| Titel: | Verfahren, Kupfer mir Platinna zu platiren, worauf die HHrn. Michaud Labonte und Joh. Dupuis sich am 24. Jänner 1818. zu Paris ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LXXVIII., S. 376 | 
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                        LXXVIII.
                        Verfahren, Kupfer mir Platinna zu platiren,
                           worauf die HHrn. Michaud
                              Labonte und Joh.
                              Dupuis sich am 24. Jaͤnner
                              1818. zu Paris ein Patent
                           ertheilen ließen.
                        Aus der Description des Brevets par Mr. Christian. T.
                              XV. S. 216.Das Repertory of
                                       Patent-Inventions, April, 1830. S. 247. theilt
                                 dieses Patent, ohne Angabe des Bandes und der Seite der Description (die es uͤbrigens
                                 anfuͤhrt) mit, und macht aus Hrn. Dupuis einen Hrn. Depuis. Ob Depuis 1818 dieses Verfahren
                                 in Bayern so wenig bekannt war, als in England, wird uns einer der
                                 groͤßten Meister in der Kunst schoͤn und haltbar zu platiren, Hr.
                                 Strobelberger zu
                                 Muͤnchen, am besten lehren koͤnnen.A. d. Ue.
                           
                        Labonte und Dupuis, Kupfer mit Platinna zu platiren.
                        
                     
                        
                           Composition, die ich Catasmassion (!) nenne, zur Bereitung der sogenannten
                              Doubluͤre.
                           Man nimmt 123 Gramm Feinsilber, und loͤst es in 490 Gramm
                              Salpetersaͤure von 48° in einem Kolben im Sandbade vollkommen auf.
                           Man pulvert hierauf 490 Gramm weißen Weinstein und eben so viel Kochsalz, mengt beide
                              in einer porzellanenen Kapsel, gießt obige Aufloͤsung auf dieses Gemenge, und
                              ruͤhrt mit einem hoͤlzernen Spatel fleißig um. Mit dieser Composition
                              richtet man nun das Kupfer, welches platirt werden soll, zu dieser Arbeit vor. Das
                              Kupfer wird zu diesem Ende gereinigt und gepuzt und hierauf die Composition auf
                              dasselbe aufgetragen, um es weiß zu machen. Dieses Auftragen geschieht mittelst
                              eines Stuͤkes flachen und sehr reinen Korkes. Hierauf wird das Kupfer mit
                              einem Blatte reinen Silbers umwikelt, und in einen gut geschlossenen Windofen
                              gelegt, in welchem man es bis uͤber die Kirschrothgluͤhhize hizt. Man
                              reibt nun mittelst eines Polireisens das Silber auf das Kupfer auf, ohne lezteres
                              aus dem Ofen zu nehmen, wodurch jenes sich an dieses fest anlegen wird. Wenn es nun
                              mit demselben so zu sagen nur einen Koͤrper mehr ausmacht, gibt man das
                              uͤbersilberte Kupfer in die Strekwalzen, damit es einen vollkommen festen
                              Koͤrper bildet. Nachdem dieß geschehen ist, nimmt man ein Blatt Platinna von
                              der gehoͤrigen Groͤße, um das Stuͤk Kupfer in dasselbe
                              einhuͤllen zu koͤnnen, reinigt das uͤbersilberte Kupfer sowohl
                              als das Blatt Platinna mit feinem Sande, um alles Fett von beiden zu entfernen,
                              das auf dieselben gekommen seyn koͤnnte, und wischt beide mit einem gut in
                              Lauge ausgewaschenen Leinwandlappen rein ab, damit keine Feuchtigkeit daran kleben
                              bleibt. Nun wird das uͤbersilberte Kupfer in das Blatt Platinna eingewikelt,
                              wie vorher das Kupfer in das Blatt Silber, in denselben Ofen gebracht und auf die
                              vorige Weise behandelt.