| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. CXVI., S. 427 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        CXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. October bis 22. Nov. 1831 in London
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Joshua Bates,
                                 Gentleman in Bishopgate Street, in der City von London: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Spinnen der Baumwolle, Seide,
                                 Wolle, des Hanfes, Flachses oder anderer Faserstoffe. Dd. 27. Octbr. 1831.
                              
                           
                              Der Sarah Guppy,
                                 Tarway House, Clifton, bei Bristol: auf ihre verbesserten Bettstaͤtten.
                                 Dd. 27. Octbr.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem James Macdonald,
                                 Gentleman, University Clubb House, Pall Mall East, in der Grafschaft Middlesex:
                                 auf gewisse Verbesserungen an Baͤnken, welche aus Eisen oder anderen
                                 Materialien erbaut werden: diese Verbesserungen sind auch bei
                                 Thuͤrpfosten, Eisenbahnen, Daͤchern und zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken anwendbar. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Octbr.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem George Minter,
                                 Kunsttischler in Princes Street, Soho, in der Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 Befestigungsmittel fuͤr Speisetische und andere Zweke. Dd. 9. Nov.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem Thomas Brunton
                                 Esq., Park Square, Regents Park, in der Grafschaft Middlesex: auf eine neue
                                 Anwendung gewisser Apparate zum Erhizen von Fluͤssigkeiten und zur
                                 Dampferzeugung fuͤr mannigfaltige nuͤzliche Zweke. Dd. 15. Nov.
                                    1831.
                              
                           
                              Demselben und Thomas John Fuller, mechanischer Ingenieur,
                                 Commercial Road, Limehouse in der Grafschaft Middlesex: auf ihre Verbesserungen
                                 an gewissen mechanischen Apparaten zum Heben des Wassers und zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken. Dd. 15. Nov. 1831.
                              
                           
                              Dem Arthur Howe
                                    Holdsworth Esq., in Dartmouth, in der Grafschaft Devon: auf
                                 verbesserte Ruder und die Anwendung derselben bei gewissen Arten von Schiffen
                                 oder Fahrzeugen. Dd. 19. Nov. 1831.
                              
                           
                              Dem David Selden,
                                 Kaufmann in Liverpool, in der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf eine verbesserte
                                 Kraͤmpelmaschine fuͤr Wolle und andere Faserstoffe. Dd. 22. Novbr.
                                    1831.
                              
                                 
                                 
                              
                                 (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                    December 1831, S. 382.)
                                 
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 5. bis 22. Decbr. 1817 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des John Turner,
                                 Knopfmachers in Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen im
                                 Plattiren des Kupfers und Messings mit reinem oder legirtem Gold und im Walzen
                                 desselben zu Blech. Dd. 5. Decbr. 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. 3. R. S. 10.)
                              
                           
                              Des William Busk,
                                 Ponsbourn Park, Hertfordshire und Robert Harvey, zu Epping, Essex: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Verfertigung von Roͤhren aus Porzellan, Thon oder
                                 anderen dehnbaren Substanzen. Dd. 5. Decbr. 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIII. Z. R. S. 324.)
                              
                           
                              Des William Stratton,
                                 Mechanikers in Gutter Lane, Cheapside, London: auf seine Verbesserungen an
                                 Gasapparaten. Dd. 5. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Des Joseph Weld Esq.,
                                 Pylewell House, Southampton: auf eine Maschine, um die Getreidekoͤrner
                                 vom Stroh abzusondern. Dd. 5. Decbr. 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. Z. R. S. 328.)
                              
                           
                              Des Stephen Price,
                                 Mechanikers zu Stroud, Gloucestershire: auf ein Surrogat fuͤr
                                 Krazdisteln zum Dressiren des Wollentuchs und anderer Fabrikate. Dd. 5. Decbr.
                                    1817.
                              
                           
                              Des Moses Poole,
                                 Lincolns Inn, Old Square Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen, von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. December 1817.
                              
                           
                              Des Jean Frederick,
                                 Marquis von Chabannes, in Drury Lane, Middlesex: auf seine Verfahrungsarten bei
                                 der Heizung der Gebaͤude mit warmer Luft und beim Erwaͤrmen und
                                 Verdampfen von Fluͤssigkeiten. Zum Theil von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 19. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Desselben, auf ein neues Verfahren Roͤhren aus
                                 Kupfer, gewalztem Blei, gewalztem Eisen oder anderen Metallen oder Legirungen,
                                 die gewalzt werden koͤnnen, zu verfertigen. Dd. 19. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Des John Lewis,
                                 Tuchmachers, William
                                    Lewis, Faͤrbers und William Davis, Mechanikers, alle in
                                 Brimscomb, Gloucestershire: auf gewisse Verbesserungen an Rauhmuͤhlen zum
                                 Dressiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd.
                                 19. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Des Arthur Howe
                                    Holdsworth Esq., zu Dartmouth, Devon: auf seine Verbesserungen an
                                 Gazometern. Dd. 19. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Des Thomas Papps, N. 4. Clayton Place, Kennington, Surrey: auf seine
                                 verbesserte Einrichtung der Buͤcher (oder Journale), welche man auf den
                                 Comptoiren anwendet. Dd. 19. Decbr. 1817.
                              
                           
                              Des William Cleland
                                 Gentleman, zu Bolton Le Moors, Lancashire: auf seine Verbess. im Bleichen des
                                 Hanfes und Flachses so wie der daraus verfertigten Garne oder Zeuge. Dd. 22. Decbr.
                                    1817. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXIV. Z. R. S. 12.)
                              
                                 
                                 
                              
                                 (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                    Decbr. 1831, S. 380.)
                                 
                              
                           
                        
                           Cécile's Verbesserungen an dem Mechanismus der
                              Dampfmaschinen.
                           An der Dampfmaschine zu Marly befindet sich das Flugrad an einer, von der
                              Dampfmaschine abgesonderten Welle, die Communication wird durch Zahnraͤder
                              unterhalten. Eine nothwendige Folge dieser Einrichtung war, daß wenn die Maschine
                              aufgehalten wurde, das Flugrad seine Bewegung noch fortsezte, und daß das an der
                              Achse desselben befindliche Zahnrad auf das andere Zahnrad schlug, und dadurch einen
                              Stoß veranlaßte, durch welchen die Zaͤhne bedeutend litten. Um diesem
                              Nachtheile abzuhelfen, hatte Hr. Cécile die Idee
                              mehrere der eisernen Zaͤhne durch Zaͤhne aus Spierlingsholz zu
                              ersezen. Der Erfolg hat diese Idee gerechtfertigt, denn die Maschine geht seit
                              dieser Zeit ohne Geraͤusch, und ohne Nachtheil fuͤr die Zaͤhne.
                              Hr. Hachette, welcher der Société d'encouragement in ihrer Sizung vom 24. August 1831
                              diese Notiz mittheilte, schrieb dieses gluͤkliche Resultat der
                              Elasticitaͤt des Holzes zu.
                           
                        
                           Neues Brennmaterial fuͤr Dampfwagen.
                           Jezt, wo die Dampfwagen immer haͤufiger werden, wird auch das
                              Beduͤrfniß eines Brennmaterials, durch welches die Reisenden nicht
                              bestaͤndig mit Rauch gequaͤlt werden, immer fuͤhlbarer. Man kam
                              auf die gute Idee, das fluͤchtige Oehl, welches in den Harz- und
                              Oehlgasfabriken in großer Menge gesammelt wird, hiezu zu benuzen, und der gute
                              Erfolg dieser Idee ist nicht zu bezweifeln. Man benuzt gegenwaͤrtig diese
                              brennbare Fluͤssigkeit in den Oehlgaswerken zu Leeds statt der Kohle zum
                              Heizen einer Bank mit vier Retorten, die in einer Stunde 600 Fuß Gas erzeugen; zwei
                              Gallons fluͤchtiges Oehl reichen hin, um eine Stunde lang einen vollkommen
                              gleichmaͤßigen Grad von Hize zu unterhalten, und dabei entsteht weder der
                              geringste Rauch, noch irgend ein Gestank. Die Vortheile dieser Entdekung fuͤr
                              die Dampfwagen laͤßt sich kaum berechnen; zu den groͤßeren Vortheilen
                              gehoͤrt z.B., daß 2 Gallons fluͤchtiges Oehl, die nur 16 Pfunde
                              wiegen, eben so viel Hize hervorzubringen im Stande sind, als 112 Pfunde Steinkohlen
                              oder Cohks, so daß folglich dadurch allein das Gewicht des Brennmateriales bei 8
                              Pfunden um 7 Pfunde vermindert wird! (Aus dem Leeds
                                 Mercury im Register of Arts, September 1831, S.
                              190.)
                           
                        
                           
                           Wie sich Schlittschuhlaͤufer vor dem Ertrinken sichern
                              koͤnnen.
                           Bereits vor laͤngerer Zeit wurde in England den Schlittschuhlaͤufern
                              von einem ihrer Collegen der Vorschlag gemacht, ihre Huͤte durch eine lange
                              Schnur an einem Knopfloche zu befestigen, um durch dieses einfache Mittel ihre
                              Rettung beim Einbrechen des Eises und bei entstehender Gefahr des Ertrinkens zu
                              erleichtern. Der Hut wird naͤmlich auf der Oberflaͤche des Wassers
                              schwimmen, er kann daher leicht aufgefangen und herausgezogen werden, wo dann der
                              Koͤrper des Untergesunkenen vermoͤge der an dem Knopfloche befestigten
                              Schnur nachfolgen wird, und vollends gerettet werden kann. Ein Hr. Julius schlaͤgt nun im Mechan. Magaz. N. 428 S. 59 eine Verbesserung dieses Verfahrens vor, durch
                              welche er sogar das vollkommene Untersinken des Koͤrpers verhindern zu
                              koͤnnen glaubt. Es soll naͤmlich, ihm zu Folge, ein Theil des Hutes
                              luftdicht gemacht, und mit solchen Substanzen ausgefuͤttert werden, die der
                              Einwirkung des Wassers widerstehen; ferner soll in diesem Hute so tief unten eine
                              Scheidewand angebracht werden, daß beim Aufsezen desselben eben noch hinreichender
                              Raum fuͤr den Kopf bleibt. Mit einem solchen Hute hofft der Erfinder den Kopf
                              und den Mund eines im Eise Durchgebrochenen wenigstens so lang uͤber dem
                              Wasser zu erhalten, bis ihm Huͤlse geleistet werden kann. Der Hut soll zu
                              diesem Zweke mit einem kurzen Bande oder einer Schnur an dem Roke oder an einem
                              sonstigen zwekmaͤßigen Theile der Kleidung befestigt werden; und im Falle
                              eines Ungluͤks soll ihn der Traͤger desselben in die Hand nehmen und
                              unter das Wasser druͤken, wodurch sein Kopf und sein Mund uͤber dem
                              Wasser erhalten werden wird. – Es scheint uns, daß hiebei sowohl an den Hut,
                              als an den Verungluͤkten selbst, zu große Anforderungen gemacht werden.
                           
                        
                           Neue wasserdichte Huͤte.
                           Ein Hr. Julius Redivivus schlaͤgt im Mechan. Magaz. N. 428 S. 56 vor, wasserdichte
                              Huͤte dadurch zu verfertigen, daß man einen leichten Strohhut mit einer
                              duͤnnen Schichte Kautschuk uͤberzieht, und dann den Seidenfelber
                              darauf befestigt. Um die Ausduͤnstung des Kopfes durchzulassen, empfiehlt er,
                              die aufrechten Seiten des Hutes an vielen Stellen von Innen nach Außen mit einer
                              Nadel zu durchstechen; diese Stiche werden naͤmlich wie eine, sich nach Außen
                              oͤffnende Klappe wirken, und die Ausduͤnstung austreten, den Regen
                              aber nicht eindringen lassen.
                           
                        
                           Schnelle Bereitung einer Bleichfluͤssigkeit.
                           Man gebe eine geringe Menge Mennig in Salzsaͤure, worauf sich sogleich
                              Chlorine entwikeln wird, und seze dann so viel Wasser zu als noͤthig ist. In
                              dieser Fluͤssigkeit werden Fleken in Zeugen sogleich verschwinden, oder
                              dieselben werden schnell und vollkommen gebleicht seyn. (Mechanics' Magazine N. 424. S. 480.)
                           
                        
                           Mittel gegen den Gestank der eingeoͤhlten und
                              uͤberfirnißten Kleider.
                           Die eingeoͤhlten und uͤberfirnißten Kleider, welche in vielen
                              Faͤllen so wesentliche und wohlthaͤtige Dienste leisten, konnten
                              bisher wegen des Gestankes, den sie verbreiten, nur eine sehr beschraͤnkte
                              Anwendung erhalten. Hr. Chevallier hat ein sehr einfaches
                              Mittel gegen diese schlechte Nebeneigenschaft gefunden. Man braucht naͤmlich
                              solche Kleider nur in einem verschlossenen Raume mit Chlor zu raͤuchern, um
                              ihnen den Geruch vollkommen zu nehmen. Wir moͤchten fragen, ob sie dadurch
                              aber nicht auch in ihren uͤbrigen Eigenschaften veraͤndert werden?
                           
                        
                           Ueber den englischen Handel mit Bobbinets oder
                              Kloͤppelspizen.
                           Ein Hr. Felkin zu Nottingham gab vor Kurzem eine sehr
                              interessante Schrift uͤber den Bobbinethandel, unter dem Titel:
                              „Facts and Calculations illustrative of the
                                    present State of the Bobbinet-Trade“ heraus, die sehr
                              sonderbare und lehrreiche Resultate enthaͤlt, und aus welcher das Mechan. Mag. 
                              N. 427 S. 36 folgenden Auszug gibt. Das Capital, welches
                              auf diesen Handel verwendet wird, wird auf 2,310,000 Pfd. Sterl. geschaͤzt;
                              die Zahl der Individuen, Maͤnner, Weiber und Kinder, die derselbe
                              beschaͤftigt, auf 211,000. Die Quantitaͤt roher Baumwolle, welche
                              jaͤhrlich dazu verwendet wird, betraͤgt: 1,600,000 Pfd., im Werthe von
                              120,000 Pfd. Sterl.; diese Baumwolle wird in Garn verwandelt, und dadurch ihr Werth
                              auf 500,000 Pfd. Sterl. erhoͤht; das Garn wird zu 6,750,000 Quadrat Yards
                              Power-net (Kraft- oder Maschinentull), zu 15,750,000 Quadrat Yards
                              Hand-net Handtull) und 150,000 Quadrat Yards Fancy-net (Modetull)
                              verarbeitet, welche zusammen einen Werth von 1,826,245 Pfd. Sterl. haben. Von roher
                              Seide werden jaͤhrlich an 250,000 Pfd. im Werthe von 30,000 Pfd. Sterl.
                              verbraucht, welche, zu 750 Quadrat Yards Silk-net (Seidentull) verarbeitet,
                              65,625 Pfd. Sterl. werth werden. Die gesammte Menge des jaͤhrlich fabricirten
                              Baumwoll- und Seidenbobbinets betraͤgt 23,400,000 Quadrat Yards im
                              Werthe von 1,891,870 Pfd. Sterl. Hievon wird beilaͤufig die Haͤlfte
                              glatt ausgefuͤhrt, 3/8 glatt bei Hause verkauft, und 1/8 hier gestikt,
                              wodurch dessen Werth auf 3,417,700 Pfd. Sterl. steigt. Die Zahl aller Maschinen, mit
                              welchen fabricirt wird, wird auf 4500, jene der Maschineneigenthuͤmer auf
                              1382 angegeben. Von diesen Maschinen werden 1000 durch eine Triebkraft bewegt, und
                              von den eben angefuͤhrten Eigentuͤmern arbeiten uͤber 1000 in
                              ihren eigenen Maschinen. Die Vertheilung dieser Maschinen wird auf folgende Weise
                              angegeben:
                           
                              
                                 In
                                 Nottingham sind deren
                                 1240
                                 
                              
                                 –
                                 New Radford
                                   140
                                 
                              
                                 –
                                 Old Radford und
                                    Bloomsgrove     
                                   240
                                 
                              
                                 –
                                 Lenton und Middleton Place
                                     70
                                 
                              
                                 –
                                 Iron Green
                                   160
                                 
                              
                                 –
                                 New Basford
                                     95
                                 
                              
                                 –
                                 Old Basford und Bulwell
                                     55
                                 
                              
                                 –
                                 Beeston und Chilwell
                                   130
                                 
                              
                                 –
                                 New und Old Sventon
                                   180
                                 
                              
                                 –
                                 Gedling
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Carrington
                                     50
                                 
                              
                                 –
                                 Carlton
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Arnold
                                     30
                                 
                              
                                 –
                                 Long Eaton
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Stapleford
                                     25
                                 
                              
                                 –
                                 Sandeacre
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Stanton by Dale
                                       5
                                 
                              
                                 –
                                 Ilkeston
                                     45
                                 
                              
                                 –
                                 Heanor und Loscoe
                                     45
                                 
                              
                                 –
                                 Eastwood
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Derby
                                   185
                                 
                              
                                 –
                                 Loughborough
                                   385
                                 
                              
                                 –
                                 Quorndon und Mountsorrel
                                     35
                                 
                              
                                 –
                                 Woodhouse
                                     30
                                 
                              
                                 –
                                 Sheepshead
                                     15
                                 
                              
                                 –
                                 Leicester
                                     95
                                 
                              
                                 –
                                 Donington und Kegworth
                                     15
                                 
                              
                                 –
                                 Mansfield
                                     85
                                 
                              
                                 –
                                 Chesterfield
                                     40
                                 
                              
                                 –
                                 Sheffield
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Newark
                                     10
                                 
                              
                                 –
                                 Wimeswould
                                     25
                                 
                              
                                 –
                                 Costock und Leake
                                     20
                                 
                              
                                 –
                                 Ruddington
                                     15
                                 
                              
                                 –
                                 Molton Mowbray
                                     20
                                 
                              
                                 –
                                 Tiverton
                                   220
                                 
                              
                                 –
                                 Barnstaple
                                   180
                                 
                              
                                 –
                                 Tewkesbury
                                     50
                                 
                              
                                 –
                                 Chard
                                   190
                                 
                              
                                 –
                                 Taunton
                                     35
                                 
                              
                                 –
                                 Isle of Wight
                                     80
                                 
                              
                                 –
                                 Warwik
                                       5
                                 
                              
                                 An 
                                 anderen Orten noch
                                   195
                                 
                              
                                  
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                  
                                 Summe
                                 4500.
                                 
                              
                           So bluͤhend dieser Zweig der Industrie im Allgemeinen ist, – eine
                              Bluͤthe, die um so mehr auffaͤllt, da noch vor 20 Jahren in ganz
                              England nicht ein Duzend Bobbinetmaschinen zu finden waren, – so
                              muͤssen wir doch mit Bedauern gestehen, daß ein guter Theil der einzelnen,
                              sich damit beschaͤftigenden Individuen in großem Elende schmachtet. Hr. Felkin sagt hieruͤber: „Es ist eine sehr
                                 beklagenswerthe Thatsache, daß die Haͤlfte und daruͤber der als
                                 Eigenthuͤmer von 1, 2 und 3 Maschinen aufgefuͤhrten Individuen
                                 gezwungen wurden, ihre Maschinen hoͤher zu verpfaͤnden, als sie
                                 auf dem Markte werth sind, und daß dieselben haͤufig ganz insolvent sind.
                                 Die Ursache hievon liegt vorzuͤglich in dem Fallen der Preise der Spizen
                                 seit dem Sinken der Preise der Baumwolle und des Arbeitslohnes. Jene Classe von
                                 Fabrikanten, die die Schuldner der Baumwollehaͤndler geworden waren,
                                 wurde dadurch gezwungen, das Garn, welches sie verarbeiteten, um einen
                                 verhaͤltnißmaͤßig weit hoͤheren Preis zu bezahlen, und ihre
                                 Arbeiten auf dem Markte zu den niedrigsten Preisen zu verkaufen. Ueberdieß sind
                                 die Maschinen dieser Leute schmal und nur zur Verfertigung kurzer Stuͤke
                                 geeignet, waͤhrend das absurde Bleichsystem, bei welchem nach dem
                                 Stuͤke gezahlt wird, veranlaßte, daß man mit den neuen Maschinen
                                 ellenbreite und lange Stuͤke verfertigt, so daß auch hierin ein großer
                                 Nachtheil, wo nicht der gaͤnzliche Ruin, der Eigenthuͤmer schmaler
                                 Maschinen liegt.“
                              
                           Der groͤßte Theil der glatt ausgefuͤhrten Spizen wird in Belgien,
                              Sachsen und bis auf die neuesten Zeiten auch in dem ungluͤklichen Polen
                              gestikt. Hr. F. glaubt, daß diese Arbeit eben so gut bei Hause geschehen
                              koͤnne, indem der Arbeitslohn der englischen Stikerinnen so weit
                              herabgesunken ist, daß keine Verminderung desselben mehr Statt finden koͤnne.
                              Er sagt naͤmlich, daß er, waͤhrend er seine Abhandlung schrieb, einige
                              herrliche Seidenbobbinet-Shawls vor sich gehabt habe, die mit der
                              groͤßten Muͤhe und ausgezeichneter Schoͤnheit von einem jungen
                              Maͤdchen gestikt worden waren, welches 6 Wochen lang, die Woche zu 6 Tagen,
                              und den Tag zu 14 Arbeitsstunden an denselben arbeitete, und bei dieser
                              muͤhsamen und unausgesezten Arbeit des Tages nur Einen Shilling (36 kr.)
                              verdiente! Bei den in England bestehenden Preisen der Lebensmittel ist eine weitere
                              Verminderung des Arbeitslohnes platterdings unmoͤglich, wenn nicht die
                              Getreideeinfuhr frei gegeben wird, wozu auch Hr. F. raͤth.
                           Hr. F. bemerkt auch ferner, daß es nicht die zu große Menge von Fabrikaten, welche
                              durch die Einfuͤhrung der Maschinen erzeugt werden, ist, welche die
                              Ueberfuͤllung der Maͤrkte hervorbringt, sondern daß die große Menge
                              noch verschlossener Maͤrkte die Schuld davon traͤgt; er findet es
                              daher weit verstaͤndiger fuͤr Erweiterung der Maͤrkte, als
                              fuͤr Verminderung der Fabrikation Sorge zu tragen. Als ein
                              vorzuͤgliches Mittel zu diesem Zweke gibt er die Aufhebung des indischen
                              Handelsmonopoles an. Er bleibt hierbei bloß bei der Bobbinetfabrikation stehen, und
                              sagt, daß die Fabrikate derselben oͤstlich vom Vorgebirge der guten Hoffnung
                              beinahe noch gaͤnzlich unbekannt sind. Wuͤrde der Handel nach Indien
                              frei gegeben, und wuͤrde man auf das Oberhaupt einer jeden indischen Familie
                              nur einen jaͤhrlichen Verbrauch eines Quadrates Bobbinet rechnen, so
                              wuͤrden, wie Hr. F. berechnet, alle in England bestehenden Fabriken, wenn sie
                              auch taͤglich 18 Stunden arbeiten wuͤrden, nicht hinreichen um diesen
                              Markt allein zu versehen. Wuͤrde sich die Bobbinetausfuhr auch nach China
                              erstreken, so muͤßte, da die Bevoͤlkerung China's drei Mal so groß
                              ist, als jene Indiens, die Bobbinetfabrikation noch eine außerordentliche Ausdehnung
                              erleiden, um alle diese Markte versehen zu koͤnnen.
                           
                        
                           Zaͤhigkeit des gehaͤmmerten Eisens.
                           Ein Stuͤk guten Stabeisens von 1 1/4 Zoll im Durchmesser und 2 Fuß 6 Zoll
                              Laͤnge erleidet oft eine Verlaͤngerung von 6 Zollen oder von 20
                              Procent, ehe es bricht. Am Anfange des Experiments loͤsen sich die etwas
                              oxydirten aͤußeren Theile ab und fallen weg, und kurz vor dem Brechen wird
                              man an der Stelle, welche brechen wird, eine bedeutende Zusammenziehung in dem Stabe
                              wahrnehmen. Die
                              gebrochenen Enden werden ganz heiß seyn, indem durch die Verdichtung des Eisens
                              dessen Gewebe dichter wird, und die Fasern des Metalles werden sich nach dem
                              Versuche haͤrter, rauher und weniger seidenartig zeigen. (Mechanics' Magazine N. 424. S. 480)
                           
                        
                           Berzelin, ein neues Mineral.
                           Zu Galloro, in der Naͤhe der Riccia bei Rom, wurde ein Mineral gefunden,
                              welches nach den Untersuchungen der HHrn. Smithson, Baruffi und Necker eine neue Art zu bilden
                              scheint, und welchem daher Hr. Necker den Namen Berzelin beilegte. Es findet sich eingesprengt in einem
                              Pyroxen-Gesteine, und kleidet auch, in Verbindung mit anderen Mineralien, die
                              Hoͤhlen in demselben aus, es krystallisirt in rechtwinkeligen
                              Octaëdern, hat eine weiße Farbe, ist schwach durchscheinend, besizt keinen,
                              auf dem Bruch jedoch einen glasartigen Glanz. Seine Haͤrte ist groͤßer
                              als jene des Glases, allein es ist aͤußerst bruͤchig. In heißer
                              Salzsaͤure bildet es eine gruͤnlich-weiße Gallerte. Vor dem
                              Loͤthrohre schmilzt es schwer zu einem blasigen Glase; in einem Kolben bis
                              zum Schmelzen des Glases erhizt, gibt es keine Feuchtigkeit von sich, wodurch es
                              sich von dem Gismondin und Harmotom unterscheidet, denen es uͤbrigens
                              aͤhnlich ist. In Hinsicht auf die Bestandtheile dieses Minerales wissen wir
                              bloß so viel, daß dasselbe weder ein Alkali noch Baryt enthaͤlt, und daß es
                              sich dadurch vom Hauyn und anderen aͤhnlichen Mineralien unterscheidet. Am
                              meisten naͤhert sich der Berzelin jedoch dem Melilithe, von dem er aber
                              wahrscheinlich nicht bloß durch die Farbe und das aͤußere Aussehen, sondern
                              auch durch die Krystallform und die Bestandtheile hinreichend verschieden seyn wird.
                              (Aus der Bibliothèque universelle in der Biblioteca italiana. August 1831, S. 247.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Potters Aufsaz
                              betreffend die specifische Waͤrme einiger Metalle,
                           welchen wir in diesem Bande S. 119 des polytechnischen
                              Journals mitgetheilt haben, theilt Hr. Johnston im Edinburgh Journal of Science N. X. S. 265 einige
                              Bemerkungen mit, woraus hervorgeht, daß Hr. Potter sehr
                              im Irrthum war, indem er die Bestimmung der specifischen Waͤrme einiger
                              Metalle von Dulong und Petit
                              fuͤr fehlerhaft erklaͤrte und das von diesen Physikern aufgestellte
                              Gesez, daß die Atomgewichte der einfachen Koͤrper alle eine gleiche
                              Waͤrmecapacitaͤt haben, widerlegt zu haben glaubte. Die von Hrn. Potter angewandte aͤltere Methode, um die
                              Waͤrmecapacitaͤt der Metalle zu ermitteln (indem man naͤmlich
                              ein bekanntes Gewicht von dem Metall in eine bestimmte Menge Wasser von
                              verschiedener Temperatur bringt und die resultirende Temperatur bestimmt), ist
                              mehreren Fehlern unterworfen, wovon Biot im 4ten Bande
                              seines Traité de Physique einige angegeben hat.
                              Hr. Potter bestimmte ferner die specifische Waͤrme
                              des Goldes und Silbers mittelst brittischer Muͤnzen; jenes enthielt folglich
                              1/12 tel Silber (oder Kupfer), indem es 22 Karat hat und dieses 7 1/2 Procent
                              Kupfer. Endlich hat Hr. Potter die Atomenzahlen von Berzelius, um sie auf die Wasserstoffscale zu reduciren,
                              mit 7 multiplicirt, wodurch man keineswegs die richtigen Zahlen erhaͤlt.
                           
                        
                           Entdekung lithographischer Steine in Italien.
                           Die Italiaͤner, welche sich bisher ihren Bedarf an Steinen zur Lithographie
                              aus Bayern kommen lassen mußten, und bei denen die Lithographie vorzuͤglich
                              wegen dieses Mangels an Material bisher nur schwache Fortschritte machte, haben nun
                              durch die Bemuͤhungen des Hrn. Giov. Batt. Ragazzoni erfahren, daß sie selbst einen ungeheuren Vorrath der
                              herrlichsten Steine besizen. Hr. Ragazzoni erstattete in
                              der Sizung des Athenaͤums zu Brescia vom 14. August d. J. einen Bericht
                              uͤber seinen kostbaren Fund, aus welchem hervorgeht, daß die Steine, die sich
                              am Monte Sasso, drei Meilen von Brescia, finden, in Hinsicht auf Haͤrte,
                              Dichtigkeit, Faͤhigkeit das Wasser einzusaugen, und einen gewissen Grad von
                              Politur anzunehmen, die groͤßte Aehnlichkeit mit den Steinen von Sohlenhofen
                              haben; sie sind nur bedeutend weißer als diese, und werden erst durch
                              laͤngeren Einfluß der Luft gelblich. Die italiaͤnischen Steine finden
                              sich in schiefen, horizontalen, gegen Norden geneigten Schichten; die gewoͤhnlich
                              durch eine duͤnne Lage fetter und zaͤher Erde von einander getrennt
                              sind; durch diese Zwischenlage wird die Ausbeutung der Steine bedeutend erleichtert.
                              Die Lager erstreken sich von den Abhaͤngen di S. Emiliano durch das Thal
                              della Fantesina, wo sie die trokenen Huͤgel di Cellatica und della Stella
                              bilden, bis in das Thal di Urago. Wir duͤrfen nun erwarten, daß die von Hrn.
                              Filippini zu Brescia gegruͤndete
                              lithographische Anstalt schnelle Fortschritte machen wird. (Biblioteca italiana. August 1831, S. 251.)
                           
                        
                           Baumwollbau in Indien.
                           Die Akerbaugesellschaften zu Calcutta und Madras beschaͤftigen sich
                              gegenwaͤrtig mit Einfuͤhrung verschiedener Baumwollsorten, die bisher
                              in Hindostan unbekannt waren. Sie fanden dabei durch Versuche, daß die Baumwolle von
                              Bourbon in Bengalen sehr gut gedeihe, und daß die Baumwolle von den Inseln, die in
                              Indien aus amerikanischem Samen gezogen wurde, daselbst ihre Guͤte
                              beibehielt, ja sogar noch besser wurde. Die großen Fehler der Laͤnder, in
                              welchen Baumwolle gebaut wird, liegen in einem Ueberschusse an Salz und in Mangel an
                              frischem Wasser. Um diesem lezteren abzuhelfen, machte man bei Fort William
                              verschiedene Versuche mit dem Erdbohrer, die aber bis jezt fruchtlos waren, obschon
                              man in bedeutende Tiefe bohrte. (Mechanics' Magazine N.
                              424 S. 478. Moͤchten von unseren landwirthschaftlichen Gesellschaften doch
                              auch Versuche angestellt werden, unsere Feldfruͤchte durch Samen aus fremden
                              Gegenden aufzufrischen! Es handelt sich aber hier nicht von Versuchen, die auf einem
                              Gartenbeete angestellt werden, sondern von Versuchen im Großen, aus denen der
                              Oekonom die wahrscheinlichen Resultate mehr oder weniger sicher entnehmen kann.)
                           
                        
                           Aufbluͤhen der Industrie in Australien.
                           Die Sydney Gazette vom 16. September 1830 enthaͤlt
                              die Rede, welche Sir John Jamison, der Praͤsident
                              der Agricultural and Horticultural Society of New South
                                 Wales, bei der lezten Jahressizung hielt, und die einen Beweis gibt, wie
                              schnell diese Colonie in ihrem Zunehmen fortschreitet. Wir wollen hier Einiges von
                              dem ausheben, was das Mechanics' Magazine N. 424 S. 477
                              hieruͤber mittheilt. Nach mehrjaͤhriger Anstrengung gelang es Hrn. S.
                              Lord grobe Tuͤcher und Leinenzeuge zu
                              verfertigen, die sehr dauerhaft sind und starken Absaz haben. Hr. Robert Cooper errichtet außer seiner herrlichen
                              Branntweinbrennerei auch eine Tuchfabrik, fuͤr welche er aus England
                              geschikte Arbeiter und Maschinen kommen ließ. Hr. Jamison
                              bemerkt hiebei, daß man die Dauerhaftigkeit und die Vorzuͤge der
                              neuseelaͤndischen Wolle erst dann erkennen wird, wenn man sie bei der
                              Fabrikation nicht mehr mit der, unter ihr stehenden, europaͤischen Wolle
                              mischt. Die Fabriken der HHrn. Dickson, Wilshire, Mackie
                              und Aspinal erzeugen nicht bloß so viel Seife und Kerzen,
                              als New South Wales bedarf, sondern sie fuͤhren von ihren Fabrikaten bereits
                              nach Van Diemens Land aus. Die neuseelaͤndische Seife kommt an Guͤte
                              der besten englischen gleich, und die Kerzen sind auch fast gleich gut. Die Asche
                              des Mangelbaumes, der an der ganzen Kuͤste sehr haͤufig
                              waͤchst, und einen beinahe unerschoͤpflichen Vorrath darbietet, soll,
                              wie Hr. Mackie fand, beinahe eben so gute Soda geben als
                              die spanische Barilla. Der Preis eines Pfundes der besten Seife kann aus diesem
                              Grunde nie um mehr als einen Farthing hoͤher werden, als jener des Talges
                              ist, welcher gegenwaͤrtig 6 bis 9 kr. pr. Pfund
                              betraͤgt. Hr. Aspinal fuͤhrte im lezten
                              Jahre allein fuͤr 1200 Pfd. Sterl. Colonial-Barilla fuͤr seine
                              Fabrik ein. Hr. Wilshire hat das Verdienst, zuerst eine
                              Gerberei errichtet zu haben, in welcher er vergangenes Jahr 2000 Haͤute, 5000
                              Kangaru-Felle, 8000 Schaf-Felle und 7 Rollen Pergament, jede zu 60
                              Haͤuten, gerbte und bearbeitete. Er zahlte bloß fuͤr Einsammlung der
                              Mimosa-Rinde zum Gerben 500 Pfd. Sterl., und hat so viele Concurrenten, daß
                              nicht nur ganz New South Wales mit inlaͤndischem Leder versehen wird, sondern
                              daß auch rohe Haͤute ausgefuͤhrt werden. Flachs wird in
                              Neu-Seeland so viel erzeugt, daß er ausgefuͤhrt wird. Am Schlusse
                              seiner Rede sagt Sir Jamison, daß in Kurzem der ganze
                              Bedarf an Tuch, an geistigen Getraͤnken, an Wein, Oehl und Bier an Ort und Stelle erzeugt werden
                              wird. Die Sydney-Gazette, die diese Notiz
                              enthaͤlt, ist selbst ein Beweis der Fortschritte der Cultur in Australien;
                              sie ist so groß, so gut gedrukt und so gut redigirt, wie die beste englische
                              Zeitung, und erscheint woͤchentlich drei Mal.
                           
                        
                           Ueber oͤffentliche Bauten in Irland.
                           Hr. Stanley sagte im Hause der Gemeinen uͤber die
                              oͤffentlichen Bauten Irlands folgende Worte, welche auch auf viele Bauten in
                              denselben Staaten, die in lezter Zeit in verschiedenen Kammern zur Sprache kamen,
                              ihre volle Anwendung finden: „Es war bisher nicht uͤblich, vorher
                                 die Summe bestimmen zu lassen, welche fuͤr diesen oder jenen
                                 oͤffentlichen Bau verwendet werden soll; und wenn das Geld ein Mal
                                 bewilligt war, so wurde uͤber die Verwendung desselben keine weitere
                                 Controle gepflogen. Daher wurden Arbeiten unter dem Vorwande des
                                 oͤffentlichen und allgemeinen Nuzens unternommen, die in der That nur
                                 einzelnen Privaten zum Vortheile gereichten, und daher einen Schandflek auf
                                 gewisse Personen heften. In der Grafschaft Mayo wurde z.B. viel Geld auf den Bau
                                 einer Bruͤke ausgegeben, von welcher man, als sie fertig war, fand, daß
                                 sie gar keinen Nuzen habe, so daß man dieselbe in einen Damm verwandelte! Man
                                 wird erstaunt seyn, von einer Bruͤke zu hoͤren, die in einen Damm
                                 verwandelt wurde, und wird sich wundern, wie dieß geschah; es geschah, wie man
                                 sagt, auf eine sehr einfache Weise, indem man den Bogen verstopfte, und indem
                                 man dasselbe bei hohem Wasser durch ein Fluththor aufnahm. Dieser Bau war als
                                 Bruͤke gaͤnzlich unnuͤz, da sich weder an der einen, noch
                                 an der anderen Seite derselben eine Straße befindet, und auch gar keine
                                 Veranlassung zur Anlage einer Straße vorhanden ist, weil 1/4 Meile davon eine
                                 andere Bruͤke existirt! Ebenso ist es notorisch, daß viele Straßen bloß
                                 deßwegen angelegt wurden, damit sie an dem Hause dieses oder jenen Gentleman
                                 voruͤber, oder durch die Domaͤnen desselben gehen!“
                              C'est partout comme chez nous! Man macht
                              Vorschlaͤge uͤber Vorschlaͤge, und wenn man der Sache auf den
                              Grund sieht, so wird man finden, daß die meisten aus Privatvortheil, die wenigsten
                              aus Liebe fuͤr das allgemeine Wohl gemacht werden.
                           
                        
                           Fortschritte des Journalismus.
                           Nach den Annales des Travaux des Sociétés de
                                 Statistique ist das Verhaͤltniß der Zahl der Journale zu der Zahl
                              der Bevoͤlkerung in den verschiedenen Welttheilen folgendes: In Asien kommt
                              auf 14,000,000 Menschen Eine Zeitschrift, in Afrika auf 5,000,000 eine, in Europa
                              auf 106,000, und in Amerika auf 40,000 eine. Gerade in demselben
                              Verhaͤltnisse steht auch das vergleichsweise Fortschreiten der Civilisation
                              in diesen vier Welttheilen. Gegen diesen lezteren Schluß erhebt sich jedoch das Mechanics' Magazine, indem es den Englaͤndern,
                              Franzosen und vielleicht (wie es sagt) sogar den Deutschen einen hoͤheren
                              Grad von Civilisation zugesteht als den Amerikanern, und indem es behauptet, daß in
                              England allein nach einem Jahre doppelt so viel Zeitschriften erscheinen
                              wuͤrden, als gegenwaͤrtig erscheinen, wenn die hohen Taxen auf
                              dieselben aufgehoben wuͤrden. Uns scheint hier die englische
                              Rivalitaͤt den Amerikanern zu nahe zu treten. Allerdings duͤrfte es
                              mehr Gelehrte in England, Frankreich und Deutschland als
                              in Amerika geben, was aber die Verbreitung von Intelligenz im Allgemeinen betrifft, so moͤchte das Umgekehrte der Fall seyn.
                           
                        
                           Baddeleys Methode Tintenfleken und Schriften
                              auszuradiren.
                           Man nehme ein sehr scharfes Messer und bewege dasselbe schnell und ohne einen Druk
                              auszuuͤben auf dem Papiere hin und her, bis der Flek oder die Schrift
                              verschwunden ist, reibe dann diese Stelle einige Mal mit troknem Kautschuk und
                              glaͤtte sie zulezt mit einem Falzbein oder auf andere geeignete Weise. (Mech. Mag. N. 426.)
                           
                        
                           
                           Neue Erhebung von Gelehrten in den englischen
                              Adelstand.
                           Se. Majestaͤt Koͤnig Wilhelm IV hat neuerlich, um zu zeigen, wie sehr
                              er Verdienste um die Wissenschaft anerkennt, und wie sehr er die Foͤrderer
                              derselben zu ermuntern bemuͤht ist, den beruͤhmten Anatomen Bell (jezt Sir Charles Bell),
                              welcher mit dem Lordkanzler gegenwaͤrtig eine neue Ausgabe von Paley's
                              Natural Theology veranstaltet, und den großen Astronomen
                              Herschel (jezt Sir Joseph
                                 Frederick William Herschel) zu Rittern ernannt.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Deutsche.
                              Anleitung zur Anlage artesischer Brunnen. Von J. A. Spetzler, Baumeister in Luͤneburg. Mit 6
                                 Steintafeln. 8. Luͤbeck 1832. In der von Rohden'schen Buchhandlung. XIV und 90 Seiten.
                              Die neuesten Beobachtungen und Erfahrungen von Garnier, Hericart de Thury, Baillet, Omalius de Halloy,
                                    Flachat Beurrier, v. Bruckmann u.a.m., uͤber die Anlage der
                                 artesischen Brunnen. Als Anhang und Nachtrag zur Uebersezung der ersten Ausgabe
                                 von Garnier's Preisschrift uͤber die Anwendung
                                 des Bergbohrers zur Ausfuͤhrung von Brunnenquellen. Von J. Waldauf von Waldenstein. Mit vier lithographirten
                                 Tafeln. 8. Wien 1831. In F. R. Beck's
                                 Universitaͤtsbuchhandlung. 194 S.
                              
                              Wir haben in unserem Journale unseren Lesern bisher so ziemlich alles Neue,
                                 Wissenswerthe und Nuͤzliche mitgetheilt, was in Hinsicht auf artesische
                                 Brunnen in ganz Europa bekannt und geleistet wurde, und halten es daher
                                 fuͤr unsere Pflicht auf die beiden interessanten und gelungenen Schriften
                                 aufmerksam zu machen, die unter obigen Titeln im Laufe dieses Jahres erschienen.
                                 Wir finden dieses um so noͤthiger, als wir uns leider
                                 uͤberzeugten, daß viele unserer suͤddeutschen Oekonomen und
                                 Techniker (von der Mehrzahl der administrativen Staatsbeamten gar nichts zu
                                 sprechen) entweder gar keinen, oder einen falschen Begriff von der Sache haben.
                                 Um nur ein Beispiel hievon zu geben, wollen wir anfuͤhren, daß uns
                                 kuͤrzlich ein uͤbrigens sehr gebildeter Mann sagte: „Ich
                                    moͤchte gern einen artesischen Brunnen bohren lassen, da es mir an
                                    gutem Wasser fehlt, allein ich fuͤrchte, daß in meinem sandigen Boden
                                    sich kein solcher anbringen laͤßt, weil der Sand das Bohrloch immer
                                    gleich wieder verschuͤtten wird!“ Moͤchten daher
                                 obige Schriften ja in die Haͤnde recht Vieler gerathen, um ihnen nicht
                                 bloß uͤber die Vortheile dieser Brunnen, sondern auch uͤber die
                                 Ausfuͤhrbarkeit derselben die Augen zu oͤffnen. Was die Vortheile
                                 betrifft, so sind diese so bekannt, so in die Augen springend, daß wir hier
                                 nicht laͤnger bei denselben verweilen zu muͤssen glauben.
                              Hr. Spetzler hat das Verdienst die Einfuͤhrung
                                 der artesischen Brunnen zuerst in Norddeutschland in Anregung und in
                                 Ausfuͤhrung gebracht zu haben. Unter seiner Mitwirkung bildete sich gegen
                                 Ende des Jahres 1830 eine Gesellschaft zur Anlage artesischer Brunnen
                                 fuͤr das Fuͤrstenthum Luͤneburg, die im Anfange dieses
                                 Jahres unter der Leitung des Verfassers zu Luͤneburg einen solchen
                                 Brunnen bohren ließ, und zwar mit guͤnstigem Erfolge. Hieraus ergibt sich
                                 schon die praktische Bildung und Kenntniß des Hrn. Verf., die aus dem ganzen
                                 Inhalte dieser Abhandlung nur noch gediegener hervorgeht. Wir wollen nun einen
                                 gedraͤngten Ueberblik dieses Werkchens, welches von Hrn. H. R. Boͤrm zu Luͤbeck mit einer Vorrede
                                 versehen wurde, zu geben versuchen. Es zerfaͤllt dasselbe in vier Abschnitte, von denen
                                 der erste der Theorie der gebohrten Brunnen gewidmet ist, bei deren
                                 Auseinandersezung sich der Verfasser als einen Anhaͤnger des alten
                                 Werner'schen neptunischen Systemes der Geognosie zeigt. Diese Darstellung der
                                 Theorie ist uͤbrigens kurz, und nur fuͤr jene genuͤgend,
                                 die mehr praktisch als rein theoretisch von der Sache unterrichtet seyn wollen.
                                 Der Theorie angereiht ist eine Aufzaͤhlung der vorzuͤglichen
                                 Umstaͤnde, aus denen man auf einen gluͤklichen Erfolg bei
                                 Bohrversuchen schließen kann, so wie eine Erklaͤrung der
                                 vorzuͤglichsten Ursachen, aus denen dieselben bisweilen mißlingen. Eben
                                 so sind hier auch die Reagentien angegeben, deren man zur Pruͤfung des
                                 aufgefundenen Wassers bedarf. – Der zweite Abschnitt enthaͤlt eine
                                 Beschreibung der Bohr- und Huͤlfsgeraͤthe, die durch
                                 mehrere gute lithographirte Tafeln deutlicher gemacht ist, und bei welcher der
                                 Verf. seine Bekanntschaft mit allem bisher Bekannten beurkundet. Bei der
                                 Eintheilung der Bohransaͤze hat derselbe jene Garnier's angenommen, nach welcher fuͤnf Classen dieser
                                 Geraͤthe unterschieden werden. Am Ende dieses Abschnittes ist eine
                                 Berechnung der Kosten eines vollstaͤndigen Bohrapparates gegeben, aus
                                 welcher hervorgeht, daß ein solcher Apparat, mit dem man im Stande ist, ein
                                 Bohrloch bis auf eine Tiefe von 200 Fuß einzutreiben, Roͤhren auf 12 Zoll
                                 Staͤrke im aͤußeren Durchmesser durch die vorkommenden
                                 Sandschichten zu stoßen, die Lehmlagen mit einer Oeffnung von 6 Zoll, und den
                                 kreideartigen Kalkstein mit einer Oeffnung von 3 Zoll im Durchmesser zu
                                 durchbohren, zu Luͤneburg auf 400 R. Thlr. zu stehen kommt. – Im
                                 vierten Abschnitte ist eine Beschreibung des praktischen Verfahrens beim
                                 Brunnenbohren gegeben, in welcher man zwar keine neue Methode und keine neuen
                                 Kunstgriffe findet, die aber eine sehr gute und dabei kurze Anweisung gibt, nach
                                 welcher man unter den verschiedenen vorkommenden Umstaͤnden verfahren,
                                 und allenfalls eintretenden Schwierigkeiten abhelfen kann. – Der lezte
                                 Abschnitt endlich ist der Litteratur und Geschichte gewidmet, in welchem man das
                                 Meiste, was uͤber diesen Gegenstand in eigenen Broschuͤren oder in
                                 Journalen bekannt gemacht wurde, gesammelt finden wird, und bei welchem wir bloß
                                 bedauern, daß der Verf. weder eine chronologische, noch irgend eine andere
                                 Ordnung beobachtet hat.
                              Wir glauben dieses Werkchen des Hrn. Spetzler sowohl
                                 dem Inhalte nach, als auch in Hinsicht auf Darstellungsweise, unseren Lesern auf
                                 das Beste empfehlen zu koͤnnen, und wuͤnschen, daß dasselbe
                                 besonders auch in unserem Vaterlande in die Haͤnde recht Vieler gerathen
                                 moͤchte, damit in einigen unserer wasserarmen Gegenden durch
                                 unternehmende Maͤnner diesem empfindlichen Mangel abgeholfen werde. Die
                                 gluͤklichen Resultate der von Hrn. v. Bruckmann zu Nuͤrnberg und von Gugler zu Wuͤrzburg angestellten Bohrungen sind geeignet alle
                                 Zweifel zu heben, die man bei uns noch hegen konnte.
                              Eben so schaͤzens- und empfehlenswerth, besonders fuͤr jene,
                                 die sich tiefere und gruͤndlichere Kenntnisse verschaffen wollen, ist das
                                 Werk des Hrn. v. Waldenstein, dem wir bereits eine
                                 Uebersezung der gekroͤnten Preisschrift Garnier's uͤber die artesischen Brunnen verdanken. Der
                                 Verfasser gibt uns in demselben, wie schon der Titel sagt, zwar groͤßten
                                 Theils nur eine Zusammenstellung der Beobachtungen und Erfahrungen, die in den
                                 lezten 6 Jahren von verschiedenen Maͤnnern uͤber diesen Gegenstand
                                 gemacht wurden und zur wesentlichen Ergaͤnzung von Garnier's Abhandlung dienen; allein sie ist mit so vielen Bemerkungen
                                 uͤber die Bohrversuche in Oesterreich verwebt, daß sie jeder, der auch
                                 mit der Litteratur der artesischen Brunnen vollkommen vertraut ist, mit
                                 Interesse lesen wird. Die Dedication ist an Hrn. Freiherrn von Jacquin gerichtet, der sich um die Verbreitung der
                                 artesischen Brunnen und des Verfahrens bei der Anlegung derselben in
                                 Oesterreich, und vorzuͤglich in und um Wien, so verdient gemacht hat. Die
                                 Einleitung enthaͤlt eine Angabe der vorzuͤglichsten Punkte, die
                                 man, ehe man zu Bohrversuchen schreitet, zu beruͤksichtigen hat, wenn man
                                 nicht erst durch Schaden klug werden, und Andere durch Unklugheit an der
                                 Moͤglichkeit des Gelingens an einem gewissen Orte zweifeln machen will.
                                 Sehr passend und treffend aͤußert der Hr. Verf. hier den Wunsch, daß die
                                 Brunnenmeister, denen die Leitung des Bohrens gewoͤhnlich
                                 uͤbertragen wird, so viel von Geognosie und Mechanik verstehen
                                 moͤchten, als hiezu unumgaͤnglich nothwendig ist. Bei uns, wo
                                 fuͤr die Bildung und den Unterricht der Gewerbtreibenden fast gar nichts
                                 gethan ist, ist dieser Mangel noch weit empfindlicher als in Oesterreich. Um
                                 diesem Uebel, so
                                 viel in seinen Kraͤften stand, abzuhelfen, scheint uns der Verf. sein
                                 Werk mit einer geognostischen Uebersicht der Gebirgsformationen, die nach d'Aubuisson und Rozet
                                 bearbeitet ist, begonnen zu haben, die zwar fuͤr den Geognosten und
                                 Mineralogen von Profession nichts Neues darbietet, allein obigem Zweke auf eine
                                 sehr genuͤgende und gelungen ausgefuͤhrte Weise entspricht,
                                 vorausgesezt, daß der weniger geognostisch gebildete Leser Gelegenheit hat, sich
                                 uͤber die Bedeutung mehrerer Namen Aufklaͤrung zu verschaffen.
                                 – Auf diese geognostische Uebersicht folgen allgemeine Betrachtungen
                                 uͤber das Vorkommen von Quellen in den verschiedenen Gebirgsformationen,
                                 oder eine sogenannte unterirdische Hydrographie, die aus den vorhandenen Daten
                                 gut zusammengetragen ist, und an welche sich Betrachtungen uͤber die
                                 Ursachen des Springens des Wassers in gebohrten oder artesischen Brunnen
                                 anreihen, die eine sehr faßliche Erklaͤrung der Theorie der artesischen
                                 Brunnen geben und zum Theil aus Hericart de Thury und
                                 Hachette entlehnt sind. – Der
                                 naͤchst folgende Abschnitt handelt von der Anwendung der
                                 erwaͤhnten geognostischen, hydrographischen Uebersicht auf die
                                 verschiedenen Terrains in Frankreich und auf die Theorie der artesischen
                                 Brunnen, die wegen der Analogie der geognostischen Verhaͤltnisse
                                 Frankreichs mit einigen anderen Laͤndern auch fuͤr unsere
                                 deutschen Brunnenbohrer von Wichtigkeit ist. – Nach Vorausschikung dieser
                                 Beobachtungen folgt eine Beschreibung des Bergbohrers fuͤr artesische
                                 Brunnen, die in Form von Zusaͤzen zu der Uebersezung Garnier's gebracht ist und sowohl in Hinsicht auf
                                 Form der Instrumente, als auf Anwendung und Kosten derselben alles Neue
                                 sorgfaͤltig gesammelt enthaͤlt, und durch zwekmaͤßige
                                 lithographische Abbildungen erlaͤutert. Der Hr. Verf. macht, bei
                                 Beschreibung des Bohrverfahrens selbst, mit Recht darauf aufmerksam, daß man
                                 sich bisher in Deutschland von Frankreich aus Kenntnisse uͤber diesen
                                 Gegenstand, und Geraͤthe zur Ausfuͤhrung von Bohrversuchen kommen
                                 lassen mußte, waͤhrend man doch in vielen Gegenden wohlfeileres und
                                 besseres Eisen hat als in Frankreich, und waͤhrend die Berg- und
                                 Salinenbeamten mancher Laͤnder es in der Bohrkunst so weit gebracht haben
                                 als die Franzosen. Da bei der Geheimnißkraͤmerei mancher Regierungen von
                                 Seite ihrer Beamten nicht wohl Aufklaͤrung erwartet werden kann und darf,
                                 so schlaͤgt der Verf. vor, daß polytechnische Vereine oder Gesellschaften
                                 angemessene Preise fuͤr das beste Werk uͤber artesische Brunnen
                                 ausschreiben moͤchten, wie dieß in Frankreich mit so gutem Erfolge
                                 geschah. Leider existiren diese Vereine aber nicht bei uns, wo man bloß Handel,
                                 aber keine Industrie will. – Die Hindernisse, auf die man besonders bei
                                 tiefen Bohrungen oͤfter geraͤth, sind vom Verf. gruͤndlich
                                 beruͤhrt. Auch wird man das englische Bohrverfahren, welches einfacher
                                 ist als das franzoͤsische, beschrieben finden. Endlich gibt der Verfasser
                                 auch eine Uebersicht der vorzuͤglichsten Bohrunternehmungen in
                                 Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Oesterreich, Italien etc., in der er
                                 den Verdiensten der HHrn. v. Jacquin, Partsch, und v.
                                 Bruckmann die gehoͤrige Anerkennung
                                 wiederfahren laͤßt, und schließt dann mit Angabe der Mittel zur
                                 Pruͤfung der Guͤte des Wassers. – Wir empfehlen unseren
                                 Lesern dieses Werk des Hrn. v. Waldenstein wiederholt
                                 auf das Beste, und erlauben uns nur, dem Hrn. Verfasser zu bemerken, daß er
                                 demselben auch einen mehr historischen Werth haͤtte geben koͤnnen,
                                 wenn er jedes Mal die Quellen angefuͤhrt haͤtte, aus denen er
                                 dieses oder jenes entlehnt oder ausgezogen hat. Er wuͤrde dadurch Jeden,
                                 auch mit der Litteratur der artesischen Brunnen weniger Vertrauten in den Stand
                                 gesezt haben, im Nothfalle die Quellen selbst zu benuzen, und ihm
                                 Aufklaͤrung gegeben haben, wem wir dieses, wem jenes verdanken.
                              Handbuch der Mechanik von Franz Joseph Ritter von Gerstner, k.k. Gubernialrath etc., aufgesezt, mit
                                 Beitraͤgen von neueren englischen Constructionen vermehrt und
                                 herausgegeben von Franz Anton Ritter von Gerstner.
                                 Erster Band. Mechanik fester Koͤrper. 4. Mit 40 Kupfertafeln in Fol. Prag
                                 1831. Gedrukt bei Johann Spurny. VIII und 663
                                 Seiten.
                              
                              Wir haben bisher gesaͤumt, diese Arbeit der beiden HHrn. von Gerstner anzuzeigen, bloß weil wir hofften, unseren
                                 Lesern eine so ausfuͤhrliche Mittheilung uͤber dieselbe geben zu
                                 koͤnnen, wie sie ein Werk dieser Art fordert. Leider konnten wir bisher noch immer nicht
                                 Raum genug fuͤr dieselbe finden, und leider muͤssen wir uns auch
                                 jezt noch damit begnuͤgen, den Verfassern zu der sehr gelungenen
                                 Ausfuͤhrung dieses ersten Bandes Gluͤk zu wuͤnschen, und
                                 jedem, der sich mit Mechanik in irgend einem Zweige beschaͤftigt, das
                                 Studiren desselben zu empfehlen. Wir erwarteten von den HHrn. Verf., von denen
                                 der Vater im Lehrfache der Mechanik und in der Leitung technischer Institute
                                 ergraut ist, waͤhrend der Sohn Gelegenheit hatte, auf seinen Reisen nach
                                 England und Frankreich, alles Neuere mit eigenen und kritischen Augen zu
                                 pruͤfen, nur Großes und Nuͤzliches; allein wir muͤssen
                                 gestehen, daß unsere Erwartung weit hinter der Ausfuͤhrung
                                 zuruͤkblieb. Der Zwek, den sich dieselben vorsezten, ist aus den, der
                                 Erscheinung des Werkes vorausgegangenen Programmen hinlaͤnglich bekannt;
                                 die Verfasser haben ihn von ihrer Seite uͤbertroffen, und wir
                                 wuͤnschen nur, daß das Publicum eben so kraͤftig und
                                 thaͤtig zur Verbreitung desselben beitrage. Jene, welche Vorlesungen
                                 uͤber Mechanik hoͤren, werden in obigem Werke ein vortreffliches
                                 Handbuch zum Nachstudiren finden; jene, welche sich durch Selbststudium in der
                                 Mechanik ausbilden wollen, werden es bei den noͤthigen Vorkenntnissen in
                                 Mathematik, hiernach gewiß am besten thun koͤnnen, und jene endlich, die
                                 bereits eine hoͤhere Stufe der Ausbildung erreicht haben, werden dasselbe
                                 mit Vortheil zum Nachschlagen benuzen. – Der Gang, den die Verfasser
                                 gewaͤhlt haben, ist im Ganzen jener, der in mehreren Handbuͤchern
                                 der Mechanik und der angewandten Mathematik befolgt ist. Ein Vorzug dieses
                                 Handbuches vor den meisten seines Gleichen ist aber, daß es nicht bloß die
                                 Grundsaͤze und Lehrsaͤze aufstellt, und mathematisch beweist;
                                 sondern daß es jedes Mal nach der Theorie die Anwendung derselben in der Praxis
                                 angibt, und hiebei die vorzuͤglichsten Maschinen und Erfindungen bis auf
                                 die neueste Zeit erlaͤutert, und durch Abbildungen anschaulich macht.
                                 Dieser praktische Werth des Werkes der HHrn. v. Gerstner wird nicht ermangeln allgemeinen Beifall zu ernten, und wir
                                 wuͤnschten nur, daß dasselbe in die Haͤnde recht vieler
                                 Zoͤglige kaͤme, die leider so oft durch die trokene, und rein
                                 theoretische Darstellung der Lehrgegenstaͤnde zuruͤkgeschrekt oder
                                 wenigstens nicht aufgemuntert werden, tiefer in dieselben einzudringen. –
                                 Bei so vielen Vorzuͤgen muß eine Arbeit dieser Art nothwendig auch einige
                                 kleinere Maͤngel haben, und diesen werden die Verfasser in den
                                 naͤchsten zwei Baͤnden, welche im Laufe des Jahres 1851–32
                                 erscheinen, abhelfen, wenn ihnen die Theilnahme des Publicums Gelegenheit gibt,
                                 diese beiden Baͤnde noch mehr zu erweitern, als sie es bereits mit dem
                                 ersten thaten. Sie werden auf diese Weise im Stande seyn, die Beobachtungen,
                                 Versuche und Erfindungen anderer noch vollkommener anzufuͤhren, als sie
                                 es bisher thaten, und auch der Geschichte und Litteratur einen weiteren
                                 Spielraum zu goͤnnen. – Wir behalten uns vor, eine
                                 ausfuͤhrliche Kritik zu liefern, wenn das ganze Werk vollendet seyn wird,
                                 und verweisen diejenigen, die fuͤr den ersten Band eine solche zu lesen
                                 wuͤnschen, auf N. 175 und 176 des heurigen
                                 Jahrganges der Goͤtting. gelehrten Anzeigen,
                                 in welchen sie ein Zeugniß mehr von der Vortrefflichkeit desselben finden
                                 werden. Wir bemerken am Schlusse nur noch, daß der Styl der Verfasser einfach
                                 und deutlich ist, daß die typographische Ausstattung des Werkes und die
                                 Correctur im Ganzen befriedigend ist, und daß die 40 Kupfertafeln, welche den
                                 ersten Band begleiten, gar nichts zu wuͤnschen uͤbrig lassen.
                              Anleitung zur Wiederbelebung Ertrunkener. Herausgegeben
                                 vom Industrie-Vereine zu Muͤlhausen. 8. Muͤlhausen 1831.
                                 Gedrukt bei Joh. Rißler und Comp. 16 Seiten.
                              
                              Die haͤufigen Ungluͤksfaͤlle, welche durch das Ertrinken zu
                                 Muͤlhausen vorfielen, zogen die Aufmerksamkeit des dortigen
                                 Industrie-Vereines, der, man kann sagen, wahrhaft vaͤterliche
                                 Sorge fuͤr das psychische und physische Wohl seiner Mitbuͤrger
                                 traͤgt, auf sich. Er beschloß naͤmlich, um bei diesen
                                 Unfaͤllen so viel als moͤglich zur Rettung der
                                 Ungluͤklichen beizutragen, 1) obige Schrift in deutscher und
                                 franzoͤsischer Sprache auf seine Kosten druken und vertheilen zu lassen;
                                 2) einen praktischen Cursus zu eroͤffnen, in welchem eines seiner
                                 Mitglieder die Anwendung der in dem Rettungskasten enthaltenen
                                 Gegenstaͤnde, so wie alle uͤbrigen Ertrunkenen zu leistende
                                 Huͤlfe umstaͤndlich lehrt; und 3) jenen Personen, denen die
                                 Wiederbelebung gelingt, oder die sich thaͤtig bemuͤhten,
                                 Ertrunkene aus dem Wasser zu ziehen, Medaillen oder Belohnungen in Geld zu
                                 ertheilen. Da in
                                 unserem Vaterlande leider eben so haͤufig Ungluͤksfaͤlle
                                 dieser Art vorfallen, und da uͤberdieß uͤber die Art und Weise,
                                 wie man bei der Rettung und Wiederbelebung der Ertrunkenen zu verfahren hat,
                                 noch die verkehrtesten Ansichten und verderblichsten Vorurtheile unter dem Volke
                                 herrschen, so empfehlen wir obige kurze, deutlich geschriebene und die besten
                                 Anweisungen enthaltende Abhandlung der allgemeinen Beherzigung. Moͤchte
                                 es einem unserer Menschenfreunde, oder einem Vereine genehm seyn, dieselben oder
                                 eine aͤhnliche an unsere saͤmmtlichen Gemeinden, Schullehrer,
                                 Fischer etc. vertheilen zu lassen, und auf diese Weise dem Lande einen Dienst zu
                                 erweisen, den es von der Regierung wahrscheinlich noch lange vergebens erwarten
                                 wird!
                              Elementar-Lehrbuch der dynamischen
                                 Wissenschaften, mit besonderer Ruͤksicht auf technische Anwendung. Zum Gebrauch beim Unterricht im
                                 koͤnigl. Gewerbinstitut (in Berlin) und demnaͤchst zum
                                 Selbststudium fuͤr Baumeister, Ingenieure und andere Techniker. Von Adolph Ferd. Wenzl. Brix, Landbaumeister und Lehrer
                                 beim koͤnigl. Gewerbinstitut. Herausgegeben auf Kosten Eines Koͤnigl. hohen Ministerii des Innern.
                                 Berlin 1831, bei Duncker und Humblot.
                              
                              Die preußische Regierung hat bekanntlich fuͤr die noͤthige
                                 wissenschaftliche Ausbildung der Gewerbtreibenden nicht nur durch zahlreiche
                                 Provinzial-Gewerbschulen, sondern auch durch eine hoͤhere
                                 technische Anstalt in Berlin, in welche die faͤhigeren Zoͤglinge
                                 von den Provinzial-Gewerbschulen uͤbergehen koͤnnen und wo
                                 sie dann einen gruͤndlicheren und umfassenderen Unterricht in der
                                 Mathematik, Physik, Chemie, dem freien Hand- und Linear-Zeichnen
                                 erhalten, auf eine sehr liberale Weise gesorgt. Um aber fuͤr die
                                 haͤufigen Repetitionen – wodurch, wie jeder praktische Schulmann
                                 weiß, den Schuͤlern die vorgetragenen Gegenstaͤnde am besten zu
                                 eigen gemacht werden – Zeit zu gewinnen und das Nachschreiben und
                                 Ausarbeiten vollstaͤndiger Hefte – welches leider an so vielen
                                 Anstalten noch uͤblich ist – entbehrlich zu machen, wurden die
                                 Lehrer des Instituts von der obersten Behoͤrde aufgefordert, uͤber
                                 die Gegenstaͤnde ihrer Vortraͤge zwekmaͤßige
                                 Lehrbuͤcher auszuarbeiten. Dieß war die Veranlassung zur Herausgabe
                                 obigen Werkes, wovon der erste vor uns liegende Band die erste Abtheilung der Statik, naͤmlich die allgemeinen Lehren
                                 vom Gleichgewicht der Kraͤfte, das Princip der virtuellen
                                 Geschwindigkeiten, die Lehre vom Schwerpunkt, der Theorie der einfachen
                                 Maschinen ohne Ruͤksicht auf Reibung und andere Hindernisse, die Theorie
                                 der Seilmaschinen, der Kettenlinie und der Gleichgewichtscurve
                                 enthaͤlt.
                              Der Verfasser mußte bei Bearbeitung desselben jede Anwendung der hoͤheren
                                 Analysis ausschließen, durfte aber gruͤndliche Kenntnisse in der reinen
                                 Elementar-Mathematik, einschließlich der niederen Analysis und der
                                 Curvenlehre, voraussezen. Wir finden, daß er unter diesen in mancher Beziehung
                                 sehr schwierigen Umstaͤnden seine Aufgabe gluͤklich geloͤst
                                 hat. Er betrachtet seinen Gegenstand meistens aus verschiedenen Gesichtspunkten,
                                 wodurch offenbar die Auffassung desselben erleichtert wird. Sein Vortrag ist
                                 sehr deutlich und faßlich, ohne daß man jemals die Strenge in der mathematischen
                                 Begruͤndung vermißt: dabei verliert er die nachherige praktische
                                 Anwendung nie aus den Augen. Es ist gewiß sehr zwekmaͤßig, daß er
                                 fuͤr Baumeister und Ingenieure in einem Anhange die wichtigsten Theorien
                                 der niederen Analysis, Stereometrie und Curvenlehre zusammengestellt hat, denn
                                 dadurch wird diesen Herren manches literarische Huͤlfsmittel erspart und
                                 auch die nicht selten nothwendige Repetition mancher Aufgaben bedeutend
                                 erleichtert.
                              Der zweite Band sollte die Anwendung der Statik auf Maschinenwesen und Baukunst
                                 enthalten, da aber das koͤnigl. preußische Ministerium des Inneren
                                 gegenwaͤrtig Versuche uͤber die Festigkeit
                                    der Bruchsteine, welche bei den Bauten im preußischen Staate in
                                 Anwendung kommen, anstellen laͤßt, die der Verfasser in jenen Band
                                 aufnehmen will, so hat er vorlaͤufig den dritten Band, die Mechanik fester Koͤrper enthaltend,
                                 herausgegeben.
                              
                              Elemente der technischen Chemie, zum Gebrauch beim
                                 Unterricht im Koͤnigl. Gewerbinstitut und den
                                 Provinzial-Gewerbschulen, von Dr. Ernst Ludwig Schubarth, außerordentlichem Professor
                                 an der Universitaͤt zu Berlin, Lehrer der Physik und Chemie am
                                 Koͤnigl. Gewerbinstitut, Mitglied der Koͤnigl. technischen
                                 Deputation fuͤr Gewerbe im Ministerium des Innern. Ersten Bandes zweite Abtheilung. Mit 6 Kupfertafeln. Berlin, in
                                 Commission bei August Ruͤcker. 1832.
                              
                              Die erste Abtheilung des ersten Theiles dieses Lehrbuchs der technischen Chemie
                                 haben wir bereits fruͤher im polytechnischen Journal Bd. XXXIX. S. 80 angezeigt; die zweite
                                 nun erschienene Abtheilung enthaͤlt die Metalle, also den wichtigsten und
                                 interessantesten Theil dieser Wissenschaft. Mit ausgezeichnetem Fleiße hat der
                                 Verfasser die zahlreichen, in einer Menge deutscher und auslaͤndischer
                                 Zeitschriften zerstreuten Materialien gesammelt, und es gelang ihm bei seiner
                                 Bestimmtheit, Kuͤrze und Consequenz im Styl und der streng systematischen
                                 Ordnung – in welcher Hinsicht er sich Gmelin's
                                 vortreffliches Handbuch der theoretischen Chemie zum Muster gewaͤhlt zu
                                 haben scheint – eine Masse von Thatsachen in einem kleinen Raum zu
                                 concentriren. Der deutschen chemisch-technischen Terminologie ist,
                                 besonders bei den metallurgischen Operationen, auch die franzoͤsische und
                                 englische beigefuͤgt, wodurch das Studium auslaͤndischer Werke den
                                 Anfaͤngern sehr erleichtert wird. Binnen anderthalb Jahren glaubt der
                                 Verfasser auch den zweiten Theil mit einem vollstaͤndigen Sachregister
                                 vollenden zu koͤnnen.
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Traité des productions naturelles,
                                       indigènes et exotiques, ou description des principales
                                       marchandises du commerce français: in 8.
                                 Annuaire pour l'an 1831, presenté au roi par le bureau des longitudes: in 18.
                                 Connaissance du tems ou des mouvemens
                                       célestes, à l'usage des astronomes et des navigateurs pour
                                       l'an 1833; publié par le bureau des
                                       longitudes. in 8.
                                 Cours complet et simplifié d'agriculture et
                                       d'économique rurale et domestique: par M. LouisDubois; 2. édition, 8 volumes in 12, Tom. VI.
                                 Manuel complet du magnanier ou l'art d'élever
                                       les vers à soie et de cultiver le murier: par M. Deby; in 32.
                                 Mémoires d'agriculture, d'économique
                                       rurale et domestique, publiés par la société royale
                                       et centrale d'agriculture: année 1829; in 8.
                                 Traité complet de la culture de l'olivier,
                                       rédigé d'après les observations.
                                 Choix de modèles appliqués à
                                       l'ensignement du dessin des machines, avec un texte descriptif,
                                       dessiné, gravé et publié par Leblanc; 2. liv., in 4. avec atlas in folio (Es erscheinen drei
                                    Lieferungen.)
                                 Description des machines et procédés
                                       specifiés dans les brevets d'invention, de perfectionement et
                                       d'importation, dont la durée est expirée, par M. Christian, Tom. XIX, in 4.