| Titel: | Hassler's Repetitions-Theodolit. | 
| Fundstelle: | Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LXXXIV., S. 433 | 
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                        LXXXIV.
                        Hassler's
                           Repetitions-Theodolit.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 350. 25. April. 1830.
                              S. 114.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Hassler's Repetitions-Theodolit.
                        
                     
                        
                           Der hier vorgestellte Theodolit wurde von dem ausgezeichneten Instrumentenmacher,
                              Rich. Patten, zu New-York, unter der Direction des
                              ruͤhmlich bekannten Astronomen Hrn. Hassler fuͤr die Schiffe verfertigt,
                              welche neulich von den Vereinigten Staaten auf Entdekung ausgesandt wurden. Die
                              Beschreibung der gegenwaͤrtigen Zeichnung ist von Lieut. K. Wilkes an der Flotte der V.
                              St., welcher in einem Schreiben an Hrn. Prof. Silliman
                              Wahrscheinlich hat das Mech. Mag. diesen Artikel
                                    aus Hrn. Silliman's Journal entlehnt, ohne ihn zu nennen. Gelehrter Diebstahl scheint
                                    jezt in England seit der Emancipation so Mode zu werden, wie es zur Zeit der
                                    Pulververschwoͤrung, der Jesuiten, war, und findet auch in
                                    Deutschland Nachaͤffer.A. d. Ue. dieses Instrument „eine Annaͤherung zur Vollendung, in so
                                 fern sie moͤglich ist,“ nennt, „indem dadurch die
                                 Fehler in der Arbeit sowohl als in der Beobachtung ausgeglichen
                                 werden.“
                              
                           Fig. 1. zeigt
                              das Instrument im Perspective.
                           Fig. 2. ist
                              der Horizontalkreis mit den Alhidaden etc.
                           Fig. 3. ist
                              der Vertikalkreis mit seinen Alhidaden etc.
                           Fig. 4. stellt
                              das Instrument im Durchschnitte dar.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde.
                           aaa sind drei horizontale, sechszoͤllige
                              Halbmesser, in deren Enden sich einfache Stellschrauben befinden, welche in Stiefel
                              aͤhnlicher Halbmesser passen, a'a'a', und
                              zum Horizontalstellen des Instrumentes dienen. Die Halbmesser, a'a'a', sind an dem oberen Theile des Fußgestelles
                              (aus drei Fuͤßen) angeschraubt. bb, ist der
                              Horizontal- oder Azimuth-Kreis, von 9 Zoll im Durchmesser, mit einem
                              silbernen Bogen an dem mittleren kegelfoͤrmigen Mittelpunkte, y, der mittelst Verniers von 15 Secunden getheilt und
                              gelesen wird, cc, ist die untere oder stehende
                              Alhidade, an dem aͤußeren Mittelpunkte x
                              angebracht, mit vier Armen, drei liegenden Verniers und einem vierten als
                              Tangentenschraube fuͤr langsame Bewegung des Kreises. dd ist die obere oder bewegliche Alhidade an dem
                              inneren kegelfoͤrmigen Mittelpunkte, 
                              z mit vier Armen, wovon drei Verniers fuͤhren,
                              der vierte eine Tangentenschraube fuͤr langsame Bewegung des Kreises hat. Auf
                              zweien dieser Anne ruhen die hohlen kegelfoͤrmigen Saͤulen, ee, welche an ihrer Basis 1 1/4 Zoll im
                              Durchmesser halten. An dem oberen Ende derselben ist die Gabel zur Aufnahme des
                              Teleskopes befestigt mit einem Vertikalstellapparate, ff ist das Teleskop, 12 Zoll lang, mit seinen hohlen kegelfoͤrmigen
                              Armen, gg. Die Saͤulen, so, sind
                              hinlaͤnglich hoch, um dem Fernrohre freies Spiel durch die Vertikale zu
                              gestatten. An einem dieser Arme ist der Vertikalkreis, hh
                              , von 6 Zoll im Durchmesser, mit einem silbernen Bogen,
                              der sich auf einem Halsbande von Glokenspeise bewegt, und Verniers von 15 Secunden,
                              dann mit 2 Alhidaden, die jenen an dem Horizontalen Kreise aͤhnlich sind, ii ist die innere Alhidade an dem Teleskope, die
                              sich mit demselben bewegt, mit vier Armen, drei Verniers und einer
                              Tangentenschraube, kk ist die aͤußere
                              Alhidade gleichfalls mit vier Armen, drei Verniers und einer Tangentenschraube
                              fuͤr langsame Bewegung des Kreises: leztere erstrekt sich herab zu einem an
                              den Saͤulen ee befindlichen Vorsprunge, mm, mit einer Tangentenschraube zur Stellung des
                              Hebels, l, der an der aͤußeren Alhidade befestigt
                              ist. An der oberen horizontalen Alhidade ist ein Compaß, nn, fuͤr die magnetischen Angaben, nebst
                              zwei Hebeln, oo, zur leichteren Stellung des
                              Instrumentes, pp ist ein groͤßerer Hebel
                              zur Stellung der Achse des Teleskopes, welcher durch die Arme des vertikalen Kreises
                              und seiner Alhidaden laͤuft, und auf der Achse des Teleskopes ruht, wie man
                              in Fig. 4.
                              sieht. Er wird nach vollbrachter Stellung weggenommen. Beleuchtung erhaͤlt
                              man durch einen der kegelfoͤrmigen Arme, gg, mittelst einer kleinen Lampe, r, die an einem
                              Traͤger, ss, angebracht ist, welcher auf
                              dem Fußgestelle des Instrumentes ruht, wodurch sie von dem Instrumente ganz
                              abgesondert erscheint, und bei der Stellung desselben keinen Einfluß
                              aͤußert.
                           Die Mittelpunkte, Halsbaͤnder, und die Achse sind von Glokenspeise und
                              gehoͤrig gedreht. Das dreifache Centralwerk aus Kegeln von verschiedener
                              Groͤße, die sich in einander bewegen, ist eine große Verbesserung, die viele
                              Festigkeit bei weniger Reibung gewaͤhrt, und dem Instrumente eine Menge
                              Repetitionen erlaubt.Moͤchten die Nachkommen der alten beruͤhmten Instrumentenmacher
                                    zu Augsburg und Nuͤrnberg unseren Geometern und Astronomen
                                    aͤhnliche Instrumente liefern.A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
