| Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen, auf welche sich William Morgan Esq. von York Terrace, Regent's Park, am 14. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LXIII., S. 251 | 
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                        LXIII.
                        Verbesserungen an Dampfmaschinen, auf welche sich
                           William Morgan Esq. von
                           York Terrace, Regent's Park, am 14. Februar
                              1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Octbr.
                              1831, S. 207.)
                        Morgan, Verbesserungen an Dampfmaschinen
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Hervorbringung einer vollkommen drehenden Bewegung durch
                              die Wirkung eines Kolbens, dessen Schwingung bloß theilweise Statt hat. Sezen wir, daß der Kolben einer
                              Dampfmaschine, besonders einer solchen, auf welche Elijah Holloway ein Patent nahm, sich in einer halbkreisfoͤrmigen Bewegung
                              in einem Cylinder schwinge, oder sezen wir, daß derselbe einen groͤßeren oder
                              kleineren Theil einer vollkommenen Umdrehung mache, so wird es jedem Mechaniker
                              einleuchten, daß hierin ein, zu den verschiedenartigsten Zweken anwendbarer Vortheil
                              gelegen ist, indem man durch diese unvollkommene Umdrehung des Kolbens eine
                              vollkommen drehende Bewegung hervorzubringen im Stande ist. Dieß kann nun auf
                              verschiedene Weise geschehen. Durch eine Kette oder einen Riemen z.B., der an einer
                              Trommel rund um den Kolben, und an einem Balken, an dessen vorderem Ende sich ein
                              Knie befindet, angebracht ist, werden zwei Schwingungen der Trommel um den Kolben,
                              und mithin zwei Schwingungen des Balkens eine vollkommene Umdrehung des, an dem Ende
                              des Knies befindlichen, Rades erzeugen. Dieselbe Wirkung kann auch durch
                              Zahnraͤder an der Trommel und dem beweglichen Balken, oder auf irgend eine
                              andere Weise hervorgebracht werden.
                           Das was der Patent-Traͤger als seine Erfindung in Anspruch nimmt, liegt
                              jedoch bloß in der Bewirkung einer vollkommen drehenden Bewegung durch die
                              theilweise Schwingung des Kolbens einer Dampfmaschine. Die Mittel, durch welche
                              diese bewirkt wird, koͤnnen verschieden seyn, so daß der
                              Patent-Traͤger keinen eigenen Apparat hierzu in Anspruch nimmt. Ein
                              Balken, der an einem, an den Kolben befestigten. Knie oder Gelenke angebracht ist,
                              und der an dem, dem Kolben zunaͤchst gelegenen, Ende einen Theil eines
                              Kreises und an dem entgegengesezten Ende einen anderen Theil beschreibt, kann so mit
                              einem Knie oder gekruͤmmten Hebel verbunden seyn, daß dadurch dieselbe
                              Wirkung erzeugt wird.
                           Diese Erfindung ist offenbar neu, und die Verschiedenheit der Anwendungen, welche sie
                              zulaͤßt, ist ganz außerordentlich.