| Titel: | Neue Verbesserungen an gewissen Apparaten zum Kochen und anderen Zweken, auf welche sich William Erskine Cochrane Esq., Regent-Street, Middlesex, am 15. Januar 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XXIX., S. 93 | 
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                        XXIX.
                        Neue Verbesserungen an gewissen Apparaten zum
                           Kochen und anderen Zweken, auf welche sich William Erskine Cochrane Esq., Regent-Street,
                           Middlesex, am 15. Januar 1828 ein Patent
                           ertheilen ließ.Wir haben schon im Polyt. Journale Bd. XXXII.
                                    S. 222 Nachricht von dieser neuen Erfindung des beruͤchtigten,
                                 sogenannten Lords Cochrane gegeben, und verweisen hier ganz auf die dort
                                 gemachte Aeußerung uͤber dieselbe. Die jezt erst erschienene Abbildung
                                 derselben theilen wir hier bloß mit, weil Viele an dergleichen Dingen großes
                                 Interesse nehmen, und weil manche, um sich ja bei der hereinbrechenden Cholera
                                 recht isoliren zu koͤnnen, einen solchen Kochapparat sehr brauchbar
                                 finden moͤchten. A. d. Ue.
                           
                        Aus dem London Journal of Arts. August 1831, S.
                              283.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Cochrane, Verbesserungen an Kochapparaten
                        
                     
                        
                           Die Gegenstaͤnde dieses Patentes sind ein tragbarer Ofen und ein tragbarer
                              Dampfkessel zum Kochen von Lebensmitteln, welche durch die Flamme einer Lampe
                              geheizt werden. Fig. 22 ist ein senkrechter Durchschnitt durch den Mittelpunkt des
                              Kessels, in welchem a, a, a die Feuerzuͤge, und
                              b, b, b die, mit Wasser gefuͤllten, Theile
                              oder Kammern des Apparates sind. c ist die Lampe unter
                              demselben, deren Brenner in eine Oeffnung an dem Boden des Kessels gebracht wird.
                              Die Hize der Flamme, welche die untere Flaͤche der mittleren Abtheilung der
                              Wasserkammer bestreicht, verbreitet sich durch die Feuerzuͤge, und bringt so
                              das Wasser im ganzen Gefaͤße zum Sieden. Der dadurch erzeugte Dampf steigt in
                              den oberen Theil des Kessels d, d, tritt durch die
                              Roͤhre e aus, und kann verwendet werden, um
                              irgend etwas damit zu erwaͤrmen.
                           Bei f ist eine Oeffnung, die durch einen Stoͤpsel
                              verschlossen ist, und die den Feuerzuͤgen Luft verschafft; die Luft, welche
                              zur Unterhaltung der Verbrennung des Oehles noͤthig ist, erhaͤlt, wie
                              an den gewoͤhnlichen Lampen durch die Roͤhre des Argand'schen Brenners
                              Zutritt; der Rauch entweicht durch den Rauchfang g.
                           Der Kessel ist mit einer Sicherheitsklappe h versehen,
                              die mit einem, dem erforderlichen Druke des Dampfes angemessenen, Gewichte beladen
                              ist. i ist eine Oeffnung, durch welche der Kessel mit
                              Wasser versehen wird. An der Seite des Gefaͤßes sind auch Haͤhne
                              angebracht, um sich von der Hoͤhe des Wassers und dem Druke des Dampfes
                              uͤberzeugen zu koͤnnen.
                           Fig. 23 ist
                              der Durchschnitt eines tragbaren Ofens, welcher aus einer Schuͤssel oder
                              Pfanne a, dem genau schließenden Dekel b, und den Feuerzuͤgen cc besteht, in welche der Brenner einer Lampe d gebracht wird, um das Ganze zu erhizen. An dem Dekel befindet sich ein
                              Daͤmpfer zur Regulirung der Hize, und eine Oeffnung, durch welche man zu dem
                              Inneren des Ofens gelangen kann.
                           Bei diesen Apparaten koͤnnen einer oder mehrere Brenner angewendet werden,
                              auch kann man die Groͤße und die Form derselben nach Belieben und nach
                              Beduͤrfniß aͤndern, so daß das, was der Patent-Traͤger
                              als seine Erfindung in Anspruch nimmt, lediglich in der Anwendung einer Lampe zum
                              Heizen eines Kochapparates zu liegen scheint. Dagegen bemerkt aber das London-Journal mit uns, daß die Benuzung einer
                              Lampe zur Zubereitung von Nahrungsmitteln nicht nur nicht neu, sondern schon seit
                              undenklichen Zeiten bekannt ist.
                           Die Buchstaben f, g, h, i fehlen an der Zeichnung des
                              Originales; die Sache ist uͤbrigens so deutlich, daß es derselben gar nicht
                              bedarf.
                           
                        
                     
                  
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