| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LXXII., S. 314 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LXXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 30. Maͤrz bis 13. April zu London
                              ertheilten Patente. Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai. 1830. S. 319.
                           
                              Dem Joh. Rawe, jun.;
                                 Albany-Street, Regent's-Park, Middlesex; einem der Leute, die man
                                 Quaker nennt, und dem Joh.
                                    Boase, Gentleman, ebendas.; auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfkesseln, und auf ein Verfahren, den Zug an den Oefen derselben zu
                                 verstaͤrken. Dd.
                                 30. Maͤrz 1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Aitkin;
                                 Gentleman, Carron-Vale, Schottland; auf gewisse Verbesserungen im
                                 Aufbewahren des Bieres (Weizen- und Gersten- Bieres) und anderer
                                 gaͤhrender Getraͤnke, Dd. 30. Maͤrz 1830.
                              
                           
                              Dem Dan. Towers
                                    Shears; Kupferschmide, Bankside, Southwarl, Surrey auf gewisse
                                 Zusaͤze und Verbesserungen an Destillirapparaten, und im Destilliren und
                                 Rectificiren. Dd. 31. Maͤrz 1830.
                              
                           
                              Dem Jak. Collier;
                                 Baumeister in Newman-Street, Oxford-Street, Pfarre
                                 Mary-le-Bone, Middlesex; und dem
                                 Heinr. Pinkus,
                                 Esq., Thayer-Street, Manchester-Square, derselben Pfarre; auf
                                 einen verbesserten Apparat und eine verbesserte Methode, Leuchtgas zu erzeugen,
                                 Dd. 5. April
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Alltoft
                                    Summers; Mechaniker, St. George's Place, St. George's in the East; Middlesex; und dem Nathanael Ogle; Esqu.,
                                 Millbrook, Hants; auf gewisse Verbesserungen im Baue der Dampfmaschine und der
                                 Kessel zum Treiben der Boche, Wagen und anderer Zweke. Dd. 13. April 1830.
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der nun verfallenen neueren Patente.
                           
                              Dem Wilh. Lewis;
                                 Faͤrber zu Brimscomb, Gloucestershire; auf eine Maschine zum Walken der
                                 Wollen- und anderer Tuͤcher, die dieser Bearbeitung
                                 beduͤrfen. Dd. 5. April 1816. (Die Specification findet sich im Repertory, XXXVIII. B. S. 259.)
                              
                           
                              Dem. Jos. Turner;
                                 Mechaniker zu Layton in Yorkshire; auf eine verbesserte Maschine mit umdrehender
                                 Bewegung und die Anwendung derselben, mit oder ohne andere Maschinen zu
                                 nuͤtzlichen Zweken. Dd. 8. April 1816. (Specification im Repertory, B. XXXVII. S. 259.)
                              
                           
                              Dem Joh. Woodhouse;
                                 Baumeister in Bromsgrove, Worcestershire; auf eine Maschine den Grund
                                 fuͤr Straßen und gepflasterte Wege zu legen, auch altes Pflaster und alte
                                 Straßen auszubessern, Dd. 9. April 1816. (Specification im Repertory, B. XXX. S. 79.)
                              
                           
                              Dem Wilh. Atkinson;
                                 Architekten in Bentinck-Street, Mary-le-Bone; auf eine
                                 Methode oder mehrere Methoden aus Ziegeln und Moͤrtel Bloͤke nach
                                 Art der Ashlar-Steine zu bilden, so daß die Gebaͤude das Ansehen
                                 gewinnen, als ob sie aus Stein gebaut waͤren, Dd. 19. April 1816.
                                 (Specification im Repertory, B. XXX. S. 75.)
                              
                           
                              Dem Wilh. Stenson;
                                 Mechaniker zu Coleford, Gloucestershire; auf eine verbesserte Maschine, die von
                                 Dampf oder irgend einer, anderen Kraft getrieben wird. Dd. 9. April 1816.
                              
                           
                              Dem Wilh. Lasalle;
                                 Apotheker zu Bristol; auf eine
                                 Methode oder Vorrichtung; zur Verbesserung der Rauhmuͤhle (gig) und Kardaͤtschen, deren man sich in
                                 Tuch- und anderen Fabriken bedient, oder auch anderer Maschinen in
                                 solchen Fabriken zu aͤhnlichen Zweken: eine Vorrichtung, die bisher noch
                                 niemals angewendet wurde. Dd. 25. April 1816.
                              
                           
                              Dem Georg Bodley;
                                 Eisengießer in Exeter; auf eine verbesserte metallische Maschine, die entweder
                                 mittelst Dampfes oder Wassers getrieben werden kann, und die er „Bodley's verbesserte metallische
                                    Maschine“ nennt. Dd. 27. April 1816.
                              
                           
                        
                           Ueber englisches Patentwesen
                           sind jezt, schon seit einem vollen Vierteljahre, alle technologischen und physikalischen Zeitschriften Englands
                              erfuͤllt. Sie enthalten die Zeugenaussagen in dem Verhoͤre, welches
                              der Ausschuß des Parliamentes zur Untersuchung des Patentwesens vorgenommen hat. Aus
                              diesem Verhoͤre erhellen die schreienden Ungerechtigkeiten und
                              Niedertraͤchtigkeiten, welche die Habsucht des englischen Bureaukratismus
                              sich Jahrhunderte lang erlaubte, die wir zuerst ruͤgten, und wodurch wir uns
                              so viele Feinde machten. Moͤgen unsere Gegner lesen, was bei dieser
                              Untersuchung zur Sprache gekommen ist, und sie werden sich uͤberzeugen, daß
                              die Wahrheit, mag sie durch Heuchelei und Buͤreaukuͤnste noch so tief
                              begraben worden seyn, endlich doch an den Tag kommt. Man vergleiche auch einen
                              Aufsaz hieruͤber im Journal of Arts Bd. IV. N. XXIII. II. 8. S. 249. Eben so ist 
                           das April-Stuͤk des
                              London Journal of Arts beinahe gaͤnzlich mit
                              den Zeugenaussagen vor dem Parlamentsausschuͤsse zur Untersuchung des
                              Patentwesens, und mit einer langen Abhandlung gegen das Patentunwesen
                              gefuͤllt, die wir Staatswirthen dringend zur Pruͤfung empfehlen.
                              „Gerechtigkeit, Billigkeit, verstaͤndige Staatswirthschaft und
                                 der Geist der Zeit gebieten, „so schließt der Verfasser dieses
                                    Aufsazes,“ gebieten unverzuͤgliche Aufhebung alles dessen,
                                 was gegen die angebornen Rechte eines jeden Menschen streitet, und das
                                 Fortschreiten des menschlichen Geistes laͤhmt. Wenn Talente bei uns sich
                                 frei und ungehindert werden entwikeln koͤnnen und duͤrfen; wenn
                                 sie schnell das Gemeingut des ganzen Landes werden duͤrfen, dann werden
                                 die moralischen, physischen und politischen Kraͤfte unseres Landes auch
                                 schnell sich heben, und wer arbeiten kann und will, wird Arbeit
                                 finden.“ Joseph II. hat vor 50 Jahren eben so gesprochen.
                           
                        
                           Verzeichniß der Belohnungen, welche das Parliament fuͤr
                              Entdekungen, Erfindungen und Verbesserungen vom Jahre 1732 bis jezt
                              bewilligte.
                           Außer den jaͤhrlichen Ausgaben fuͤr das Laͤngenbuͤreau
                              (board of longitude) fuͤr Erleichterung der
                              Mittel, die Lange auf der See zu bestimmen:
                           
                              
                                 im
                                 Jahre
                                 1753
                                 fuͤr Chronometer an
                                 
                                    Harrison
                                    
                                   1,200 Pfd. Sterl.
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1762
                                 
                                 denselben
                                   3,800  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1765
                                 
                                 denselben
                                   5,000  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 
                                 denselben
                                 10,000  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1777
                                 
                                 
                                    Mudge
                                    
                                      500
                                     –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1793
                                 
                                 denselben
                                   2,500  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1794
                                 
                                 
                                    Arnold
                                    
                                   1,322  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1805
                                 
                                  –    Sohn
                                   1,678  –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1799
                                 
                                 
                                    Earnshaw
                                    
                                      500
                                     –
                                 
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1805
                                 
                                 denselben
                                   2,500  –
                                 
                                 
                              
                                 
                                 fuͤr Mondstafeln an Tobias Meyer
                                   3,000  –
                                 
                                 
                              
                                 
                                 fuͤr die Theorie, nach welcher
                                    arbeitete, an Euler
                                    Meyer
                                      500
                                     –
                                 
                                 
                              
                                 
                                 fuͤr eine Theilungsmaschine an Bird
                                      560
                                     –
                                 
                                 
                              
                                 
                                 dtto.
                                 dtto.
                                 
                                    Ramsden
                                    
                                   1,000  –
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 In Allem
                                 
                                 34,060  –
                                   34,060 Pfd. Sterl.
                                 
                              
                                 im
                                 Jahre
                                 1732
                                 dem Sir Thom. Lombe, fuͤr Maschinen zur
                                    Seidenweberei (die Modelle sind im Tower)
                                   14,000    –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1739
                                 der Johanna Stephens, fuͤr ein Mittel gegen den Blasenstein (man
                                    hat keine Specification dieses Patentes)
                                     5,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 dem Dr. Rich. Williams, fuͤr dauerhafte gruͤne
                                    und gelbe Farben auf Baumwolle
                                     2,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 dem Dr. Iroine,
                                    fuͤr ein Verfahren, Seewasser trinkbar zu machen
                                     5,000  
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 dem Hrn. Hartley, um sein Verfahren,
                                    Haͤuser und Schiffe feuerfest zu machen, pruͤfen zu
                                    koͤnnen
                                     2,500
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 dem Hrn. Dingley, fuͤr Errichtung einer
                                    oͤffentlichen Windmuͤhle zum Holzsaͤgen
                                     2,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1773
                                 dem Hrn. Blake, um ihm zu helfen, Fische zu Land
                                    nach London zu bringen
                                     2,000
                                       –
                                 
                              
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                                 im
                                 Jahre
                                 1773
                                 dem Hrn. Elkinston, fuͤr ein Verfahren,
                                    nasse Gruͤnde troken zu legen
                                     1,000 Pfd.
                                    Sterl.
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1800
                                 dem Joh. Davis,
                                    fuͤr seine Methode, brandigen Weizen zu reinigen
                                     1,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1801
                                 dem Hrn. Thom. Foden, um ihn in den Stand zu
                                    sezen eine Entdekung auszufuͤhren, die er an einem Surrogate des
                                    Weizenmehles gemacht hat
                                        500
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1802
                                 dem Hrn. Dr.
                                       Jenner fuͤr Entdekung der Vaccine
                                   10,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1807
                                 demselben fuͤr dieselbe
                                   20,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   – 
                                 1807
                                 dem Dr.
                                       Cartwright, fuͤr seine Wollenkammmaschine
                                   10,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1810
                                 – 12 dem Capit. Manhy, fuͤr seine Erfindung eines Mittels mit
                                    gestrandeten Schiffen zu communiciren
                                     3,250
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1810
                                 – 12 dem Hrn. Greathead, fuͤr ein
                                    Rettungsboth
                                     1,850
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   – 
                                 1810
                                 – 12 dem Hrn. Crompton, fuͤr die Erfindung der
                                    Mule-Spinnmaschine
                                     5,000
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1813
                                 dem Hrn. Dr.
                                       Smyth, fuͤr die Entdekung der Salpeterraͤucherungen
                                    als Vorbeugung gegen Anstekung
                                     5,258
                                       –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1813
                                 dem Hrn. Palmer, fuͤr seine Verbesserungen
                                    im Postwesen, nebst einer jaͤhrl. Pension von 3000 Pfd. aus
                                    der Posteinnahme
                                   50,000
                                       –
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                    –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 174,918 Pfd. Sterl.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                     (2,099,016 fl.)
                                 
                              
                           Diese Liste ist nicht vollstaͤndigSie enthaͤlt indessen manche unnuͤze Ausgabe. Das Mittel der
                                    Mad. Stephens hat sich, leider, als unbrauchbar
                                    erwiesen, und mußte, bei der verschiedenen Natur der Blasensteine,
                                    nothwendig so seyn und bleiben. – Williams's gruͤne und gelbe Farbe war fruͤher bekannt,
                                    und wird jezt kaum mehr gebraucht. – Hartley's Verfahren zeigte sich als unbrauchbar. –
                                    Dirkley's
                                    Windmuͤhle ist eine Windbeutelei. – Blake's Unternehmen hat Palmer erst den
                                    Gourmands erreichbar gemacht. – Elkinston's Methode war laͤngst bekannt. – Davis's Methode ist nicht die beste. – Foden's Surrogat ist in
                                       petto geblieben, wie die Cardinaͤle, wenn der Papst vor
                                    ihrer Ermahnung stirbt. – Hrn. Drs. Smyth
                                    Raͤucherung ist, so viele Jahre nach Guyt.
                                       Morveau's Entdekungen, eine Charlatanerie, die grobe Unwissenheit
                                    verraͤth. Also um 21,258 Pfd. (391,096 fl.) zu viel; die das
                                    Parliament aber nicht aus seinem Sekel, sondern aus dem des Volkes bezahlte.
                                    Misera contribuens plebens. Die
                                    merkwuͤrdigste, und hochverdiente, Belohnung ist aber jene des
                                    schlichten und ehelichen Hrn. Palmer fuͤr seine Postwesenverbesserung: 36,000 fl.
                                    jaͤhrliche Pension, und 600,000 fl. Remuneration.!! Und diese
                                    fuͤr die einfache Idee: „laßt jeden Buͤrger fahren, wie er will, und euch
                                          dafuͤr bezahlen, daß er fahren darf, wie er will; gebt jenem
                                          die Briefe mit, der am schnellsten und wohlfeilsten faͤhrt,
                                          und euch die noͤthige Caution leistet.“ Da sich die Posteinnahme des Staates dadurch auf 20 Millionen
                                    erhoͤhte; so ist diese Belohnung eben nicht viel. Wenn Jemand dem
                                    Minister bei Inneren irgend eines Staates auf dem festen Lande sagte:
                                    Belieben Euer Excellenz doch zu bedenken, wie die Post und das Fortkommen
                                    eines jeden Reisenden in England schon seit mehr als 30 Jaͤhren so
                                    vorteilhaft fuͤr die Finanzkammer und fuͤr den Reisenden
                                    eingerichtet ist, und wie einfaͤltig Ihr Postadministrator ist, der
                                    Ihnen seit 30 Jahren keine Notiz davon gab; so wuͤrde der arme
                                    Teufel, der als Reformator der Continental; Schnekenpost auftreten wollte,
                                    36,000 A–pruͤgel, statt 36,000 fl. jaͤhrlich
                                    dafuͤr bekommen. O heilige, allmaͤchtige
                                    Buͤreaukratie!A. d. Ue., (Mechanics' Magazine N. 346. Maͤrz, S.
                              61.)
                           
                        
                           
                           Société industrielle de Gand.
                           Unter diesem Namen hat sich eine sehr achtbare Gesellschaft zur Verbreitung
                              technischer Kenntnisse gebildet. (Industr. belge.)
                              und
                           
                        
                           École supérieure de Commerce et d'Industrie de
                                 Bruxelles und École gratuite d'Arts et
                                 Métiers à Bruxelles.
                           Diese hoͤchst nuͤzlichen Lehranstalten wurden im Herbste vorigen Jahres
                              zu Bruͤssel errichtet. Industriel belge. (Bullet. d. Sc. technol. Janv. 1830. S. 400 und 105.)
                           
                        
                           Ordonnanz uͤber Dampfkessel dd. Tuilerien 27. Maͤrz 1830.
                           Mit Hinweglassung der elenden Schreiberschnoͤrkel, die jezt wieder zur Schande
                              des gesunden Menschenverstandes in Frankreich Mode werden, ist der langen Rede
                              kurzer Sinn folgender:
                           1) Man muß nach dem Decrete vom 15. Oct. 1810 um Erlaubniß ansuchen, wenn man irgend
                              eine Art von Dampfkessel errichten will.
                           2) Erklaͤren, unter welchem Grade von Druk der Kessel gewoͤhnlich
                              arbeiten soll, und dieser Grad darf nie uͤberschritten werden.
                           3) Dampfkessel mit hohem Druke, d.h. solche, wo der Druk bestaͤndig
                              groͤßer ist, als jener von 2 Atmosphaͤren, muͤssen der in der
                              Ordonnanz vom 23. Sept. 1829 vorgeschriebenen Probe, und den Bedingungen in Art. 4,
                              5, 6, 7 der Ordonnanz vom 29. Oct. 1823 unterzogen werden.
                           4) Der Dampfkessel, der mit einem Druke von 2 Atmosphaͤren arbeitet, muß
                              Wenden Sicherheitsmaßregeln unterzogen werden:
                           1) Sind oben an demselben zwei gleich große, und zwar hinlaͤnglich große,
                              Sicherheitsklappen anzubringen, so daß eine derselben schon hinreicht den Dampf im
                              Falle einer zu großen Spannung entweichen zu lassen.
                           2) Jede Klappe wird unmittelbar, ohne Dazwischenkunft eines Hebels, mit einem
                              Gewichte beschwert, das hoͤchstens einem atmosphaͤrischen Druke gleich
                              ist, d.h., 1 Kilogramm und 33/1000 Kilogramm fuͤr jedes □ Centimeter
                              der Oberflaͤche der Klappe betraͤgt.
                           3) Ist oben am Kessel und in der Nahe dieser Klappen eine Scheibe aus leicht
                              fluͤssigem Metalle anzubringen, welches bei einer Temperatur von 127 Graden
                              am hundertgradigen Thermometer schmilzt. Diese, wie gewoͤhnlich mittelst
                              eines Gitters gesicherte, Scheibe muß von solchem Durchmesser seyn, daß ihre freie
                              Oberflaͤche vier Mal so groß ist, als jene einer Sicherheitsklappe.
                           4) Dasselbe Gitter verschließt die eine Sicherheitsklappe und die Scheibe, und der
                              Schluͤssel zu diesem Gitter bleibt in der Hand des Eigenthuͤmers; die
                              andere Sicherheitsklappe ist dem Heizer und Aufseher auf die Maschine
                              uͤberlassen.
                           5) Jeder Kessel ist mit einem Manometer mit freier Luft versehen, dessen
                              Glasroͤhre in einer Hoͤhe von 76 Centimeter (28 Zoll) uͤber der
                              vom Dampfe gedrillten Queksilberoberflaͤche abgeschnitten ist.
                           6) An der Wand der Werkstaͤtte wird die ministerielle Instruction vom 9. Maͤrz 1824 uͤber die
                              Vorsichtsmaßregeln, die man bei dem Gebrauche der Dampfmaschinen stets zu beobachten
                              hat, angeschlagenDie ministerielle Instruction ist das sicherste
                                    Mittel gegen das Springen eines Dampfkessels!! Wenn man dieser Instruction
                                    irgend einen anderen Titel gegeben haͤtte; wenn man den
                                    franzoͤsischen Arbeitern gesagt haͤtte, sie waͤre die
                                    Instruction der Akademie, oder auch nur die Instruction eines erfahrenen
                                    Schlossers, so wuͤrde der Arbeiter ihr Glauben schenken; so wie er
                                    aber nur das Wort ministeriel jezt sieht, denkt
                                    er sich, je m'en f– du Ministère, und thut gerade das
                                    Gegentheil..
                           7) Im Falle einer Uebertretung dieser Artikel wird den Eigenthuͤmern die
                              Anwendung ihres Dampfkessels untersagt, und sie unterliegen noch uͤberdieß
                              der Strafe, die das Gericht verhaͤngen wird. (Annales
                                 d l'Industrie. Fevrier. S.167)
                           
                        
                           
                           Ueber das Springen der Dampfkessel
                           trug Hr. Noel bei der Sizung der k. Akademie der Wissenschaften zu Paris an
                              25. Jaͤner die Meinung des bekannten Hrn. Perkins vor, welcher sich gegenwaͤrtig in
                              Frankreich befindet, und welcher gefunden haben will, daß das Roth,
                              gluͤhendwerden einiger Stellen am Kessel, und auch die Klebrigkeit des
                              Wassers, welche die Entweichung des Dampfes hindert, die haͤufigsten Ursachen
                              des Springens sind. Hr. Perkins schlaͤgt daher einen Oconell (agitator, Ruͤhrer) im Kessel vor, um diese Klebrigkeit des Wassers
                              gleichsam zu zerreißen, und das Wasser uͤberall an die Waͤnde des
                              Kessels anzusprizen, damit diese nicht gluͤhend werden. (Mechan. Mag. N. 349. 17. April, S. 112.)
                           
                        
                           Erfindung der Dampfmaschine.
                           Karl I. ertheilte dem Esqu. Dav. Ramsey aus seinem
                              Hofstalle ein Patent auf eine Erfindung, die wahrscheinlich den ersten Anspruch auf
                              die Dampfmaschine hat. Das Patent umfaßt 9 Erfindungen, unter welchen zwei in
                              folgenden Worten ausgedruͤkt sind: „Wasser aus tiefen Bergwerken
                                 mittelst Feuers zu heben.“
                              „Wasser aus Bergwerken auf eine neue noch nie gebrauchte Weise zu
                                 heben.“
                              Mechan. Mag. 27. Maͤrz 1830. N. 346. S. 64. (Karl I. wurde im J. 1649
                              gekoͤpft. Folglich ist die Dampfmaschine, nach den Daten, die wir im Polytechn. Journal sammelten, viel aͤlter. A. d.
                              Ue.)
                           
                        
                           Poole's Dampf- und
                              Luftstrom-Maschine zum Treiben der Wagen.
                           Wir haben von diesem Patente bereits im vorigen Jahrgaͤnge Notiz gegeben. Das
                              Repertory liefert a. a. O. S. 151. eine kurze
                              Anzeige davon, ohne Abbildung, woraus die Sache nicht klar wird. Es geht nur. so
                              viel daraus hervor, daß sie eine Roͤhrendampfmaschine ist, und in dieser
                              Hinsicht beruft sich das Repertory auf seine
                              fruͤheren Bemerkungen uͤber Maschinen dieser Art bei Gelegenheit von
                              Hrn. Cox Stevens Dampfmaschine
                              im VII. B. II. Series von Hrn. T. Paul im I. B. S. 190, und von Hrn. J. A. Teisser im II. B. der
                              gegenwaͤrtigen Reihe, woruͤber sich auch Notizen im Polytechn. Journ. finden. '
                           
                        
                           Dampfbothe um eingesandete Baͤume aus den Flußbetten,
                              die die Schifffahrt gefaͤhrden, herauszuschaffen.
                           Um das Flußbett des Mississipi von den Baumstaͤmmen, die in demselben
                              versandet und den Schiffen gefaͤhrlich sind, zu reinigen, ließ Hr. Shrew ein starkes Dampfboth von 336
                              Tonnen bauen, mit dessen Gewalt er dieselben herauszieht. (Nile's Register. 20. Juni 1829. p. 291. Bulletin d. Scienc.
                                 technol. Janv. 1830. p. 90.
                           
                        
                           Bisher bekannte schnellste Fahrt nach Ostindien.
                           Capit. Alfred Chapman fuhr mit dem ihm anvertrauten
                              Schiffe der ostindischen Compagnie Marquis Wellington im
                              vorigen Jahre in 81 Tagen von den Duͤnen in England nach Calcutta. Bisher war
                              die schnellste Fahrt von Europa dahin (jene der Medusa)
                              84 Tage. (Chronicle. Galignani Met. N. 4695.)
                           
                        
                           Schnelligkeit der englischen Landkutschen.
                           The Wellington Coach und The
                                 Forester Coach fahren von Manchester nach Sheffield, 48 englische (12 deutsche) Meilen auf der
                              bergigen Straße durch Derbyshire in vier Stunden. Sie
                              sind keine Eilwagen! (Star. Galignani. N. 4707.)
                           
                        
                           Telegraphen mittelst Elektromagnetismus.
                           Nach dem Philosoph. Mag. and Annals of Philos.
                              Maͤrz 1820. S.212 hat Hr. Ritchrie bei einer
                              Vorlesung an der Royal Institution am 12 Febr. l. J. Ampere's Plan, Telegraphen-Correspondenz mittelst
                              Drathes, der von einem Orte zu dem anderen gespannt ist, durch Elektromagnetismus
                              herzustellen, sehr sinnreich ausgefuͤhrt.
                           
                        
                           Beitraͤge zur Geschichte der Schifffahrt und
                              Schiffbaukunst.
                           Unter dem Titel „Lezioni intorno alla marina, sua
                                    storia e arte propria, con notizie di vario argomento, di Gasp.
                                 Tonello, publ. Prof. di
                                    Construz navale nell I. R. Acad. di Nautica. 8. Venezia 1829 p. Alvisopoli T. 1.
                                 206.“ sollte man Vorlesungen uͤber Schiffbaukunst etc,
                              uͤberhaupt vermuthen. Man findet aber hier nur kostbare Beitrage zur
                              Geschichte der Schifffahrt und der Schiffbaukunst aus dem goldenen Zeitalter der
                              alten Venezia; aus jenem Zeitalter, wo Papste und Kaiser und Koͤnige vor den
                              Lagunen von Venedig zitterten. Hr. Tonello verdient nicht bloß den Dank seines Vaterlandes, sondern den
                              der Menschheit, daß er die Nachwelt aufmerksam macht auf das, was sie den
                              Venezianern zu danken hat. Er erinnert unsere Geographen, daß die beiden Zeni (Antonio und Nicoli) es waren, die,
                              zuruͤkgekehrt im J. 1381 von ihren Fahrten nach dem Nordpol, zuerst das
                              Daseyn des festen Landes im Westen (Amerika's) verkuͤndeten; daß der
                              Venezianer d'Alvise di Ca da Mosto es war, der die
                              Inseln des gruͤnen Vorgebirges im J. 1450 entdekte; daß Sebast. Cabotto Terre-Neuve (Newfoundland) und die ganze
                              Kuͤste von Labrador bis Florida entdekte, und er der Erste war, der oben am
                              Nordpol vorbei nach China segeln wollte etc. Er zeigt, was die Venezianer in der
                              Schiffbaukunst bereits im Anfange des 13ten Jahrhundertes leisteten, als sie 40,000
                              Mann und 4500 Pferde auf 110 Schiffen, 60 Galeeren und eben so vielen
                              Transportschiffen nach Constantinopel fuͤhrten und diese Stadt eroberten; daß
                              Venezianer den h. Ludwig mit seinen 4000 Reitern und 10,000 Fußknechten auf 45
                              Schiffen nach Syrien uͤberfuͤhrten, wozu man heute zu Tage vielleicht
                              20 Linienschiffe brauchen wuͤrde; daß Heinrich VIII. v. England, Sigmund v.
                              Polen, Gustav v. Schweden, Peter d. Große Venezianer als Seeleute, als
                              Admiraͤle im Solde hatten, daß Venezianer im Jahre 1667 das erste
                              Linienschiff von 70 Kanonen (den donnernden Jupiter, Giove
                                 fulminante) vom Stapel laufen liefen etc. etc. Sehr richtig sind seine
                              Bemerkungen uͤber die Fehler im Baue der Schiffe der heutigen
                              Italiaͤner, der Deutschen, der Englaͤnder, und mit Recht zieht er die
                              Schiffe der Nordamerikaner, was auch der erfahrne Schiffmann in England und in
                              Schweden so wie in Frankreich willig eingesteht, jedem anderen Schiffe anderer
                              Volker des Continentes vor. Wir werden sehen, ob die Englaͤnder von diesen
                              „Lezioni“ Notiz nehmen
                              werden.
                           
                        
                           Der englische Schifferkalender. (Nautical-Almanac.)
                           Wir haben schon so oft Gelegenheit, uͤber die Erbaͤrmlichkeit des
                              englischen Schifferkalenders, von welchem das Leben von mehr denn hundert tausend
                              Menschen, die taͤglich auf englischen Schiffen sich befinden, und die
                              Erhaltung von Millionen von Capitalien, die darauf geladen sind, abhaͤngt,
                              Klage zu fuͤhren, und die Wohlthat, welche Preußen und die Vereinigten
                              Staaten durch ihre trefflichen astronomischen Jahrbuͤcher der Menschheit
                              erweisen, dankbar zu ruͤhmen Gelegenheit gesunden. Daß es aber gar so elend
                              mit dem Nautical-Almanac steht, als das Mechan. Mag. N. 349. S. 404. angibt, hatten wir
                              nimmermehr astronomisch moͤglich geglaubt. Das Mechan.
                                 Mag. zeigt, und die Times selbst haben es
                              eingestanden: „daß ein, seit 30 Jahren entdekter Planet, die Pallas, seit 30 Jahren im Nautical-Almanac noch nie vorkam; daß Sternbedekungen vom Monde
                                 als sichtbar angegeben sind, die nicht sichtbar sind, und dafuͤr andere
                                 sichtbare nicht aufgefuͤhrt sind (wovon der lezte 28ste Maͤrz ein
                                 Beispiel fuͤr ganz England war: es wurden fuͤr diesen Tag zwei
                                 Sternbedekungen als sichtbar angegeben, die es nicht waren, und eilf sichtbare wurden nicht einmal erwaͤhnt);
                                 Satelliten werden in derselben Secunde als sichtbar und unsichtbar angegeben;
                                 Planetenbedekungen werden als nahe Beruͤhrungen angegeben; der Mond
                                 springt eilf Monate im Jahre uͤber die Zwillinge; die Rectascension der
                                 Sonne ist fuͤr jeden Tag verfehlt; die Planetenephemeriden, die
                                 Abstaͤnde der Planeten vom Monde, die so wichtig fuͤr das Leben
                                 der Seefahrer sind, fehlen gaͤnzlich; waͤhrend die
                                 Abstaͤnde des Mondes von der Sonne durchaus, fuͤr das ganze Jahr
                                 1830, falsch sind. So sieht es gegenwaͤrtig in England mit der Astronomie
                                 aus. Und woher kommt dieß? Daher, daß die Universitaͤten und das Board of longitudine wahre Sine Cures geworden sind, an welchen die Minister ihre Creaturen mit
                                 dem Blute und Fette des Volkes fuͤttern. Ein englischer Minister ist
                                 infallibel, wie der Papst. Die Sterne muͤssen sich nach seiner Laune
                                 bewegen, und wenn er, wie einst der Papst, fuͤr gut findet zu behaupten,
                                 daß die Erde still steht, so werden alle, die das Gegentheil behaupten, gleiches
                                 Schiksal mit Galilei theilen, und in's Gefaͤngniß wandern. Lorsque la sottise est faite, il faut la soutenir:
                                 wenn die Dummheit geschehen ist, muß man hartnaͤkig in derselben
                                 verharren, sagen unsere Minister; man verloͤre ja sonst allen Credit bei
                                 Hofe und bei dem Volke.
                              
                           
                        
                           Vorrichtung zur leichten Ueberfahrt uͤber
                              Fluͤsse in N. Amerika.
                           Das Mechan. Mag. N. 349., 17. April, S. 442. gibt folgende kurze Notiz uͤber eine neulich in N.
                              Amerika patentisirte
                              Vorrichtung, Schiffe uͤber Fluͤsse zu foͤrdern, welche, wie es
                              meint, sich auch in England wird benuͤzen lassen. (Uns scheint es allerdings,
                              daß diese einfache Vorrichtung sich uͤberall an: bringen laͤßt, wo
                              Fluͤsse mit irgend einer bedeutenden Geschwindigkeit stroͤmen; also
                              mit desto groͤßerem Vortheile, je staͤrker die Stroͤmung, und
                              je schwerer folglich die Ueberfahrt ist. Es scheint uns sogar hoͤchst
                              sonderbar, daß man diese so einfache und natuͤrliche Idee nicht schon langst
                              ausgefuͤhrt hat, und wir finden hin eine neue Bestaͤtigung der alten
                              Wahrheit, daß, wie Hr. Gall
                              sagt: „die Menschen gerade das, was vor jedermanns Fuͤßen liegt,
                                 zulezt entdeken.“) An einem Ufer ist ein Wasserrad, wie ein Ruderrad
                              an einem Dampfbothe, angebracht, und wird von der Stroͤmung des Flusses
                              getrieben. Auf der Achse dieses Rades sind zwei Zahnraͤder, die abwechselnd
                              in einen Cylinder eingreifen, und diesen in entgegengesezter Richtung drehen. Auf
                              derselben Achse mit diesem Cylinder befinden sich zwei Trommeln, an deren jeder ein
                              Seil angebracht ist, welches doppelt uͤber den Fluß gespannt ist, und an dem
                              dem Rade gegenuͤberstehenden Ufer uͤber eine Rolle laͤuft. Das
                              Ueberfahrtsboth ist in der Mitte des Seiles angehaͤngt, und ein Mann am
                              Ruderrade kann auf diese Weise leicht, je nachdem er die Zahnraͤder in den
                              Cylinder eingreifen laͤßt, das Both an dieses oder jenes Ufer lausen lassen,
                              und von einem Ufer an das andere foͤrdern, ohne daß es eines Schlages mit
                              einem Ruder bedarf.
                           
                        
                           Verminderung des Hinterwassers.
                           Dr. Bigelow zu Boston macht in seinen „Elements of Technology“ einige
                              Bemerkungen uͤber oberschlaͤchtige Wasserraͤder und das
                              sogenannte Hinterwasser. Er bemerkt, daß der Druk der Atmosphaͤre zuweilen
                              ein bedeutendes Hinderniß in Bewegung dieser Raͤder erzeugt, indem die Eimer
                              oder Schaufeln, wenn sie ruͤkwaͤrts umgekehrt aufsteigen, eine
                              bedeutende Menge Wassers einsaugen und heben. Diesen Nachtheil beseitigt er durch
                              einige kleine Loͤcher am Boden des Eimers oder unteren Ende der Schaufel,
                              durch welche Luft eintritt und so das Saugen hindert. Es wird zwar etwas Wasser
                              durch diese Loͤcher ausfließen, da es aber in den naͤchsten Eimer
                              darunter fließt, so geht dadurch nichts verloren. Die Luft geht, nach Pf. Robertson's Bemerkung uͤberdieß dreißig Mal
                              schneller durch, als Wasser. (Mechan. Mag. N. 345. 20.
                              Maͤrz. S. 48.)
                           
                        
                           Morgan's neues Ruderrad, durch
                              Erfahrung bewaͤhrt.
                           Hrn. Morgan's neues Ruderrad
                              ist an einem k. Dienstschiffe „the
                                    Confiance“ angebracht worden. Dieses Schiff haͤlt mit dem
                              besten Dampfschiffe der k. Flotte, „the
                                    Columbia,“ das um die Kraft von 20 Pferden staͤrker
                              ist, gleichen Gang. Die Ersparung an Brennmaterial betraͤgt beinahe die
                              Haͤlfte. Das Ruderrad ist um die Haͤlfte schmaler, aber um 1/3
                              hoͤher. (Courier, Galignani N. 4673.)
                           
                        
                           Lieut. Rodger's Nothanker und Heber auf Schiffen.
                           Lieut. Rodger's von der k. Flotte hatte die
                              gluͤkliche Idee, den Stuͤken Gußeisen, die man auf Schiffen als
                              Ballast mitfuͤhrt, eine solche Form zu geben, daß sie, im Falle die Anker
                              verloren gehen, auf der Stelle zu einem Nothanker verwendet werden koͤnnen.
                              Angestellte Versuche zeigten, daß diese Idee treffliche Dienste leistete. Eben so
                              hat derselbe, da, jezt das Trinkwasser auf Schiffen in großen eisernen
                              Gefaͤßen im Kielraͤume gehalten und aus demselben aufgepumpt wird, zur
                              Ersparung des Pumpens einen Heber angebracht, der treffliche Dienste leistet. Die
                              Society of Arts belohnte ihn fuͤr diese
                              Mittheilungen mit der goldenen und silbernen Medaille. (Register of Arts. April. S. 267.) (Der Uebersezer dachte sich
                              oͤfters, daß das Auspumpen des Wassers aus den Schiffen bei Leken etc. sich
                              vielleicht durch einfache Hebervorrichtungen ersezen ließe. Wenn Hr. Rodger nun das Trinkwasser aus dem
                              Kielraͤume durch Heber auf das Verdek bringt, so scheint es, daß man auch das
                              wilde Wasser auf diese Weise aus dem Kielraume schaffen kann.)
                           
                        
                           Das Gewicht einer Ladung in Bothen und Fahrzeugen zu
                              bestimmen.
                           Hr. Thom. Cohoon, zu Troy,
                              New-York, ließ sich am 18. Juni 1829 ein Patent auf folgende Vorrichtung
                              ertheilen, um das Gewicht einer Ladung in Bothen und Fahrzeugen im Wasser zu
                              bestimmen. An den Seiten des Fahrzeuges sind außen senkrechte Roͤhren
                              angebracht, die an ihren beiden Enden offen sind, und mit ihren unteren Enden in das
                              Wasser tauchen. Je schwerer die Last, desto hoͤher wird das Wasser in diesen
                              Roͤhren stehen. Um nun die Hoͤhe zu bemessen, und aus dieser das
                              Gewicht der Last zu finden, sind graduirte Staͤbe senkrecht auf Schwimmern
                              aus Kork, hohlen metallnen Kugeln etc. angebracht, mittelst welchen der Wasserstand
                              in der Roͤhre gemessen wird. Die Einteilungen an den Staͤben sind nach
                              halben oder ganzen Tonnen, und wurden bei der ersten Befrachtung des Schiffes Tonne
                              fuͤr Tonne eingeschnitten. Offenbar dienen sie dann bei jeder
                              spaͤteren Befrachtung desselben Fahrzeuges wieder, so lang dasselbe dauert,
                              Franklin Journal. Register of Arts. April 1830. (Das
                              Register bemerkt, daß man sich dieser Vorrichtung
                              auch schon in England bedient hat.)
                           
                        
                           Erfindung der sogenannten Schlamm-Muͤhlen, zum
                              Reinigen der Flußbette, Haͤfen etc.
                           Die Schlamm-Muͤhlen, (Dredging-Machines), die schon so lang zum allgemeinen Wohle des
                              Landes zur Reinigung und Vertiefung der Flußbette in England allgemein angewendet
                              werden, ist eine Erfindung des sel. Hrn. Israël Pownall, der sich im J. 1712 ein Patent auf seine Erfindung geben ließ. Er
                              starb, als er eben seine erste Maschine fertig hatte, hinterließ eine zahlreiche
                              Familie, und der Patent-Termin verlies, ohne daß seine Familie irgend einen
                              Vortheil von dem Patente des Vaters ziehen konnte. Das Parliament gestattete, in
                              Erwaͤgung der Vortheile, die das Land von dieser Entdekung zog, daß seine
                              Familie vom J. 1750 an noch 14 Jahre lang diese Maschine als ihr Eigenthum
                              benuͤzen durfte. (Mechan. Mag. a. a. O.)
                           
                        
                           Hrn. Mc. Curdy's Verbesserungen an Muͤhlen und
                              Muͤhlensteinen.
                           Wir haben von diesem Patente bereits im vorigen Jahre Kunde gegeben. Das Repertory of Patent-Inventions, S. 453. gibt
                              hieruͤber folgende Notiz ohne alle Abbildung:
                           
                              „Der Beutel ist an dieser Muͤhle unter den Steinen angebracht und
                                 wird mittelst zweier Stifte bewegt, die man tic-tac nennt. Sie ragen aus einem Balken hervor, der die Achse
                                 der Steine bildet, und klopfen abwechselnd gegen eine Stange, an welcher das
                                 eine Ende des Beutels befestigt ist. Die Hauptachse also, welche die Steine in
                                 Umtrieb sezt, bewegt hier zugleich auch den Beutel. Dieß ist Eine Verbesserung,
                                 die Hr. Mc. Curdy in
                                 Anspruch nimmt.
                              
                           
                              „Hierauf beschreibt er eine Methode, die Feinheit des Mehles
                                 waͤhrend des Mahlens dadurch zu reguliren, daß er den oberen Stein in
                                 einem Stiefel laufen laͤßt. An lezterem befindet sich ein Hebel mit einer
                                 Stellschraube und Wange an seinem Ende, so daß, wenn man diese Vorrichtung
                                 dreht, der Stein nach Belieben gehoben und gesenkt werden kann. Um die Reibung
                                 zu vermindern und die Oberflaͤche der Steine zu verbessern, schlagt der
                                 Patent-Traͤger vor eine Reihe von Furchen in dieselben zu hauen,
                                 wozu er mehrere Plane in Zeichnungen mittheilt. Zum Ausbessern der Steine, und
                                 auch zur Bildung ganzer Muͤhlsteine empfiehlt er folgenden Kitt. Einem
                                 Theile franzoͤsischen Burr-stoneWir wissen nicht, was die englischen Muͤller Burrstone nennen; in keinem Woͤrterbuche finden wir
                                       Aufklaͤrung. Die franzoͤsischen Muͤhlsteine, die
                                       wir in England sahen, sind Breccia.A. d. Ue., der in kleine Stuͤke geschlagen wurde, werden fuͤnf
                                 Theile desselben Steines fein gepuͤlvert zugesezt, und mit gleich viel
                                 Alaun gesotten: diese Mischung wird dann mit Loͤffeln in die Spalten und
                                 Loͤcher der Muͤhlsteine geschuͤttet, die einer Ausbesserung
                                 beduͤrfen, oder man kann auch aus dieser Mischung ganze
                                 Muͤhlsteine in Modeln gießen. Hr. Mc. Curdy nimmt auch das Recht in Anspruch,
                                 die Muͤhlsteine senkrecht aufzustellen, sagt aber nicht wie dieß
                                 geschieht.“
                              
                           
                        
                           Walkmuͤhlen.
                           Nach, einem Parliamentsact im 7ten Regierungsjahre Eduards
                              VI. ward es verboten, Huͤte und Kappen mit Maschinen (auf Muͤhlen) zu
                              walken, „damit die Leute nicht muͤssig gehen.“ (Mech. Mag. N. 547. S. 80.)
                           
                        
                           Hrn. Dejardin's Schwimmbad.
                           Wir haben im lezten Hefte unser Bedauern geaͤußert, daß Dejardin's Schwimmbaͤder in Deutschland
                              noch nicht bekannt sind. Aus dem neuesten Mech. Mag. 3.
                              April 347 sehen wir, daß man in England so faul ist, wie in Deutschland. Ein
                              Englaͤnder, der dieses Schwimmbad an der Seine sah, empfiehlt es seinen
                              Landsleuten dringend. Wir haben dieß bereits 1 1/2 Jahre fruͤher gethan, und
                              sind wenigstens in dieser Hinsicht also den Englaͤndern voraus. Eine solche
                              Baignoire flottante et insubmersible wuͤrde
                              in der Naͤhe der Baͤder zu Ischl auf dem
                              herrlichen Wolfgangsee, zu Kreith auf dem Tegernsee den
                              gesuͤnderen Badegaͤsten ebenso nuͤzlich als den Unternehmern
                              eintraͤglich seyn. Wir verweisen daher zum dritten Mal auf die von uns
                              gegebene Beschreibung dieses Schwimmbades im Polyt.
                                 Journ. Bd. XXX. S. 227, indem wir
                              glauben, daß man im Predigen des Guten nicht so faul seyn darf, als das Publikum es
                              im Hoͤren und Anwenden desselben ist. Amerika hatte Jahre lang Dampfbothe,
                              ehe sie nach England kamen, und das feste Land von Europa (wenigstens Deutschland)
                              wuͤrde vielleicht noch keines haben, wenn nicht Freiherr v. Cotta ihm eines geschenkt haͤtte.
                           
                        
                           Mißlungene Bruͤkenbaue zu London.
                           Der Ueberschlag zur famosen Waterloo-bridge war
                              auf 500,000 Pfd. Stert, berechnet; die Erbauung derselben kostete aber 1,200,000.
                              Southwark-bridge war im Ueberschlage 360,000
                              Pfd. und kam uͤber 700,000 Pfd. Keine dieser Bruͤken hat ihren
                              Actionnaͤren noch zur Stunde einen Xr. getragen. Die Vauxhall-bridge kostete 265,000 Pfd. Sie tragt jezt, nach 20
                              Jahren, fuͤr 100 Pfd. (4200 fl.) jaͤhrlich 6 Shill. 3 Pence (3 fl. 45
                              kr.) Interessen, (Galign. N. 4707.)
                           
                        
                           Ueber Eisenbahnen in Nordamerika,
                           hat Hr. Gill im Januarhefte seines Microscop and
                                 technol. Repository VI. Bd. S.23., aus dem Franklin
                                 Journal, Hrn. Roß
                                 Winans's Betrachtungen mitgetheilt, die auch wir unseren Lesern
                              mittheilen wollen, wenn sie aus: gefuͤhrt seyn werden. Was uns in denselben
                              auffaͤllt, ist, daß er Holz als Unterlagen brauchen will. Allein, wenn auch
                              Nordamerika jezt noch mehr Eichen als Menschen hat, so scheint es uns nicht, daß
                              das, was aus Stein und Eisen seyn muß, wenn es gut seyn soll, aus Holz noch besser
                              werden kann. Sogar die Studenten in Deutschland glauben ihr Elend mit keinem
                              bildlicheren Ausdruke, als mit dem Worte: „Holzweg“ bezeichnen zu koͤnnen, und mag man sie
                              fuͤr Kinder oder
                              fuͤr Narren halten, so sprechen Kinder und Narren, wie man sagt die Wahrheit.
                              Etwas, oder gar Nichts.
                           
                        
                           Baltimore- und Ohio-Eisenbahn in N.
                              Amerika.
                           Die Laͤnge dieser Eisenbahn wird 180 engl. Meilen (45 deutsche) betragen. Nur
                              an einer einzigen Stelle kommt eine Hoͤhe vor, auf 'welcher eine stehende
                              (ziehende) Dampfmaschine nothwendig ist. Der Kostenuͤberschlag
                              belaͤuft sich auf 20,000 Dollars (Laubthaler) fuͤr die Meile. Alle
                              Bruͤken werden aus Stein gebaut. Die eine uͤber die Gwynn's Falls bildet einen Bogen von 80 Fuß Spannung.
                              Eine andere uͤber den Patapsco hat 2 Bogen von 55, und 2 von 20 Fuß Spannung.
                              Sie ist 575 Fuß lang. Der hoͤchste Durchschnitt, den man auszugraben hat, ist
                              79 Fuß; die hoͤchste Hoͤhe 57 Fuß. An einer Stelle hat man einen
                              Felsen durchgegraben. (Mech. Mag. N. 349. S. 112.)
                           
                        
                           Wohlfeile und einfache Theilungsmaschine.
                           Das Mech. Mag. theilt in N.
                              346. S.50. Beschreibung und Abbildung eines Theilungsapparates mit, den ein
                              deutscher Mechaniker an einer englischen Drehbank „(meiner Drehebank, sagt Hr. S. P. B-s., der diese Beschreibung
                                 mittheilte)“ anbrachte. Es scheint hiernach, daß diese Vorrichtung in
                              Deutschland schon fruͤher bekannt war, und nicht durch englische
                              Blaͤtter erst in Deutschland bekannt gemacht werden darf. Auch scheint diese
                              Vorrichtung nicht jener Genauigkeit faͤhig, die man allein von der
                              Reichenbach'schen Theilungsscheibe erwarten kann. Besser gar nicht, als wie der
                              Loͤwe in der Fabel theilen: und auf diese Weise ist jezt noch mancher Maßstab
                              getheilt, nach welchem ausgemessen wird.
                           
                        
                           Reynold's verbesserter
                              Sextant.
                           Bekanntlich muß bei der gegenwaͤrtigen Einrichtung der Sextanten nach jeder
                              Beobachtung abgelesen und aufgezeichnet werden. Da nun hierbei Zeit verloren geht,
                              und was noch mehr ist, die Gelegenheit die Beobachtungen bei
                              voruͤberziehenden Wolken so oft, als es nothwendig gewesen waͤre, zu
                              wiederholen, so hat Hr. Reynolds an seinen Sextanten zwei kleine Schieber mit vier Bolzen
                              angebracht, die man nach gemachter Beobachtung bloß zu stellen braucht, um durch die
                              Stellung derselben das Resultat der Beobachtung bleibend zu bezeichnen. Man kann
                              also 5 Beobachtungen nach einander machen, ehe es noͤthig wird abzulesen. Hr.
                              Reynold's erhielt
                              fuͤr diese Idee und die gute Ausfuͤhrung derselben die goldene
                              Isis-Medaille, (Register of Arts. April. S. 268)
                              (Wenn wir uns nicht tauschen, haben wir aͤhnliche Vorrichtungen bereits an
                              alteren astronomischen Instrumenten gesehen. Uebers.)
                           
                        
                           Hrn. Dr. Forbes Esqu. neues
                              Anemometer.
                           Hr. Dr. Forbes, Esqu., hat in dem Edinburgh Journal of Science, January,
                              N. 5. S. 31. ein neues Anemometer beschrieben und abgebildet, worauf wir die Physiker aufmerksam
                              machen zu muͤssen glauben Sollten diese dasselbe (woran wir indessen uns noch
                              erlauben zu zweifeln) besser finden, als die bisherigen Anemometer, welche
                              allerdings noch Vieles zu wuͤnschen uͤbrig lassen, so werden wir dann
                              auch die Techniker mit demselben bekannt machen.
                           
                        
                           Verbesserung an Luftpumpen.
                           Das Mech. Mag. liefert in N.
                              349. S. 93. Zeichnung und Abbildung einer Idee zur Verbesserung der Luftpumpen. Wir
                              finden diesen Plan viel zu zusammengesezt, als daß wir uns etwas von demselben
                              versprechen koͤnnten. Sollte er jemals ausgefuͤhrt werden, so werden
                              wir unsere Instrumentenmacher damit bekannt machen. Sollte einer derselben jezt
                              schon die bloße Idee kennen zu lernen wuͤnschen, so wollen wir ihm Zeichnung
                              und Beschreibung mittheilen.
                           
                        
                           Steinerne Roͤhren zu Wasserleitungen.
                           Joh. Tuite ließ sich (der Erste Unternehmer in diesem
                              Zweige der Industrie) im
                              J. 1734 ein Patent auf steinerne Roͤhren ertheilen; es geschah aber nichts in
                              dieser Sache, bis nicht Hr. Joh.
                                 Elwick (im J. 1743) dieses Patent-Recht an sich kaufte: das
                              Parlament verlaͤngerte den Termin auf neue 14 Jahre. Hr. Elwick wendete mehrere tausend Pfund
                              auf Verbesserung dieser Erfindung, konnte sie aber nicht zur allgemein
                              wohlthaͤtigen Ausfuͤhrung bringen. Im Jahre 1805 ließ Hr. Gg. Wright, und im J. 1810 Hr.
                              Murdoch, sich neuerdings
                              ein Patent auf steinerne Roͤhren ertheilen: es trat eine Gesellschaft
                              zusammen, die eine Menge solcher Roͤhren fuͤr die
                              Wasserleitungsgesellschaften zu London und Manchester verfertigte, allein, die
                              Roͤhren entsprachen nicht, und wurden wieder herausgenommen. (Mech. Mag. N. 346.)
                           
                        
                           Bleiroͤhren zu Wasserleitungen
                           wurden in England erst von Robert Brock, einem Capellane Heinrich's VIII. erfunden, und ein Goldschmid zu
                              London, Robert Cooper, brachte diese Erfindung in
                              Ausfuͤhrung. (Mech. Mag. N. 347. S. 80.) (So viel
                              wir wissen, hatten aber schon die Roͤmer bleierne Roͤhren bei ihren
                              Wasserleitungen.)
                           
                        
                           Pumpe zum Ueberfuͤllen des Weines aus einem Fasse in
                              das andere.
                           Da bessere Weine durch das gewoͤhnliche Umfuͤllen im Keller sehr viel
                              an ihrem Geiste und Geschmake verlieren, hat Hr. Hilton, Weinhaͤndler zu London, eine
                              Pumpe vorgerichtet, mit welcher er den Wein aus einem Fasse in das andere
                              umfuͤllt, ohne daß die aͤußere Luft mit dem Weine in Beruͤhrung
                              kommt. Er erhielt dafuͤr von der Society of Arts;
                              die große silberne Medaille. Register of Arts. April
                              1830. S. 270. (Ganz und gar dieselbe Vorrichtung hatte bereits vor 50 Jahren der
                              sel. Oberstjustiz-Hofrath von
                                 Froidvaux zu Wien in seinem Weinkeller angebracht, wie alle
                              diejenigen bezeugen koͤnnen, die den Seligen kannten, und sein Andenken in
                              gebuͤhrenden Ehren halten. Seinem Beispiele sind nach und nach mehrere
                              Weinhaͤndler in Wien gefolgt, allein es gibt deren nur noch zu viele, die die
                              besseren Weine zu ihrem und des Kaͤufers Schaden durch die
                              gewoͤhnliche Art des Umfuͤllens verderben und verwuͤsten.
                              Dummheit klebt an des Menschen Seele, wie Pech an seinem Leibe: man kriegt sie so
                              leicht nicht wieder los, wo sie uns ein Mal aufgestrichen wurde, und sie wird uns
                              beinahe die Haͤlfte unseres Lebens uͤber tuͤchtig
                              eingestrichen.)
                           
                        
                           Ueber Stirling's Filtrirapparat
                           haben wir bereits aus dem Mech.
                                 Mag. im Polyt. Journ. Bd. XXXIV. S. 209. Nachricht und Abbildung
                              gegeben. Das Repertory of Patent-Inventions
                              liefert in seinem Maͤrzhefte S. 143. das Patent
                              desselben, dd. 16. Aug. 1828, (welches wir im Jahrgange
                              1828 anzeigten) ohne alle Abbildung. Es findet denselben als einen Filtrirapparat
                              durch Aufsteigen des Wassers, in Hinsicht seiner Vorrichtungen zur Reinigung und der
                              Anwendung der Steinplatten gut; bemerkt jedoch, daß Steinplatten schon
                              fruͤher in Frankreich bei Filtrirapparaten gebraucht wurden. In Hinsicht der
                              Schlaken von Carron bemerkt es, daß, wenn hier unter Schlaken die Eisenschlaken von
                              einem Hochofen verstanden werden, das Wasser von denselben einen uͤblen
                              Geschmak bekommen wird, was auch zum Theile bei dem Sande der Fall ist: reiner
                              Kieselsand, meint es, waͤre das Beste. Auch scheint es ihm, daß der Apparat
                              dadurch verbessert werden koͤnnte, daß die Scheidewaͤnde zum
                              Herausnehmen vorgerichtet wuͤrden, damit man sie besser reinigen kann. Es
                              erinnert an andere Filtrirapparate im I. B. S. 567, III. B. S. 276, VIII. B. S. 11
                              und 190 (der gegenwaͤrtigen Series), die sich
                              auch im Polytechn. Journ. finden.
                           
                        
                           Analyse des Wassers zu Bath.
                           Hr. K. Cuff untersuchte auf Sir
                              G. Gibbes, M. Drs., Antrag das Wasser der beruͤhmten Quellen
                              zu Bath neuerdings, indem Dr. Walcker (Phil. Mag. and Annals. VI. Bd. S. 148. N. 5.) Jod, Brom, Magnesium oder Potassium in demselben
                              gefunden haben will. Er fand wohl Bittererde und Kali und Jod, aber kein Brom.
                              Indessen hat man fruͤher weder an Jod noch an Kali gedacht, so oft man auch
                              diese Quellen analysirte. Man sieht hieraus, wie viel auf die gewoͤhnlichen
                              Analysen zu halten ist. (Vergl. Phil. Mag. and Annals of
                                 Philos. Januar 1830. S. 10., wo Dr. Henderson
                              versichert, Spuren von Jod nicht bloß in warmen Quellen, sondern in allem
                              Brunnenwasser gefunden zu haben, das kochsalzsaure Soda und kochsalzsauren Kalk
                              enthalt. Die Vermuthungen des Uebersezers, die er fruͤher in diesen
                              Blaͤttern aͤußerte, sind also durch Erfahrung bestaͤtigt.)
                           
                        
                           Kuͤnstliches Anschauen des Eises mittelst
                              Schwefelsaͤure.
                           Man hat der Société industrielle zu Genf
                              vorgeschlagen, Eis auf Fluͤssen und Canaͤlen mittelst
                              Schwefelsaͤure aufthauen zu lassen. Das Journal de
                                 Geneve spricht mit Beifall von dieser Idee, findet diese Ausfuͤhrung
                              aber etwas, zu theuer. (Galignani, N. 4673.) (Gluͤck's Schlaͤger und die Dampfkessel sind
                              die besten Eisbrecher und Aufthauer, wo man die Eissage nicht brauchen kann.)
                           
                        
                           Sand ein sehr schlechter Waͤrmeleiter.
                           Sand ist ein so schlechter Waͤrmeleiter, daß, wenn er z.B. in Afrika des
                              Mittags so heiß wird, daß man die Hand nicht in demselben erleiden kann, man nur ein
                              paar Zoll tief in denselben graben darf, um ihn angenehm kuͤhl zu finden. Als
                              die Englaͤnder zu Gibraltar die schwimmenden Batterien der Spanier mit
                              gluͤhenden Kugeln zerstoͤrten (wie unsere Leser noch aus Lichtenberg's unsterblichem Liede sich erinnern werden),
                              legten sie die gluͤhenden Kugeln in hoͤlzerne Karren, die mit Sand
                              gefuͤllt waren, und fuhren sie so von dem Gluͤhofen zur Kanone, ohne
                              daß der hoͤlzerne Karren jemals Feuer fing. (Mech.
                                 Mag. N. 349.)
                           
                        
                           Wohlfeiles Kalkbrennen.
                           Hr. Wallace zu Wigton hat
                              gezeigt, daß, wo Steinkohlen theuer sind, Kalk mit Torf und Reisig auf folgende
                              Weise gebrannt werden kann. Der Kalk wird mit Reisig und Torf lagenweise
                              kegelfoͤrmig aufgeschichtet, und oben mit Thon bedekt. Der Kegel kann 15 bis
                              18 Fuß im Durchmesser halten, und bildet in der Mitte einen Trichter von 2 Fuß im
                              Durchmesser, der mit trokenem Reisig und Torf ausgefuͤllt ist. Dieser Meiler
                              wird an der Spize des Trichters angezuͤndet, brennt dann bis auf den Boden
                              durch, und brennt allen Kalk gar. Quarterly Journal of
                                 Agriculture. (Im Mechan. Mag. ist diese Notiz
                              unter der sonderbaren Aufschrift: „Kalk als
                                    Brennmaterial“ (Leine as Fuel)
                              a. a. O. vorgetragen.)
                           
                        
                           Ueber Jodsaures Kali.
                           Da Jod nun auch in den Kuͤnsten angewendet wird, so wollen wir jene Techniker,
                              welche gute Chemiker sind, auf eine Abhandlung des Hrn. Sérullas, „uͤber die Wirkung verschiedener Saͤuren auf
                                    neutrales und saures Jodsaures Kali
                                 (bi-et tri-iodate de potasse)
                                 , uͤber Chlor-Jodsaures Kali und
                                    uͤber ein neues Mittel Jodsaͤure zu bereiten“
                              in Annales de Chimie et de Physique,
                              Fevrier
                              p. 113. aufmerksam machen. Da diese Abhandlung ohnedieß
                              bald in deutschen Journalen fuͤr Chemie uͤbersezt erscheinen wird, und
                              der Raum unserer Blaͤtter uns nicht gestattet dieselbe mitzutheilen, so
                              muͤssen wir uns mit der bloßen Anzeige begnuͤgen. Eben dieß gilt auch
                              von
                           Hrn. Becquerel's Abhandlung uͤber neue chemisch
                                 elektrische Wirkungen, durch welche Verbindungen erzeugt werden, und
                                 uͤber die Anwendung auf die Krystallisation des Schwefels und anderer
                                 Substanzen ebendas. S. 131.
                           
                        
                           Ueber Arrak-Bereitung.
                           Professor Donovan sagt in
                              seiner „Domestic Economy“ im III.
                              Bd. der „Cabinet Cyclopaedia“:
                              „der Brantwein, der aus dem suͤßen Safte destillirt wird, welcher aus der
                                 Bluͤthenscheide der Kokospalme ausschwizt „(die er falsch cocoa- [kaukau!] schreibt),“ sey ganz etwas anderes, als
                                 Arrak.“ Auf Ceylon, wo der beste Arrak in der Welt aus 26 Millionen
                              Kokosnußpalmen bereitet wird, wird er immer nur aus dem aus der
                              Bluͤthenscheide dieser Palmen ausschwizenden Safte bereitet. Der Saft (die
                              Milch) in der Kokosnuß gibt nie Arrak. (Vergl. Mech. Mag.
                                 N. 347. 3. April S. 67.)
                           
                        
                           Algen als Farbenmaterial.
                           Bei Gelegenheit eines in naturhistorischer Hinsicht sehr interessanten Werkes (der
                              „Algologia adriatica del Caval. Fort.
                                    Luig.
                                 Naccari etc. 4. Bologna 1828 p. Cardinali e Frulli. 98 S.“) bemerkt der Recensent desselben in
                              der Bibliot. ital. Febr. 1830. S. 235., daß er in diesem
                              schaͤzbaren Werke mit Bedauern die Farbestoffe in den Algen
                              uͤbergangen sieht, die den Alten besser bekannt waren. Der Recensent
                              erwaͤhnt bei dieser Gelegenheit zweier Werke uͤber diesen Gegenstand,
                              die den deutschen Litteratoren, so viel wir wissen, bisher nicht bekannt geworden
                              sind; das eine ist von Prof. Rosa, das andere von Luig. Bossi.
                              Lezteres findet sich im Giornale di Fisica, Storia
                                 naturale etc., das Perlini in den Jahren
                              1794–95 zu Venedig herausgab, und das, wie leider der groͤßte Theil
                              der italiaͤnischen Litteratur, in Deutschland unbekannt geblieben ist.
                           
                        
                           Robertson's Verbesserung in
                              der Mahlerei mit Wasserfarben.
                           Hr. C. J. Robertson hat im
                              XLVII. B. der Transactions of the Society for the
                                 Encouragement of Arts (Gill's technolog. and microscop. Repository. April. S. 245.)
                              sein Verfahren beschrieben, mit Wasserfarben so auf Papier zu mahlen, daß das
                              Gemaͤhlde einem Oehlgemaͤhlde taͤuschend aͤhnlich sieht,
                              und sich eben so gut erhalten laͤßt. Er legte der Society eine Copie von Titian's Bacchus und
                              Ariadne vor. Die Gesellschaft fand die: selbe, so wie das Verfahren selbst, so
                              gelungen, daß es Hrn. Robertson die goldene Isis-Medaille zuerkannte. Hr. R.
                              erbietet sich Liebhabern schriftlich alle weitere verlangte Aufklaͤrung
                              uͤber sein Verfahren mitzutheilen. Seine Addresse ist Worton-House,
                              Isleworth. Sonderbar waͤre es, wenn man auch in der Mahlerei wieder zur alten
                              classischen Methode zuruͤkkehrte, und die weit schoͤneren und
                              haltbareren Wasserfarben wieder in ihre verdiente Wuͤrde einsezte.
                           
                        
                           Ueber das durch Furchen auf Metalle und durchscheinenden
                              Koͤrpern abwechselnd hervorgebrachte Farbenspiel,
                           welches Hr. Barton zuerst im J. 1822 entdekte, und wovon wir im Polyt. Journal alsogleich Nachricht gegeben haben, hat
                              Hr. Brewster in seinem Edinburgh Journal of Science,
                              January
                              N. 3. S. 47. einen langen Aufsaz geliefert, der dieses
                              Phaͤnomen wissenschaftlich zu erklaͤren sucht, ohne die Technik mehr
                              zu bereichern, als sie es durch Barton's schoͤne
                              Entdekung bereits geworden ist. Es war auch bei dieser Entdekung der Fall, daß
                              Ungelehrte, daß bloße Techniker („der schweinische Haufe,“ wie
                              die Burkeaner sie nennen) Dinge auf die Welt bringen, die
                              hochgelehrte Mitglieder von Akademien nicht zu erklaͤren, viel weniger zu
                              machen, oder besser und leichter zu machen im Stande sind.
                           
                        
                           Gediegen Silber aus Pasco.
                           Prof. Silliman erhielt aus
                              Pasco ein Stuͤk gediegenes Silber ohne alle Blasen oder Spruͤnge, ohne
                              alle fremde Beimischung (außer dem Salbande zu beiden Seiten), das 7 Zoll lang und 5
                              1/2 Zoll breit ist. Die Dike betraͤgt 2 1/4 – 3 Zoll. Es wiegt
                              uͤber 14 Pfd. avoir du pois, und ist an Silber
                              allein 230 Dollars werth. (Silliman
                              's Journal. Mechan. Mag. N. 544. S. 32.)
                           
                        
                           W. M. Johnson's neuer Letternguß.
                           Das Franklin-Journal liefert im VI. B. N. 4. S. 258. eine Anzeige eines neuen Apparates und
                              Verfahrens zum Letterngusse, auf welches Hr. W. M. Johnson zu New-York sich um 21.
                              August 1828 ein Patent ertheilen ließ. Die Erklaͤrung dieses Patentes fuͤllt 30
                              klein geschriebene Seiten, die mit 20 Zeichnungen begleitet sind. Wie der Hr.
                              Redacteur Th. P. Jones,
                              M. D, sagen kann; daß die Octavseite, auf welcher er
                              von dieser Erfindung spricht „eine ziemlich vollstaͤndige und klare
                                 Idee von dieser Erfindung gibt,“ sehen wir, bei Franklin's Manen!
                              nicht ein. Letterngießer werden sich unmittelbar an Hrn. Johnson wenden
                              muͤssen.
                           
                        
                           Musketen,
                           und selbst die spaͤteren Flinten der Infanterie, als
                              die erste Verbesserung der Musketen, waren urspruͤnglich, als sie bei der
                              Armee eingefuͤhrt wurden, so ungeheuer plumpe und ungeschikte Dinge, daß der
                              Soldat eine volle Viertelstunde brauchte um sie zu laden und abzufeuern. Sie wurden
                              allzeit aufgelegt, und noch Montecuculi bestand darauf,
                              jeden Musketier mit einem Gabelstoke zu versehen, auf welchem er seine Flinte
                              auflegen und so besser zielen kann. (Mech. Mag. 3.
                              April. N. 347. S. 80.) (Bei einigen oͤsterreich.
                              Graͤnzregimentern bestanden diese Gabeln noch vor 50 Jahren.)
                           
                        
                           Der Thorwaͤchter: Sicherungsmittel gegen Diebe.
                           Ein franzoͤsischer Uhrmacher zu Cadiz erfand eine kleine Vorrichtung, die, an
                              einer Thuͤre oder an einem Fenster angebracht, durch drei auf einander
                              folgende Knalle von der Starke eines Pistolenschusses den Dieb ankuͤndet, der
                              einbrechen will. Galignani. 4704. (Bei unseren
                              gegenwaͤrtigen Knallcompositionen ist es sehr leicht, an jeder Thuͤre,
                              an jedem Fenster, Kasten, Kistchen, eine hoͤchst einfache, sichere und
                              gefahrlose Vorrichtung anzubringen, die jeden Versuch zur Oeffnung von einer Hand,
                              die nicht hierzu berechtigt ist, auf der Stelle der ganzen Nachbarschaft kund thun
                              wird. Wir koͤnnen nicht begreifen, daß man bei Cassenzimmern und Cassentruhen
                              und sogenannten Secretaͤrs nicht langst schon Gebrauch hiervon machte. Wenn
                              nur die Diebe einmal wissen, daß solche Vorrichtungen jezt haͤufig angebracht
                              werden, so werden sie ihre unseligen Versuche aufgeben.)
                           
                        
                           Traurige Nachricht fuͤr die Nuͤrnberger
                              Steknadelmacher.
                           Ein junger Mann, Hr. P. Ch.
                                 Philippe, Zoͤgling der polytechnischen Schule zu Paris,
                              errichtete zu Grez bei Wavres in den Niederlanden eine Nadelfabrik, in welcher er
                              mit einer von ihm erfundenen Maschine mittelst eines Menschen, der eine Kurbel
                              dreht, in einer Minute 40, bei staͤrkerer Triebkraft 60, also in Einer Stunde
                              3600 und in Einem Tage 76,400 Nadeln aller Nummern mit der groͤßten
                              Regelmaͤßigkeit verfertigen kann. (Industriel de
                                 Bruxelles. October 1829. Bullet. d. Scienc. techn.
                                 Janvier 1830. S. 85.
                           
                        
                           Amerikanische Verbesserung an Clavieren.
                           Ein Claviermacher in N. Amerika macht die Koͤpfe der Hammer mit Blei, Zinn,
                              Zink, Eisen oder irgend einer Metallkomposition schwerer, und uͤberzieht sie
                              dann mit Leder. Sie sollen auf diese Weise einen weit volleren und schoͤneren
                              Ton geben, als die gewoͤhnlichen Hammer. (Herald.
                                 Galignani. N. 4689.)
                           
                        
                           Drs. Dowler Glossophon oder Orgel aus der sogenannten
                              Mund-Harmonika.
                           Dr. Dowler hat aus der
                              sogenannten Mundharmonika (die in England fuͤr eine neue Erfindung, Eola, gilt) eine Art von Orgel gebaut, die vier Octaven
                              umfaßt, einen sehr kleinen Raum einnimmt, und sehr angenehm toͤnt. Die Society of Arts belohnte ihn dafuͤr mit ihrer
                              großen silbernen Medaille. (Register of Arts. April. S.
                              265.) (Unsere Leser werden sich erinnern, daß, als wir vor einigen Jahren von der
                              sogenannten Mund-Harmonika Nachricht gaben, dieselbe der Aufmerksamkeit der
                              Instrumenten- und Orgelmacher empfahlen. Wir wissen nicht, daß irgend ein
                              deutscher Instrumentenmacher unseren wohlgemeinten Rath beachtete: ein englischer
                              Doctor hat indessen aus diesem Kinderspielzeuge eins Orgel gemacht, und
                              wahrscheinlich laͤßt sich noch mehr daraus machen.)
                           
                        
                           
                           Spiegel aus Stein.
                           Zu Edinsor-Inn-, Peak, Derbyshire, ist ein großer Marmorblok aus
                              schwarzem Marmor aufgestellt, der in der Nachbarschaft bricht, und so schoͤn
                              polirt ist, daß alle Welt ihn fuͤr einen Spiegel haͤlt. (Mech. Mag. N. 344. 13. Maͤrz S. 32.)
                           
                        
                           Spiegelglas in England.
                           Erst im J. 1773 sing man in England an groͤßere Spiegeltafeln zu gießen, und
                              zwar unter dem Schuze eines eigenen Parliamentsactes, welcher der Gesellschaft, die
                              sich zu dieser Fabrikation verband, ein Privilegium exclusivum auf 21 Jahre ertheilte. Die Fabrik ist seit dieser Zeit sehr in
                              Aufnahme gekommen, haͤlt aber ihre Maschinen und ihr Verfahren geheim, und
                              ihr Monopol wird vom Parliament von einer Zeit auf die andere hinaus
                              verlaͤngert. (Mechan. Magazine. N. 346.)
                           
                        
                           Sprengen des Glases mit gluͤhendem Eisen.
                           Hr. Faraday hat in seinem
                              trefflichen Werke „chemical
                                    Manipulation“ auf vier Octavseiten Anleitung zum Absprengen des
                              Glases gegeben. Eine Vorsichtsmaßregel hierbei vermissen wir jedoch, das Eisen darf
                              nicht zu heiß, nicht so stark roth seyn, daß es am bellen Tage roth scheint. Wenn
                              man es dann in diesem Zustande auf einer Glasroͤhre, die man absprengen will,
                              an der Stelle, wo dieß geschehen soll, einige Mal hin und her schiebt und einen
                              Wassertropfen dar: auf fallen laͤßt, so springt das Glas, zumal wo es ehe
                              gefeilt wurde, rein und ohne Seitensplitter ab, so daß man sich aus einer
                              Glasroͤhre so viele nette gleiche Ringe machen kann, als man will. (Silliman
                              's Americ. Journal. Mech. Mag. N. 345. S. 48.)
                           
                        
                           Aldini's Schuzkleider gegen
                              Feuer
                           wurden, nach dem Courier, in der
                              Mitte Maͤrz's unter der Aufsicht von Oberst Rowan
                              und Hrn. Mayne versucht, und
                              brauchbar befunden. (Galignani. N. 4690.)
                           
                        
                           Ueber die Fehler und Mangel bei den englischen
                              Rettungsanstalten aus Feuersgefahr
                           hat Hr. Baddeley, d. jung., im Mech. Mag. N.
                              347. 3. April S. 69. eine sehr scharfe, aber richtige, Kritik eingeruͤkt,
                              welche wir Polizeimaͤnnern zum Studium empfehlen.
                           
                        
                           Ueber Matten zum Einpaken.
                           Aus einem Patente, welches ein Hr. Samuel
                                 S. Wilson, zu Roxburg, Norfolk County, Massachusets, sich am 22.
                              August 1828 ertheilen lieb, und welches im Franklin-Journal N. 4. B. VI. S. 268. beschrieben ist, ersehen wir,
                              daß man in N. Amerika Matten zum Paken aus Manilla- und Sisal-Gras und
                              anderen Graͤsern webt, um Hanf und anderes Material zu ersparen. Wenn wir
                              auch bei uns Manilla- und Sisal-Gras nicht zu aͤhnlichen Zweken
                              verbrauchen koͤnnen, so ist doch so viel gewiß, daß wir zu unseren
                              Paktuͤchern manches Material verschwenden, das besser zu anderen Zweken
                              benuͤzt werden koͤnnte, und daß wir manche bei uns einheimische
                              Pflanze und manches Pflanzenmaterial gaͤnzlich unbenuͤzt lassen, das
                              sehr zwekmaͤßig als Material zu Matten und Paktuͤchern verwendet
                              werden koͤnnte. Wir benuͤzen diese Gelegenheit, um einige unsere Leser
                              auf diesen auf dem festen Lande von Europa zu sehr vernachlaͤssigten
                              Gegenstand aufmerksam zu machen.
                           
                        
                           Baron Wetterstedt's Composition, um Leder stark und wasserdicht zu
                              machen,
                           wird jezt auch im Repertory of
                                 Patent-Inventions, April, S. 224. mitgetheilt. Wir haben sie bereits
                              im 2ten Octoberheft XXXIV. Bd. S. 111. aus
                              dem London Journal aufgefuͤhrt, finden aber hier in
                              der zweiten Composition „Ein Pfund
                                    Schweinfett“ waͤhrend es fruͤher hieß
                              „eilf Pfund.“
                              
                           Das Repertory bemerkt, daß Baron Wetterstedt sein Patent Hrn. Henry Hunt uͤbertrug, und daß diese Composition jezt im
                              Handel unter dem Namen „Hunt's Waterproof Composition“ vorkommt. (Da
                              diese Composition nach vorstehender Berichtigung wirklicherem Zweke entspricht, so
                              steht zu erwarten, daß sie ein deutscher Gewerbsmann verfertigt und in Handel
                              bringt. An Absaz kann es nicht fehlen. A. d. R.)
                           
                        
                           Hasen- und Kaninchenleder.
                           Ein Gerber zu Paris gerbt Hasen- und Kaninchenfelle so gut, daß sie Kalb und
                              selbst Roßleder gleich kommen, und zu Stiefeln taugen. Er verfertigt auch Maroquin
                              daraus. (N. 4705. Galignani.)
                           
                        
                           Kautschuk in Blaͤttern.
                           Um Kautschuk in duͤnne Blaͤtter zu treiben, die man in der Folge nach
                              Belieben verarbeiten kann, empfiehlt Dr. Mitchell zu
                              Philadelphia in Silliman's Americ. Journal folgendes Verfahren: Man weicht eine Blase Kautschuk so
                              lang in Schwefelaͤther, bis sie vollkommen weich wird, ungefaͤhr 4 bis
                              12 Stunden lang, oder noch langer. Hierauf nimmt man sie heraus, und bindet schnell
                              an ihrem oberen Ende mittelst eines flachen Baͤndchens einen Sperrhahn an,
                              und blaͤßt sie mit dem Munde (oder besser mittelst eines Geblaͤses)
                              auf: das Zimmer, in welchem dieß geschieht, muß kalt seyn. Man kann auf diese Weise
                              Luftballons aus Kautschuk verfertigen. Auch Kautschuk in Kuchen laͤßt sich,
                              auf diese Weise eingeweicht, in Blaͤtter austreiben so fein man sie will, und
                              unter Wasser schneiden. Das wesentliche Oehl von Sassafras loͤst, nach Dr. Mitchell, Kautschuk so gut auf, wie Aether. Mech. Mag. N. 545. 20. Maͤrz S. 48.)
                           
                        
                           Dr. Gouldson's neues Mehl.
                           Dr. Gouldson zu Manchester will eine leichte Methode
                              gefunden haben, die mehligen Bestandteile aus weißen und gelben Ruͤben,
                              Pastinak, Runkelruͤben und rothen Ruͤben abzuscheiden. Er bakt aus
                              diesem Wurzelmehle Brot. Da er sich auf diese Entdekung ein Patent geben ließ, so
                              werden wir bald mehr von derselben hoͤren. (London
                                 Journal of Science. IV. Bd. N. 22. II. 8. S.
                              241.)
                           
                        
                           Getreide-Preise in England.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 36, S. 329
                              Vom Jahr: Höchster: Niedrigster:
                                 Durchschnittspreis Gerste. Weizen 1770 bis 1779. 1780–1789.
                                 1790–1799. 1800–1809. 1810–1819. 1820–1825.
                                 1806–1813. 1817–1819. 52 Shill. 8 P. 76 – 3 – 115
                                 – 11 – 122 – 8 – 66 – 6 –. 38 Shill.
                                 2. P. 41 – 9 – 60 – 5 – 72 – 1 – 43
                                 – 3 – 45 Shill. 45 – 9 P. 55 – 11 – 82
                                 – 2 – 88 – 8 – 57 – 3 – 46 – 6
                                 –48 – 2 1/4 –
                              
                                 
                                 Ein Shilling ist 36 kr. rhein., 50 kr. Conv. Ein Pence 3 kr. rhein.
                                 A. d. Ue.
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Getreide-Einfuhr und Ausfuhr und Preise in
                              England.
                           
                              
                                 Weizen.
                                 
                              
                                 Vom Jahre:
                                 Einfuhr:
                                   Ausfuhr:
                                 Mehr eingefuͤhrt.
                                 
                              
                                     1770 bis
                                    1792(beide einschließlich)
                                 3,543,013 Quarters.Ein Quarter ist genau 2,2936 Wiener Mezen, und der
                                          Wiener-Mezen haͤlt 1,9471 Wiener Kubikfuß. A. d. Ue.
                                 2,365,711
                                     977,302.
                                 
                              
                                      1800–1825.  (aus
                                    den VereinigtenStaaten N. Amerika's,und den N. Amerikan.
                                            Colonien)
                                 2,571,052   –
                                       –
                                   –
                                        –
                                   –
                                        –
                                 
                              
                                 Gerste:
                                 
                              
                                      1817–1819
                                    (uͤberall her)
                                 1,206,370   –
                                       –
                                   –
                                        –
                                   –
                                        –
                                 
                              
                                 Korn und Mehl aller
                                       Art:
                                 
                              
                                 
                                            1829
                                    (uͤberall her)
                                 2,794,432   –
                                       –
                                   –
                                        –
                                   –
                                        –
                                 
                              
                                   aus Irland
                                 2,307,817   –
                                       –
                                   –
                                        –
                                   –
                                        –
                                 
                              
                           (Globe aus Parliaments-Papieren. Galignani Messeng. 4686.)
                           
                        
                           Kaffeeverbrauch im K. der Niederlande.
                           In den Niederlanden werden jaͤhrlich 29,500,000 Pfd. Kaffee verbraucht, dieß
                              gibt 5 1/11 Pfd. auf den Kopf. (Galignani N. 4676.)
                           
                        
                           Ueber Ausfuhr von Industrieproducten und Fabrikaten.
                           Man bemißt gewoͤhnlich den bluͤhenden Zustand eines Landes nach der
                              Groͤße der Ausfuhr seiner Industrieproducte oder Fabrikate. Alderman Waithman, eines der achtbarsten Mitglieder des englischen
                              Parlamentes, der 42 Jahre lang Handel treibt, sagte am 12. Maͤrz 1830 im
                              Parlamente: „unsere Ausfuhr wird im officiellen Werthe zu 12 Millionen
                                 Pfd. Sterling angegeben; wir verlieren aber jezt daran, gegen ehemals, 15
                                 Millionen. Man kauft jezt eine Menge Dinge um 10 Shill., fuͤr welche man
                                 ehevor 36 Shill. bezahlen mußte. Daher kam's, daß wir im lezten Jahre mehr als
                                 1000 Bankerotte in der Stadt erlebten. Was ausgefuͤhrt wird, ist nicht
                                 immer GewinnDas Chronicle bemerkt dagegen: „daß
                                          man nicht leicht ein Geschaͤft treibt, bei dem man Verlust
                                          hat, und daß die Idee, eine ganze Nation in Thaͤtigkeit und
                                          doch in Noth zu sehen, gar nicht denkbar sey.“
                                       „Der Verfasser dieses Aufsazes im Chronicle muß entweder ein Stokgelehrter, oder ein
                                          Angestellter seyn, und entweder nie selbst in's Wasser gefallen
                                          seyn, oder nie einen Menschen gesehen haben, der in's Wasser
                                          gefallen ist; er wuͤrde sonst wahrgenommen haben, daß der
                                          Mensch in der Noth mehr mit den Haͤnden arbeitet, als sonst,
                                          und oft sogar so viel, daß er endlich ermattet
                                          untersinkt.“ (Galignani. N.
                                       4691.). Ich selbst habe fuͤr viele 1000 Pfund Sterling Waaren nach
                                 Buenos-Ayres geschikt, und 50 p.C. daran rein verloren. Und so geht es
                                 mehreren, die solchen Verlust nicht ertragen koͤnnen. Ich stehe hier auf
                                 besseren Fuͤßen, als viele andere Mitglieder im Parlamente: ich wurde von
                                 12,000 freien Leuten gewaͤhlt, ohne daß meine Wahl mich einen Heller
                                 kostete; ich glaube also das Recht zu haben, die Sachen darzustellen, wie sie
                                 sind. Ich war der Erste, der im J. 1795 eine Petition gegen den
                                 franzoͤsischen Krieg im Parliamente uͤberreichte. Was war das
                                 Resultat dieses Krieges? Wir haben die Bourbons wieder auf den
                                 franzoͤsischen Thron erhoben, und sie sind so eigensinnig, keinen Faden.
                                 Baumwollenwaare von uns zu kaufen.“ (Lautes Gelaͤchter.) (Galignani Messeng. N. 4686.)
                           
                        
                           
                           Verfall der Handelsschifffahrt in England durch das
                              Huskisson'sche System.
                           Hr. Robinson zeigte im
                              Parlamente aus amtlichen Urkunden, daß
                           
                              
                                 im
                                 Jahr
                                 1826
                                 gebaut
                                 wurden
                                 1719
                                 Schiffe
                                 von
                                 207,088
                                 Tonnengehalt.
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1827
                                    –
                                    –
                                 1440
                                    –
                                 –
                                 163,946
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1828
                                    –
                                    –
                                 1185
                                    –
                                 –
                                 128,752
                                     –
                                 
                              
                                 –
                                   –
                                 1829
                                    –
                                    –
                                 1075
                                    –
                                 –
                                 110,681
                                     –
                                 
                              
                           Hieraus erhellt nun vor den Augen der ganzen sehenden Welt, daß die
                              Handelsschifffahrt in England seit 4 Jahren nun mehr als ein Drittel abgenommen
                              hat.
                           Hr. Robinson zeigt dieß noch
                              deutlicher durch amtliche Urkunden in Bezug auf den Handel im baltischen Meere.
                           Im Jahr 1829 liefen aus dem baltischen Meere in England ein:
                           Auslaͤndische Schiffe:
                           1946 mit 293/402 Tonnen und 14,573 Mann.
                           
                              Inlaͤndische (englische) Schiffe:
                              
                           1164 mit 187,852 Tonnen und 8554 Mann.
                           Im Jahr 1829 liefen in das baltische Meer aus England aus:
                           Auslaͤndische Schiffe:
                           1842 mit 267,579 Tonnen und 13,452 Mann.
                           Inlaͤndische Schiffe:
                           1023 mit 139,402 Tonnen und 7650 Mann.
                           Hieraus erhellen eben so deutlich die Nachtheile des Systemes des Hrn. Huskisson.
                           Was sagte nun der gegenwaͤrtige Herr Finanzminister, Herries, gegen diese Thatsachen? Er legte
                              Papiere vor, aus welchen sich ergeben soll, daß
                           
                              
                                 im Jahr
                                 1828
                                 einliefen
                                 13,436
                                 Schiffe
                                 mit
                                 2,094,357
                                 Tonnen
                                 und
                                 119,141
                                 Mann.
                                 
                              
                                 Im Jahr
                                 1829
                                 einliefen
                                 13,659
                                    –
                                 –
                                 2,184,535
                                    –
                                 –
                                 122,185
                                 Mann.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Also mehr
                                      223
                                    –
                                 –
                                      90,178
                                    –
                                 –
                                     3,044
                                 Mann.
                                 
                              
                                 Im Jahr
                                 1828
                                 ausliefen
                                 12,248
                                    –
                                 –
                                 2,006,397
                                    –
                                 –
                                 119,143
                                 Mann.
                                 
                              
                                 Im Jahr
                                 1829
                                 ausliefen
                                 12,636
                                    –
                                 –
                                 2,063,179
                                    –
                                 –
                                 119,262
                                 Mann.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Also mehr
                                      388
                                    –
                                 –
                                      56,782
                                    –
                                 –
                                        119
                                 Mann.
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 36, S. 331
                              
                           In den Jahren 1822, 1823, 1824, 1825,
                              1826, 1827, 1828, 1829 In den Jahren 1822, 1823, 1824, 1825 In den Jahren 1826, 27,
                              28, 29 liefen ein 11,894 Schiffe mit 1,836,225 Tonnen und 110,734 Mann. liefen ein
                              13,175 Schiffe mit 2,079,105 Tonnen und 107,775 Mann. also mehr 1,281 Schiffe mit
                              242,822 Tonnen und 7,041.Wenn dieß nicht Durchschnitt ist, so stimmt es
                                    nicht mit den obigen Angaben; und wenn es Durchschnitt ist, so liefen in den Jahren 1826 und 27 mehr Schiffe
                                    ein, als in den Jahren 1828–29.A. d. Ue. liefen aus 10,172 Schiffe mit 1,634,327 Tonnen und 101,034 Mann. liefen aus
                              11,802 Schiffe mit 1,923,671 Tonnen und 113,399 Mann. Mehr 1,630 Schiffe mit 389,344
                              Tonnen und 12,915 Mann.
                           
                           Er gibt in den lezten 4 Jahren die Ueberzahl der englischen eingelaufenen Schiffe uͤber die auslaͤndischen zu 464 mit
                              5000 Tonnen und 530 Mann, und der ausgelaufenen zu 820
                              mit 30,000 Tonnen und 2,300 Mann an.
                           Hr. Robinson bemerkte gegen
                              diese ministeriellen Angaben (welchen ein Mensch, der nur einigen Verstand hat, nach
                              dem, was die Minister und Parliamente sich erlauben, gewiß nie einigen Glauben
                              schenken wird), daß der Hr. Minister hier die auslaͤndischen und die
                              englischen Schiffe zusammennimmt, was man sich nie erlauben darf, wenn es sich um
                              die Darstellung der Zunahme oder Abnahme der Schifffahrt eines einzelnen Volkes
                              handelt.
                           Wuͤrde der Hr. Minister etwas an den Angaben des Hrn. Robinson uͤber die baltische Schifffahrt
                              zu bemerken gehabt haben, so hatte er es sicher nicht unterlassen; er
                              begnuͤgte sich bloß ein finanziell sein sollendes Potpourri zusammen,
                              zuruͤhren, ohne auf die Bestandtheile und Verhaͤltnisse desselben
                              irgend eine Ruͤcksicht zu nehmen.
                           Der deutsche Leser kann mit Freude und mit Stolz sehen, wie der baltische Handel
                              durch die groben Fehler, die Huskisson beging, den Englaͤndern schon beinahe
                              bis zur Haͤlfte entrissen ist. Wenn England bei seinem jezigen verkehrten
                              Systeme beharrt (was bei der Infallibilitaͤt seiner Minister nicht anders zu
                              erwarten ist), so werden wir seine Schiffe bald aus unseren Hafen verschwinden
                              sehen, und an unseren Guͤter auch noch die Fracht gewinnen. Man muß ja nicht
                              glauben, daß die preußischen Schriftsteller, welche zudem noch Staatsdiener sind,
                              daruͤber schreiben, das Huskisson'sche System, das sie loben und preisen, im
                              Ernste loben, d.h. an und fuͤr sich gut heißen. Allerdings hat Preußen,
                              Rußland, Schweden, Daͤnemark durch Huskisson's Fehler unendlich gewonnen, und
                              kann daher mit allem Rechte dem Huskisson'schen Systeme Lobreden halten lassen; wir
                              sind aber uͤberzeugt, daß, wenn Preußen's Seemacht in der Ostsee, in
                              Verbindung mit jener der Hanseestaͤdte, das geworden seyn wird, was seine
                              Landmacht auf dem festen Lande von Europa bereits ist, (und dieß kann es bei der
                              Weisheit der Maͤnner Friedrichs und den Thorheiten anderer in 50 Jahren
                              laͤngstens werden), sein kuͤnftiger Finanzminister nie jene
                              Boͤke schießen wird, die Huskisson geschossen hat, selbst wenn er ein
                              groͤßerer Jagdliebhaber waͤre, als dieser edle Herr.
                           
                        
                           Litteratur.
                           
                              a)
                                 Franzoͤsische.
                              
                                 Études d'architecture civile etc. parMandar. Nouv.
                                       édit. Fol. Paris 1829 ch.
                                       Carilian-Goeury. 54 Francs.
                                    
                                 Manuel de la metallurgie de fer. Par C. J. B.
                                    Karsten,“ traduit par F. J.
                                    Culman. 2 edit. 8. Metz. 1829 ch. Me
                                       Thiel.
                                 Annales agricoles de Roville. Par C. J. A. M. deDombasle. 2 edit. 8. Paris. 1829 ch. Mad.
                                    Huzard.
                                 Complément de la nouvelle théorie
                                       mathématique des machines á vapour. Par HoenéWronski. 4. Paris. 1829 ch. Didot
                                       âiné. 4 feuille.
                                    
                                 Élémens pratiques de l'exploitation;
                                       contenant tout ce qui est relatif á l'art d'explorer la surface
                                       des terrains, d'y faire des travaux de recherches et d'y établir
                                       les exploitations réglées; en description des moyens
                                       employés pour l'extraction et le transport souterrain des
                                       minerais et des combustibles; les diverses méthodes de boiser,
                                       murailler, aérer et assécher les mines; les secours
                                       à donner aux noyès, asphyxiès et brúles, des
                                       notions snr l'administration, la comptabilité etc. par C. P.Berard, ing, en
                                       chef aux mines d'Alais. 8. Paris. 1829
                                    ch. Levrault. 584 S. und 32 Taf. 12
                                    Franken.
                                 L'Agriculteur manufacturier; journal des sciences
                                       mécaniques, physiques et chimiques appliquées á
                                       l'agriculture: tels sont: les suereries de betteraves, amidonneries,
                                       féculeries, brasseries, distilleries, la mounerie etc. parDubraunfaut. (Von diesem neuen Journale
                                    erscheint monatlich Heft bei Bachelier zu Paris. Preis fuͤr das
                                    Ausland 35 Franken.
                                 
                              
                           
                              b) Italiaͤnische.
                              
                                 Indicatore lombardo, ossia Raccolta periodica di
                                       scelti articoli tolti dai piu accreditati giornali italiani, tedeschi
                                       ec. intorno alle Scienzeveche, alla letteratura, alle arti d'industria,
                                       all'agricoltura etc. 8. Milano 1829 p. gli editori dell' Indicatore lombardo. (Der
                                    Jahrgang zu 24 lire ital.)
                                 Quadro della storia letteraria di Armenia, estesa da
                                       Mons. PlacidoMinias Somal, Arcivescovo di Siunia etc.
                                    8. Venezia. 1829. tipogr.
                                       armena di S. Lazaro. 240 S. (Ist wegen der Litteratur der
                                    Mathematik dieses so wenig bekannten und so Volkes
                                    merkwuͤrdig.)
                                 Atti dell I. R, Accademia economico agraria dei
                                       Georgofili di Firenze. T. VI. 8. Firenze 1828. 419 S.,
                                    (Enthaͤlt viele wichtige Aufsaͤze.)
                                 Statistica agraria della Val-di-Chiana.
                                       Di Gius. Giuli, Prof. di Siena. 4. Pisa. 1828. p. 11. Capurro. T. 1. p. 271. Lire 5, 10. (Ein vortreffliches Werk des beruͤhmten
                                    Verfassers des Corso
                                    d'i Chimica economica.)
                                 
                              
                           
                        
                           Ruͤge.
                           Wir haben im Januarhefte 1829. S.80. und zeither oͤfters wiederholt
                              erklaͤrt, daß wir fortan jeden litterarischen Diebstahl an unsern
                              Blaͤttern, d.h. jedes Plagiat zuͤchtigen,
                              und die litterarischen Diebe bei den Ohren vor unserem redlichen deutschen Publikum
                              annageln werden.
                           Es thut uns leid, daß es dießmal den Redacteur des Blattes eines Hauses trifft, das
                              nicht bloß ganz Deutschland dankbar ehrt, sondern das sich selbst einen
                              europaͤischen Ruhm erworben hat, wir meinen das Haus des Hochseel. Vaters Bertuch und seines edlen Sohnes, des Hrn. Drs. v. Froriep. Dem
                              Schatten, den Diis Manibus des unsterblichen
                              Bertuch, dem nicht bloß sein Vaterland, sondern ganz Deutschland ewigen Dank
                              schuldig ist fuͤr das Licht, das er uͤber dasselbe verbreitete, und
                              fuͤr die Opfer, die er ihm brachte; den großen Verdiensten seines
                              geistreichen Sohnes, des Hrn. Ritters v.
                                 Froriep, der dem hohen Beispiele seines hochehrwuͤrdigen
                              Vaters so ruͤhmlich nacheifert, sind wir es bei der innigen Verehrung und
                              Hochachtung, die wir fuͤr sie fuͤhlen, schuldig, die Mißgriffe zu
                              ruͤgen, die sich ein in ihren Diensten stehender Redacteur erlaubt: denn wir
                              sind uͤberzeugt daß der Sohn von denselben Gefuͤhlen des gerechten
                              Unwillens gegen alle Plagiatorren erfuͤllt ist, die den Vater bis an sein
                              Grab belebten; daß er seinen Redacteur zurechtweisen und nicht zugeben wird, daß
                              dieser der Ehre uneingedenk lebe, die ihm geworden ist, dem Hause Bertuch – Froriep dienen zu koͤnnen: eine
                              Ehre, die er durch Plagiate und ahndenswerthe Nachlaͤssigkeit zu befleken
                              sich nicht entbloͤdet.
                           So hat dieser Redacteur des Handwerkers und Kuͤnstlers
                              N. 91. S. 47. ein Artikel „uͤber ein Ersazmittel der Eichenrinde fuͤr
                                    die Webereien buchstaͤblich aus unserem Polyt. Journale Bd. XXXIII. S. 463. genommen, ohne die
                                 Quelle anzufuͤhren. Er schrieb darunter: „Journal der Pharmazie“ gerade als ob
                                 Er der Uebersezer gewesen waͤre. Der Artikel „Saͤgeblaͤtter zu
                                       haͤrten“ (ebendas. S. 48.) ist buchstaͤblich aus unserem Journale Bd. XXXIV. S. 235., so wie jener
                                 „uͤber Bearbeitung des
                                       Hornes“ (ebendas. S. 48.) aus unserem Journale XXXIV. Bd. S. 234. buchstaͤblich abgeschrieben ist. –
                              
                           N. 95. S. 112. die „Verbesserung an Lettern“ ist buchstaͤblich aus
                              unserem Journale Bd. XXXV. S. 71.
                              –
                           N. 96. S. 127. „Heilmann's Stikstuhl“ buchstaͤblich aus unserem
                              Journale Bd. XXXIV. S. 441. Eben so
                              „Blumen aus Wachs“
                              N. 96. S. 128. aus unserem Journale Bd. XXXIV. S. 442. –
                           Der Redacteur hat unter diesen Plagiaten immer die Originale in den fremden Sprachen
                              angefuͤhrt, vermuthlich, damit man glauben soll, er habe sie selbst
                              uͤbersezt, waͤhrend er sie bloß aus unserem Journale
                              buchstaͤblich ausschrieb. –
                           Bei einem fuͤr Kattundrukereien nicht unwichtigen Artikel N. 96. S. 128., der Original
                              ist, und dem Redacteur des Polytechnischen Journales
                              angehoͤrt, ist das Polyt. Journal, wo er Bd. XXXIV. S. 311. vorkommt, mit keiner Sylbe
                              angefuͤhrt. –
                           Fuͤr dieses Auspluͤndern haben wir von diesem saubern Hrn. Redacteur
                              noch den Dank, daß er, wo er uns citirt, uns wie man sagt, Ein's veretzt. So sagt er
                              z.B. N. 97. S. 156. bei Gelegenheit von „Losanna's Kutsche“
                              „wir entlehnen aus dem Dingl. Polyt. Journ.
                                 folgende, leider nicht ganz befriedigende, Beschreibung der Losanna'schen Kutsche.“
                              Allein, wir haben unsere Leser selbst auf die Mangelhaftigkeit dieser Notiz, die wir
                              nicht anders geben konnten als unser Original, Ferussac's
                                 Bulletin, sie lieferte, aufmerksam gemacht. – Der Fehler des
                              Originales wird auf eine vornehme Weise auf den Copisten geworfen. –
                           Wir bitten das hochachtbare Haus Bertuch – Froxiep,
                              waͤhrend wir uns erlaubten, seinen Redacteur zu coramisiren, die Huldigung
                              unserer Verehrung zu genehmigen.
                           ––––––––
                           Muͤnchen, den 21. April 1830.
                           
                        
                           Das General-Comité
                              des landwirtschaftlichen Vereins in Bayern an die Redaction des polytechnischen
                              Journales in Augsburg.
                           In dem ersten Maͤrzheft des polytechnischen Journales heurigen Jahres ist
                              einer Ruͤge eines bei der dasigen Redaction
                                 angestellten
                              Die Redaction des Polyt. Journales hat keine
                                    Uebersezer angestellt. Einige derselben erhalten ihr Honorar, andere
                                    arbeiten ohne Honorar mit.
                              Uebersezers Raum gegeben worden, woruͤber das
                              General-ComitéDas Polyt. Journal hat es nicht mit dem verehrt,
                                    landwirtschaftlichen Vereine, oder gar mit
                                    dem General-Comité desselben zu thun, vor welchen beiden es
                                    alle Hochachtung hegt, sondern lediglich mit dem Redacteur des Wochenblattes des
                                       landwirthschaftl. Vereins. des landwirtschaftlichen Vereins in Bayern um so mehr sein Befremden hiemit
                              aͤußern muß, da erwaͤhnte Ruͤge in einem sehr groben Style
                              gefaßt und mit sehr grellen Vorwuͤrfen von Plagiat und literarischem
                              Diebstahle ausgeruͤstet istMan waͤre also sehr grob, wenn man die reine Wahrheit spricht? Wir von
                                    unserer Seite halten es fuͤr hoͤchst grob und impertinent,
                                    wenn man Jemanden, sey es auch in den feinsten und geschliffensten Worten,
                                    die Wahrheit vorenthaͤlt. Wahrheit ist des Menschen hoͤchstes
                                    Gut und heiligstes Recht: man ist sie dem Fuͤrsten wie dem Bettler
                                    schuldig: sie zu entstellen oder zuruͤkzuhalten ist die
                                    hoͤchste Grobheit, die hoͤchste Verachtung, die man Jemanden
                                    erweisen kann. Wenn wir von Plagiat, von litterarischem Diebstahle sprachen, so sprachen
                                    wir nur die reinste Wahrheit *) und haben eben dadurch dem Redacteur und dem
                                    Publikum unsere Achtung bezeugt.*) Wer aus andern, ohne sie zu nennen, woͤrtlich abschreibt, heißt ein
                                    gelehrter Dieb (Plagarius). Eine feinere Art gelehrter Diebe sind die
                                    Compilatoren, welche entweder anderer Schriften sammeln, oder aus
                                    auslaͤndischen Schriften, ohne sie zu nennen, Stellen
                                    uͤbersezen. Zu dieser Art gelehrter Diebe gehoͤren manche
                                    heilige Kirchenvaͤter, z.B. Cyprian (aus
                                    Minutus Felix), zu jener viele Geistliche zu
                                    Karls des Großen Zeiten, welche die
                                    Kirchenvaͤter ausgeschrieben haben. „Vergl. Th.
                                       Crenii
                                       de furibus litterariis. Diss. ed. 3. Lugd. Bat. 1726. 8. Joh. Conr.
                                       Schwarzii
                                       diss. de plagio litt. ed. 2. Lips. 1706. 8. Jac.
                                       Thomasii
                                       diss. de plagio litt. 4. Lips. 1673. Ejusdem
                                       Accessiones. 4. Jen. 1679.“ S. G. Wald.
                                    Versuch einer Einleitung in die Geschichte der Kenntnisse, Wissenschaften
                                    und schoͤnen Kuͤnste. 8. Halle. 1784. S. 361.. Das Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins stellt theils einen
                              Sprechsaal fuͤr saͤmmtliche Vereins-Mitglieder uͤber
                              landwirthschaftliche Gegenstaͤnde, gemachte Versuche und Erfahrungen, theils
                              eine Sammlung der Standpunkte dar, auf welchen die verschiedenen Zweige der
                              Landwirthschaft nach den Verbesserungen und Entdekungen in anderen Laͤndern
                              sich befinden. In lezterer Beziehung werden nun aus fremden Zeitschriften
                              Aufsaͤze entnommen, und wie die Wochenblaͤtter ausweisen, diese
                              Zeitschriften mit den Verfassern der Artikel auch angezeigt. Ist solches irgendwo
                              unterlassen worden, so kann es nur einem Versehen groͤßtentheils in der
                              Drukerei, welche die Korrektur zugleich uͤber sich hat, zugeschrieben
                              werdenIrgendwo unterlassen worden! –
                                    „Versehen der Drukerei! In
                                       jeder Drukerei wird Sezer und Druker nach dem Bogen bezahlt; der Sezer
                                       laͤßt also nicht leicht etwas weg, wofuͤr er bezahlt wird.
                                       Und sollte die Drukerei des Wochenblattes des
                                          landwirthschaftl. Vereins zehn Jahre lang an einem
                                       Zustande des Versehens laboriren? Sollte nach der Ansicht unserer
                                       mystischen Philosophen, die Moͤglichkeit des Versehens sich sogar
                                       auf den Drukerkasten, und nicht bloß auf den schwangeren Uterus allein
                                       erstreken? Allerdings ist waͤhrend dieser zehn Jahre dann ein
                                       ganzes Baͤndchen in dieser Drukerei zur Welt gekommen, das
                                       buchstaͤblich dem Polytechnischen Journale gleich sieht
                                    .
                           
                           Die Herausgabe des Wochenblattes des landwirtschaftlichen Vereins ist
                              uͤbrigens keine Geld einbringende Privat-Speculation. Die Redaction
                              wird seit 10 Jahren unaufhoͤrlich mit aller Muͤhe und Zeitaufwand von
                              Herrn Staatsrath von Hazzi
                              gratis besorgt, sohin das uneigennuͤzigste Opfer
                              auf den Altar des Vaterlandes gebrachtAuch das Polytechnische Journal ist keine geldeinbringende Privatspeculation,
                                    es ist eine Spende, die der edle Freiherr von Cotta der arbeitenden Classe darbringt, und in dieser Spende wird
                                    er von den geringen Kraͤften einiger seiner Verehrer und Freunde
                                    unterstuͤzt. Es ist zwar kein „Opfer auf dem Altar des
                                       Vaterlandes,“ denn es werden in ganz Bayern vielleicht
                                    zusammen nicht so viele Exemplare abgesezt, als einzelne nordische
                                    Buchhandlungen davon debitiren; es ist aber eine kleine Spende in den
                                    Opferstok, den man bei Altaͤren gewoͤhnlich angebracht findet.
                                    – Das Polytechnische Journal zahlt der Staatskasse jaͤhrlich
                                    fuͤr Correspondenz und Journalliteratur eine nicht unbedeutende Summe
                                    Geldes, eben so die Steuern und Abgaben aller Art fuͤr Salz, Mehl,
                                    Fleisch, Bier etc., welche die Arbeiter bezahlen, die mit der Verfertigung
                                    des Papieres, dem Saze und Druke des Textes, mit dem Stiche und Druke der
                                    Kupfertafeln, dem Heften und anderen Arbeiten bei dem Journale
                                    beschaͤftigt sind.. Bei der Revision laͤßt sich, besonders da Herr Staatsrath v. Hazzi wegen Geschaͤften
                              auf seinen Guͤtern oͤfter abwesend ist, nicht immer wahrnehmen, woher
                              jeder Artikel stammt, ob er eingeschikt oder aus einer andern Zeitschrift entlehnt,
                              oder von den eigenen Uebersezern beim landwirthschaftlichen Verein verfaßt wurde. So
                              mag es dann kommen, daß bei einzelnen Aufsaͤzen der Beisaz vergessen wurde,
                              uͤbersezt in Dingler's polytechnischem
                                 Journale
                              Wenn man beide obige auf einander folgende Saze mit einander vergleicht, so
                                    ergibt sich, daß Hr. Staatsrath von Hazzi einmal Redacteur des Wochenblattes
                                    ist, und daß er's dann „wegen Geschaͤften auf seinen
                                       Guͤtern“ wieder nicht ist. So sonderbar, und beinahe
                                    jesuitisch, dieses gleichzeitige Seyn und Nichtseyn ist, so freut es uns,
                                    hier zu sehen, daß unsere Vermuthung begruͤndet war, und Hr.
                                    Staatsrath von Hazzi
                                    nicht der Redacteur des Wochenblattes ist, der
                                    litterarischen Diebstahl treibt. Daß lezterer indessen durch die Allmacht
                                    der Versehungskraft des Drukerkastens allein veruͤbt worden seyn
                                    soll, will uns durchaus nicht einleuchten, außer es stekte vielleicht ein
                                    großer oder ein kleiner Jesuit unter oder in diesem Drukerkasten. Es war
                                    naͤmlich von jeher Erbsuͤnde der Jesuiten, aus anderen Werken
                                    auszuschreiben, ohne sie anzufuͤhren.
                           Das General-Comité des landwirtschaftlichen Vereins hatte geglaubt,
                              wenn eine Beschwerde dieser Art bestaͤnde, solche auf freundschaftlichem Wege
                              dem General-Comité von der Redaction des polytechnischen Journales
                              mitzutheilen waͤre, welches aber nie geschehen istDas hochachtbare Comité wird uns erlauben zu bemerken, daß dieß an ein
                                    nahmhaft zu machendes Mitglied des General-Comité des landwirtschaftlichen Vereins, so
                                    wie in unseren Blaͤttern mehr denn zehn Mal, und zwar
                                    oͤffentlich geschehen ist *) – Jedem Redacteur, oder wie wir
                                    jezt lernen sollen, jedem Drukerkasten
                                    „auf freundschaftlichem Wege schreiben:“
                                    „Herr Bruder, ich bitte Sie, bestehlen Sie mich nicht
                                       litterarisch,“ ist doch, nach dem was wir bereits
                                    oͤffentlich erklaͤrten, eine zu grelle Zumuthung.*) Wir haben im ersten Januarhefte 1829. S. 80. unseres Polytechn. Journ.
                                    oͤffentlich erklaͤrt: Wenn wir unseren Lesern die Nahmen aller
                                    derjenigen literarischen Restaurateurs, die seit 9 Jahren aus unserer
                                    Kuͤche gestohlenen Geruͤchte aufwaͤrmten, zugleich mit
                                    den Kuͤchenzetteln derselben aufzahlen wollten, wir wuͤrden
                                    mehr als einen Band fuͤllen, und es wuͤrden Nahmen und
                                    Zeitschriften unter diesen vorkommen, die es uns schmerzlich seyn
                                    wuͤrde zu nennen. Wenn man aber fortfaͤhrt, uns, wie bisher,
                                    zu bestehlen, so werden wir endlich, wie der Kiaja die schlechten
                                    Baͤker, so die litterarischen Diebe bei den Ohren vor unserem
                                    redlichen deutschen Publikum annageln. „Wir fragen die ganze Welt:
                                       ob es nach einer eben so schonend als deutlich oͤffentlich
                                       ausgesprochenen Warnung noch einer Epistola
                                          familiaris an die Redacteurs
                                          volants bedarf?“
                                    . Das General-Comité kann daher auch nicht glauben, daß der Herr
                              Eigentuͤmer und der Herr Redacteur dieses Journales bei den vielen
                              Verdiensten und hohen Ruf desselben auf solche kleine Versehen der Anzeige der
                              Uebersezung eine so große Wichtigkeit legen sollten, und zwar um so weniger, als bei
                              bloßen Uebersezungen das Eigenthumsrecht nicht wie bei Originalaufsaͤzen in
                              Anspruch genommen werden kannBei aller Hochachtung, die wir fuͤr den landwirthschaftlichen Verein
                                    und fuͤr sein General-Comité hegen, wird uns derselbe
                                    erlauben, daß wir dem von ihm hier erlassenen Ausspruche auf das
                                    feierlichste widersprechen. Uebersezung bleibt so gut als Uebersezung,
                                    Eigenthum des Uebersezers, als eine Copie eines
                                    Original-Gemaͤldes Eigenthum des Copisten bleibt. – Der
                                    Uebersezer mußte erstens das Original sich verschaffen; eine Auslage, die
                                    derjenige sich erspart/ der die Uebersezung des ersten Uebersezers in einer
                                    Zeitschrift woͤrtlich in sein Blatt einruͤkt. Zweitens der
                                    Uebersezer mußte auf seine Uebersezung, wir wollen nicht sagen Muͤhe,
                                    sondern das hoͤchste Capital wenden, was der Mensch besizt, seine
                                    Zeit. – Das Recht aus einer in einer fremden Sprache geschriebenen
                                    Zeitschrift einen Aufsaz zu uͤbersezen, hat allerdings jeder: aber
                                    Niemand auf Erden hat das Recht, eine bereits vorhandene Uebersezung dieses
                                    Aufsazes buchstaͤblich in seinen Blaͤttern abdruken zu lassen,
                                    ohne das Blatt zu nennen, aus welchem er dieselbe entlehnte. Wenn ferner das
                                    verehrliche General-Comité die aus unserm Polytechnischen
                                    Journale in das Wochenblatt des landwirtschaftlichen Vereins
                                    uͤbertragenen Artikel mit den engl., franzoͤs.,
                                    italiaͤn. Original-Aufsaͤzen vergleichen will, wird es
                                    finden, daß unsere Uebersezungen nicht immer bloße Uebersezungen, sondern
                                    Umarbeitungen des angefuͤhrten Original-Aufsazes waren, worauf
                                    unsere Mitarbeiter ein um so mehr unbestreitbares Recht haben. – und das Recht, solche Aufsaͤze aus fremden Journalen zu
                              uͤbersezen Jedem frei steht. Aus dem Wochenblatte des landwirtschaftlichen
                              Vereins kommen in andern Zeitschriften eine Menge Artikel vor, wo auch nicht immer
                              bemerkt ist, woher sie entlehnt wurdenEine boͤse Maxime, nach welcher man andere bestehlen duͤrfte,
                                    weil man selbst bestohlen wurde. –. Noch nie wurde dießfalls eine Ruͤge vorgekehrt. Das Wochenblatt hat
                              den einzigen Zwek gemeinnuͤzig zu wirken, gleichviel auf welchem Wege dieß
                              auch geschehen magEben diesen Zwek hat das Polytechnische Journal *).*) Wir freuen uns, wenn andere Journale dasjenige, was wir in dem unsrigen
                                    dem Publikum mittheilen, aufzunehmen belieben, dabei aber die Quelle, aus
                                    welcher sie schoͤpften, angeben. (Polyt. Journ. Jan. 1829. S.
                                    80.).
                           Das General-Comité ersucht nun die Redaction des polytechnischen
                              Journales diese Erklaͤrung in das naͤchste Heft des gedachten
                              Journales einzuruͤkenIndem wir dem Wunsche des verehrlichen General-Comite's hiemit
                                    entsprechen, erklaͤren wir wiederholt, daß wir es lediglich mit dem
                                    wirklichen nicht auf seinen Guͤtern abwesenden Redacteur des
                                    Wochenblattes des landwirthschaftlichen Vereins zu thun haben, und bitten
                                    den achtbaren Verein sowohl, als das verehrliche
                                    General-Comité, unsere ausgezeichnete Hochachtung zu
                                    genehmigen.Augsburg den 30. April 1820.Die Redaction des Polytechnischen Journales und falls wieder ein solches Versehen vor sich gehen sollte, dieses
                              freundschaftlich hierorts bemerkbar zu machen, wo dann nicht gesaͤumt wird,
                              das Noͤthige nachtraͤglich zu berichtigen.
                           Mit besonderer Hochachtung!
                           Ludwig Graf von
                                 Arco.
                           Sckell.