| Titel: | Verbesserter Destillirapparat, auf welchen sich Andrew Ure, Finsbury Circus in der Grafschaft Middlesex, am 31. März 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. XLII., S. 182 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XLII.
                        Verbesserter Destillirapparat, auf welchen sich
                           Andrew Ure,
                           Finsbury Circus in der Grafschaft Middlesex, am 31.
                              Maͤrz 1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              December 1831, S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Ure, verbesserter Destillirapparat.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in einem Destillirapparate, in welchem der Wein, die Maische
                              oder irgend eine andere gegohrene Fluͤssigkeit waͤhrend ihres
                              Ueberganges in den Destillirkolben oder in den Kessel, in einer sehr ausgedehnten
                              und sehr duͤnnen Schichte oder Strome, in einer Reihe uͤber
                              einander befindlicher Baͤnke, Troͤge, Rinnen oder Kanaͤle, den
                              heißen Daͤmpfen ausgesezt wird, die von dem Kessel emporsteigen. Die
                              Temperatur des Dampfes wird dadurch, daß man denselben der kalten Maische aussezt,
                              bis auf jenen Grad vermindert, der Erzeugung eines feinen Weingeistes am
                              Guͤnstigsten ist; und die Maische selbst wird dabei durch eine
                              Dampfdestillation, ehe sie in den Destillirkolben gelangt, von den feineren
                              alkoholischen Theilen geschieden.
                           Die physischen Grundsaͤze, nach denen dieser Apparat zusammengesezt ist, sind
                              folgende:
                           Die gegohrenen Fluͤssigkeiten enthalten drei Bestandtheile, die
                              saͤmmtlich in der Hize fluͤchtig sind, jedoch in verschiedenen, auf
                              einander folgenden Graden. Diese Bestandtheile sind: Weingeist oder Alkohol,
                              wesentliches Oehl und Wasser. Wenn man eine Mischung dieser drei Bestandtheile durch
                              gebogene Roͤhren leitet, die auf irgend eine Weise in einer Temperatur von
                              160° F. (+ 56,89° R.) erhalten werden, so wird der Alkohol allein in
                              groͤßerer Menge seine Elasticitaͤt beibehalten, bis er in den
                              Kuͤhlapparat uͤbergegangen; wird die Rohre auf 180° F. (+
                              65,78° R.) erhizt, so wird etwas wesentliches Oehl und Dampf mit dem Alkohol
                              uͤbergehen; und erreicht die Roͤhre endlich eine Hize von 212°
                              F. (+ 80° R.), so werden alle drei Bestandtheile in den Verdichter gelangen,
                              und daher nach der Natur der gegohrnen Fluͤssigkeit einen mehr oder weniger
                              rohen Branntwein geben. Ich schlage nun vor, die gemischten Daͤmpfe, welche
                              sich sowohl beim Erhizen als Abdampfen des Weines oder der Maische entwikeln,
                              waͤhrend ihres Herabsteigens in den Destillirkolben, dadurch so viel als
                              moͤglich abzukuͤhlen, daß ich sie in einer ausgedehnten
                              Oberflaͤche dem kalten Weine oder der Maische ausseze; und wenn noch eine
                              weitere Abkuͤhlung erforderlich seyn sollte, dieselbe dadurch zu bewirken,
                              daß man Wasser von einer regulirten Temperatur auf das metallene Gefaͤß
                              wirken laͤßt, in welchem die oben erwaͤhnte Reihe von Banken, Trogen,
                              Rinnen oder Roͤhren enthalten ist.
                           Fig. 10 und
                              11 sind
                              Durchschnitte zweier Formen meines beweglichen Gestelles oder meines Systemes mit
                              beweglichen Baͤnken, Troͤgen oder Roͤhren, welches einen
                              Haupttheil meines Destillirapparates ausmacht. Das Gefaͤß in Fig. 10 ist cylindrisch,
                              jenes in Fig.
                                 11 rechtwinkelig. In Fig. 16 zeigt AA den Durchschnitt eines aͤußeren,
                              cylindrischen, ringfoͤrmigen Raumes, welcher sich zwischen zwei metallenen
                              Cylindern befindet; und BB den Durchschnitt eines
                              inneren, cylindrischen, ringfoͤrmigen Raumes. Jeder dieser Raͤume ist
                              mit einer Reihe ringfoͤrmiger Baͤnke, Troͤge oder
                              Roͤhren versehen, die sich in einer Entfernung von einem Zolle oder
                              daruͤber uͤber einander befinden, und die saͤmmtlich an
                              einer Stelle eine Spalte oder ein Loch haben, durch welche der kleine Maischestrom
                              in die naͤchste untere Bank fließt. Quer uͤber die obere Flache einer
                              jeden dieser ringfoͤrmigen Baͤnke oder Troͤge ist an einer
                              Seite der Spalte oder des Loches ein senkrechter Grath befestigt, so daß die
                              Fluͤssigkeit, die immer an jener Seite des Grathes zustroͤmt, die der
                              Spalte oder dem Loche entgegengesezt ist, vollkommen rings um die Bank gehen muß,
                              ehe sie in den naͤchstfolgenden Trog uͤbergehen kann, u.s.f.
                           Diese ringfoͤrmigen Baͤnke sind an ihren Raͤndern, wie aus der
                              Zeichnung ersichtlich, nach Aufwaͤrts gebogen, damit die Fluͤssigkeit
                              nicht uͤber deren Raͤnder entweichen kann, waͤhrend sie an dem
                              flachen metallischen Ringe gerinnt. Diese Baͤnke in einem der cylindrischen
                              Raͤume koͤnnen durch 3 oder 4 Staͤbe, welche durch dieselben
                              hindurch gehen und sie zusammenbolzen oder zusammenloͤthen, mit einander
                              verbunden werden, damit dieselben leicht mit einem Male zum Reinigen ausgezogen,
                              oder wieder eingesezt werden koͤnnen. Die gegohrne Fluͤssigkeit
                              gelangt durch den Sperrhahn C, dessen Schluͤssel
                              mit einem graduirten Bogen versehen seyn kann, in einem regelmaͤßigen Strome
                              in die obersten Baͤnke. Oder die Roͤhre, welche sich zwischen dem
                              Sperrhahne und der Kugel D befindet, kann aus einer
                              graduirten Glasroͤhre bestehen, in welcher der Stand der Fluͤssigkeit
                              das Verhaͤltniß des Ausflusses aus den beiden unteren Oeffnungen (die
                              verschiedene Weite, zusammengenommen aber einen weit geringeren
                              Flaͤcheninhalt, als der Wasserraum des Sperrhahnes haben) bestimmen wird. Der
                              Scheitel eines jeden der cylindrischen, ringfoͤrmigen Raͤume ist mit
                              einer Platte bedekt, die auf die gewoͤhnliche Weise durch Bolzen und eine
                              gehoͤrige Liederung befestigt ist; und der Boden eines jeden dieser
                              Raͤume ist entweder durch eine eigene ringfoͤrmige Platte, oder durch
                              eine solche Platte verschlossen, welche beide Raͤume zugleich einschließt.
                              Die Roͤhre E ist der Schnabel des
                              Destillirkolbens, der unter einer geringen Neigung aufwaͤrts steigt, bei FF in die beiden
                              cylindrisch-ringfoͤrmigen Raͤume eintritt, und daselbst die
                              Daͤmpfe frei rund herum und auswaͤrts gegen die beweglichen
                              ringfoͤrmigen Baͤnke verbreitet.
                           Der rectificirende Cylinder Fig. 10 und dessen
                              Baͤnke koͤnnen aus verzinntem Kupfer oder ans Zinnplatten, die mit
                              einer Kupferlegirung gehaͤrtet werden, verfertigt werden. Gut ist es, wenn
                              der spirituoͤse Dampf unmittelbar vor dem Eintritte in den Kuͤhlwurm
                              H wenigstens durch eine Spiralwindung aus Zinnblech
                              geht. Die Kufe JJ ist mit Wasser gefuͤllt,
                              welches sowohl die aͤußere Seite des rectificirenden Cylinders, als die
                              Zwischenraͤume zwischen den concentrischen Cylindern, umgibt. Da dieses
                              Wasser, waͤhrend des Ganges der Destillation (besonders wenn man einen sehr starken
                              Alkohol zu erhalten wuͤnscht) zu heiß werden moͤchte, so wird die
                              Temperatur desselben durch meinen, in Fig. 12 abgebildeten,
                              Thermostat regulirt, auf den ich mir am 20. April 1831 ein Patent ertheilen
                              ließ.Polyt. Journ. Bd. XLII. S. 173. A. d.
                                    R. Die Glieder oder Gelenkstuͤke aa,
                              die mir den sich ausdehnenden, thermostatischen oder waͤrmemessenden
                              Staͤben bb verbunden sind, wirken auf den
                              Sperrhahn c eines Behaͤlters mit kaltem Wasser,
                              so daß wenn die Temperatur des oberflaͤchlichen Wassers, in welches diese
                              Staͤbe untergetaucht sind, den bestimmten Grad uͤbersteigt, durch die
                              Roͤhre dd ein Strom kalten Wassers in das
                              Bad eingeleitet wird, der dasselbe abkuͤhlt, und der zugleich veranlaßt, daß
                              das heiße Wasser durch die Abflußrohre e fließt. Durch
                              die Nußschraube f laͤßt sich die Laͤnge
                              des Stabes g so richten, daß der Sperrhahn mehr oder
                              weniger, oder auf jeden beliebigen Punkt der thermometrischen Scala geoͤffnet
                              werden kann.
                           Fig. 11 zeigt
                              eine aͤhnliche bewegliche Reihe von Baͤnken oder Troͤgen von
                              rechtekiger Form, in denen der Strom Wein oder Maische waͤhrend seines
                              Ueberganges in den Destillirkolben den siedend heißen Daͤmpfen ausgesezt
                              wird. AAAAAA sind rechtekige Behaͤlter oder
                              hohle Parallelopipeda, deren Breite im Vergleiche zu ihrer Laͤnge und Hohe
                              nur gering ist. Diese Behaͤlter sind an der Deke und am Grunde offen, und
                              daselbst an einen gemeinschaftlichen hohlen Raum geloͤthet oder genietet, der
                              mit Dekeln verschlossen ist, welche auf die gewoͤhnliche Weise mit Bolzen und
                              Liederungen befestigt sind. Jeder Behaͤlter ist mit einer Reihe gerader
                              Baͤnke oder laͤnglicher Troͤge versehen, die an den
                              Raͤndern und an dem einen Ende aufgebogen, an dem anderen Ende aber etwas
                              schief abgedacht sind, damit der Wein oder die Maische in die naͤchst untere
                              Bank entleert werden kann. Die Richtung der Stroͤmung ist in den
                              abwechselnden Baͤnken einander entgegengesezt, wie aus Fig. 13 ersichtlich, wo
                              das aufgebogene Ende der einen Bank mit dem schief abgedachten der
                              naͤchstfolgenden correspondirt. Diese Baͤnke sind durch zwei oder
                              mehrere Metallstaͤbe, welche durch dieselben gehen, und durch eine
                              Nußschraube, eine Loͤthung oder auf eine andere Weise an jeder Bank befestigt
                              sind, mit einander verbunden. Wenn daher der Dekel abgenommen ist, kann leicht jede
                              Reihe von Baͤnken aus ihrem Behaͤlter genommen und gereinigt werden.
                              Die Baͤnke koͤnnen entweder horizontal, oder so gelegt werden, daß sie
                              in der Richtung der Stroͤmung eine schwache Neigung haben. Die
                              zellenfoͤrmigen Zwischenraͤume iiiii
                              zwischen den Bankbehaͤltern gestatten dem Wasser, welches in der Wasserbadcisterne JJ enthalten ist, freien Durchzug; und die
                              Temperatur dieses Wassers wird durch den Waͤrmemesser MM regulirt, der auf die oben beschriebene Weise
                              mit dem Sperrhahne oder der Sperrklappe eines Behaͤlters mir kaltem Wasser in
                              Verbindung steht. Die Maische steigt durch die Hauptroͤhre C in die horizontale Roͤhre h, h herab, die denselben in gleichem Maße unter die
                              Reihen der Baͤnke oder Troͤge vertheilt. Die Roͤhre h, h sieht man in Fig. 11 im Durchschnitte,
                              und in Fig.
                                 14 im Grundrisse.
                           Fig. 13 ist
                              eine Ansicht einer Bankabtheilung von der Seite, in welcher man sieht, wie sich die
                              Maische nach Vor- und Ruͤkwaͤrts bewegt, und wie dieselbe auf
                              ihrem Uebergange in den Destillirkolben stroͤmt. Man kann dem
                              Bankbehaͤlter mit Vortheil eine Weite von 3 Zoll geben, um die Maische oder
                              den Wein in einer groͤßeren Ausdehnung den Daͤmpfen auszusezen;
                              waͤhrend man den Wasserbehaͤlter nur 1 Zoll breit macht, indem diese
                              Masse Wasser leicht die Temperatur obigen Volumens Dampf im Gleichgewichte erhalten
                              wird.
                           Ich wende in einigen Faͤllen die Hize des Feuers nicht unmittelbar unter dem
                              Boden des Destillirkolbens an, sondern tauche denselben in ein Bad aus salzsaurem
                              KalkeMan koͤnnte statt desselben auch Kochsalz anwenden. A. d. R. unter, welches in einer gehoͤrigen Pfanne enthalten, und dessen
                              Temperatur durch den Thermostat regulirt wird, den ich in
                              meinem fruͤheren Patente beschrieben habe. In einigen anderen Faͤllen
                              pflanze ich an dem flachen Boden eines runden Destillirkolbens eine aufrechte
                              Metallplatte von beilaͤufig 12 Zoll Hoͤhe und solcher Laͤnge
                              auf, daß dieselbe, wie die Hauptfeder einer Uhr, eine Schneke bildet, die sich mit
                              zahlreichen Windungen von dem Mittelpunkte gegen den Umfang zu erstrekt. Ist der
                              Destillirkolben rechtwinkelig oder laͤnglich, so kann man diese Metallplatte
                              oder dieses Band aufrecht stellen, und im Zig-Zag von einem Ende des Kolbens
                              zum anderen fuͤhren. Welche Form uͤbrigens dieser gewundene Kanal auch
                              haben mag, so bleibt doch sein Zwek einer und derselbe; er ist naͤmlich dazu
                              bestimmt, die Maische, die schon durch die Destillation in dem
                              Rectificirgefaͤße JJ
                              Fig. 10 und
                              11 eines
                              großen Theiles ihres Weingeistes beraubt wurde, in Stand zu sezen, den Ueberrest
                              ihres Alkohols, waͤhrend ihres gewundenen und siedenden Ganges uͤber
                              den Boden des Destillirkolbens, von sich zu geben. Die Tiefe der Fluͤssigkeit
                              am Boden des Kolbens oder der Blase und die Hoͤhe des Entleerens derselben
                              wird durch eine
                              Heberroͤhre regulirt, welche mit einem Sperrhahne mit einer Schweife versehen
                              ist.
                           Sollte man in der entleerten oder verbrauchten Maische noch irgend eine merkliche
                              Menge Weingeistes finden, so kann das Verhaͤltniß des Zuflusses von frischer
                              Maische in die Bankbehaͤlter vermindert werden. Sollte dieser Plan zu einer
                              fortwaͤhrenden Destillation mittelst bestaͤndigem Zu- und
                              Abflusse der Maische nicht angenommen werden, so empfehle ich den Destillateurs
                              meinen Apparat auf folgende Weise anzuwenden. Man bringe in den Destillirkolben
                              gerade so viel von der gegohrnen Fluͤssigkeit, als noͤthig ist, um
                              denselben vor den Einwirkungen des Feuers zu schuͤzen, und verspare den
                              groͤßeren Theil zum Nachfuͤllen. Sobald nun die Temperatur des
                              Rectificirbades JJ durch das Sieden der
                              Fluͤssigkeit in dem Kolben, welches mit der gewoͤhnlichen Vorsicht
                              geleitet wird, auf die gewuͤnschte Hoͤhe gestiegen ist, so
                              oͤffne man die Verbindungen mit dem Nachfuͤllgefaͤße, indem man
                              den Zeiger des graduirten Sperrhahnes so dreht, daß er die Maische in einer
                              geregelten Menge einstroͤmen laͤßt. Gegen das Ende der Operation, wenn
                              bereits alle Maische in den Kolben geflossen ist, kann man, um den Gang zu
                              beschleunigen, dem Rectificirbade eine hoͤhere Temperatur gestatten, und den
                              unreineren und schwaͤcheren Weingeist in ein eigenes Gefaͤß abziehen,
                              aus welchem man denselben beim Beginne einer zweiten Destillation in den Kolben
                              fuͤllen kann.
                           Mein Apparat kann auf dieselbe Weise auch zum Rectificiren von Weingeist angewendet
                              werden; d.h. man kann etwas schwaͤcheren Weingeist in die Blase bringen, um
                              damit Dampf zu erzeugen und den Bankapparat zu erhizen, und dann den
                              staͤrkeren Weingeist in dem Nachfuͤllgefaͤße durch den Hahn und
                              die Roͤhre C in einem regelmaͤßigen Strome
                              einfließen lassen, waͤhrend der thermostatische Apparat so eingerichtet seyn
                              muß, daß er in dem rectificirenden Wasserbade den gehoͤrigen Temperaturgrad
                              unterhaͤlt. – Diese Einrichtung eines Wasserbades kann in Verbindung
                              mit dem thermostatischen Apparate auch bloß als ein rectificirender Behaͤlter
                              benuzt werden, ohne daß man den Weingeist oder die Maische durch denselben gehen
                              laͤßt; die Daͤmpfe, die sich aus dem Destillirkolben entwikeln, werden
                              naͤmlich bei dieser Reihe von Baͤnken mit einer sehr allsgedehnten,
                              und in einer regulirten Temperatur erhaltenen, metallischen Oberflaͤche in
                              Beruͤhrung kommen; dabei werden sich die rohen und waͤsserigen
                              Bestandtheile verdichten und niederfallen, waͤhrend die feineren,
                              alkoholischen Theilchen in den Kuͤhlapparat uͤbergehen werden.
                           Eine aͤhnliche Einrichtung mit Abtheilungen und Baͤnken, besonders wie
                              man sie in Fig.
                                 8 sieht, gibt auch, wenn sie in der Kuͤhlkufe 
                              H unter Wasser gebracht wird, ein sehr artiges
                              Ersazmittel des gewoͤhnlichen Schlangenrohres. Zu diesem Behufe laͤßt
                              man die Behaͤlter AAAAAA am besten aus
                              gewalztem Zinne, welches durch eine Legirung mit etwas Kupfer haͤrter gemacht
                              wurde, verfertigen; sie muͤssen in diesem Falle auch enger als die
                              Wasserzellen seyn. Der Weingeistdampf muß in die obere Roͤhre K gelangen, und der fluͤssige Weingeist bei der
                              Roͤhre L abgezogen werden. Ein solcher Verdichter
                              hat den Vortheil, daß man denselben innen besichtigen und reinigen kann...
                           Als meine Erfindung nehme ich nun obige Anwendungen mehrerer horizontaler oder
                              geneigter, gerader oder krummer, beweglicher Baͤnke, Troͤge, Rinnen
                              oder Roͤhren, welche in metallene Behaͤlter eingeschlossen und mit
                              Wasser umgeben sind, in Anspruch, um durch dieselben gegohrne oder geistige
                              Fluͤssigkeiten auf ihrem Uebergange in den Destillirkolben in einer sehr
                              ausgedehnten Oberflaͤche der Einwirkung jener heißen Daͤmpfe
                              auszusezen, die von dem Kolben emporsteigen. Ich nehme 2) in Anspruch: die
                              Verbindung dieses Apparates mit beweglichen Banken mit meiner thermostatischen
                              Vorrichtung, um durch diese die Temperatur des Wasserbades zu reguliren, in welches
                              die Behaͤlter untergetaucht sind; 3) die Anwendung der Behaͤlter mit
                              beweglichen Baͤnken als Kuͤhlapparat, um dadurch die
                              Weingeistdaͤmpfe zu einer kalten Fluͤssigkeit zu verdichten, und 4)
                              endlich die Anwendung eines Bades aus salzsaurem Kalke, dessen Temperatur durch den
                              Thermostat regulirt wird, zum Erhizen des Destillirkolbens, wodurch alles
                              Empyreumatische vermieden wird, welches man sonst beim Destilliren der Maische ans
                              Malz, Getreide etc. erhaͤlt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
