| Titel: | Verbesserte Methode, um auf Kanälen Schiffe von einer höheren Wasserfläche auf eine niedrigere, oder umgekehrt von einer niedrigen auf eine höhere zu bringen, so wie auch um auf Eisenbahnen Lasten, Wagen, oder Güter auf eine zwekmäßigere Weise auf und nieder zu heben, so wie endlich zu verschiedenen anderen Zweken, auf welche Jonathan Brownill, Messerschmid zu Sheffield, Grafschaft York, am 1. Mai 1828 ein Patent nahm. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. II., S. 6 | 
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                        II.
                        Verbesserte Methode, um auf Kanaͤlen
                           Schiffe von einer hoͤheren Wasserflaͤche auf eine niedrigere, oder
                           umgekehrt von einer niedrigen auf eine hoͤhere zu bringen, so wie auch um auf
                           Eisenbahnen Lasten, Wagen, oder Guͤter auf eine zwekmaͤßigere Weise auf
                           und nieder zu heben, so wie endlich zu verschiedenen anderen Zweken, auf welche
                           Jonathan Brownill,
                           Messerschmid zu Sheffield, Grafschaft York, am 1. Mai
                              1828 ein Patent nahm.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai 1831, S.
                              78.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Brownill, uͤber das Heben der Schiffe und Wagen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einer eigenen Methode, nach welcher Bothe, Barken, oder
                              andere schwer wiegende Koͤrper mittelst eines Wasserbehaͤlters, in
                              welchem das Both oder die Barke schwimmt, oder mittelst einer ebenen Flaͤche
                              (Platform) hei Eisenbahnen, von einer Hoͤhe
                              auf eine andere auf und nieder gehoben werden. Diese Wasserbehaͤlter oder
                              Platformen werden an Seilen aufgehaͤngt, welche uͤber Rollen laufen,
                              die an den Seitenwaͤnden des Kanals oder uͤber der Eisenbahn
                              angebracht sind, und die an den Enden der Seile Gegengewichte tragen. Diese Gewichte
                              werden vergroͤßert oder vermindert, je nachdem der Koͤrper gehoben
                              oder herabgelassen werden soll.
                           Fig. 27
                              stellt den Querdurchschnitt eines Kanales, und den Apparat an einer Barke angebracht
                              vor, die von einer Wasserhoͤhe auf eine andere gehoben werden soll; der
                              Apparat ist so eingerichtet, daß er die gewoͤhnlichen Kanalschleußen
                              entbehrlich und uͤberfluͤssig macht. a ist
                              die hoͤhere, und b die niedrigere
                              Wasserflaͤche in dem Kanale; c ist der
                              Wasserbehaͤlter, der eine große Kiste vorstellt, und so gebaut ist, daß er an
                              seinen Enden geoͤffnet werden kann, damit das Both oder die Barke hinein und
                              heraus schwimmen kann. Diese Enden muͤssen wasserdicht verschlossen werden
                              koͤnnen, wenn sich das Both in dem Behaͤlter befindet. d ist eine Barke, welche von der oberen
                              Wasserflaͤche a auf die untere b herabgelassen werden soll; e,
                                 e sind Seile, die uͤber die Rollen f, f
                              laufen, die an dem Behaͤlter oder der Kiste befestigt, und an deren
                              entgegengesezten Enden die Gegengewichte g, g
                              aufgehangen sind, welche aus langen Kasten aus Eisen oder aus einem anderen Materiale
                              bestehen, und die mit Wasser gefuͤllt sind. Die Menge Wassers, welche in
                              diesen Behaͤltern enthalten ist, wird nach Bedarf vermehrt oder vermindert;
                              sie werden zu diesem Behufs durch Roͤhren aus den, an den Seiten des Kanales
                              befindlichen, Wasserbehaͤltern h, h mit Wasser
                              versehen.
                           Der Patent-Traͤger sucht bei der Anwendung seines Apparates so wenig
                              Wasser als moͤglich zu verschwenden, und dieß bewirkt er dadurch, daß er das
                              Ende der Kiste oder des Wasserbehaͤlters durch Reibungsrolleu, welche an dem
                              unteren Theile derselben angebracht sind, und mit schiefen Flaͤchen in
                              Beruͤhrung kommen, gegen das Wehr der hoͤheren Wasserflaͤche
                              draͤngt, und daß er, wenn dieß geschehen ist, das Thor der Kiste oder des
                              Behaͤlters oͤffnet, damit die Barke aus- oder einlaufen
                              kann.
                           Will man nun ein Both oder eine Barke herablassen, so laͤßt man, wenn die
                              Barke in die Kiste oder den Behaͤlter eingelaufen ist, das Wasser aus den
                              Gegengewichten auslaufen, wodurch die Kiste mit der Barke auf die tiefere
                              Wasserflaͤche herabsinken wird; ist sie daselbst angekommen, so wird ihr Thor
                              geoͤffnet, damit die Barke austreten und ihren Weg weiter fortsezen kann. Das
                              Entgegengesezte findet Statt, wenn die Kiste gehoben werden soll; in diesem Falle
                              laͤßt man naͤmlich so lang aus den Seitenwasserbehaͤltern
                              Wasser in die Gegengewichte laufen, bis dieselben schwer genug sind, um die Kiste
                              auf die obere Wasserflaͤche zu heben.
                           Sollen schwere Koͤrper auf Eisenbahnen von einer Hoͤhe auf eine andere
                              gehoben werden, so kann man einen aͤhnlichen Apparat dazu benuzen; man
                              braucht aber in diesem Falle statt der Kiste bloß eine einfache Flaͤche,
                              Platform. Die Gegengewichte werden im Verhaͤltnisse zu dem Gewichte, welches
                              hinauf oder herabgehoben werden soll, gefuͤllt oder geleert; dieß
                              koͤnnte mittelst einer Reihe uͤber einander gestellter Kisten oder
                              Behaͤltern geschehen, welche, wenn es die Umstaͤnde erfordern, einzeln
                              als Gegengewicht mit einander verbunden, und durch Fuͤllungsroͤhren
                              gefuͤllt werden koͤnnen. Soll die Platform gehoben werden, so muß man
                              zuerst das Wasser im unteren Wasserbehaͤlter zum Fuͤllen des
                              Gegengewichtes verwenden; dann jenes des naͤchst oberen und so fort; den
                              obersten Behaͤlter soll man so wenig als moͤglich in Anspruch
                              nehmen.Man vergleiche die im Polyt. Journ. Bd.
                                       XXXIII. S. 401 gegebene Ansicht des Repertory of Patent-Inventions uͤber Hrn. Brownill's neue Methode, der wir uns nach
                                    Einsicht der Zeichnung seiner Vorrichtung anschließen zu muͤssen
                                    glauben. A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
