| Titel: | Ueber Hrn. Wright's Plan London aus der Themse mit reinem Wasser zu versehen. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XLIV., S. 165 | 
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                        XLIV.
                        Ueber Hrn. Wright's
                           Plan London aus der Themse mit reinem Wasser zu versehen.
                        Aus dem London Journal of Arts. April 1831, S.
                              1.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Wright's Plan London aus der Themse mit frischem Wasser zu
                           versehen
                        
                     
                        
                           Hr. Lemuel Wellman Wright, der sich schon durch seine
                              zahlreichen Erfindungen im Gebiete der Mechanik auszeichnete, legte der Royal Society zu London einen Plan vor, den er
                              ausdachte, um London aus der Themse mit reinem klarem Wasser zu versehen, und der
                              dem London Journal nicht nur vollkommen
                              ausfuͤhrbar, sondern auch mit geringeren Kosten verbunden zu seyn scheint,
                              als alle uͤbrigen, seit Kurzem vorgelegten Plane, nach welchen das Wasser von
                              entfernten Orten herbeigeleitet wuͤrde. Dieser Plan nun, den Hr. Wright auf ausdruͤckliches Verlangen Sr.
                              koͤnigl. Hoheit des Praͤsidenten vortrug, lautet folgender Maßen.
                           Aus den Berichten, welche die Commissionen erstatteten, die von Sr. seligen
                              Majestaͤt und von dem Hause der Gemeinen ernannt wurden, um den Zustand des
                              Wassers zu untersuchen, mit welchem die Hauptstadt und ihre Vorstaͤdte
                              versehen werden, scheint es nicht, daß irgend eine der Parteien, welche Mittel zur
                              Herbeischaffung von reinem klarem Wasser vorschlugen, einen Plan ersann, welcher den
                              Ansichten oder Wuͤnschen einer der beiden Commissionen entsprochen
                              haͤtte. Die Commission sagt jedoch, daß sie, nachdem sie alle die vielen, ihr
                              vorgelegten Plane und Vorschlaͤge untersucht hat, von der Moͤglichkeit
                              und Thunlichkeit des Vorschlages, die Stadt London aus der Themse durch Filtriren
                              mit reinem Wasser zu versehen, vollkommen uͤberzeugt ist, und daß dieß das
                              sicherste Mittel sey, das Publicum gegen die Wirkungen der ekelhaften und
                              schaͤdlichen Bestandtheile zu schuͤzen, mit welchen dieses
                              nuͤzliche und unentbehrliche Beduͤrfniß jezt gewoͤhnlich
                              verunreinigt ist.
                           Es wurde von vielen Individuen ein großer Aufwand an Talent und an Geld entwikelt, um
                              zu beweisen, daß durchaus neue, große und kostspielige Unternehmungen noͤthig
                              seyen, um London von der Ferne her mit frischem Wasser zu versehen. Allein sezen
                              wir, das Wasser koͤnnte aus solcher Entfernung herbeigeschafft werden, so
                              wuͤrde es doch, bis es nach London kommt, schlecht und kaum etwas besser
                              werden, als das
                              Themsewasser ist. (?) Ueberdieß sind die Schwierigkeiten, welche bei jeder
                              Unternehmung dieser Art zu uͤberwinden waͤren, kaum zu besiegen; sie
                              sind hauptsaͤchlich folgende: es muͤßte ein Capitalsaufwand vermieden
                              werden, der groͤßer seyn wuͤrde, als ihn irgend eine, bereits
                              bestehende oder erst zu gruͤndende, Gesellschaft bestreiten koͤnnte;
                              der Besiz von Privateigenthum duͤrfte so wenig als moͤglich verlezt
                              werden; die Leitungen und Roͤhren muͤßten so, wie sie jezt liegen, so
                              viel als nur moͤglich belassen und benuzt werden, um das Aufreißen der
                              Straßen und das Legen von neuen Roͤhren zu vermeiden.
                           Nachdem es aus den Berichten hervorgeht, daß alle Wasser-Compagnien der
                              Hauptstadt und ihrer Vorstaͤdte sich ihren Bedarf an Wasser aus der Themse
                              verschaffen (mit Ausnahme der New-River und der East London-Company,
                              von welchen leztere sich aus dem Flusse Lea mit Wasser versieht, erstere hingegen im
                              Sommer auch einen Theil ihres Bedarfes durch eine bei Broken Wharf, Upper Thames
                              Street, errichtete Anstalt aus der Themse bezieht), so glaube ich mit mehr
                              Sicherheit schließen zu duͤrfen, daß es am besten ist, wenn fuͤr jede
                              Compagnie ein Filtrum unter dem Bette der Themse errichtet wuͤrde, ein
                              Filtrum, welches groß genug waͤre, um die Hauptstadt und die
                              Vorstaͤdte mit dem noͤthigen Bedarfe an Wasser zu versehen, und durch
                              welches man, wegen der Tiefe, in welcher das Filtriren geschieht, ein reineres
                              Wasser erhielte, als man sich auf irgend eine andere Art durch Filtriren zu
                              verschaffen im Stande ist.
                           Der Bericht der, von Sr. seligen Majestaͤt ernannten, Commissaͤre
                              lautet im Auszuge: „Wir haben die verschiedenen Plane zum Filtriren des
                                 Flußwassers durch Sand und andere Materialien, um sich auf diese Weise einen
                                 Vorrath von reinem, von allen Insecten und schwebenden Theilen, freien Wasser zu
                                 verschaffen, in Erwaͤgung gezogen, und freuen uns, bei der hohen
                                 Wichtigkeit dieses Gegenstandes, gefunden zu haben, daß es vollkommen
                                 moͤglich ist, den ganzen Bedarf an reinem Wasser zu filtriren, und zwar
                                 mit so geringen Kosten, daß in dieser Hinsicht keine erheblichen
                                 Einwuͤrfe gegen diesen Plan gemacht werden koͤnnen, und mit
                                 solcher Schnelligkeit, daß keine Stoͤrung der regelmaͤßigen
                                 Lieferung zu befuͤrchten ist.“
                              
                           Im weiteren Verlaufe dieses Berichtes fuͤhren die Commissaͤre Hrn. Dr. Bostock's Meinung mit
                              folgenden Worten an: „Es scheint, daß das Themsewasser, wenn es von den
                                 fremdartigen Substanzen befreit ist, einen bedeutenden Grad von Reinheit besizt,
                                 indem dasselbe nur wenige salzige Bestandtheile, und zwar nur solche
                                 enthaͤlt, die weder bei der haͤuslichen Verwendung desselben, noch
                                 fuͤr die Gesundheit irgend einen Nachtheil bringen. Wie aber die Themse
                                 der Hauptstadt
                                 naͤher kommt, wird sie so mit Unrath uͤberladen, daß ihr Wasser
                                 einen unangenehmen Geschmak bekommt, und zur Zubereitung von Nahrungsmitteln
                                 untauglich wird. Der groͤßte Theil der darin enthaltenen Substanzen
                                 scheint bloß mechanisch darin schwebend erhalten, und daher durch bloßes ruhiges
                                 Stehenlassen daraus entfernbar zu seyn. Die vollkommene Abscheidung derselben
                                 erfordert jedoch eine ziemlich lange Zeit, indem viele der Theilchen wegen ihrer
                                 eigenen Structur und ihrer Kleinheit bei der geringsten Erschuͤtterung
                                 wieder empor steigen; uͤberdieß muß die allmaͤhliche
                                 Anhaͤufung dieser Substanzen in den Wasserbehaͤltern den
                                 unangenehmen Geruch und Geschmak dieses Wassers, so wie die Neigung desselben
                                 zum Faulwerden nur vermehren. – Betrachtet man nun den groͤßten
                                 Theil der fremdartigen, in dem Themsewasser enthaltenen Substanzen als
                                 mechanisch beigemengt, so wird man einsehen, daß die Menge dieser Substanzen,
                                 auch an einem und demselben Orte, und bei gleichen Zeiten der Ebbe und Fluth,
                                 doch noch in Folge einer Menge verschiedener Zufaͤlle wandelbar seyn muß.
                                 Aus den vielen uͤbereinstimmenden Beobachtungen, welche angestellt
                                 wurden, koͤnnen wir jedoch mit Sicherheit schließen, daß das Wasser bei
                                 niedriger Fluth am reinsten, und bei halber Ebbe am meisten mit fremdartigen
                                 Substanzen uͤberladen ist. Es ergibt sich uͤbrigens, daß der
                                 groͤßte Theil dieser Substanzen, wo nicht Alles, durch das Filtriren
                                 durch Sand, oder noch besser durch das Filtriren durch ein Gemisch von Sand und
                                 Kohle entfernt werden kann.“
                              
                           Die Betrachtung dieser Thatsachen und der einfachsten Methode sich reines Wasser zu
                              verschaffen, fuͤhrte mich zu folgendem Verfahren, welches man, wie ich hoffe,
                              einleuchtend, leicht und des Erfolges gewiß finden wird, und von welchem man sich
                              uͤberzeugen wird, daß es die Themse-Schifffahrt durchaus nicht
                              beeintraͤchtigt, daß es die bereits bestehenden, kostspieligen Maschinen,
                              Pumpwerke, Wasserleitungsroͤhren nicht ganz unnuͤz macht, daß es weder
                              zu viele Kosten verursacht, noch andere Einwuͤrfe zulaͤßt, in Folge
                              deren es von den bestehenden Compagnien nicht angewendet werden koͤnnte, und
                              daß es von neuen Compagnien, die gegruͤndet werden moͤchten um
                              London's Bedarf an reinem Wasser zu sichern, mit geringen Auslagen benuzt werden
                              kann. Folgende Beobachtungen werden, wie ich hoffe, dieß bestaͤtigen, und die
                              natuͤrlichste Filtrirmethode darthun.
                           Es ist Jedermann bekannt, daß Ebbe und Fluth einen Einfluß auf die, an beiden Seiten
                              der Themse gelegenen, Brunnen haben; dieser Einfluß beweist nun, daß diese Brunnen
                              durch Filtration aus dem Flusse mit Wasser versehen werden. Es ist allgemein
                              zugestanden, daß diese Brunnen Wasser geben, welches weder durch vegetabilische, noch durch thierische
                              Koͤrper verunreinigt ist; auch hat die Commission erwiesen, daß das
                              Themsewasser, wenn es filtrirt worden, sehr gesund ist: dieß und die Reinheit des
                              Brunnenwassers in der Naͤhe des Themse sind ein sicherer Beweis fuͤr
                              den guten Erfolg des Filtrirens. Da es sich ferner gezeigt hat, daß das Wasser in
                              einem sehr großen, wenn auch bisher unbekannten, Verhaͤltnisse durch das
                              Erdreich, mit welchem es umgeben ist, durchsikert (indem die Wirkung der Fluth sich
                              noch an Brunnen zeigt, die mehrere 100 Yards von der Themse entfernt sind), so
                              ergibt sich hieraus, daß es keine großen Schwierigkeiten haben kann sich reines
                              Wasser zu verschaffen, wenn man unter dem Flußbette selbst ein Filtrum anbringt, das
                              nach dem von der Natur befolgten Grundsaze eingerichtet ist.
                           Der Schlammbodensaz an den Seiten der Themse steigt nicht uͤber den niederen
                              Wasserstand derselben empor, und das Flußbett besteht groͤßten Theils aus
                              reinem, festen, jedoch poroͤsen Kiese. Der Schlammbodensaz wird sich in
                              diesen Kies einschlaͤmmen, und dadurch die Poren des Kiesbettes, auf welchem
                              er ruht, verschließen, so daß die Filtration in den nahe gelegenen Brunnen unter dem
                              niedrigen Wasserstande Statt haben muß. Ich schlage daher vor, unter dem Flußbette
                              eine Filtrirkammer zu errichten, und von dieser das filtrirte Wasser durch eine
                              große Roͤhre oder einen Tunnel in einen, an einem User der Themse gelegenen,
                              Brunnen zu leiten, aus welchem es durch eine an dem Ufer befindliche Dampfkraft
                              gehoben, und in die Hauptroͤhren und deren Zweige, die von den
                              Wasser-Compagnien bereits gelegt wurden, geleitet werden kann.
                           Die Zeichnung zeigt eine auf diese Weise eingerichtete Anstalt. Fig. 4 ist ein senkrechter
                              Durchschnitt eines Theiles des Flusses, an welchem man das vorgeschlagene
                              filtrirende Flußbett, die Leitungsroͤhre, den Brunnen und das Maschinenhaus
                              sieht. Fig. 5
                              ist ein Plan oder eine horizontale Darstellung des Filtrirbettes, der
                              Leitungsroͤhre und des Durchschnittes des Brunnens. Die Linie aa bezeichnet die Hoͤhe des Wasserstandes
                              bei hohem Wasser; b, b ist die Wasserhoͤhe bei
                              niedrigem Wasserstande; c ist das Filtrirbett, welches
                              aus den weiter unten beschriebenen Materialien besteht; d ist die Filtrirkammer, oder der Behaͤlter fuͤr das, durch
                              das Filtrirbett gedrungene, Wasser; e ist die
                              Roͤhre zur Leitung des reinen Wassers; f der
                              Brunnen, in welchem das Wasser zu derselben Hoͤhe steigt, die dasselbe im
                              Flusse hat; g die Saugroͤhre; h das Maschinenhaus.
                           Um nun ein solches Filtrum zu errichten, muß ein Kastendamm errichtet werden, der
                              einen so großen Raum einschließt als noͤthig ist, um jede beliebige
                              Quantitaͤt Wasser zu filtriren; dann muß das Flußbett ausgegraben werden,
                              damit man den Grund aus Ziegeln oder Steinen, die mit Moͤrtel verbunden werden,
                              legen kann. Der Boden muß so gebaut werden, daß er nach jeder Richtung ein
                              verkehrtes Segment eines Bogens darbietet, und die Mauern muͤssen in der
                              Mitte ihrer Hoͤhe einzeln stehen, damit sie nicht nach Einwaͤrts
                              gedraͤngt werden koͤnnen. Auf diese Mauern werden Platten gelegt, und
                              auf diese kommen in dem eingeschlossenen Raume Granitbloͤke zu liegen, auf
                              welche die Binde- und Quer-Balken so gebracht werden, daß die erste
                              Schichte, die aus großen Kieselsteinen besteht, nicht durchfallen kann. Auf diese
                              erste Schichte kommt eine zweite Schichte von kleineren Kieselsteinen; und auf diese
                              zweite eine dritte von wieder kleineren, die gegen die Oberflaͤche des
                              Flußbettes hin allmaͤhlich noch kleiner werden, so daß man auf dieselben mit
                              Sicherheit eine Lage von feinen, kleinen, stachen reinen Steinchen (stringle) legen kann. Auf diese Steinchen kann man dann
                              eine Schichte feinen und sehr reinen Kies, streuen, und auf diese eine Lage
                              Filtrirsand, bis man ungefaͤhr nur mehr einen Fuß von dem Niveau des
                              Flußbettes entfernt ist. Dieser lezte Raum wird mit reinem Kiese
                              ausgefuͤllt.
                           
                              
                                 Man erhaͤlt auf diese Weise ein
                                    Filtrirbett von
                                   8 Fuß Hoͤhe,
                                 
                              
                                 wozu man noch zaͤhlen muß: das
                                    Mauerwerk mit
                                   7  
                                    –     – ;
                                 
                              
                                 fuͤr das Steigen und Faͤllen
                                    bei der Ebbe und Fluth
                                 18  
                                    –     – .
                                 
                              
                                 Die oberste Lage des Filtrirbettes wird
                                    sich unterdem niedrigen Wasserstande befinden um
                                   4   –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                                                   
                                    Dieß gibt mithin in Summe
                                 37 Fuß,
                                 
                              
                           so daß zum Erbauen des Kastendammes Pfaͤhle von
                              beilaͤufig 45 Fuß Laͤnge noͤthig sind.
                           Das Wasser wird durch diese verschiedenen Schichten dringen, so daß, da die
                              Raͤnder der Grube mit Thon verschlagen werden, kein Wasser in die Kammer
                              gelangen kann, welches nicht durch die zubereiteten Filtrirschichten gegangen
                              waͤre. Das auf diese Weise durchgesikerte Wasser wird rein und von allen
                              („mechanisch beigemengten“) Unreinigkeiten frei seyn. Die
                              Wirkung der Ebbe und Fluth auf die Kiesschichte wird die Ansammlung von Schlamm und
                              Unrath auf dem neu erbauten Theile des Flußbettes hindern; und da die im Wasser
                              mechanisch schwebenden Theile sich immer zunaͤchst an der Oberflaͤche
                              derselben befinden, und mithin bestaͤndig von dem Ufer angezogen werden, so
                              wird es (wenn man auch noch die Verschiedenheit der Schwere und die Staͤrke
                              der Stroͤmung in Anschlag bringt) einleuchten, daß die Oberflaͤche des
                              Filtrirbettes immer rein, und mit dem reinsten Wasser des Flusses in
                              Beruͤhrung seyn wird.
                           Als weiteren Beweis dafuͤr, daß das Flußbett, unter welchem das Filtrum
                              errichtet wurde, vollkommen von allem Bodensaze rein seyn muß, fuͤhre ich an,
                              daß, wie allgemein bekannt ist, in allen Faͤllen, in welchen, wie z.B. in dem
                              vorliegenden, alle Stroͤmung uͤber ein Filtrum staͤrker ist,
                              als das Durchsikern des Wassers durch das Filtrum, kein Bodensaz entstehen kann.
                              Dasselbe folgt auch daraus, daß die Maschine, welche das Wasser hebt, nur 12 Stunden
                              des Tages uͤber, und bloß waͤhrend eines Theiles der Fluth wird
                              arbeiten muͤssen, so daß daher, wenn das Wasser im Flusse faͤllt, auch
                              das Wasser im Brunnen fallen wird, indem es, um das Gleichgewicht herzustellen,
                              wieder durch das Filtrirbett in den Fluß zuruͤktreten muß. Bei diesem
                              Zuruͤktreten kann kein Bodensaz in der Kammer entstehen, indem das Wasser,
                              welches zuruͤktritt, bereits filtrirt worden war; allein dieses
                              zuruͤktretende Wasser wird allen den Bodensaz oder die Unreinigkeiten
                              aufruͤhren, die sich ja allenfalls auf der Deke des Filtrums angesammelt
                              haben konnten, wodurch dann dieser Bodensaz durch die Stroͤmung des Flusses
                              von dieser Deke weggeschwemmt werden wuͤrde.
                           Das Wasser in der Filtrirkammer wird weder der Einwirkung der Sonnenhize, noch jener
                              der Kaͤlte ausgesezt seyn, und immer frisch und kuͤhl aus dem Flusse
                              kommen, indem das Filtrum nur so lang Wasser filtriren wird, als die Dampfmaschine
                              arbeitet.
                           Das filtrirte und in die Kammer gelangte Wasser wird von da durch die
                              Leitungsroͤhre in den, am Ufer befindlichen, Brunnen gelangen, und wird sich
                              dort vollkommen im Bereiche der Thaͤtigkeit der Pumpen befinden, welche durch
                              eine Dampfkraft in Bewegung gesezt werden. Diese Verbindung zwischen der Kammer und
                              dem Brunnen muß hergestellt werden, indem man waͤhrend des Erbauens des
                              Kastendammes den Brunnenschacht graͤbt, und von diesem aus einen horizontalen
                              Tunnel gegen den Kastendamm baut, in welchen an oder bei dem Fuße der
                              Pfaͤhle, die die gegen das Ufer gerichtete Seite des Dammes bilden, die
                              Eintrittsoͤffnung gemacht werden muß.
                           Durch die Leitungsroͤhre und aufwaͤrts in den Brunnen kann man eine
                              Luftroͤhre fuͤhren, welche in der Zeichnung nicht dargestellt ist, und
                              durch welche alle Luft herausgeleitet wird, die in den oberen Theil der
                              Filtrirkammer gelangt seyn konnte.
                           Ist ein solches Filtrum fertig, so wird es der Schifffahrt auf dem Flusse gar kein
                              Hinderniß in den Weg legen, sondern allem Anscheine nach ganz unbemerkt bleiben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
