| Titel: | Bereitung eines Smirgelzeuges, welcher statt des Smirgelpapieres gebraucht werden kann, wofür Hr. Lowthorp von der Society of Arts die silberne Medaille erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 41, Jahrgang 1831, Nr. LX., S. 254 | 
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                        LX.
                        Bereitung eines Smirgelzeuges, welcher statt des
                           Smirgelpapieres gebraucht werden kann, wofuͤr Hr. Lowthorp von der Society of
                              Arts die silberne Medaille erhielt.
                        Aus dem Register of Arts. Jun. 1831. S.
                              309.
                        Lowthorp, Bereitung eines Smirgelzeuges.
                        
                     
                        
                           Es wird eine ungeheure Menge Sand- und Smirgelpapier verbraucht, sowohl in den
                              Haushaltungen zum Reinigen der Moͤbeln und eiserner und staͤhlerner
                              Geraͤthschaften, als auch in den Fabriken, wo Hartwaaren aller Art (schwere
                              Artikel von Stahl, Eisen u.s.w.) fabricirt werden. Das Papier ist aber so
                              wuͤrbe, daß es nicht mehr zusammenhaͤngend bleibt, nachdem man es
                              kurze Zeit gebraucht hat und ungluͤklicher Weise geschieht dieß gerade dann,
                              wenn es die Eigenschaft zu poliren im hoͤchsten Grade besizt, wenn
                              naͤmlich die groͤberen Sand- und Smirgelkoͤrner
                              abgeschliffen worden sind. Hr. Lowthorp nahm statt des Papieres die wohlfeilste Sorte von
                              Baumwollenzeug und erhielt dadurch einen Artikel, dessen Dauerhaftigkeit und
                              Nuͤzlichkeit fuͤr die groͤßeren Kosten des Zeuges hinreichend
                              entschaͤdigen.
                           
                           Der Sand, das gepulverte Glas und der Smirgel werden wie gewoͤhnlich
                              geschlaͤmmt und dann getroknet. Der Kattun sollte zu diesem Artikel zwei und
                              dreißig Zoll breit, aus einem starken, gleichfoͤrmigen, aber nicht zu groben
                              Faden gewoben und moͤglicht wenig appretirt seyn. Er wird in zwei Ellen lange
                              Strekrahmen gebracht und nachdem er mit warmem Kleister befeuchtet wurde, auf eine
                              Breite von sechs und dreißig Zoll gestrekt. Der Kleister, welchen man zu diesem Zwek
                              anwendet, besteht aus 2 Pfund gutem Leim, welche man in sechs Quart warmen Wassers
                              aufloͤst und sodann mit zwei Quart Wasser vermischt, die man zuvor mit einer
                              halben Unze Alaun gekocht hat; hiezu kommen noch sechs Unzen gutes Weizenmehl. Die
                              Mischung wird in einem geeigneten Gefaͤße erhizt und wenn sie anfaͤngt
                              zu sieden, in eine Pfanne fuͤr den Gebrauch ausgegossen.
                           Nachdem der in dem Rahmen ausgespannte und gekleisterte Kattun troken geworden ist,
                              traͤgt man eine andere Schichte staͤrkeren Kleisters auf, indem man 4
                              Pfund Leim in drei Quart warmen Wassers aufloͤst und eine Pinte von dem
                              ersten Kleister nebst einer Unze arabischem Gummi und einer Unze Tragant zusezt. So
                              lange dieser starke Kleister noch naß ist, siebt man den Smirgel, Sand oder das
                              Glaspulver moͤglichst gleichfoͤrmig darauf und laͤßt den Kattun
                              wieder troknen, worauf man die losen Theile mit einer Buͤrste beseitigt: er
                              wird dann nochmals mit starkem Kleister uͤberzogen und neuerdings Smirgel
                              u.s.w. darauf gesiebt. Hierauf wird er wieder getroknet und abgebuͤrstet und
                              kann nun aus dem Rahmen genommen und in kleine Stuͤke zum Verkauf oder
                              Gebrauch geschnitten werden.