| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LIV., S. 236 | 
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                        LIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der in England vom 1. bis 22. December 1831
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Robert William
                                    Sievier, Gentleman in Southampton Row, Pfarrei St. George,
                                 Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Fabrikation von Kabeln, Tauen und anderen
                                 Geraͤthschaften zum Wallfischfang. Dd. 1. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Cornelius March
                                    Payne, Seidendruker in Stratford, Pfarrei
                                 West Ham, in der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen im Druken der
                                 Seide, Baumwolle und anderer Fabrikate. Dd. 3. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Claude Marie
                                    Savoye, Kaufmann in Oxford Street, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Muͤhlen oder Maschinen zum
                                 Mahlen des Getreides und anderer Substanzen. Dd.
                                 15. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Abraham Adolph
                                    Moser, Mechaniker in Canterbury Row, Kennington Road, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an gewissen
                                 Arten von Feuergewehren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Dec.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem Thomas Alcock,
                                 Spizenfabrikant in der Pfarrei von Claines in der
                                 Grafschaft Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den gegenwaͤrtig
                                 gebraͤuchlichen Maschinen zur Fabrikation von Kloͤppelspizen. Dd. 15. Dec.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem Isaac Strombom,
                                 Kaufmann in Old Broad Street, in der City von London: auf eine Medicin fuͤr innerliche und
                                 aͤußerliche Uebel (!). Dd. 17. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Daniel Ledsam und
                                 William Jones,
                                 beide in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln,
                                 Nietnaͤgeln, Holzschrauben und Naͤgeln. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Henry Gore,
                                 Maschinenfabrikant in Manchester: auf Verbesserungen an
                                 sogenannten Throstle-Maschinen und Spinnrahmen. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Pierrepont
                                    Greaves, Gentleman zu Chorley in der
                                 Grafschaft Lancaster: auf ein Verfahren um sogenanntes
                                 Mode-Baumwollengarn zur Verfertigung oder Verzierung von Baumwollenwaaren
                                 und anderen Zeugen zu fabriciren. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem John Christopher Tobias
                                    Kreeft, Kaufmann in Old Bond Street, in der City von London: auf einen verbesserten Apparat
                                 zum Bearbeiten (Treiben) von Metallplatten, um daraus mannigfaltige
                                 Gegenstaͤnde zu verfertigen. Derselbe wurde ihm von den
                                 Auslaͤndern Stephen von Keesz und Moritz von
                                 Joschoffen mitgetheilt. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Samuel Hall,
                                 Cottonfabrikant in Basford, in der Grafschaft
                                 Nottingham: auf einen verbesserten Kolben und Ventil
                                 fuͤr Dampf-, Gas und andere Maschinen, so wie auf ein verbessertes
                                 Verfahren die Kolben, Kolbenstangen und Ventile oder Haͤhne solcher
                                 Maschinen anzuordnen und die Kessel solcher Dampfmaschinen, welche durch den
                                 durch Verdichtung des Dampfes erzeugten leeren Raum in Bewegung gesezt werden,
                                 mit Wasser zu speisen. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem Benedict Nott,
                                 Esq. zu Liverpool: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Einrichtung von Oefen zur Erzeugung der Hize und an den Apparaten um sie zu
                                 mannigfaltigen Zweken anzuwenden, sie sind eine Vervollkommnung seines am 4. Nov. 1830 erhaltenen Patentes. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Dec. 1831.
                              
                           
                           
                              Dem Malcolm Muir,
                                 Mechaniker, Hutchison Town, Glasgow, in Schottland: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Zurichten von
                                 Brettern fuͤr Fußboͤden und zu anderen Zweken. Dd. 22. Dec.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem Robert Walter
                                    Wingfield, Geldgießer in Birmingham, in
                                 der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von
                                 Bettstaͤtten, welche zum Theil auch bei anderen Gegenstaͤnden
                                 anwendbar sind. Dd. 22. December 1831.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Jan. 1832, S. 161.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 7. bis 23. Jan. 1818 in England ertheilten
                              und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Edward Cowper,
                                 Drukers in Nelson Square, Surrey: auf Verbesserungen an
                                 Drukerpressen oder Maschinen zum Druken. Dd. 7. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des John Collier, zu
                                 Frocester, Gloucestershire: auf Verbesserungen an
                                 einer Maschine zum Scheren der Tuͤcher. Dd.
                                 15. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des John Lewis,
                                 Tuchmachers, William
                                    Lewis, Faͤrbers und William Davies, mechanischen Ingenieurs,
                                 alle in Brinscomb, Gloucestershire: auf Verbesserungen an Schermaschinen zum
                                 Scheren der Tuͤcher, als weitere Vervollkommnung eines von John Lewis auf eine verbesserte Schermaschine am 27. Julius 1815 erhaltenen Patentes. Dd. 15. Jan.
                                    1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXVII. Z. R. S. 327.)
                              
                           
                              Des Philip Taylor,
                                 praktischen Chemikers in Bromley, Middlesex: auf ein Verfahren Hize bei gewissen
                                 Processen anzuwenden, wobei man bisher eine andere Methode befolgte; deßgleichen
                                 auf Verbesserungen an Refrigeratoren. Dd. 15. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXVI. Z. R. S. 321.)
                              
                           
                              Des William Mault,
                                 Bedford Square, Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 15. Jan.
                                    1818.
                              
                           
                              Des John Holworthy
                                    Palmer, Gentleman in Regent Street, St. John's, Westminster: auf
                                 ein Verfahren gewisse Gasarten zu reinigen. Dd.
                                 15. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des John Theodore
                                    Koster, Kaufmanns in Lancashire: auf eine verbesserte Einrichtung
                                 von Wagen und Wagenraͤdern. Dd. 15. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 342.)
                              
                           
                              Des James Fraser,
                                 Mechaniker und Kupferschmied in Long Acre, St. Martin in the Fields: auf einen
                                 Kochapparat, wodurch man auf Schiffen das Seewasser ohne eine besondere
                                 Schlangenroͤhre (einen Verdichter) destilliren kann. Dd. 15. Jan.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Charles Brightly,
                                 Drukers in Bungay, Suffolk und Bryan Donkin, mechanischen Ingenieurs in Orange Road,
                                 Bermondsey: auf eine Drukerpresse, wodurch man Lettern, Metallplatten oder
                                 hoͤlzerne Formen abdruken kann. Dd. 15. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des Marc Isambard
                                    Brunel, mechanischen Ingenieurs in Lindsay Row,
                                 Chelsea, Middlesex: auf ein Verfahren unterirdische
                                 Gaͤnge oder Tunnels zu errichten. Dd. 20. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des Hugh Ronalds,
                                 Gentleman in Hammersmith, Middlesex: auf Verbesserungen in der Lederbereitung.
                                 Dd. 23. Jan.
                                    1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXIII. Z. R. S. 200.)
                              
                           
                              Des Joseph Corty,
                                 Kaufmanns in Harley Street, Cavendish Square, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Destillirapparaten und im Destillationsproceß. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 20. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory
                                 Bd. XXXIV. Z. R. S. 6.)
                              
                           
                              Des Benjamin Wilson,
                                 Flachsfabrikant in Abbey Street, Bermondsey: auf eine verbesserte Maschine zum
                                 Brechen, Schwingen und Vorbereiten des Flachses oder Hanfes. Dd. 23. Jan.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Richard Banks,
                                 Mechanikers in Hadley, Wellington, Salop: auf weitere Verbesserungen an
                                 Raͤderfuhrwerken. Dd. 23. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des Thomas
                                    Calderbank, in Liverpool, Lancashire: auf
                                 Verbesserungen im Treiben der Pumpen und anderer Maschinen. Dd. 23. Jan.
                                    1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXIV. Z. R. S. 68.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Jan. 1832, S. 59.)
                              
                           
                        
                           
                           Englische Patent-Ungerechtigkeiten.
                           Ein Hr. G. M. fraͤgt im Mechanics' Magazine N. 421
                              S. 430, ob es richtig sey, daß, wenn Jemand eine Erfindung macht, und diese, ehe er
                              ein Patent darauf nimmt, einem Freunde zur Beurtheilung mittheilt, dieser Freund,
                              wenn er eine Niedertraͤchtigkeit begehen will, den Erfinder um das Recht
                              bringen kann, sich ein Patent auf seine Erfindung geben lassen zu koͤnnen.
                              Das Mech. Magazine beantwortet diese Frage bejahend,
                              indem es zur Erlangung eines ausschließlichen Patentes nothwendig ist, daß die
                              Erfindung, die man patentiren lassen will, noch nicht mitgetheilt, oder so
                              oͤffentlich bekannt gemacht ist, daß sie dem Lande auch ohne Ertheilung des
                              Monopoles zum Nuzen gereichen kann. In diesem Falle befindet sich nun der nicht
                              mehr, der seine Erfindung einem betruͤgerischen Freunde mittheilte, durch den
                              sie zur Kenntniß von Tausenden gelangt seyn kann. Der einzige Trost, der, wie das
                              Mech. Magazine sagt, einem auf diese Weise
                              betrogenen Erfinder bleibt, ist der, daß der Betruͤger selbst nicht auftreten
                              kann, um die Erlangung des Patentes streitig zu machen, sondern daß hiezu ein
                              Dritter noͤthig ist, der sich als Werkzeug brauchen laͤßt! D.h. also
                              mit anderen Worten, ein Schurke muß einen anderen zu einer, der seinigen
                              gleichkommenden Niedertraͤchtigkeit verleiten, um sicher zu seyn, einem
                              anderen mit vollem Recht schaden zu koͤnnen, und
                              dabei ohne alle Gefahr fuͤr sich selbst wegzukommen! Auf solchen Principien
                              beruht ein Theil der englischen Rechtspflege, der so haͤufig in Anspruch
                              genommen wird!
                           
                        
                           Auf welche Weise vielleicht manch Mal Schießgewehre
                              zufaͤllig losgehen.
                           Es ist allgemein bekannt, daß durch schnelle Compression der Luft eine solche
                              Erhoͤhung der Temperatur entsteht, daß in Folge derselben leicht brennbare
                              Koͤrper entzuͤndet werden koͤnnen; auf diese Erscheinung
                              gruͤnden sich auch die sogenannten pneumatischen Feuerzeuge. Ein Hr. C. meint
                              nun im Mechanics' Magazine N. 438 S. 239, daß, wenn man
                              bei der Ladung von Flinten feste Koͤrper, wie Karten, Korkscheiben, und dgl.,
                              die ganz genau in den Flintenlauf passen, zur Fuͤtterung nimmt, und wenn man
                              diese Fuͤtterung sehr schnell mit dem Ladstoke in den Lauf treibt, durch die
                              Compression der Luft eine solche Hize entstehen koͤnne, daß das Pulver
                              dadurch entzuͤndet wird, und die Flinte unvermuthet losgeht.
                           Es versteht sich, daß, damit dieß geschehen koͤnne, das Zuͤndloch so
                              verstopft seyn muß, daß die Entweichung der Luft gaͤnzlich oder wenigstens
                              groͤßten Theils verhindert ist. – Ob die Vermuthung des Hrn. C. in der
                              Praxis begruͤndet ist, ist eine Frage, fuͤr jeden Fall duͤrfte
                              es gerathen seyn, durch eine minder genau passende Fuͤtterung einem Unfalle
                              vorzubeugen, der allerdings im Reiche der Moͤglichkeit liegt.
                           
                        
                           Samuel Roberts Platir-Methode.
                           Hr. Samuel Roberts ließ sich am
                              26. Julius 1830 ein Patent „auf seine neu erfundenen Verbesserungen im
                                 Platiren oder Ueberziehen des Kupfers, Messings oder der Legirungen beider, mit
                                 anderen Metallen oder Materialien, mit 2 Metallen auf einander, so wie auch auf
                                 eine eigene Verfertigungsweise geben, nach welcher er aus dem, nach seinen
                                 Verfahren platirten, Metalle solche Artikel und Geraͤthe verfertigt, die
                                 bisher entweder ganz aus Silber, oder aus Kupfer, aus Messing, oder aus einer
                                 Legirung aus beiden, oder aus einem einfach platirten Metalle verfertigt
                                 wurden.“ Die Erklaͤrung, welche Hr. Roberts von seinem Patente gibt, ist
                              kuͤrzer als der Titel desselben; seine Erfindung besteht naͤmlich
                              lediglich darin, daß er, um zu verhindern, daß die platirten Gegenstaͤnde
                              nach der Abnuͤzung des Silbers kein so garstiges Aussehen bekommen, das
                              Kupfer oder Messing zuerst mit einer Schichte des sogenannten deutschen Silbers
                              belegt, und auf dieser erst die Platirung anbringt, oder daß er die beiden Metalle
                              mit einander auflegt. Das Platiren des Drahtes vollbringt der
                              Patent-Traͤger ganz auf dieselbe Weise; uͤber das Verfahren
                              selbst sagt er uͤbrigens keine Sylbe, sondern sezt dasselbe als bekannt
                              voraus. (Aus dem London Journal of Arts. October 1831,
                              S. 24.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Destillation der Weintraͤbern.
                           Da man die Weintraͤbern bei der Destillation mit einer großen Menge Wasser
                              verduͤnnen muß, so schlaͤgt Hr. Dalloz von Dôle in einem Briefe an Hrn.
                              Dubrunfaut vor, statt des
                              Wassers gegohrnen Erdaͤpfel-Syrup zuzusezen, indem man auf diese Weise
                              vielleicht aus beiden mit geringerem Aufwande an Zeit und Brennmaterial eine
                              groͤßere Menge Weingeist erhalten koͤnnte. Es bleibt jedoch noch
                              auszumitteln, ob der auf diese Weise gewonnene Weingeist besser ist als jener, den
                              man gewoͤhnlich aus den Traͤbern destillirt, und wie groß der Ertrag
                              bei diesem neuen Verfahren ist. Der gewoͤhnliche
                              Traͤbern-Weingeist wird vorzuͤglich durch ein wesentliches Oehl
                              verdorben oder verschlechtert, welches sich aus den Trauben-Baͤlgen
                              entwikelt, wenn diese einer Temperatur ausgesezt werden, die 80°
                              uͤbersteigt; auch enthalten die Traͤbern sehr viele
                              Aepfelsaͤure. Hr. Dalloz meint, daß vielleicht ein groͤßerer oder geringerer
                              Zusaz von gegohrnem Erdaͤpfel-Syrupe den einen oder den anderen dieser
                              schaͤdlichen Stoffe einhuͤllen koͤnnte, und daß sich das
                              wesentliche Oehl bei dieser Verduͤnnung der Traͤbern mit Syrup in
                              geringerer Menge entwikeln duͤrfte. Ließe sich der
                              Runkelruͤben-Syrup statt des Erdaͤpfel-Syrupes zu dieser
                              Verduͤnnung verwenden, so moͤchte die Arbeit vielleicht noch einfacher
                              werden; wahrscheinlich wuͤrde jedoch der Geschmak des Weingeistes hierbei
                              leiden. Hr. Dubrunfaut bemerkt
                              im Agriculteur manufacturier, August 1831, S. 278 (der
                              uns erst vor wenigen Tagen zukam), daß ihm die Idee des Hrn. Dalloz aller Beruͤksichtigung zu
                              verdienen scheine; er empfiehlt sie den Branntweinbrennern, ohne jedoch selbst einen
                              Versuch mit ihr gemacht zu haben.
                           
                        
                           Oehl aus den Baumwollsamen.
                           Das Franklin Journal und aus diesem das Register of Arts, Mai 1831, S. 54. enthaͤlt einen
                              Brief des Hrn. D. R. Williams
                              in Suͤd-Carolina an die HH. Follet und Smith in Petersburg in Virginien, aus welchem sich ergibt, daß das
                              Oehl, welches aus den Baumwollsamen ausgepreßt wird, nicht nur in Nordamerika in den
                              Kuͤnsten, Gewerben, und in Haus- und Landwirthschaft bald eine große
                              Rolle spielen wird, sondern daß dasselbe binnen Kurzem zu einem bedeutenden
                              Ausfuhrartikel werden duͤrfte. Die Samen der Baumwolle wurden vor der
                              Erfindung der Maschine zum Aushuͤlsen, die man den HH. Follet und Smith verdankt, lediglich als Duͤnger
                              benuzt, so daß die Besizer großer Baumwollfabriken in Amerika froh waren, wenn ihnen
                              ein Nachbar das wegfuͤhrte, was ihnen Millionen Dollars haͤtte tragen
                              koͤnnen. Die Aushuͤls-Maschine der HH. Follet und Smith entspricht, nach Hrn. Williams, ihrem Zweke auf eine ganz
                              vorzuͤgliche Weise, und ist so einfach, daß sie von Jedermann, wenn er auch
                              vorher nie eine aͤhnliche Maschine sah, geleitet werden kann. Nach dem
                              Aushuͤlsen werden die Samen in einer gewoͤhnlichen deutschen
                              Oehlmuͤhle gemahlen und ausgepreßt. Das Oehl, welches man hierdurch
                              erhaͤlt, ist in den meisten Faͤllen, nach Hrn. Williams Versicherung, dem Leinoͤhle
                              vorzuziehen, und wird, wie man vermuthet, auch bald in der Kochkunst verwendet
                              werden. Es laͤßt sich auf eine hoͤchst einfache und wohlfeile Weise
                              reinigen, und kommt dann in allen seinen Anwendungen dem besten Wallrathe gleich.
                              Auch zum Mahlen ist es sehr tauglich, indem man dasselbe eben so leicht troknen
                              machen kann, als das Leinoͤhl; Sachverstaͤndige versichern sogar, daß
                              es mehr Koͤrper als Lezteres besize, und daher bei Weitem den Vorzug
                              verdiene. Es brennt ferner ganz vorzuͤglich, und ist wegen seiner
                              Geruchlosigkeit zur Beleuchtung aͤußerst tauglich, und selbst dem besten
                              thierischen Oehle vorzuziehen, Hr. Williams empfiehlt es daher zur Beleuchtung aller groͤßeren
                              Anstalten. Der ausgepreßte Ruͤkstand, der sogenannte Oehlkuchen gibt
                              uͤberdieß ein vortreffliches Nahrungsmittel fuͤr Hausthiere, besonders
                              fuͤr Milchkuͤhe und Schweine; so daß die
                              Aushuͤls-Maschine dadurch allein schon unendlichen Vortheil
                              gewaͤhren wuͤrde. Der Baumwollpflanzer naͤmlich, welcher 4
                              Saͤke Baumwolle erzielt, wird gegenwaͤrtig nebenbei auch 40 Bushel
                              Viehfutter gewinnen, die wenigstens einer gleichen Quantitaͤt Eicheln an
                              Guͤte und Kraft gleichkommen; in Neu-England zieht man wenigstens den
                              Bushel Oehlkuchen aus Baumwollsamen einem Bushel Eicheln weit vor. – –
                              Fuͤr uns hat diese Benuzung der Baumwollsamen vor der Hand
                              hauptsaͤchlich insofern eine große commercielle Wichtigkeit, als dadurch, daß der
                              Baumwollenbau noch einen anderen betraͤchtlichen Gewinn abwirft, die
                              Baumwolle nothwendig in ihrem Preise noch mehr sinken muß, als sie bereits gesunken
                              ist.
                           
                        
                           Clerk's Sattelgurten.
                           Wir haben bereits unter den Patent-Verzeichnissen angezeigt, daß sich ein Hr.
                              Samuel Clerk von South
                              Down, Brixham, in der Grafschaft Devon, ein Patent auf gewisse Verbesserungen in der
                              Fabrikation der Sattelzeuge und Sattelgurten geben ließ, durch die das Hin-
                              und Hergleiten der Saͤttel bei den Pferden und anderen Lastthieren verhindert
                              wuͤrde. Diese saubere Erfindung besteht nun dem Register of Arts, Junius 1831, S. 75 nach darin, daß der
                              Patent-Traͤger in die Sattelzeuge oder in die Sattelgurten in geringer
                              Entfernung von einander dike Strike weben laͤßt, welche dann in die Haut des
                              Thieres eingreifen oder einschneiden und auf diese Weise den Sattel unbeweglich fest
                              halten sollen! – Das Register schlaͤgt
                              hierbei vor, daß man, um dem Patent-Traͤger die wohlthaͤtigen
                              Wirkungen seiner Erfindung recht begreiflich zu machen, eine solche Gurte
                              uͤber den Sattel ziehen, dann den Patent-Traͤger darauf sezen,
                              und ihn 30 Meilen weit in Trott jagen soll. Dieses Experiment wuͤrde ihn
                              gewiß hinreichend uͤber Barbarei gegen Thiere, die er wissentlich oder
                              unwissentlich in Vorschlag braͤchte, aufklaͤren. Uebrigens fordert das
                              Register auch noch die Gesellschaft zur Abstellung
                              der Grausamkeiten gegen Thiere auf, dem unmenschlichen Patent-Traͤger,
                              wo moͤglich bessere Gesinnungen beizubringen, und das Publikum vor seiner
                              Erfindung zu warnen.
                           
                        
                           Fallschirm fuͤr Schlittschuhlaufende
                              Frauenzimmer.
                           Ein Francis Macerone hat im Mechanics' Magazine Nr. 436 S. 202 einen Fallschirm fuͤr solche
                              Frauenzimmer vorgeschlagen, die das Vergnuͤgen des Schlittschuhlaufens mit
                              ihrer Weiblichkeit vereinbar finden. Seine Vorrichtung besteht aus einem
                              glokenfoͤrmigen Weidengeflechte, welches am Grunde 5 Fuß, an der Spize aber,
                              durch welche die Schultern gehen muͤssen, nach der Staͤrke des
                              Individuums, 12 14 oder 15 Zoll im Durchmesser hat. Die Hoͤhe dieses
                              Geflechtkegels muß sich nach der Groͤße der Traͤgerin richten; d.h. er
                              muß von den Achseln bis zu den Knoͤcheln reichen. Sein oberer Rand muß gut
                              mit Roßhaar gepolstert, und mit Zeug uͤberzogen seyn. Die ganze Vorrichtung
                              wird uͤber den Kopf angethan, und mit Riemen uͤber den Schultern
                              befestigt. Die Fuͤße koͤnnen sich demnach ganz frei bewegen, so wie
                              aber der Koͤrper eine groͤßere Neigung erhaͤlt, so wird
                              derselbe durch den Fallschirm unter den Armen gestuͤzt, und mithin vor dem
                              Fallen geschuͤzt werden. In dem Maße, als man Fortschritte in der Kunst
                              macht, kann man kleinere Fallschirme brauchen. – Wir zweifeln sehr, daß diese
                              Vorrichtung bei unserem schoͤnen Geschlechte eine gute Aufnahme finden wird,
                              denn gerade diejenigen, die sich zum Schlittschuhlaufen herbeilassen, werden sich
                              auch lieber in einer anderen Stellung zeigen wollen, als in einer solchen, in
                              welcher ihr Leib in eine Art von Huͤhnersteige gezwaͤngt oder dahinter
                              verstekt ist. Alle Beruͤksichtigung duͤrfte aber diese Vorrichtung
                              verdienen, um Knaben ohne Gefahr diese schoͤne und angenehme, leider aber oft
                              halsbrecherische, Kunst zu lehren. Ein Hr. Wilkinson meint zwar im Mech. Magazine Nr. 438 S. 235, daß ein solcher Fallschirm große Gefahr
                              bringen wuͤrde, wenn das Eis bricht; dieß koͤnnen wir aber nicht
                              einsehen, sondern glauben vielmehr, daß er zur Rettung sehr Viel beitragen
                              muͤßte.