| Titel: | Beschreibung einer neuen Art, die Enden der ledernen Riemen oder Bänder ohne Ende, deren man sich bei verschiedenen Maschinen zur Mittheilung von Radbewegungen bedient, mit einander zu verbinden, welche einfacher, sicherer und besser ist als die bisher zu diesem Behufe gebrauchten Nachen, Zangen, Nieten und Schnallen. | 
| Fundstelle: | Band 40, Jahrgang 1831, Nr. XV., S. 84 | 
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                        XV.
                        Beschreibung einer neuen Art, die Enden der
                           ledernen Riemen oder Baͤnder ohne Ende, deren man sich bei verschiedenen
                           Maschinen zur Mittheilung von Radbewegungen bedient, mit einander zu verbinden, welche
                           einfacher, sicherer und besser ist als die bisher zu diesem Behufe gebrauchten Nachen,
                           Zangen, Nieten und Schnallen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr.
                              1831. S. 102.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Beschreibung uͤber die Riemen oder Baͤnder ohne
                           Ende.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung ist auf Tab. III. Fig. 17. dargestellt.
                              Daselbst zeigt:
                           A, das Ende eines Riemens unter das Ende eines anderen
                              B gelegt, und durch drei eiserne Knoͤpfe mit
                              einander befestigt;
                           C, einen einzelnen Knopf, in groͤßerem Maßstabe,
                              mit seinen beiden Theilen zusammengeschraubt;
                           D, die beiden Theile des Knopfes von einander
                              abgesondert;
                           E, die Schraubenpunze;
                           F, ein ausgehoͤhltes Stuͤk von Stahl, in
                              dessen Versenkung die untere Scheibe des Knopfes festgehalten wird, waͤhrend
                              die obere Scheibe mittelst eines Schraubenziehers gedreht wird;
                           G, zwei lederne Streifen uͤber einander
                              eingelegt, um mit einander punzirt zu werden.
                           Man begreift, daß Punzen von verschiedener Groͤße mit derselben Klammer
                              angebracht werden koͤnnen.
                           ––––––––
                           Diese Verbindungsknoͤpfe sind die Erfindung des Hrn. E. Budding, und werden seit einigen Monaten an der Shrop Mill, bei Stroud in
                              Gloucestershire zum Verkaufe verfertigt. Man macht deren von verschiedener
                              Groͤße fuͤr lederne Streifen von verschiedener Dike und
                              Staͤrke. Der mittlere Theil eines jeden Knopfes ist ein Cylinder
                              ungefaͤhr von der Dike eines Federkiels, und gerade lang genug, um durch die
                              beiden mit einander zu verbindenden ledernen Streifen zu reichen. Eine sehr
                              sinnreiche Punze dient, um in diesen Streifen genau cylindrische Oeffnungen
                              auszuschneiden, in welche die cylindrischen Schenkel der Knoͤpfe passen.
                              Diese Schenkel werden ausgebohrt, und erhalten eine Schraubenmutter. Unten aber sind
                              sie mit einer kleinen flachen Scheibe versehen, um gegen die aͤußere Seite
                              des ledernen Streifen angedruͤkt zu werden. Der andere Theil hat einen
                              kurzen, mit einem maͤnnlichen Schraubengewinde versehenen Stiel, und
                              daruͤber eine aͤhnliche Scheibe mit einem Einschnitte von oben durch
                              die Mitte fuͤr einen Schraubenzieher. Wenn nun diese beiden Theile fest zusammengeschraubt werden,
                              so druͤken sie die beiden dazwischen uͤber einander liegenden ledernen
                              Streifen dicht zusammen. Drei bis fuͤnf solcher Knoͤpfe werden
                              gewoͤhnlich an jeder Verbindung erfordert.
                           Jeder Mechaniker, der mit dem Gebrauche endloser Riemen oder Baͤnder
                              fuͤr den Betrieb von Maschinenwerken bekannt ist, muß einsehen, daß diese
                              eisernen Knoͤpfe viele Vortheile gegen die alten Methoden zur Verbindung
                              dieser Streifen gewaͤhren. Sie koͤnnen geschwinder und leichter nach
                              der Laͤnge der Riemen eingesezt werden; das Leder wird weniger
                              beschaͤdigt und geschwaͤcht, als durch die Schlaͤge des
                              gewoͤhnlichen Niethammers, und man erspart Die vielen Loͤcher, welche
                              das Zusammennaͤhen erfordert; sie sind daher auch viel dauerhafter und
                              sicherer als die Nathen, welche, wenn die Riemen streng uͤber Raͤder
                              oder Scheiben laufen, von diesen leicht durchschnitten und aufgerissen werden. Diese
                              Vorzuͤge und der geringe Preis dieser Knoͤpfe (ein Duzend derselben
                              kostet nach ihrer verschiedenen Groͤße, 3 bis 4 Shilling = 1 fl. 45 kr. bis 2
                              fl. 24 kr.) werden selbe ohne Zweifel bald in allgemeinen Gebrauch uͤberall,
                              wo man solche Riemen ohne Ende noͤthig hat, bringen.
                           Die neuen Punzen des Hrn. Budding zum Ausschneiden der
                              Loͤcher in den Riemen fuͤr die Aufnahme seiner Knoͤpfe bestehen
                              aus einer Klammer und einer Daumenschraube, welche leztere wie eine
                              gewoͤhnliche Punze hohl und an einem Ende scharf ist. Statt nun die
                              Loͤcher nach der alten Art durch Schlagen zu punziren, werden diese in den
                              zwischen die beiden Arme der Klammer gelegten ledernen Streifen durch den Druk der
                              Schraube ausgeschnitten. Da die Oeffnung der Schraubenpunze von Innen nach Außen
                              sich ein wenig erweitert, so gehen die ausgeschnittenen Scheibchen oder
                              Knoͤpfe von Leder leicht durch, und koͤnnen von Orgelbauern und
                              Claviermachern, welche eine große Menge solcher kleiner lederner Scheiben brauchen,
                              nuͤzlich verwendet werden. Fuͤr diese Gewerbe moͤchte die neu
                              erfundene Punze außerordentlich bequem seyn, und es waͤre dieselbe leicht so
                              einzurichten, daß der Mittelpunkt der Scheiben zugleich durchstochen wird, indem
                              solche ausgeschnitten werden. Auch fuͤr Sattler und Schuhmacher waͤren
                              solche Punzen von verschiedener Groͤße sehr vortheilhaft, und Reisende
                              koͤnnten mit einer solchen Punze und einigen vorraͤthigen
                              Knoͤpfen die an ihren Pferdegeschirren vorfallenden Bruͤche auf der
                              Stelle leicht und schnell repariren.
                           
                        
                     
                  
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