| Titel: | Oldham's verbesserte Triebkette. | 
| Fundstelle: | Band 41, Jahrgang 1831, Nr. XXII., S. 100 | 
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                        XXII.
                        Oldham's verbesserte
                           Triebkette.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. December
                              1830. S. 157.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Oldham's verbesserte Triebkette.
                        
                     
                        
                           Eine sinnreiche und nuͤzliche Construction einer Triebkette zur Verbindung von
                              Zahnraͤdern wurde neulich von Hrn. Oldham, Mechaniker der Bank von Ireland gemacht, welche nach unserer
                              Meinung die Aufmerksamkeit der Maschinenbauer in hohem Grade verdient, da sie bei
                              außerordentlich vielen Maschinen, z.B. bei Schrobbelmaschinen und in der That fast
                              uͤberall anwendbar ist, wo eine Reihe von Zahnraͤdern durch eine
                              einzige Triebkraft in Bewegung gesezt werden soll. Sie besteht aus einer besonders
                              construirten Kette mit gebogenen Gliedern, welche, wenn sie um eine Trommel gelegt
                              werden, als Zaͤhne dienen, so daß man auf diese Art ein Zahnrad zum Drehen
                              von Raͤdern u.s.w. erhaͤlt; gerade ausgezogen oder auf eine flache
                              Ebene gelegt, bildet die Kette eine endlose Zahnstange. Sie kann auch uͤber
                              und unter eine Reihe Walzen, Raͤder u.s.w. gelegt werden und eine ziehende
                              Kette bilden, anstatt der Ketten von gewoͤhnlicher Construction, wobei
                              zugespizte Raͤder in die Kettenglieder eingreifen.
                           Bei Schrobbelmaschinen und verschiedenen anderen Maschinen wird diese verbesserte
                              Kette in Verbindung mit Getrieben oder Raͤdern mit gewoͤhnlichen
                              Zaͤhnen, in welche man sie eingreifen laͤßt, viel besser wirken, als
                              die alten Ketten, ohne daß sie ausgleiten oder uͤber die Spizen der
                              zugespizte:, Raͤder weggleiten kann, weil sie eine breitere
                              Beruͤhrungsflaͤche hat und ganz und gar nicht außer Ordnung kommen
                              kann, indem sie viel staͤrker ist als die alte Gliederkette, welche man mit
                              Kammraͤdern anwendet.
                           
                           Fig. 10. ist
                              eine Seitenansicht eines Theiles der verbesserten Kette. Fig. 11. ist eine Ansicht
                              derselben von Oben; sie besteht aus halbmondfoͤrmigen Platten, welche Glieder
                              bilden, von denen immer eines und zwei abwechselnd, oder zwei und drei, oder mehr
                              Seite an Seite gesezt, mit einander verbunden sind, indem die wechselnden Glieder an
                              den Gelenken zwischen einander passen und hier mit Stiften oder Bolzen, die durch
                              ihre Oeffnungen seitwaͤrts durchgehen, verbunden sind.
                           Man wird bemerken, daß diese gebogenen Glieder an der einen Oberflaͤche der
                              Kette halbkreisfoͤrmige Vertiefungen darbieten, gleich der Zahnstange
                              fuͤr den Zahn des Rades der eingreifen soll, und daß die Enden der Glieder,
                              wo die Stifte durchgestekt sind, ebenfalls Halbkreisfoͤrmig gestaltet sind
                              und dieselbe Groͤße als der Raum oder die Vertiefung der Glieder haben. Diese
                              Enden machen den Zahn der Kette ausgreifen in die Raͤume zwischen den Zahnen
                              des Getriebes oder Rades ein, und treiben sie folglich fort; oder die Kette selbst
                              wird durch solche Getriebe oder Raͤder auf dieselbe Art wie eine Zahnstange
                              getrieben.
                           Es ist augenscheinlich, daß man eine solche Kette auf ihrer oberen Seite in
                              verschiedenen Richtungen uͤber Raͤder und mit ihrer Unterseite
                              uͤber Trommeln gehen lassen und mit gesichertem Effect gebrauchen kann, da
                              jede der Kette gegebene Bewegung Allem, was in Gang gesezt werden soll, mitgetheilt
                              wird.
                           Fig. 12.
                              zeigt eine solche Kette, welche endlos uͤber einen Theil des Umfanges eines
                              Schrobbelcylinders geleitet ist und eine runde Zahnstange oder Reifen bildet, die
                              saͤmmtliche mit ihr in Verbindung gesezte Getriebe bewegt; die Unterseite der
                              Kette ist uͤber eine Walze geleitet und mit anderen Getrieben oder
                              Raͤdern in Verbindung gesezt; da man aber unzaͤhlige Beispiele ihrer
                              Anwendbarkeit anfuͤhren koͤnnte, so ist es unnoͤthig mehr davon
                              zu sagen.
                           
                        
                     
                  
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