| Titel: | Ueber gußeiserne Stuben für Wasserleitungen; von Hrn. Zuber-Karth. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LXVII., S. 257 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXVII.
                        Ueber gußeiserne Stuben fuͤr
                           Wasserleitungen; von Hrn. Zuber-Karth.
                        Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhausen, N. 20. S. 541.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Zuber-Karth, uͤber gußeiserne Stuben fuͤr
                           Wasserleitungen
                        
                     
                        
                           Wir verdanken dem Ingenieur Faesch zu Basel die
                              Mittheilung von gußeisernen Brunnenstuben, welche von ihm mit Erfolg bei den
                              Wasserleitungen der Stadt Basel angewandt wurden und die gegenwaͤrtig auch
                              bei den unseligen eingefuͤhrt sind.
                           Diese Stube besteht aus einer laͤnglichen Buͤchse a
                              Fig. 34, welche an jedem Ende in
                              eine kurze Roͤhre b ausgeht, die in die
                              Roͤhren der Wasserleitung eingelassen ist, leztere moͤgen nun aus
                              Gußeisen oder Holz verfertigt seyn. Ein Dekel c wird auf
                              dieser Buͤchse mittelst einer Drukschraube d und
                              eines eisernen Bandes e befestigt, welches sich in zwei
                              Haken f endigt, die durch Vorspruͤnge g, welche an den beiden Seiten der Buͤchse a angeschraubt sind, festgehalten werden. Der Dekel ist
                              außerdem mit einer Oeffnung h von ungefaͤhr 1
                              Zoll Durchmesser versehen, welche die Gestalt einer Tubulatur hat und mit einem
                              Schraubenpfropf j verschlossen wird; man kann auf diese
                              Tubulatur eine messingene Roͤhre k schrauben, um
                              noͤtigenfalls dem Wasser in der Leitung einen Ausgang zu verschaffen. Wenn
                              man zwischen den Dekel und die Buͤchse ein Stuͤk Filz I oder Leder, mit Talg getraͤnkt, bringt, so
                              schließt er hermetisch genug, um einen starken Druk des Wassers aushalten zu
                              koͤnnen. Endlich bringt man in das Innere der Buͤchse an der dem
                              Wasserstrome entgegengesezten Seite, einen hohlen, durchloͤcherten kupfernen
                              Kegel m an, welcher die Unreinigkeiten aller Art, die
                              das Wasser bis an diese Stelle mit sich fuͤhrt, zuruͤkhalten soll. Wir
                              haben diese Stuben in einer Entfernung von beilaͤufig 100 Meter (310 Fuß)
                              angebracht und koͤnnen versichern, daß sie fuͤr die Unterhaltung und
                              Beaufsichtigung der Wasserleitung außerordentlich nuͤzlich und bequem sind.
                              Zeigt sich ein Verlust, ohne daß man ihm auf die Spur kommen kann, so braucht man
                              nur die Wassermenge, welche bei jeder Stube geliefert wird, zu messen, um die beiden
                              Stuben, zwischen welchen der Verlust Statt findet, auszumitteln; zu diesem Ende
                              oͤffnet man die Stube und ersezt den hohlen kupfernen Kegel m durch einen massiven Pfropf n, welcher die ganze Oeffnung, durch welche das Wasser auslauft, gut
                              verschließt; man legt den Dekel auf die Buͤchse und schraubt auf die
                              Tubulatur eine gekruͤmmte Roͤhre, durch die alles Wasser, welches die
                              Leitung liefert, abgelenkt wird; man hat bei diesem Verfahren nur die
                              Vorsichtsmaßregel zu beobachten, daß man die Laͤnge der auf die
                              Buͤchse geschraubten Roͤhre nach dem Niveau, in welchem sich die
                              besagte Stube befindet, graduirt, so daß der Druk des Wassers bestaͤndig sich
                              gleich erhalten wird. Auf dieselbe Art verfaͤhrt man wenn eine Ausbesserung
                              nothwendig wird, d.h. an Statt in diesem Falle die ganze Leitung zu leeren, was ohne
                              diese Stuben geschehen muß, laͤßt man sie an der Stelle, welche dem Orte, wo
                              die Ausbesserung geschehen muß, zunaͤchst liegt, auslaufen, wodurch man den
                              Vortheil erlangt, daß man den ganzen Theil der Leitung, wo keine Ausbesserung
                              vorgenommen wird, in seinem gewoͤhnlichen Zustande von Druk erhalten kann;
                              dieser Vortheil ist hoͤchst schaͤzbar, besonders wenn der Druk des
                              Wassers stark ist, weil sich in diesem Falle unvermeidlich Luft in einigen Theilen der Leitung
                              ansammelt, so oft man sie leert und neuerdings fuͤllt, wodurch
                              gewoͤhnlich viel Schaden verursacht wird, weil jene Luft stark
                              zusammengedruͤkt ist und daher leicht Spruͤnge und Verlust entstehen.
                              Der Vortheil, daß man vermittelst der in jeder Stube angebrachten
                              durchloͤcherten Kegel, die in die Leitung gelangten, Unreinigkeiten aufhalten
                              kann, ist ebenfalls sehr schaͤzbar.
                           In den verschiedenen Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben die naͤmlichen
                              Gegenstaͤnde.
                           Fig. 34,
                              Aufriß von Vorne.
                           Fig. 35,
                              Aufriß von der Seite.
                           Fig. 36,
                              Querdurchschnitt nach AB.
                           Fig. 37,
                              Horizontale Projection.
                           Fig. 38,
                              Laͤngendurchschnitt der Fig. 34, nach CD, wobei man den Pfropf n und den Kegel m ganz sieht.
                           Fig. 39,
                              Aufriß und Grundriß der messingenen Basis der Auslassungsroͤhre.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
