                                 Dame. – Ich habe die große Preußische Fabrikstadt Elberfeld nicht sehen
                                 koͤnnen, fand aber Gelegenheit, die daselbst verfertigten Ginghams zu pruͤfen. Ich erstaunte
                                 uͤber die Vollendung dieser Waare sowohl in Hinsicht auf Farbenpracht,
                                 als auf Feinheit und Gleichfoͤrmigkeit des Fadens und des Gewebes. Sie
                                 uͤbertreffen Alles, was wir bisher zu erzeugen im Stande waren. Allein,
                                 weder die Schweizer, noch die Genter, noch die franzoͤsischen Muslins
                                 halten einen Vergleich mit unseren englischen und schottischen aus. Die
                                 niederlaͤndischen Damen kennen auf großen Baͤllen beim ersten
                                 Blike, wer englischen oder anderen Muslin am Leibe hat. Ich weiß, daß Hr. Ternaux dieß laͤugnet; ich halte es aber mit
                                 den Frauen, die kaufen, gegen den Fabrikanten, der erzeugt. Es ist sonderbar,
                                 daß die Schweizer, die die lezten sich in das Feld der Musline wagten, alle die
                                 gelehrten Franzosen und alle die ungelehrten englischen Faͤrber aus dem
                                 Felde schlugenDer Hr. Verfasser verwechselt hier offenbar die Muͤhlhauser mit
                                       den Schweizern.A. d. Ue.. Weder Manchester noch Glasgow vermag den feinsten Baumwollenwaaren eine
                                 Farbe zu geben, wie man sie an dem groͤbsten Schweizerhalstuche sieht,
                                 das ein Bauernmaͤdchen auf dem festen Lande um den Hals oder um den Kopf
                                 traͤgt. Die rothe Farbe ist ganz besonders prachtvoll, und das
                                 Gruͤn laͤßt sich waschen. Stavelot und
                                 Malmedy, die nur ein Stuͤndchen von
                                 einander liegen, gehoͤrt das eine nach den Niederlanden, und das andere
                                 (lezteres) nach Preußen: ehevor gehoͤrten sie einem Churfuͤrsten:
                                 man kann sich keine absurdere Graͤnzlinie denken, als diejenige, die bei
                                 dem Pariser Frieden herausgedrechselt wurde, ich fordere die ganze diplomatische
                                 Welt auf, eine groͤßere Sottise zu begehen, als sie hier begangen
                                 hatDer Hr. Verfasser ist ein Englaͤnder.A. d. Ue.. Diese beiden Staͤdtchen sind Gerberstaͤdtchen: die
                                 Haͤute sind Buenos-Ayres-Haͤute, und werden auf
                                 weiter Landfracht von Ghent oder Antwerpen hingeschleppt, indessen sind
                                 Eichenwaͤlder, die als Unterholz betrieben werden, in der Naͤhe,
                                 und das Gerbematerial darf nicht weit hergeholt werden; es ist also ohne
                                 Vergleich wohlfeiler, als in England. Dann liegt das Land der gestiefelten
                                 Leute, Deutschland, vor der Thuͤre, und, obschon das Leder schlechter
                                 ist, als das englische, hat es reichlichen Absaz. Die Fasern sind an allen
                                 diesen Lederarten nicht so gut zusammengezogen, wie an dem englischen Leder, und
                                 das niederlaͤndische Leder laͤßt leicht Wasser durch, weil man es
                                 nicht lang genug in der Lohgrube liegen laͤßt. Indessen hat der
                                 Kaͤufer seinen Gefallen an solchem Leder, und der Gerber von Stavelot
                                 waͤre ein Thor, wenn er mehr Geld auf seine Haute wendete, so lange der
                                 Kaͤufer mit seiner Waare zufrieden ist. Die Dampfmaschinen, die in der
                                 Naͤhe von Rotterdam verfertigt werden, und die ich auf zwei Dampfbothen
                                 am Rhein sah, sind vortrefflich gearbeitet; eine dritte aber, die ich in einer
                                 Baumwollenspinnerei bei Aachen sah (aus der Seraing-Fabrik bei
                                 Luͤttich), schnurrt wie eine Baßgeige und verraͤth nicht viel
                                 Geschik. Ob der Fehler in der Maschine oder in der Bedienung liegt, kann ich
                                 nicht sagen. Wenn ich richtig belehrt wurde, so thut man bei dem hohen Preise
                                 der Steinkohlen nicht klug, hohe Einfuhrzoͤlle auf englische Steinkohlen
                                 zu legen, und die Leute zu zwingen, ihre Kohlen auf der Maas von Luͤttich
                                 kommen zu lassen. Der Preis der Steinkohlen ist dadurch in den beiden lezten
                                 Jahren um 60 p. C. gestiegen. 30 Ztr. kosten jezt 22 bis 25 Franken: dabei
                                 muͤßte jedes Eisenwerk in England stillstehen. Um Bruͤssel sind
                                 die Kohlen so wohlfeil, als um Luͤttich. Wenn die Eisenwerke um
                                 Luͤttich fortarbeiten sotten, wird dieß in der Laͤnge nicht mehr
                                 moͤglich seyn. – Ich vergaß zu bemerken, daß man um Aachen viel
                                 Kasimire verfertigt; sie sind aber weder so sein, noch so fest, wie die
                                 englischen.
                              
                           
                           Die zweite und dritte Qualitaͤt ist wohlfeil; jede bessere Sorte ist aber um
                              30 p. C. theurer, als die unserigen, und man hat die feinen gaͤnzlich
                              aufgegeben.
                           
                        
                           Ueber Gewerbe und Handel in Rußland.
                           Der Recuiel industriel N. 33. S. 276 liefert folgende
                              Notizen uͤber den
                           Aufschwung der Industrie und des Handels in Rußland seit Einfuͤhrung des
                              Prohibitivsystemes.
                           Schafwolle. Auf Veredlung der Schafe wird die
                              hoͤchste Aufmerksamkeit Verwendet. Ein Englaͤnder leitet zu Moskau ein
                              Berathungsbuͤreau fuͤr Schafheerdenbesizer; eine Wollenniederlage
                              russischer Mollensorten nach saͤchsischer Art sortirt; eine Musterschafzucht
                              von 300 Stuͤken.
                           Zuker-Raffinerien. Sie nehmen jaͤhrlich zu.
                              Rußland zaͤhlt deren bereits 39, zu Petersburg allein befinden sich deren 20.
                              Sie erzeugen jaͤhrlich 593,259 Pud Zuker erster Qualitaͤt und 400,796
                              Pud Meliszuker und Syrup.
                           Weinbau. Eine Gesellschaft zu Simpheropol betreibt den
                              Weinbau in der Krimm mit 200 Actien à 1000
                              Rubeln.
                           Niederlaͤndische Factorei am schwarzen Meere (zu
                              Odessa). Die Niederlaͤnder bedienen sich derselben nicht bloß zum Handel mit
                              Rußland, sondern auch zu einer Landverbindung mit ihren ostindischen Colonien.
                           Zunftwesen. Es ist, leider, noch nicht aufgehoben in Rußland, jedoch wurden die
                              Gildensteuern bedeutend herabgesezt, und fremde Handwerker, die sich in Rußland
                              niederlassen, sind auf 30 Jahre auch von dieser kleinen Steuer von 20 Rubeln
                              befreit.
                           Kamtschatka ist ein Freihafen mit Ausnahme des
                              Thee- und Wein- und Brantweinhandels geworden.
                           Fabriken. Fabriken, welche thierische Producte, wie
                              Wolle, Seide, verarbeiten, zaͤhlt Rußland an 2000. Sie fuͤhren
                              fuͤr ungefaͤhr 20 Millionen Rubels aus. Fabriken, welche
                              vegetabilische Producte verarbeiten, Leinwandwebereien, Brantweinbrennereien etc.
                              zaͤhlt es an 1700; sie fuͤhren fuͤr 18 Millionen Rubeln aus.
                              Fabriken, die die Producte des Mineralreiches bearbeiten, zaͤhlt es 800.
                           Die Seidenfabriken nahmen den raschesten Aufschwung. Seit
                              1823 haben die Stuͤhle á la Jacquart sich
                              sehr verbreitet. Man zaͤhlte deren im Gouvernement von Moskau allein
                              uͤber 2500, und da ein solcher Stuhl nur 75 bis 85 Rubel kostet, vermehren
                              sie sich noch immer. Was das Ausland Neues in Seidenwaaren erzeugt, wird nachgemacht
                              und als Auslaͤnderwaare dem dummen Teufel verkauft, der nach solcher Waare
                              luͤstern ist, und die inlaͤndische verachtet, weil sie
                              inlaͤndisch ist. Dunkle Farben werden in Rußland gegenwaͤrtig eben so
                              schoͤn auf Seide gefaͤrbt, wie in Frankreich; Rosa aber, Lilas, Grau
                              ist noch nicht so schoͤn, wie an den franzoͤsischen Zeugen. Die
                              russischen Halbatlasse und Gros de Naples sind sehr schoͤn: in glatten
                              Seidenzeugen aber sind die Russen noch zuruͤk. Baͤnder und Gase macht
                              man in Rußland sehr schoͤn, aber an den Atlasbaͤndern fehlt es noch.
                              Seidenwirker sind im Gouvernement von Moskau allein 800, sie arbeiten aber nicht
                              alle. Man macht huͤbsche seidene Schahle und Tuͤcher in und um Moskau;
                              indessen gelten, wie bei uns, nur die englischen und franzoͤsischen.
                              Gold- und silberbroschirte Zeuge fuͤr die Kirgisen und Perser werden
                              sehr viele und sehr schoͤne Verfertigt. Wenn die Seidencultur am Kaukasus
                              einst ihre volle Bluͤthe erreicht haben wird (man haͤlt die russische
                              Seide jezt schon fuͤr besser als die persische),
                              werden die russischen Seidenfabriken noch Epoche machen: sie werden
                              gegenwaͤrtig nur durch die hohen Preise der italiaͤnischen Seide
                              gedruͤkt, aber einst, bei der Wohlfeilheit des Arbeitslohnes, sicher alle
                              Seidenfabriken in Europa erdruͤken. 66 russische Seidenfabriken
                              (ungefaͤhr der dritte Theil der jezt in Rußland vorhandenen Seidenfabriken)
                              haben fuͤr 10,852,625 Rubel Seidenwaaren erzeugt, und 13,767 Arbeiter
                              beschaͤftigt, welche sich 2,001,516 Rubel verdienten. Man rechnet den
                              jaͤhrlichen Bedarf an Rohseide fuͤr Rußland, nach dreijaͤhrigem
                              Durchschnitte, auf 20 Millionen Rubel.
                           Baumwollen-Waaren-Fabriken. Man kennt nur
                              jene im Gouvernement von Moskau und Wladimir genauer: in ersterem sind sie
                              bluͤhender. Die sogenannten Metkals gehen nach Persien. Man verfertigt bisher
                              nur wenig und nicht besonders schoͤne Calicots; nur gemeines Zeug. Moskau hat
                              erst seit dem Jahre 1828 eine Muslinfabrik. Ein Englaͤnder hat vier Meilen
                              von dieser Stadt eine Fabrik von 40 Stuͤhlen, die sehr gut gedeiht und sehr
                              schoͤn arbeitet. Sie liefert Stuͤke zu 2 1/2 Rubel die Arschine.
                              Quadrillirte Tuͤcher werden gegenwaͤrtig in Rußland so schoͤn
                              und so wohlfeil, als irgendwo in Europa, gemacht; die Arschine von 25 Kopeken bis 1
                              Rubel. Velverets verfertigt man bisher nur noch wenige; es fehlt an Appretur.
                              Russische Nankins gehen nicht bloß nach Persien, sondern selbst nach Nordamerika.
                              Halb-Baumwollenzeuge werden in großer Menge, von 90 Kopeken bis 1 Rub. 75
                              Kop. verfertigt. Die gedrukten Baumwollenzeuge haben sich sehr verbessert: Rußland
                              hat bereits mehr als 20 Fabriken mit Cylinderdruk. 74 russische Baumwollenfabriken
                              haben, im J. 1827, 55,400 Pud englisches, und 841 Pud russisches Baumwollengarn
                              verarbeitet, und fuͤr 13,277,609 Rubel Waare geliefert. Sie
                              beschaͤftigten 29,103 Arbeiter, welche sich 3,196,847 Rubel Verdienten.
                           Tuchfabriken. Man hat noch wenig Detail uͤber
                              dieselben, obschon in dem Gouvernement Moskau allein 75 große Tuchfabriken sich
                              befinden. Zehn russische Tuchfabriken haben in einem Jahre 36,499 Pud Wolle
                              verarbeitet, und fuͤr 7,596,580 Rubel Waare geliefert, dabei 4,945 Arbeiter
                              beschaͤftigt, die sich 1,362,950 Rubel Verdienten. Bei diesen Tuchfabriken
                              fehlt es noch am Sortiren der Wolle schon bei der Schur; an zu starker Beize beim
                              Farben dunkler Farben, und endlich wird zu wenig oder zu viel gewalkt. Graf Woronzoff, Gouverneur von Odessa, hat die langwolligen
                              Schafe aus England kommen lassen. Er hat 3 Widder und 17 Mutterschafe von der Heerde
                              des Herzoges von Rutland ausgesuchte Stuͤke. Sie kamen im Julius des vorigen
                              Jahres (1828) sehr gesund an, und harten, im Oktober wenigstens, noch nicht
                              gelitten.
                           Dieß sind die Fruͤchte des Prohibitivsystemes in Rußland seit der kurzen Zeit,
                              in welcher dasselbe in diesem großen Reiche bei der unermeßlichen Graͤnze
                              dieses colossalen Staates eingefuͤhrt ist. Es ist kein Zweifel, daß, bei
                              diesem Systeme, Rußlands Industrie in 10 Jahren um das Dreifache zunehmen wird: denn
                              die Fabrikanten derjenigen Staaten, die ehevor Rußland mit ihren Waaren
                              uͤberschwemmten, werden dahin auswandern muͤssen, wenn sie nicht zu
                              Grunde gehen wollen, oder, wenn die Fabrikeigenthuͤmer ihre Fabriken
                              gaͤnzlich aufgeben, werden wenigstens ihre Arbeiter die Steppen Rußlands
                              bevoͤlkern, auf welchen man jezt schon ein buntes Gemenge von
                              Englaͤndern, Schotten, Franzosen, Schweizern und Sachsen sieht.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Deutsche.
                              Untersuchungen im Gebiete der politischen Oekonomie,
                                 betreffend Adam Smith's und seiner Schule
                                 staatswirthschaftliche Grundsaͤze. Von Dr. P.
                                 Kaufmann, Privatdocenten an der Friedrich
                                 Wilhelm's Universitaͤt. 1. Abtheilung. 8. Bonn. 1829. S. 190.
                              
                              Es freut uns, unsere Leser auf ein Werk aufmerksam machen zu koͤnnen, in
                                 weichem ein deutscher Mann das britische Joch endlich abzuschuͤtteln
                                 bemuͤht ist, das so endloses Unheil uͤber das feste Land von
                                 Europa gebracht hat.
                              „Es ist zu bedauern,“ sagt der Hr. Verfasser,
                                 „und als ein wesentliches Stuͤk menschlicher
                                    Unvollkommenheit zu betrachten, daß, so wie in der leblosen Natur
                                    zufaͤllige Ursachen, die man nicht kennt, und deren Wirkungen man
                                    darum nicht begegnen kann, ploͤzliche Veraͤnderungen und
                                    Katastrophen veranlassen, aͤhnliche Erscheinungen in der
                                    Sphaͤre der Wissenschaften vorkommen. Smith's Ansichten verbreiteten sich uͤber Deutschland und
                                    fast alle Laͤnder des gebildeten Europa's wie ein reisender Strom;
                                    mancher faßte die neuen kosmopolitischen Ideen mit Enthusiasmus auf, und
                                    vertheidigte sie mit Waͤrme, dem es fruͤher nie eingefallen
                                    war, sich um Einsichten in die politische Oekonomie zu bemuͤhen. Er
                                    schlug die Gegner mit den Waffen, die ihm der Meister in die Hand gegeben
                                    hatte, und widerlegte Systeme und Schriftsteller, die er nie studirt, nie
                                    gelesen hatte. Smith hatte fuͤr alle
                                    gelesen; fuͤr alle gedacht! Die Unfehlbarkeit seines Systems aber
                                    hatte schon Anfangs bezweifelt werden muͤssen, da man bei dem
                                    Beifall, den dasselbe fand, sich doch nicht bewogen fuͤhlen konnte,
                                    dasselbe zu seinem eigenen Besten, wie der Gruͤnder es verhieß, gegen
                                    benachbarte Staaten in Anwendung zu bringen.“ (Wir wuͤrden
                                 noch hinzufuͤgen: „und Englands Industrie von dem Augenblike
                                    an, wo es auch bloß theilweise dieses System in Anwendung bringen
                                    wollte, einen furchtbaren Stoß erlitt, der Raufende seiner Einwohner in Tod
                                    und Verderben stuͤrzte.“) Was die Schoͤpfung einer
                                 bewegten Zeit und berauschter Zeitgenossen ist, haͤlt die Pruͤfung
                                 eines nuͤchternen Zeitalters fetten aus. Viele Stimmen haben sich
                                 neuerlich gegen Smith erhoben etc.
                              
                                 „Befremdend ist es, eine Wissenschaft, deren Grund und Boden Erfahrung
                                    seyn sollte, wie die politische Oekonomie, in ihren theoretischen
                                    Saͤzen mit der Ausuͤbung im Widerspruche zu erbliken.
                                    Begreiflich wird dieses aber, wenn man bedenkt, daß die Theorie eine gewisse
                                    scheinbare Ueberzeugung gewahrt, welche man sich durch die Erfahrung nicht
                                    will rauben lassen. – Waͤhrend allenthalben die Erfahrung
                                    erwiesen hat, daß man nur mit dem groͤßten Nachtheile die heimische
                                    Production der unbeschraͤnkten Concurrenz der Auslaͤnder bloß
                                    stellt, lehrt man von Paris bis Petersburg, daß Geld gleich jeder anderen
                                    Waare zu betrachten sey, und daß man sich selbst schade, wenn man, im Falle
                                    unserer Production der Absaz ins Ausland erschwert oder gar
                                    unmoͤglich gemacht werde, dasselbe Mittel gegen die Auslaͤnder
                                    in Anwendung bringe. Es scheint daher nothwendig zu seyn, die Theorie auf
                                    ihrem eigenen Gebiete anzugreifen, und ihre falschen Saͤze, falls sie
                                    sich in der Erfahrung als solche ergeben, theoretisch zu widerlegen. Der
                                    Streit und Widerspruch zwischen Theorie und Praxis droht. eine ewige
                                    Fortdauer, wenn dieses nicht geschieht) unglaublich viel hat die
                                    Wissenschaft schon dadurch in ihrem Ansehen und Einfluͤsse verloren.
                                    Der Verfasser hat sich bemuͤht, die gedachte Aufgabe zu loͤsen
                                    etc.“
                                 
                              Er hat dieselbe auch wirklich, wenigstens nach unserer Ansicht, mit einer
                                 Klarheit und Buͤndigkeit und in einem Geiste der mathematischen Analyse
                                 geloͤset, die den deutschen Schriftstellern unseres Zeitalters fremd
                                 geworden ist. Allein, je klarer und buͤndiger der Hr. Verfasser hier Smith, Say etc. widerlegt und zu Recht weiset, desto
                                 weniger wird er, wie wir besorgen, in einem Zeitalter Beifall finden, wo man
                                 statt Klarheit mystisches Dunkel, statt nakter Wahrheit den weiten faltenreichen
                                 waͤlschen Mantel der Luͤge und Heuchelei liebt. Die ledernen
                                 Professoren auf den Lehrkanzeln der Universitaͤten, die es seit 30 Jahren
                                 fuͤr bequemer fanden, Smith'n nachzubeten, als selbst zu denken, wird er
                                 nimmermehr eines Besseren uͤberzeugen: denn jeder Professor duͤnkt
                                 sich infallibel, wie jeder Papst. Die Schuͤler dieser Professoren wird er
                                 auch nicht uͤberzeugen; denn wir wissen aus mehr denn 30jaͤhriger
                                 Erfahrung auf vier verschiedenen Universitaͤten, daß diejenige Kaste der
                                 Studenten, die man Juristen nennt, in der Regel wenig oder gar nichts lernt, und
                                 daß es viel ist, wenn diese guten Leutchen wissen, was ein Professor lehrte. Wenn sie endlich
                                 noch so viel wissen, so sind sie dann in der Regel Nachbeter, und wissen gerade
                                 so viel, als ihr Hr. Professor; sie schwoͤren auf seine Worte; denn die
                                 geheimen Oberen, die den Regierungen zum Troze uͤberall den Unterricht
                                 leiten, wo man sie ihr Hocus Pocus treiben laͤßt, haben dafuͤr
                                 gesorgt, daß alles ehe gelernt wird, als Denken. Aus diesen Juristen werden nun
                                 nach und nach Raͤthe aller Farben, Regierungsraͤthe,
                                 Ministerialraͤthe, zuweilen sogar selbst Minister, und diese sind es
                                 dann, die, je nachdem ihr Professor Rechts oder Links commandirte, Millionen
                                 ihrer Mitbuͤrger rechts oder links abmarschiren lassen, wo nicht ein
                                 weiser Regent ihren Jugendsuͤnden oder ihrer Altersthorheit
                                 Graͤnzen zu sezen weiß.
                              Es war der hohen Weisheit der preußischen Regierung gemaͤß, einen
                                 Mauthverein in Deutschland zu gruͤnden, und dadurch, mitten im Frieden,
                                 Eroberungen zu machen, die weit glaͤnzender, weit glorreicher, weit
                                 ersprießlicher sind, als die blutigen Eroberungen des siegenden Schwertes:
                                 Preußen hat dadurch dem Kunststeiße seiner Buͤrger ein noch ein Mal so
                                 weites Feld geoͤffnet, als es ehevor niemals hatte, und die Industrie des
                                 Auslandes, das ihm einst gefaͤhrlich werden koͤnnte, fuͤr
                                 immer gelahmt. Der Chocolatmacher mit der Dampfmaschine zu Berlin hat die
                                 Chocolatmacher zu Darmstadt bereits aus dem Felde geschlagen, und so wird es
                                 manchem anderen.... macher noch ergehen in manchem anderen Staate. Industrie
                                 ist, wie Hr. Kaufmann sehr richtig bemerkt, keine
                                 „bestaͤndige“, sondern eine
                                 „wandelbare“ Groͤße. Sie kann, durch die
                                 kleinste Operation, die man negativ mit ihr vornimmt, selbst wo man sie zu
                                 vergroͤßern, scheint, zu weniger als Nichts werden. Man seze, um in Hrn.
                                 Kaufmann's Sprache zu sprechen, die Industrie
                                 eines Landes = A'' (wo n
                                 jede beliebige Zahl ausdruͤkt, die groͤßer ist als eine gegebene),
                                 und multiplicire sie nur mit – 1; so erhaͤlt man um eben so viel
                                 weniger als Nichts, als A'' ehevor mehr als Nichts gewesen ist. Die
                                 Weisheit der preußischen Regierung hat sich bei ihrem Mauthvereine nirgendwo
                                 herrlicher ausgesprochen, als da sie, nach der A. Z. wenigstens. Sachsen nicht
                                 in dem Mauthverbande aufnahm, „um das Interesse seiner gewerbfleißigen
                                    Unterthanen nicht zu beeintraͤchtigen.“ Jeder Staat, der
                                 so handelt, wird weise handeln, et á
                                    contrario jeder etc.
                              Wir wuͤnschten sehr, daß es Hrn. Kaufmann
                                 gefaͤllig waͤre, seinen theoretischen Beweisen gegen Smith, Gay u. Comp., die die Nachbeter dieser
                                 verungluͤkten Theoretiker nie uͤberzeugen werden, und deren der
                                 Denker und Beobachter nie bedarf, die historischen
                                    Beweise aus der statistischen Geschichte aller Staaten vor und nach dem
                                 Einfuhrsverbote nachzutragen. Diese Arbeit wird leichter, angenehmer, und selbst
                                 fuͤr diejenigen, die daran zweifeln koͤnnten, das 2 Mal 2 = 4 ist,
                                 uͤberzeugender seyn. Zahlen, wo sie in geschlossenen Reihen gut
                                 angefuͤhrt sind, sind wie Friedrich's alte Grenadiere: sie werfen alle
                                 Vertheidiger von Sophismen und Mysticismen zu Boden.
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Manuel complet théorique et pratique du
                                       maître de forges, ou Traité théorique et pratique
                                       de l'art de travailler le fer; par M. L.Landrin. 2 vol. 18. Paris. 1829 chez Roret. 6 Fr.
                                 Cours de Mécanique industrielle, fait aux
                                       artistes et aux ouvries messins pendant les hivers de
                                    1827–28. et de 1828 à 1829 par M. J.
                                       V.
                                    Poncelet. 1.
                                       Part. 8. Metz. 1829 veuve Thiel. 4 Fr.
                                    248 p.
                                 Methode simple et facile pour apprendre à
                                       jauger en pen de jours avec le mêtre ou le bâton de
                                       l'octroi de Paris; par Aug.Rossolin 8. Paris. 1829. ch. l'Auteur, rue des
                                       Fosses-Saint-Bernard. N. 25. 2 Fr. 40 p.
                                    
                                 Considérations sur les Marbrières de
                                       France. Moyens de donner plus d'altivité et de
                                       développement à leur exploitation: par J.Madelaine, Ingen.
                                       civ. 8 Paris. 1829. ch. Chaigneau. (Aus dem Journal du génie civil. Es waͤre sehr zu
                                    wuͤnschen, daß dieser Aufsaz fuͤr ein bayerisches Volksblatt
                                    uͤbersezt wuͤrde. Wir sind, buchstaͤblich gesprochen,
                                    steinreich in Bayern; wissen aber leider unsere Schaͤze nicht zu
                                    benuͤzen, und kaufen Steine aus dem Auslande, die wir hei uns weit
                                    besser haben.)
                                 Résumé complet de Mécanique et
                                       de la Science des Machines, procede d'une instruction historique et
                                       suivi d'une biographie, d'une bibliographie et d'un vocabulaire; traduit
                                       de l'Anglais du Cours de physique et des arts mecaniques de Th.Young, avec un
                                       appendice de Mr.Hachette. 32. Paris. 1829. 508 p. 3 Fr. 50 C.
                                 The Science of Mechanics etc. byAllen. 8. Providence. 1829 by Hutchens et Cory.
                                 
                              
                           
                              c) Italiaͤnische.
                              
                                 Dizionario di Fisica e Chimica applicata alle arti,
                                       di Giov.Pozzi. g.
                                       Milano. 1829. p. Ran. Fanfani.
                                    
                                 Esercitazioni dell' Accademia agraria di Pesaro.
                                       Anno I. Semestre 1. Pesaro. 1829. p. Annesio
                                       Nobili.
                                    
                                 Calendario georgica della reale Società
                                       agraria di Torino per l'anno 1829 8. Torino. 1829. p. Chirio e Mina.
                                    
                                 (Ein trefflicher Kalender fuͤr Landwirthe, dergleichen wir in
                                    Deutschland noch keinen besizen, so wie auch Deutschland, bei seinen vielen
                                    achtenswerthen landwirthschaftlichen Gesellschaften, noch keine Società agraria, wie jene zu Turin,
                                    besizt. Wir finden hier eine Preis-Abhandlung uͤber den Hanf, von dem beruͤhmten Pomologen und
                                    Botaniker, Grafen Giorgio Gallesio di Finale, und
                                    eine zweite uͤber denselben Gegenstand von Hrn. Dav. Bourgeois, einem Schweizer im Bolognesischen.
                                    Beide Abhandlungen verdienten eine deutsche Uebersezung, so wie auch der
                                    Aufsaz uͤber Agrostis
                                    stolonifera von Prof. Ré, uͤber Klee-
                                    und Luzern-Samen von Hrn. Paolo Musso, und uͤber den Berg-Reiß von Grafen Leonardi.)