| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf Karl Brook, Baumwollenspinner zu Maltham-Mills bei Huddersfield, Yorkshire, sich am 4. Jun. 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LX., S. 268 | 
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                        LX.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der
                           Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf Karl Brook, Baumwollenspinner zu
                           Maltham-Mills bei Huddersfield, Yorkshire, sich am
                           4. Jun. 1829 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. March.
                              1830. S. 134.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Brook, Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle
                           und anderer Faserstoffe.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe
                              ist in folgender Beschreibung und in den dazu gehoͤrigen Abbildungen deutlich
                              dargestellt. Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren dieselben
                              Gegenstaͤnde, und der Maßstab ist unter den Figuren gezeichnet.Fehlt aber bei den Figuren des Repertory.A. d. Ue.
                              Fig. 3. zeigt
                              einen Theil eines gewoͤhnlichen sogenannten Drosselspinnstuhles (throstle-frame) mit meinen Verbesserungen an
                              demselben: dieser Theil reicht zu, um die Art und das Spiel meiner Verbesserung zu
                              zeigen, da das Uebrige diesem Theile aͤhnlich ist. Fig. 4. ist ein
                              Querdurchschnitt derselben Maschine, und Fig. 5. ein Grundriß oder
                              eine horizontale Ansicht des in Fig. 3. dargestellten
                              Theiles. In diesen Figuren stellt A feste und lose
                              Rollen dar, die mittelst eines Laufriemens auf die gewoͤhnliche Weise
                              getrieben werden. B, C, D und E sind in einander eingreifende Raͤder, um dem Rade F Bewegung mitzutheilen, welches sich an der Achse der
                              vorderen Walze befindet, von der die uͤbrigen Walzen ihre
                              Differentialbewegung erhalten, um das Vorgespinst zu ziehen. In Fig. 4. sind diese
                              Raͤder ABCD und F bloß nach der Linie gezeichnet, die durch die Beruͤhrungspunkte
                              ihrer Zaͤhne laͤuft; ich beschreibe und zeichne dieselben hier bloß,
                              um die Lage oder den Theil deutlich zu machen, an welchem meine Verbesserung
                              angebracht ist. Ehe ich aber zeige, wie meine Verbesserung bewirkt wird, muß ich den
                              Zwek und die Natur derselben darstellen, welche darin bestehen, einen weit glatteren
                              Faden oder glatteres Garn zu erzeugen, als bisher bei dem gewoͤhnlichen
                              Verfahren moͤglich war. Dieß geschieht dadurch, daß ich jeden Faden
                              waͤhrend seines Laufes von der vorderen oder Speisungswalze zu der Fliege der
                              Spule uͤber einen sich drehenden Cylinder laufen lasse. Diese sich drehenden
                              Cylinder, uͤber welche die respectiven Enden des Fadens oder Garnes laufen,
                              sind in den Figuren mit G bezeichnet, und zeigen sich am
                              deutlichsten in Fig.
                                 5. Diese Cylinder, G, werden von einer
                              horizontalen Spindel getragen, welche ihre Bewegung von der Achse der vorderen Walze
                              erhaͤlt, und zwar mittelst der Spornraͤder H und I, die in einander eingreifen, und die Spindel, auf
                              welcher die Cylinder, G, getragen werden, in einer der
                              Bewegung der vorderen Walze entgegengesezten Richtung drehen, wie man an dem Pfeile
                              in Fig. 4.
                              sieht. Unter dem Cylinder G steht ein Trog K mit Wasser, in welches die Cylinder zum Theile
                              eintauchen, so daß durch die bestaͤndige Umdrehung derselben der obere Theil
                              ihrer Oberflaͤche, uͤber welche der Faden oder das Garn
                              waͤhrend seines Laufes von der vorderen Walze zur Fliege der Spule zieht,
                              bestaͤndig naß erhalten wird. Die Folge hiervon ist, daß, da die Bewegung des
                              Garnes von der vorderen oder Speisungswalze zur Spule in entgegengesezter Richtung
                              des Zuges der Cylinder G geschieht, alle losen Fasern,
                              welche sonst vom Garne abstehen, mit demselben verkoͤrpert werden, und da der
                              Faden zugleich gedreht wird, so vereinigen sich diese Fasern mit demselben. Statt
                              daß sie von ihm abstehen. Wenn man Fig. 4. betrachtet, wird
                              man sehen, daß der Cylinder G, uͤber welchen der
                              Faden von der vorderen Walze zur Spule laͤuft, das Garn, das in der Zeichnung
                              roth illuminirt ist,Was in dem Kupferstiche nicht thunlich war.A. d. O. etwas aus der geraden Richtung druͤkt, was zur Verkoͤrperung
                              der abstehenden Fasern mit dem Garne nothwendig ist. Dieser Druk wird durch die
                              Stellschrauben, M, bewirkt, die, indem sie mit den
                              lagern oder Buͤgeln verbunden sind, in welchen die Spindel sich dreht, die
                              die Cylinder G fuͤhrt, den Arbeiter in den Stand
                              sezt die Cylinder G in die gehoͤrige Lage zu
                              bringen. An der Ruͤkseite der Cylinder G, und
                              unmittelbar unter der vorderen Walze, ist eine sich drehende Spindel, L, welche gleichfalls durch die vordere Walze mittelst
                              Spornraͤdern in Bewegung gesezt wird. Diese Spindel, L, laͤuft durch die ganze Laͤnge der Ziehewalzen, und ist
                              mit einem Wollentuche belegt, um jedes gebrochene Ende eines Fadens aufzunehmen.
                              Wenn also ein Ende eines Garnes zwischen der vorderen Walze und der Spule bricht, so
                              wird derjenige Theil desselben, den die vordere Walze noch nachliefert, nothwendig
                              auf die bedekte Spindel, L, fallen, und, indem sie auf
                              der wollenen Oberflaͤche haͤngen bleibt, von derselben
                              herumgefuͤhrt werden, so daß sie sich mit keinem anderen Theile der Maschine
                              verwikeln kann. Dieser Schaft L, mit seiner Eigenheit,
                              die gebrochenen Faden aufzunehmen, so wie sie nach und nach entstehen, wird von mir
                              nicht als ein Theil meiner Erfindung in Anspruch genommen, sondern bloß als eine
                              nuͤzliche Erfindung betrachtet. Ich nehme auch nicht die bekannten Theile der
                              Spinnmaschine als meine Erfindung in Anspruch, sondern bloß die Zusammenstellung der
                              Theile G, H, I, K und M;
                              naͤmlich den oder die sich drehenden Cylinder zwischen der vorderen oder
                              Speisungswalze und den Spulen, um gegen den Faden zu druͤken, der, in Verbindung mit dem
                              Wasser, welches er auf seiner Oberflaͤche aus dem darunter befindlichen
                              Troge, K, aufnimmt, die bereits beschriebene Wirkung
                              erzeugt. Meine Erfindung kann uͤbrigens abgeaͤndert, die Cylinder G koͤnnen in einer verschiedenen Richtung und
                              durch eine andere Vorrichtung, als durch die hier beschriebene, gedreht werden,
                              z.B., durch Rollen und Laufbaͤnder Statt durch die Raͤder, welche
                              Abaͤnderungen, so wie andere Verhaͤltnisse in den Groͤßen, und
                              in dem Materiale der Theile, leicht durch irgend einen verstaͤndigen Arbeiter
                              vorgenommen werden koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
