| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung der Spizen, die unter dem Namen Bobbinet bekannt sind, auf welche sich Johann Levers, Spizen-Maschinenmacher, von New Radford bei Nottingham, am 8. Junius 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LI., S. 231 | 
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                        LI.
                        Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung
                           der Spizen, die unter dem Namen Bobbinet bekannt sind, auf welche sich Johann Levers,
                           Spizen-Maschinenmacher, von New Radford bei Nottingham, am
                           8. Junius 1830 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. August 1831, S.
                              273.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Levers, uͤber Verfertigung der Spizen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen beziehen sich auf jene Spizenmaschinen, welche unter dem Namen:
                              Maschinen nach Levers'schem Principe bekannt sind,
                              und bestehen in einem neuen Mechanismus, der sich an diesen Maschinen anbringen
                              laͤßt, um einige Theile der Fabrikation, wie das Theilen der Spulenwagen und
                              das Aufnehmen der halben Maschen durch eine drehende Bewegung statt durch jene
                              Bewegungen hervorzubringen, die der Spizenmacher mit seinen Haͤnden und
                              Fuͤßen bewirkt.
                           Fig. 25 zeigt
                              diese Verbesserungen in einer Endansicht einer Levers'schen Maschine, zum Theile im Durchschnitte, indem das Gestell zur
                              deutlicheren Darstellung der arbeitenden Theile weggenommen ist. a ist die Kettenwalze, von welcher aus die Faden durch
                              das Riethblatt b und die Fuͤhrer c zu dem Werkbaume d gehen.
                              Die Wagen und Spulen e, e gleiten in den Kaͤmmen
                              f, f, und werden durch die Stoßstangen (pusher-bars) g, g
                              getheilt. Die Spizenstangen h, h sind auf die
                              gewoͤhnliche Weise mit der Spindelstange i, i
                              verbunden, deren Bewegungen bei dieser Art von Maschinen den Spizenfabrikanten
                              hinlaͤnglich bekannt sind.
                           Die Verbesserungen, welche den Gegenstand meines Patentes bilden, haben zum Zweke,
                              den Stoßstangen gg die gehoͤrigen
                              Bewegungen zum Theilen der Wagen, und den Spizenstangen hh zum Aufnehmen der halben Maschen mitzutheilen. Wenn die Triebwelle k mittelst eines Winkelhebels oder einer Kurbel in
                              umdrehende Bewegung gesezt worden, so wird diese Bewegung durch ein
                              Raͤderwerk, welches ich jedoch nicht als meine Erfindung in Anspruch nehme,
                              der Welle l mitgetheilt. Auf dieser Welle ziehe ich zwei
                              Reihen Kaͤmme auf, von welchen jene bei mm
                              zur Bewegung der Aufnehmstangen, jene bei nn hingegen zur
                              Bewegung der Theilungsstangen bestimmt sind. Die Hebel oder Schwanzstangen (tail poles) o, o, welche bei
                              der gewoͤhnlichen Einrichtung der Levers'schen Maschine zur Bewegung der
                              Aufnehmstangen in den Spindelstangen befestigt sind, sind bei dieser verbesserten
                              Einrichtung verlaͤngert, damit sie mit den senkrechten Staͤben p, p verbunden werden koͤnnen. Die unteren Enden
                              dieser Staͤbe sind an den Schwinghebeln q, q
                              befestigt, und diese lezteren haben ihre Stuͤzpunkte in der Welle r, die in einem Sattelstuͤke von dem hinteren
                              Riegel des hoͤlzernen Gestelles getragen wird. Das entgegengesezte Ende eines
                              jeden dieser Hebel traͤgt eine Reibungsrolle, auf welche, so wie sich die
                              Welle o umdreht, der Kamm m
                              wirkt, so daß auf diese Weise die nothwendigen Bewegungen der Spizenstangen
                              hervorgebracht werden: d.h., die entgegengesezten Oberflaͤchen der
                              Kaͤmme m, heben oder senken, indem sie auf die
                              Enden der Hebel q, q wirken, abwechselnd einen jeden
                              dieser Hebel, und veranlassen dadurch die Spizenstangen, die halben Maschen
                              aufzunehmen. Die, an der Welle l aufgezogenen,
                              Kaͤmme n wirken auf Reibungsrollen an den Enden
                              der anderen Schwinghebel s, s, welche gleichfalls an der
                              Stuͤzpunktwelle r haͤngen; und die
                              entgegengesezten Enden dieser Hebel stehen durch kuͤrzere, senkrechte
                              Staͤbe t, t mit den Hebeln u, u in Verbindung, welche in Zapfenlagern auf dem oberen Riegel des
                              hoͤlzernen Gestelles ruhen. An dem entgegengesezten Ende dieser lezteren
                              Hebel sind Reibungsrollen angebracht, welche auf die Schwanzstuͤke w, w der Theilungsstangen wirken, so daß auf diese Weise
                              durch die drehende Bewegung der Welle l und ihrer
                              Kaͤmme m und n die
                              Theilung der Wagen und das Aufnehmen der Maschen hervorgebracht wird.
                           Die noͤthigen Bewegungen der uͤbrigen Theile der Levers'schen Maschine
                              kann man durch irgend einen zwekmaͤßigen Mechanismus erhalten, welcher
                              mittelst des, in der Figur dargestellten, Raͤderwerkes von der ersten
                              Treibwelle k, oder von irgend einer anderen,
                              gehoͤrig berechneten Kraft, in Bewegung gesezt wird.
                           Obschon ich in der hier gegebenen Abbildung und Beschreibung mehrerer Theile einer
                              Levers'schen Maschine, mit welchen meine Verbesserungen im Zusammenhange stehen,
                              beruͤhrt habe, so nehme ich doch keinen jener Theile, die bereits schon
                              laͤnger bekannt oder gebraͤuchlich sind, als meine Erfindung in
                              Anspruch; sondern ich erklaͤre, daß meine gegenwaͤrtige Erfindung
                              lediglich in der oben beschriebenen Einrichtung des Mechanismus zum Theilen der
                              Spulenschlitten und zum Aufnehmen der gebildeten Maschen besteht, indem ich glaube,
                              daß diese Einrichtung neu ist, und bisher noch nie an einer, nach Levers Princip gebauten, Maschine
                              angewendet wurde.
                           Die Patent-Erklaͤrung ist von Hrn. Newton verfaßt.
                           
                        
                     
                  
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