| Titel: | Verbesserungen an den Drosselspindeln zum Spinnen und Drehen der Seide, der Baum- und Schafwolle, des Flachses und anderer Faserstoffe, auf welche sich Samuel Lambert, Goldspizenmacher, Regent Street, Pfarre St. James, Westminster, Grafschaft Middlesex, am 2. Junius 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. L., S. 229 | 
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                        L.
                        Verbesserungen an den Drosselspindeln zum Spinnen
                           und Drehen der Seide, der Baum- und Schafwolle, des Flachses und anderer
                           Faserstoffe, auf welche sich Samuel Lambert, Goldspizenmacher, Regent Street, Pfarre St. James,
                           Westminster, Grafschaft Middlesex, am 2. Junius 1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              December 1831, S. 337.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Lambert, uͤber Drosselspindeln zum Spinnen und Drehen der
                           Seide.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in gewissen Verbesserungen an den Drosselspindeln zum Spinnen
                              und Drehen der Seide, Baum- und Schafwolle, des Flachses und anderer
                              Faserstoffe, die aus folgender Beschreibung und Zeichnung hervorgehen. Die Zeichnung
                              der gewoͤhnlichen Drossel, der Spindel und der Spule ist in
                              natuͤrlicher Groͤße.
                           Fig. 15 zeigt
                              die Spindel sammt ihrem Zugehoͤr im Durchschnitte. Fig. 16 ist eine
                              geometrische Darstellung derselben. Fig. 17, 18, 19 und 20 erklaͤren
                              einige der Stuͤke fuͤr sich allein, an denen irgend eine besondere,
                              auf meine Erfindung bezuͤgliche, Einrichtung getroffen ist. An allen Figuren
                              beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. A ist eine walzenfoͤrmige Spindel aus Stahl oder
                              einem anderen geeigneten Metalle, durch welche der Laͤnge nach, und in der
                              Mitte nach der Richtung der Achse, von der Spize bis auf beilaͤufig 3 Zoll
                              Tiefe ein Loch gebohrt ist. Dieses Loch ist in dem Durchschnitte durch den
                              Buchstaben d bezeichnet. Die Spindel, deren Dimensionen
                              jener Art von Faden entsprechen, welche gesponnen werden soll, wird mit ihrem
                              unteren Ende so befestigt, daß weder an dem Spindelgestelle, noch an irgend einem
                              anderen Theile der Maschine eine Reibung Statt haben kann.
                           
                           Das Loch in der Spindel dient zur Aufnahme eines Stiftes E aus Stahl oder einem anderen Metalle, welcher so in dasselbe paßt, daß
                              er sich frei, jedoch ohne geruͤttelt zu werden, in derselben bewegen kann,
                              und daß er nicht ganz bis auf den Grund desselben reicht. In der Nahe des oberen
                              Endes befindet sich an diesem Stifte E, ein
                              Schraubengewinde (das Linke [left-handed] wie es
                              gewoͤhnlich genannt wird), an welches die Nuß der Fliege F geschraubt wird, bis sie mit der Schulter e des Stiftes in Beruͤhrung kommt. Zwischen die
                              Schulter e des Stiftes und die Spize der Spindel A wird ein lederner Halsring gelegt. Wenn nun die
                              Spindel befestigt ist, so macht man, daß sich die Spule B an derselben dreht. Diese Bewegung erhaͤlt sie dadurch, daß sie
                              auf der Rolle C ruht, die sich gleichfalls an der
                              Spindel dreht, und durch ein Band getrieben wird, welches um dieselbe und um die
                              Spindeltrommel laͤuft. An der Rolle C ist eine
                              metallene Roͤhre f, von beilaͤufig 2 1/3,
                              Zoll Laͤnge befestigt, welche mitten durch dieselbe geht, uͤber welche
                              sich die Spule schiebt, die auf der oberen, concaven Oberflaͤche der Rolle
                              ruht. An dieser lezteren ist ein Federstift a befestigt,
                              der einen aͤhnlichen Federstift b aufnimmt,
                              welcher sich in einer Aushoͤhlung am Grunde der Spule befindet. Unter der
                              Rolle C ist an der Spindel eine einfache, lose Rolle D angebracht, auf die der Treibriemen
                              uͤbergetragen werden kann, wenn die Bewegung der Spule angehalten werden
                              soll. Die Rolle D ruht mir oder ohne Dazwischenkunft
                              eines Waͤschers auf dem Spulenbalken oder Riegel G des Hebegestelles. Der Faden, welcher seine Drehung durch die Umdrehung
                              der Spule erhaͤlt, um welche er gewunden wird, und welcher durch eines der
                              Augen der Fliege geht, beschreibt auf seinem Laufe, durch diese Beugung im Winkel
                              die Seite und Basis eines Kegels, und fuͤhrt dabei die Fliege in ihren
                              Mittelstift mit sich.
                           Bei dieser verbesserten Einrichtung der Spindeln fuͤr Spinnmaschinen wird
                              zwischen den Lieferungswalzen und der Spule kein staͤrkerer Zug auf den Faden
                              ausgeuͤbt, als eben nothwendig ist, um die Reibung des Stiftes der Fliege in
                              seiner Scheide in der Spindel zu uͤberwinden; und da dieser Widerstand so
                              sehr als moͤglich gleichfoͤrmig ist, so reißt der Faden bei
                              allenfallsigen Ungleichheiten des Zuges nicht so leicht ab, so daß mithin die
                              Unterbrechungen seltner, der Verlust geringer, und die Arbeit der Maschine in
                              demselben Verhaͤltnisse vermehrt wird.
                           Meine Erfindung besteht in der hier beschriebenen Methode den Zug auf den Faden, so
                              wie derselbe von den Lieferungswalzen kommt, gleichmaͤßig zu machen, indem
                              ich die Fliege von der Spindel trenne. Ich nehme daher als meine Erfindung eine
                              solche getrennte Fliege in Anspruch, die waͤhrend des Spinnens durch die
                              Wirkung des Fadens bewegt wird, und ferner eine durchbohrte Spindel, in welcher sich
                              der Fliegenstift dreht. Alle uͤbrigen Theile der gewoͤhnlichen
                              Spinnmaschinen stehen mit meiner Erfindung in keinem Zusammenhange.
                           
                        
                     
                  
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