| Titel: | Verbesserungen an den Drukmaschinen, auf welche sich Edward Cowper zu Streatham Place, Grafschaft Surrey, und Ebenezer Cowper in Suffolk Street, Pall Mall East, beides Mechaniker, am 19. Julius 1830 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LXIX., S. 290 | 
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                        LXIX.
                        Verbesserungen an den Drukmaschinen, auf welche
                           sich Edward Cowper zu
                           Streatham Place, Grafschaft Surrey, und Ebenezer Cowper in Suffolk
                           Street, Pall Mall East, beides Mechaniker, am 19.
                              Julius 1830 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Register of Arts. Maͤrz 1831, S.
                              289.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Cowper's Verbesserungen an den Drukmaschinen.
                        
                     
                        
                           Das gegenwaͤrtige Patent der Patent-Traͤger, denen wir bereits
                              so viele und so ausgezeichnete Erfindungen an den Drukmaschinen verdanken, umfaßt
                              zwei Verbesserungen von großer Wichtigkeit, von denen die eine sich auf die
                              Ausbreitung der Schwaͤrze auf den Formen, die andere hingegen auf die
                              Zurichtung des Filzes an dem Cylinder, der den Druk gibt, bezieht. Das
                              Schwaͤrzen der Formen bildet einen der wichtigsten und schwierigsten Punkte
                              an den Drukmaschinen. Hr. Edward
                                 Cowper gab bereits in einem fruͤheren Patente, welches er auf
                              Verbesserungen an den Drukmaschinen nahm, einen Schwaͤrzungsapparat an,
                              fuͤr dessen Guͤte die beinahe allgemeine Annahme desselben der
                              schoͤnste Beweis ist.
                           Dieser Apparat besteht aus einer metallenen Walze, welche sich langsam umdreht,
                              waͤhrend ihre Oberflaͤche mit einer Masse Drukerschwaͤrze in
                              Beruͤhrung steht. Dadurch wird ein duͤnner Ueberzug von
                              Schwaͤrze um die Walze gebildet, welcher dann auf eine Walze aus einer
                              elastischen Composition uͤbergetragen wird, indem diese Walze durch
                              gekruͤmmte Hebel mit einem excentrischen Kreise in Verbindung steht, durch
                              den sie veranlaßt wird, sich eine kurze Zeit uͤber in Beruͤhrung mit
                              der Schwaͤrz- oder Fuͤhrungswalze umzudrehen, dann
                              herabzusteigen, und auf einen metallenen Schwaͤrztisch zu liegen zu kammen.
                              Dieser Tisch ist mit dem Formwagen verbunden, und wird mit demselben vor- und
                              ruͤkwaͤrts gezogen, so daß auf diese Weise die Schwaͤrze auf
                              dem Tische ausgebreitet wird. Der dergestalt mit Schwaͤrze beladene Tisch
                              geht unter drei kleinen Walzen aus einer elastischen Composition durch, und versieht
                              deren Oberflaͤchen mit Schwaͤrze. Diese kleinen Walzen sind in einem
                              Rahmen so aufgezogen, daß sie frei auf den Tisch herabgelangen, und die Schwarze
                              gleichfoͤrmig auf der Oberflaͤche desselben ausbreiten koͤnnen,
                              so wie der Tisch unter denselben durchgeht. Damit man der vollkommenen Vertheilung
                              der Schwaͤrze auf den elastischen Rollen gewiß seyn kann, besizen dieselben
                              eine Endbewegung, welche ihnen dadurch mitgetheilt wird, daß sie sich in einem
                              oscillirenden Rahmen in Beruͤhrung mit den abhaͤngigen Seiten des
                              Schwaͤrzungstisches bewegen. Der Schwaͤrzungstisch geht nun zuerst
                              unterhalb durch, und theilt die Schwaͤrze vier kleinen elastischen Rollen
                              mit, welche diese Schwaͤrze auf die Lettern uͤbertragen, so wie der
                              Formrahmen sich unter denselben ruͤk- und vorwaͤrts bewegt.
                              – Wir hielten diese kurze Beschreibung des aͤlteren
                              Schwaͤrzungsapparates des Hrn. Cowper durchaus fuͤr nothwendig, um dessen neue
                              Verbesserungen daran gehoͤrig wuͤrdigen zu koͤnnen. Diese
                              Verbesserungen bestehet naͤmlich in der Einfuͤhrung einer beweglichen,
                              elastischen Walze, welche mit dem Formrahmen statt mit dem Schwaͤrzungstische
                              in Verbindung steht, und in Fig. 21 dargestellt ist.
                              In dieser Figur ist nun a die Letternform, b ein Rahmen, welcher die bewegliche Walze c fuͤhrt; d eine
                              kleine Walze, durch welche die Schwaͤrze uͤber c verbreitet wird. e ist eine sich schwingende
                              Walze, welche die Schwaͤrze von der Fuͤhrungswalze f und dem Schwaͤrztroge g holt, und sie auf c bringt. h ist ein feststehender Stift, durch welchen die Walze
                              e zum Schwingen gebracht wird, so wie sich der
                              Formrahmen ruf- und vorwaͤrts bewegt. iii ist eine Reihe kleiner Walzen, welche die Schwaͤrze von e erhalten, und sie auf den Lettern ausbreiten. Die
                              Zapfen dieser kleinen Rollen drehen sich in senkrechten Spalten, so daß sie nicht
                              bloß mit ihrem ganzen Gewichte auf der Oberflaͤche der Lettern ruhen, sondern
                              auch bis zur Rolle e herabsteigen, welche tiefer als die
                              Oberflaͤche der Lettern gestellt ist, damit der Filz oder das Papier an der
                              Drukwalze nicht geschwaͤrzt wird, wenn diese zu den Walzen iii laͤuft. Die Walze c erhaͤlt mittelst zweier, gegen deren Enden
                              drukende Reibungsrollen eine Endbewegung; ihre Enden sind daher in Hinsicht auf die
                              Achse der Bewegung schief, im Verhaͤltnisse zu einander hingegen parallel
                              abgeschnitten. Da die Methoden, auf welche diesem Schwaͤrzungsapparate die
                              Bewegung mitgetheilt werden soll, nach der Einrichtung der Maschine, an welcher
                              derselbe anzubringen ist, nothwendig verschieden seyn muͤssen, so wollen wir
                              uns nicht laͤnger bei denselben aufhalten.
                           Die Verbesserungen der HH. Cowper in Hinsicht auf das Anbringen des Filzes an dem
                              Papiercylinder wird man mit Leichtigkeit aus Fig. 22 ersehen. aa bezeichnet naͤmlich den Cylinder, und
                              bb
                               den Filz- oder
                              Tuchuͤberzug, welcher durch die zwei kleinen Walzen cc, um die er aufgewunden ist, fest gehalten, und
                              mittelst Sperrraͤdern und Gespirren in jedem beliebigen Grade von Spannung
                              erhalten wird. Wenn der Filz von der Schwaͤrze beschmuzt ist, und daher das
                              Papier beschmuzen wuͤrde, so kann man sogleich ein neues Stuͤk Filz
                              herschaffen: man braucht naͤmlich nur das Neue von der einen Walze
                              abzuwinden, waͤhrend man das Beschmuzte auf die andere aufwindet. Die
                              Patent-Traͤger beschreiben in der Erklaͤrung ihres Patentes
                              verschiedene Modificationen dieser Einrichtung. Nach einer derselben laͤuft
                              z.B. der Filz oder das Tuch bloß um die eine Haͤlfte der Walze,
                              waͤhrend sich die Walzen cc an den
                              entgegengesezten Seiten befinden, oder waͤhrend dieselben dem Umfange oder
                              dem Mittelpunkte des Cylinders naͤher stehen. In allen diesen
                              Abaͤnderungen ist aber ein und dasselbe Princip zum Grunde gelegt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
