| Titel: | Maschine um Kupfer-, Blei- und andere Erze von dem anhängenden Gesteine und anderen Substanzen zu trennen, welche Maschine auch vorzüglich das Schlämmen ersparen soll, und auf welche sich Thomas Petherick, Bergbau-Agent von Penpellick, in der Pfarre Tywardreath, Grafschaft Cornwallis, am 28. April 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LIII., S. 234 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LIII.
                        Maschine um Kupfer-, Blei- und
                           andere Erze von dem anhaͤngenden Gesteine und anderen Substanzen zu trennen,
                           welche Maschine auch vorzuͤglich das Schlaͤmmen ersparen soll, und auf
                           welche sich Thomas
                              Petherick, Bergbau-Agent von Penpellick, in
                           der Pfarre Tywardreath, Grafschaft Cornwallis, am 28.
                              April 1830 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Register of Arts. December 1830, S.
                              197.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Petherick, Maschine zum Reinigen der Erze.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einer, auf folgende Weise zusammengesezten Maschine. An
                              einer großen Kufe, Roͤhre oder anderem Gefaͤße wird ein Dekel
                              befestigt, in welchem Oeffnungen und Behaͤlter von der Form und Groͤße
                              einer Reihe solcher Siebe angebracht sind, wie man dieselben zum Scheiden der
                              Kupfer- oder Blei- oder anderer Erze von Erden, Gestein oder anderen,
                              gewoͤhnlich damit vermengten Substanzen anwendet. Die Kufe wird mit Wasser
                              gefuͤllt, und in die Siebe kommen die zu reinigenden Kupfer- oder
                              Blei-Erze; diese Siebe werden dann in ihre Behaͤlter gesezt, so daß
                              auf diese Weise der Inhalt derselben in das Wasser der Kufe untergetaucht wird. Die
                              innere Capacitaͤt oder der innere Raum der Kufe muß mit dem inneren Raume
                              eines Cylinders, in welchem ein Staͤmpel oder Kolben eingepaßt ist,
                              communiciren; und dieser Kolben muß sich in dem hohlen Cylinder abwechselnd so auf
                              und nieder bewegen, daß er wechselsweise das Wasser aus demselben draͤngt,
                              und die Kufe treibt, oder daß er das Wasser in den hohlen Cylinder zieht. Auf diese
                              Weise wird das Wasser in den Behaͤltern, in welchen die Siebe zum Theile, und
                              der Inhalt derselben ganz, untergetaucht ist, abwechselnd durch einen
                              ploͤzlichen Zu- oder Abfluß steigen oder fallen, und dieß kann so
                              lange fort geschehen, bis die Erze gehoͤrig von den anhaͤngenden
                              Theilen gereinigt sind.
                           Die Construction der Maschine, so wie die Groͤße derselben und die Einrichtung
                              ihrer Theile, kann, wie spaͤter gesagt werden wird, verschieden
                              abgeaͤndert werden; in der Zeichnung sieht man die Vorrichtung so
                              dargestellt, wie sie in lezter Zeit in dem Lanescot-Bergwerke in Cornwallis
                              zum Scheiden der Kupfererze von erdigen und anderen Substanzen, mit welchen
                              dieselben vermengt sind, angewendet wurde. Der Erfolg hierbei soll, wie der Erfinder
                              sagt, das gewoͤhnliche Schlaͤmmen weit uͤbertreffen.
                           Fig. 26 zeigt
                              den Apparat im senkrechten Durchschnitte; in Fig. 27
                              hingegen sieht man
                              denselben im Grundrisse, so daß man den Scheitel der Kufe mit den 8 leeren
                              Raͤumen zur Aufnahme der Siebe sehen kann. aaa sind die Siebe, in welche die zu reinigenden Erze kommen; b ist der bewegliche kurze Cylinder, der außen glatt und
                              sehr genau gemacht ist, damit er wasserdicht in einem hohlen, in dem Mittelpunkte
                              des Dekels befestigten Cylinder arbeiten kann. c ist
                              eine wasserdicht schließende Thuͤre, bei welcher die kleinen Stuͤke
                              Erz, und die erdigen Bestandtheile, welche durch das Sieb gingen, entfernt werden.
                              – Der Wasserbedarf des Apparates, der von einer erhoͤhten
                              Wassersaͤule zugefuͤhrt wird, wird durch einen Klappenhahn regulirt.
                              Die Laͤnge des Kolbens kann durch einen Hebel von veraͤnderlicher
                              Laͤnge abgeaͤndert werden, und durch Modificationen in der Steuerung
                              kann auch die Schnelligkeit so modificirt werden, daß der Kolben von 60 bis zu 150
                              Stoße in Einer Minute macht.
                           Was die Ausdehnung der abwechselnden Bewegung, die dem Kolben gegeben werden muß, und
                              die Schnelligkeit dieser Abwechselungen betrifft, so muß dieselbe nach der Natur,
                              nach der Groͤße, und nach der Form der Erzstuͤke, und der erdigen,
                              oder anderen, damit vermengten, Substanzen so wie nach der Menge, mit welcher man
                              arbeitet, und nach dem specifischen Gewichte des Abfalles, im Vergleiche mit jenem
                              des Erzes verschieden seyn. Aus diesen Gruͤnden lassen sich keine Regeln
                              hieruͤber angeben, denn der Apparat kann nur von jenen regulirt werden,
                              welche mit ihm arbeiten. Zu bemerken ist jedoch, daß die Laͤnge des Stoßes
                              und die Zahl der Stoͤße in einer Minute so regulirt werden muß, daß das
                              Wasser mit einer solchen Schnelligkeit durch die Siebe zu- und wieder
                              abfließt, daß dadurch eine aͤhnliche Wirkung auf die Abscheidung der Erze von
                              dem Gesteine hervorgebracht wird, wie sie die Jungen beim Schlaͤmmen mit der
                              Hand erzeugen. Im Allgemeinen kann man jedoch den gehoͤrigen Grad von
                              Abscheidung der Erze erhalten, wenn man der Bewegung des Wassers durch die Siebe
                              eine groͤßere Ausdehnung und Schnelligkeit gibt, als diese mit der Hand
                              hervorgebracht werden kann. Der Patent-Traͤger fand, daß dieß bei der
                              Anwendung seines Apparates in den Kupferwerken von Lanescot in Cornwallis der Fall
                              ist.
                           Wenn nun der Apparat mit Wasser versehen, und der Kolben in Bewegung gesezt wird, so
                              ist offenbar, daß das Wasser gezwungen wird, durch den Boden der Siebe
                              emporzusteigen, wenn der Kolben herabgedruͤkt wird, und umgekehrt durch das
                              Sieb herabzusinken, wenn der Kolben gehoben wird; auf diese Weise wird folglich ein
                              Waschen erzeugt, das genau jenem aͤhnlich ist, welches die Waschjungen
                              hervorbringen, wenn sie,
                              mit einem Siebe in jeder Hand, die Erze in den Sieben rasch hinter einander in
                              Wasser untertauchen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
