| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LXXIX., S. 309 | 
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                        LXXIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der in England vom 22. December 1831 bis 17. Jan.
                              1832 ertheilten Patente.
                           
                              Dem John Samuel
                                    Dawes, Eisenmeister zu Bromford, in der Pfarrei West Bromwick, in der
                                 Grafschaft Stafford: auf gewisse Verbesserungen in der Eisenfabrikation. Dd. 22. Dec.
                                    1831.
                              
                           
                              Dem William Sneath,
                                 Spizenfabrikant in Ison Green, Nottingham: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von
                                 Bobbin-Net-Spizen. Dd. 31. Dec. 1831.
                              
                           
                              Dem John Dickinson
                                 Esq. in Nash Mill, Pfarrei Abbotts Langley, Grafschaft Hertford: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Papierfabrikation. Dd. 10. Jan. 1831.
                              
                           
                              Dem John Libou, Esq.
                                 Commander bei der koͤnigl. Marine, in Naval Club House, Bond Street, in
                                 der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Schiffswinden.
                                 Dd. 10. Jan.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Moses Teague,
                                 Eisenmeister in Park End Iron-works, bei Calford, in der Grafschaft
                                 Gloucester: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation und dem Schmelzen des
                                 Roheisens. Dd. 17.
                                    Jan. 1832.
                              
                           
                              Dem Elijah Galloway,
                                 mechanischem Ingenieur in Blackfriars Road, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd.
                                 17. Jan. 1832.
                              
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr.
                                 1832, S. 127.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 23. Jan. bis 27. Febr. 1818 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des John Scott, Esq.
                                 Pengo Place, Surrey: auf Verbesserungen an Dampfbothen und ihrer Maschinerie.
                                 Dd. 23. Jan.
                                    1818.
                              
                           
                              Des James Ikin,
                                 Maschinist in William Street, Christ Church, Surrey: auf eine verbesserte
                                 Einrichtung des Rostes fuͤr Oefen. Dd. 27. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des George Frederick
                                    Hagner, Gentleman, ehemals in Philadelphia
                                 in den Vereinigten Staaten, jezt aber in Adelphi, Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Fabrikation des Bleiweißes und Gruͤnspans. Dd. 27. Jan.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Rudolph
                                    Ackermann, Buchhaͤndler am Strand, Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Wagenachsen fuͤr vierraͤderige Wagen. Sie wurden
                                 ihm von Georg Lankensperger in Muͤnchen, im
                                 Koͤnigreich Bayern mitgetheilt. Dd. 27. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 70.)
                              
                           
                              Des William Horner,
                                 in Howick, Northumberland: auf einen Kraftapparat, der bei sehr wenig Reibung
                                 einen sehr kleinen Raum einnimmt. Dd. 27. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 332.)
                              
                           
                              Des George Prior,
                                 Uhrmacher in Leeds, in der Grafschaft York: auf
                                 Verbesserungen an Chronometern, Dd. 29. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des John Penware,
                                 Esq. in Stafford, St. Mary-le-Bone, Middlesex: auf eine gewisse
                                 Verbesserung an Haͤhnen um Bier, Cider und andere Fluͤssigkeiten
                                 aus Faͤssern oder anderen Gefaͤßen abziehen zu koͤnnen,
                                 ohne daß man im oberen Theile derselben eine Oeffnung fuͤr den Zutritt
                                 der Luft noͤthig hat. Dd. 31. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIII. Z. R. S. 267.)
                              
                           
                              Des Benjamin Taylor,
                                 in Mile-end, bei Glasgow, Lanarkshire: auf einen
                                 Webestuhl, welcher durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesezt werden kann, um
                                 damit Blumen und Figuren aller Art auf baumwollene, seidene und leinene
                                 Tuͤcher zu weben. Dd. 31. Jan. 1818.
                              
                           
                              Des Ritters Thomas
                                    Cochrane, gewoͤhnlich Lord Cochrane genannt: auf ein
                                 Verfahren den Theergeist oder das Theeroͤhl, welches man bei der
                                 Destillation des Holzes oder bituminoͤser Substanzen erhaͤlt, zu
                                 reinigen, und dadurch zu verschiedenen nuͤzlichen Zweken anwendbar zu machen. Dd. 27. Jan.
                                    1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXIV. Z. R. S. 332.)
                              
                           
                              Des Matthew Cotes
                                    Wyatt, Esq. in Henrietta Street, Cavendish Square,
                                 Mary-le-Bone, Middlesex: auf einen Sicherheitswaͤchter um
                                 das zufaͤllige Losgehen des Hahnes an Pistolen und Flinten zu verhindern.
                                 Dd. 3. Febr.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Jeremiah Chubb,
                                 Mechaniker in Portsea, in der Grafschaft Southampton: auf verbesserte
                                 Schloͤsser. Dd. 3. Febr. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 321.)
                              
                           
                              Des Daniel Wilson,
                                 Gentleman in Carl Street, London:
                                 auf gewisse Verbesserungen im Versieden und Raffiniren des Zukers. Dd. 3. Febr.
                                    1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
                                 XXXIV. Z. R. S. 134.)
                              
                           
                              Des Edmund Naish,
                                 Strumpffabrikant in Bristol, Gloucestershire: auf gewisse
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Drehen des Baumwollengarns. Dd. 3. Febr.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Grant Preston,
                                 Kupferschmid in Burr Street, Aldgate, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Sicherheitsthuͤren. Dd. 3. Febr. 1818 (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 141.)
                              
                           
                              Des Nathaniel Smith,
                                 Boͤttcher in Kettering, Northamptonshire: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Schwingen des Korns. Dd. 5. Februar 1818.
                              
                           
                              Des Mary Sedgwick,
                                 Staͤrkefabrikant in Bishopgate Street within: auf ein nuͤzliches
                                 Product, welches man aus demjenigen Theil des Staͤrkewassers gewinnt, der
                                 sich nicht von selbst sezt. Dd. 10. Febr. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIII. Z. R. S. 328.)
                              
                           
                              Des John Munro, Esq.
                                 in Finsbury Square, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Sie
                                 wurden ihm von Barnabus Langton in
                                 New-York, in den Vereinigten Staaten,
                                 mitgetheilt. Dd. 10. Febr. 1818.
                              
                           
                              Des Zachariah
                                    Barratt, Tischler und Zimmermann in Windmill Street, Tottenham, Court Road, Middlesex: auf eine Maschine zum Reinigen und Ventiliren der Schornsteine
                                 und zum Loͤschen, wenn sie in Brand gerathen sind. Dd. 10. Febr. 1818.
                                 (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S.
                                 201.)
                              
                           
                              Des John Simpson in
                                 Birmingham, Warwickshire: auf verbesserte Federn
                                 fuͤr Karabinerhaken und Pferdegeschirre. Dd.
                                 16. Febr. 1818. (Beschrie im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 263.)
                              
                           
                              Des Thomas Allingham,
                                 Gentleman in Smith Street, Chelsea, Middlesex: auf eine
                                 verbesserte Lampe, wobei das Oehl dem Docht immer gleichfoͤrmig
                                 zustroͤmt, so daß sie in Verhaͤltniß zu dem Licht, das sie gibt,
                                 weniger Oehl verzehrt, als andere Lampen und das Licht fast immer sich gleich
                                 bleibt. Dd. 19.
                                    Febr. 1818.
                              
                           
                              Des John Jones,
                                 Buͤrstenfabrikant in der City von Gloucester: auf Verbesserungen an den
                                 Apparaten zum Dressiren wollener und anderer Tuͤcher. Dd. 19. Febr.
                                    1818.
                              
                           
                              Des James Collier,
                                 mechanischem Ingenieur in Trocester, Gloucestershire: auf mannigfaltige
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Dressiren wollener Tuͤcher. Dd. 19. Febr.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Alexander
                                    Haliburton, Esq. in Haigh Iron-works, bei Wiggan,
                                 Lancashire: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln. Dd. 27. Febr.
                                    1818.
                              
                           
                              Des Joshua Routledge,
                                 mechanischem Ingenieur in Bolton-le-moor, Lancashire: auf
                                 Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd.
                                 27. Febr. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIII. Z. R. 129.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr.
                                 1832, S. 123.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société
                                 royale et centrale d'agriculture, Sciences et Arts du Departement du Nord
                              fuͤr das Jahr 1832.
                           Akerbau. Eine goldene Medaille von 200 Fr. fuͤr
                              die beste Abhandlung uͤber den Zustand der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrikation im Departement du Nord; uͤber die
                              Verbesserung, deren dieser Zweig der Landwirthschaft und der Industrie noch
                              faͤhig ist; und uͤber den Einfluß derselben auf den Akerbau des
                              erwaͤhnten Departements.
                           
                           Staatswirthschaft. Eine goldene Medaille von 300 Fr.
                              fuͤr die beste Abhandlung uͤber folgende Frage: Ist es fuͤr die
                              Groͤße und Wohlfahrt der Nationen vortheilhafter den Geist mehr auf die
                              Wissenschaften, als auf die schoͤnen Kuͤnste zu lenken? Zugleich soll
                              hiebei untersucht werden, auf welche Weise sowohl den einen als den anderen die
                              hoͤchste Ausbildung gegeben werden konnte.
                           Poesie. Ein Bronzestuͤk von 200 Fr. Werth und Tasso vorstellend, waͤhrend er das befreite
                              Jerusalem dichtet, fuͤr den Verfasser des heften Gedichtes uͤber einen
                              beliebigen Gegenstand, welches jedoch wenigstens 200 Verse fassen muß.
                           Die Abhandlungen muͤssen vor dem 1sten Mai eingesendet werden.
                           
                        
                           Temperance-Societies in England.
                           Das Mechan. Magaz. enthaͤlt seit einiger Zeit eine
                              Reihe von langen Artikeln und Controversen uͤber den Nuzen oder die
                              Zweklosigkeit der Gesellschaften zur Verminderung der Trunkenheit, der sogenannten
                              Temperance-Societies. Der Streit scheint dadurch veranlaßt worden zu seyn,
                              daß die Gesellschaften eine Erhoͤhung der Taxen auf die geistigen
                              Getraͤnke verlangten, um auf diese Weise, durch die Beeintraͤchtigung
                              des Beutels, jene von Trunkenheit zuruͤkzuhalten, die der Schwaͤche
                              des Fleisches nicht gehoͤrigen Widerstand zu leisten vermoͤgen.
                              Dagegen erhoben sich aber die Staats-Financiers, indem sie ziemlich
                              unverhohlen erklaͤrten: die Nuͤchternheit der Unterthanen sey zwar ein
                              gutes Ding, allein die Einnahme von betraͤchtlichen Tranksteuern sey ein noch
                              besseres! Der Streit wird von beiden Seiten ziemlich lebhaft gefuͤhrt, und
                              hat jezt mehr eine philosophische und moralische, als finanzielle Richtung genommen.
                              Der alte Streit, ob solche Laster, wie die Trunkenheit, von Natur aus angeboren,
                              oder ob sie das Resultat einer schlechten Erziehung sind, ist hier wieder neu
                              aufgeregt worden, bietet aber wenig neue Argumente dar. Interessanter ist die
                              Untersuchung, woher es kommt, daß der Englaͤnder, vom aͤrmsten Bettler
                              bis zum uͤppigsten Lord, der Trunkenheit weit mehr ergeben ist, als der
                              Franzose und als der Nordamerikaner. Da Vieles hierin auch fuͤr uns Deutsche
                              wohl zur Notiz dienen koͤnnte, so verweisen wir jene, die sich mit
                              dergleichen Untersuchungen, so wie mit der Erziehung im Allgemeinen
                              beschaͤftigen, auf diese Artikel.
                           
                        
                           Das neue Straßenpflaster zu London wurde wirklich zu glatt
                              befunden.
                           Einige Gegenden Londons wurden in lezter Zeit neu mit großen Quadersteinen
                              gepflastert, und dabei ganz vorzuͤglich darauf gesehen, daß die Steine nicht
                              die geringsten Fugen zwischen einander ließen, und daß mithin das Pflaster so eben
                              als moͤglich wurde. Gegen dieses Pflaster wurden nun von mehreren Seiten
                              Klagen erhoben, indem die Pferde beim Ziehen sowohl, als beim Reiten haͤufig
                              ausglitten, indem die Pferde nicht schnell genug angehalten werden konnten, so daß
                              aus diesen und aͤhnlichen Ursachen viele Ungluͤksfaͤlle
                              entstanden, denen leicht haͤtte vorgebaut werden koͤnnen. Hr.
                              Baddeley machte
                              oͤfters im Mechanics' Magazine hierauf
                              aufmerksam, und machte auch den Vorschlag, die Steine an den Raͤndern nur ein
                              klein wenig abzudachen, um auf diese Weise Fugen zu bilden, die den Pferden als
                              Stuͤzpunkte haͤtten dienen koͤnnen. Man achtete jedoch nicht
                              hierauf, und war, wie Hr. Baddeley in Nr. 438 obiger Zeitschrift bemerkt, gezwungen, an den
                              etwas abhaͤngigen Stellen, mitten durch alle die gelegten Steine tiefe
                              Furchen hauen zu lassen, die weit mehr Kosten verursachten, als wenn man gleich
                              Anfangs die gehoͤrigen Einrichtungen getroffen haben wuͤrde. Hr.
                              Baddeley beharrt daher auf
                              seinem Vorschlage, und findet vorzuͤglich bei den Einfahrten in mehrere der
                              engen Straßen seine oder andere Verbesserungen noͤthig, indem es hier den
                              Pferden ohne einige feste Punkte bei etwas schwer beladenen Wagen beinahe ganz
                              unmoͤglich wird, die Wagen aus den Canaͤlen herauszuziehen, in die sie
                              nothwendig gleiten muͤssen. – (Fuͤr unsere Straßenpflasterer
                              sind diese Vorschlaͤge bisher freilich nur Curiositaͤten; denn bei uns
                              brechen sich Menschen und Pferde nicht wegen der Ebenheit, sondern wegen der
                              Unebenheit des Pflasters Hals und Bein! Man baut so viel in die Luft, und
                              laͤßt, obwohl wir eben nicht gar so arm an Steinen sind, bestaͤndig
                              ein Pflaster erneuern und ausbessern, auf welchem sich kaum gesunde, viel weniger
                              kranke, Beine ohne Unbequemlichkeit und Gefahr bewegen koͤnnen, und dessen
                              Unterhaltung doch weit
                              mehr kostet, als die Interessen eines Capitals betragen wuͤrden, welches zur
                              Anlegung eines soliden Pflasters erforderlich waͤre.)
                           
                        
                           v. Baaders verbesserte Eisenbahnen.
                              Einige Fragen in Bezug auf das polytechn. Journal, Bd. XLI. Heft 1. S. 1.
                           Der koͤnigl. bayerische Oberbergrath etc. J. von Baader spricht sich dahin aus:
                           „Daß alle Versuche die Eisenbahnen als ein allgemeines
                                 Communicationsmittel etc. einzufuͤhren scheitern werden, so lange es
                                 nicht dahin gebracht wird, diese (Eisen) Bahnen mit einem maͤßigen
                                 Aufwande aller Orten mit derselben Leichtigkeit wie die gewoͤhnlichen
                                 Chausseen herzustellen, und das Fahren auf denselben in jeder Richtung eben so
                                 bequem wie auf diesen zu machen; mit Beibehaltung der bis jezt schon erhaltenen
                                 Vortheile in Hinsicht der Schnelligkeit und Leichtigkeit des Fuhrwerks, und mit
                                 Entfernung aller Maͤngel und Unbequemlichkeiten, welchen die Eisenbahnen
                                 und ihre Wagen in ihrem dermaligen Zustande noch unterworfen sind!“
                              – (Seite 6) und versichert (S. 12, 13 und 14) Erfindungen gemacht zu haben,
                              wodurch alle angedeutete Desideranda erfuͤllt, die erwaͤhnten
                              Nachtheile, Gefahren etc. aber beseitigt wuͤrden! – Er will sich (S.
                              15 und 16) einer Pruͤfung – durch entscheidende – in einem
                              hinlaͤnglich großen Maßstabe angestellte Versuche unterwerfen, sobald er die
                              Versicherung habe, nicht nur fuͤr die damit verbundenen bedeutenden Auslagen
                              entschaͤdigt, sondern auch fuͤr die Mittheilung seiner Erfindungen,
                              nach hergestelltem Beweise ihrer Brauchbarkeit, auf eine anstaͤndige und der
                              hohen Wichtigkeit des Gegenstandes angemessene Art belohnt zu werden. –
                           Gesezt diese Ankuͤndigung und Aufforderung faͤnde (mit
                              vorlaͤufiger Beseitigung mancher Bedenken, welche sich in ihr selbst erzeugen
                              moͤchten) bei einer Landesregierung, oder einem reichen Speculanten,
                              genuͤgenden Anklang, um in naͤhere Unterhandlung a) wegen der Art und Weise der anzustellenden
                              entscheidenden Versuche;
                           b) wegen des Betrages der ausbedungenen,
                              anstaͤndigen und angemessenen Belohnung fuͤr die Mittheilung der
                              erwaͤhnten Geheimnisse etc. zu treten, so wird doch jeder Zeit die erste
                              Frage – die seyn:
                           
                              „Wer soll entscheiden, – falls eine
                                 Differenz der Ansicht Statt faͤnde, – ob die in einem großen
                                 Maßstabe angestellten Versuche genuͤgend
                                 erwiesen haben, daß der Erfinder und Mittheiler alle
                                 Aufgaben vollstaͤndig geloͤst hat,
                                 welche zu loͤsen er zugesagt??“
                              
                           und dieser Punkt muß vollstaͤndig eroͤrtert und
                              verglichen seyn, ehe zu weiteren Unterhandlungen geschritten werden kann!
                              –
                           Einsender Dieses glaubt den Hrn. O. B. v.
                                 Baader im Interesse der guten Sache ersuchen zu duͤrfen, sich
                              uͤber diesen wichtigen Praͤliminarpunkt oͤffentlich
                              auszusprechen; wie auch, – so weit es angeht, ohne sein Geheimniß in Gefahr
                              zu bringen, uͤber den ungefaͤhren
                              Kostenbetrag jeder 1000 Rheinl. Ruthen – auf einer zu benennenden Wegstreke,
                              z.B. vom Main zur Donau: – fuͤr die Anlegung resp. einer einfachen
                              oder doppelten Eisenbahn; fuͤr Wagen von (10) Centner Ladung, incl. der
                              Schwere des Wagens u.s.w. – indem jede Andeutung dieser Art die Neigung zum
                              Unterhandeln befoͤrdern, und die Unterhandlung selbst demnaͤchst
                              erleichtern moͤchte.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Elgar's Karren fuͤr Eisenbahnen.
                           Hr. John Elgar zu Baltimore
                              ließ sich am 1. October 1830 ein Patent auf einen Eisenbahnkarren geben, an welchem
                              die Reibung auch ohne Anwendung der Reibungsraͤder auf den niedrigsten Grad
                              gebracht seyn soll. Er nimmt bei denselben den Plan von aͤußeren Journalen
                              an, auf welche sich R. Winans
                              ein Patent geben ließ, und dessen wir schon einige Male zu erwaͤhnen
                              Gelegenheit hatten. Die Journale und mithin auch die Reibung) werden hiernach in
                              ihrem Durchmesser um den dritten Theil kleiner, waͤhrend die Achsen zwischen
                              den Raͤdern ihre ganze Groͤße und Staͤrke behalten. Die Achsen
                              laufen ungefaͤhr 4 1/2 Zoll durch die Raͤder, sind gestaͤhlt,
                              bis auf zwei Zoll im Durchmesser abgedreht und gehaͤrtet, und bilden das
                              Journal. An diesem Journal bringt der Patent-Traͤger entweder in einem
                              oder in zwei Stuͤken eine Buͤchse oder ein Zapfenlager aus Gußeisen an,
                              welches, damit es die Form des Journales, und zugleich auch eine glatte und sehr
                              harte Oberflaͤche erhaͤlt, uͤber ein sehr kaltes Stuͤk
                              Eisen von der Groͤße des Journales gegossen wird. Zugleich wird die
                              kreisfoͤrmige Muͤndung der Buͤchse durch drei, der
                              Laͤnge nach laufende Rippen in drei gleiche Theile getheilt, und dadurch das
                              Lager auf dem Journale auf den vierten Theil seines Umfangs vermindert. Bei so
                              harten Substanzen scheinen diese wenigen, die Reibung sehr vermindernden,
                              Beruͤhrungspunkte dem Patent-Traͤger hinreichend. – Der
                              hintere Theil der Buͤchse wird zu gleicher Zeit abgekuͤhlt, damit er
                              den staͤhlernen Mittelpunkt des Journales aufnehmen, und die Neigung zu den
                              Seitenbewegungen ohne Reibung an den Schultern reguliren kann. Um den Staub
                              abzuhalten, und das Entweichen des Oehles zu hindern, bedient sich Hr. Elgar einer Liederungsplatte, die
                              einige Aehnlichkeit mit jener an der Kolbenstange der Dampfmaschine hat. Diese
                              Platte kommt vor der Buͤchse an das Journal, und wird mit einer Liederung aus
                              Hanf, Leder oder Kork an die Buͤchse geschraubt. Jene Flaͤche der
                              Platte, die gegen das Rad gekehrt ist, hat einen vorspringenden Seitenrand, durch
                              welchen der Koth abgehalten wird. Die Buͤchse wird außer dem Journale
                              beilaͤufig auch noch, eine halbe Gill (Viertel Pinte) Oehl fassen.
                           
                        
                           Silberner Miniatur-Dampfwagen.
                           Man wollte in Rußland einen deutlichen Begriff von der
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn und den darauf gehenden Dampfwagen
                              bekommen, und wendete sich hieruͤber an Hrn. William Read in der Peterhoff
                              Papiermuͤhle. Hr. Read
                              wußte diesem Verlangen nicht besser Genuͤge zu leisten, als dadurch, daß er
                              ein Miniatur-Modell aus Silber verfertigte, welches im Ganzen 3 Pfunde wiegt!
                              Der Dampfwagen, den er hiezu darstellte, ist eine Copie des Braithwaite'schen in
                              sehr verjuͤngtem Maßstabe. (Aus dem Mechan. Magaz.
                                 N. 436 S. 208.)
                           
                        
                           Benuzung des Dampfes als Loͤschmittel.
                           Hr. Thomas Waterhouse zu
                              Manchester machte neuerlich zahlreiche Versuche um auszumitteln, in wie fern man mit
                              Dampf das Feuer zu loͤschen im Stande ist. Aus diesen Versuchen erhellt nun,
                              daß, wenn man den Dampf in großen Mengen anwendet, dadurch sowohl, in offenen als
                              geschlossenen Gemachen jedes Feuer von irgend einer Groͤße und Ausdehnung in
                              wenigen Minuten ausgeloͤscht werden wird; daß aber, wenn man nur einen
                              schwachen Strom Dampf auf das Feuer leitet, dieses dadurch ehe vermehrt und
                              angefacht, als vermindert werden wird. Selbst im ersteren Falle wird jedoch die
                              Verbrennung nicht ganz aufgehoben, indem zwar die Flamme durch den Dampf
                              ausgeloͤscht, ein leichtes Fortglimmen aber keineswegs verhindert wird. (Mechan. Magaz. N. 438 S. 240.)
                           
                        
                           Ueber Schiffe mit Ruderraͤdern, die durch die Segel
                              getrieben werden.
                           Das Mechan. Magaz. N. 429. S. 65 enthaͤlt einen
                              Plan zu einem Schiffe mit Ruderraͤdern, die durch die Segel getrieben werden
                              sollen, welcher von einem Hrn. A. B. W. in Vorschlag gebracht worden, und mit einem
                              sehr huͤbschen, den Mechanismus erlaͤuternden, Holzschnitt begleitet
                              ist. Der Erfinder hat jedoch noch keinen Versuch mit seinem Apparate gemacht, so daß
                              wir nur jene unserer Leser, die sich mit aͤhnlichen Gegenstaͤnden
                              beschaͤftigen, auf denselben aufmerksam machen zu muͤssen glauben. Wir
                              verweisen sie in dieser Hinsicht zugleich auf einen Aufsaz in N. 438 S. 240 desselben Blattes, in welchem sie einige Berichtigungen von
                              Hrn. A. B. W's Voraussezungen finden werden.
                           
                        
                           Neues amerikanisches Ruderrad.
                           Ein amerikanisches Blatt berichtet, daß Hr. Uri Emmons zu New-York ein neues Ruderrad
                              erfunden habe, welches fuͤr Dampfschiffe von großem Nuzen werden
                              duͤrfte. Dasselbe besteht aus einem Cylinder oder einer Trommel von der
                              Groͤße jener, die gegenwaͤrtig allgemein gebraͤuchlich sind,
                              und kann, ohne das Raͤderhaus zu verlezen oder eine Aenderung desselben
                              noͤthig zu machen, an den dermalen uͤblichen Bothen angebracht werden.
                              Das Rad oder die Trommel ist wasser- und luftdicht gemacht, und bildet eine
                              große, sich umdrehende Boy- oder Wahrtonne, an deren Umfang die Schaufeln in
                              einer Spirallinie angebracht sind. Diese Schaufeln stehen so weit hervor, daß sie
                              eine hinlaͤngliche Menge Wassers fangen, um das Both vorwaͤrts zu
                              treiben. An den Journalen der Welle sind Reibungsrollen angebracht, durch welche das
                              Aufliegen der Boyen erleichtert wird. Durch die spiralfoͤrmige Stellung der
                              Schaufeln treten diese mit Leichtigkeit in das Wasser und aus demselben; auch wird
                              dadurch bewirkt, daß das Wasser diagonal von den Seiten des Schiffes wegwogt, so daß
                              es sich weniger an den Waͤnden bricht und schaͤumt. Im Falle eines
                              Ungluͤkes werden diese Boyen auch dazu beitragen, das Schiff vor dem
                              Untersinken zu bewahren; uͤberdieß bewirken sie, daß das Schiff weniger tief
                              im Wasser geht, und daher schneller segelt. (Aus dem Register
                                 of Arts. Novbr. 1831, S. 254.)
                           
                        
                           Spanischer Beschlag fuͤr Schiffe.
                           Die Spanier uͤberziehen den Boden ihrer Schiffe mit einem Gemische aus frisch
                              gebranntem Kalke und Fischthran, aus welchem sie einen Teig bilden, der mit einer
                              Kelle aufgetragen wird. Dieser Kitt oder Beschlag soll im Wasser erhaͤrten,
                              und eine bedeutende Festigkeit erlangen. Raͤthlich ist es jedoch, vor dem
                              Auftragen dieses Beschlages, den gewoͤhnlichen Ueberzug aus Schiffspech
                              anzubringen und diesen vorher ganz troknen zu lassen. (Register of Arts. November 1831, S. 253.)
                           
                        
                           Fortschritte im Verfertigen von Thermometern.
                           Die Kunst, genaue Thermometer zu verfertigen, scheint sich nun auch mehr zu
                              verbreiten, und das, was vor Kurzem nur Eigenthum von Gelehrten war, in den
                              Werkstaͤtten der Mechaniker einheimisch zu werden. Die Aufgabe des
                              Mechanikers beim Verfertigen genauer Thermometer besteht bekanntlich darin, Skale
                              und Kaliber der Rohre in Uebereinstimmung zu bringen, so daß ein abgetrennter
                              Queksilberfaden an jeder Stelle gleich viele Theile auf der Skale einnimmt, damit
                              eine gleiche Ausdehnung des Queksilbers sich als solche an der Skale kund gibt. Zwei
                              Methoden gibt es diese Aufgabe zu loͤsen, entweder man waͤhlt eine
                              Roͤhre zum Thermometer, die ein durchaus gleiches inneres Kaliber hat, und
                              theilt dann auch die Skale zwischen dem Eispunkt und Siedepunkt gleichfoͤrmig
                              ein; oder man nimmt jede beliebige Roͤhre, und theilt die Skale nach dem
                              Kaliber ein, welches die Roͤhre an jeder einzelnen Stelle hat. So
                              muͤhsam auch das lezte Verfahren ist, so scheint es doch durch die
                              Schwierigkeit genau kalibrirte Roͤhren zu finden,
                              aufgewogen zu werden. So viel ist gewiß, daß genaue Thermometer mit
                              gleichfoͤrmig eingetheilten Skalen zu den physikalischen Seltenheiten
                              gehoͤren, indessen der Hr. Mechanikus Peter Rath in Muͤnchen nach der zulezt
                              genannten Methode um sehr billige Preise Thermometer verfertigt, die in Beziehung
                              auf Genauigkeit nichts zu wuͤnschen uͤbrig lassen. Die große
                              Seltenheit langer Thermometerroͤhren von genau gleichem Kaliber scheint auch
                              die Ursache zu seyn, warum lange Thermometer bei physikalischen Untersuchungen so
                              selten gebraucht werden. Hr. Rath verfertigte unlaͤngst einen Thermometer, der von
                              – 40º bis + 80º Réaum. 26,66 pariser Zoll faßte. Die
                              Roͤhre ist so konisch, daß z.B. der Raum von – 30º bis –
                              40º = 2,00 Zoll, dagegen von + 70º bis + 80º = 2,44 Zoll groß
                              ist. Die koͤnigl. Akademie der Wissenschaften kaufte diesen Thermometer,
                              nachdem sie sich uͤberzeugt hatte, daß die Theilung der Skale, die
                              natuͤrlich dem inneren Kaliber der Roͤhre angepaßt war, nicht um 1/10
                              Grad falsch war. – Nachdem Hr. Rath sich erbietet, Thermometer von jeder Groͤße und jedem
                              verlangten Grad von Genauigkeit, den Siedepunkt auf jeden Barometerstand reducirt,
                              zu verfertigen, so wuͤnschen wir seinem Unternehmen den besten Erfolg.
                           
                        
                           Thompson's Verbesserung an
                              Pianoforte's.
                           Hr. Jesse Thompson, in der City
                              von New-York, ließ sich am 1. Octbr. 1830 ein Patent auf eine Erfindung oder
                              Verbesserung an den aufrechten Pianoforte's geben, deren Wesen wir hier aus dem Franklin-Journal kurz mittheilen wollen, da die
                              weitere Beschreibung ohne Abbildung undeutlich ist, wie das Repertory of Patent-Inventions 1831 Decbr. S. 341 sagt. Die
                              Erfindung des Patent-Traͤgers besteht erstens darin, daß er die Tasten
                              oder den Fingerhebel direct auf den Fuß der Verbindungsstange wirken laͤßt, mit
                              Hinweglassung der Federn und aller anderen Zwischengerathe. Durch diese mehr
                              unmittelbare Einwirkung der Tasten oder des Fingerhebels auf die Haͤmmer,
                              geht keine Zeit zwischen dem Griffe und dem Schlage verloren; ihre Wirkung
                              laͤßt sich leichter controliren, der Schlag wird schneller und
                              kraͤftiger, der Hammer kann sich nie sperren, entfernt sich weniger von den
                              Saiten, und fordert eine geringere Tiefe des Griffes. Die Einfachheit dieser
                              Einrichtung macht uͤberdieß das ganze Instrument wohlfeiler, und weniger
                              geneigt in Unordnung zu gerathen. Der Patent-Traͤger kann ferner in
                              Folge dieser Erfindung, die Spanne zu 6 1/2 Zoll machen, ohne daß dadurch die
                              Deutlichkeit und Schnelligkeit der Ausfuͤhrung leidet. Auch kann die
                              gewoͤhnliche Spanne der Octave beibehalten werden. – Der zweite Theil
                              der Erfindung besteht darin, daß der Patent-Traͤger die
                              Daͤmpfer unter dem Hammerriegel anbringt, wodurch sie mehr auf die Mitte der
                              messingenen Saiten fallen, und dadurch deren Schwingung schneller und
                              kraͤftiger hemmen.
                           
                        
                           Nachricht fuͤr Mathematiker, und alle, welche der
                              Mathematik beduͤrfen.
                           Die HH. Nicholson und Robottom haben so eben eine neue
                              Ausgabe ihres vortrefflichen Werkes uͤber Algebra herausgegeben, in welchem
                              sie eine neue und aͤußerst einfache Methode zum Ausziehen der Quadratwurzel
                              angeben.
                           
                        
                           Bentley's Bleichmethode.
                           Hr. David Bentley, Bleicher zu
                              Pendleton in der Grafschaft Lancaster, erhielt am 21. Febr. 1828 ein Patent auf eine
                              verbesserte Methode Leinen- oder Baumwollgarn und dergleichen Zeuge zu
                              bleichen, in welcher wir jedoch nichts Neues finden koͤnnen. Der
                              Patent-Traͤger sagt naͤmlich in seiner Erklaͤrung (London Journal of Arts, Julius 1831, S. 284), daß die
                              Zeuge nach der gewoͤhnlichen Methode vor dem Bleichen ausgewunden werden, und
                              in diesem strikfoͤrmigen Zustande in die Bleichfluͤssigkeit kommen, so
                              daß sie in Folge dieses Verfahrens nicht ganz von der Bleichfluͤssigkeit
                              durchdrungen werden, und mithin Fleken erhalten, die schwerer zu entfernen sind, als
                              die urspruͤngliche Farbe selbst. Er bringt daher sowohl die Leinen-
                              als Baumwollzeuge ihrer ganzen Breite nach in die Fluͤssigkeit, indem er die
                              Stuͤke an den Enden zusammenheftet, und sie auf Walzen aufrollt, von denen
                              sie dann in voller Ausdehnung mittelst Riemen ohne Ende, und mittelst einer Reihe
                              von Leitungsrollen durch mehrere Bleich- oder Waschgefaͤße gezogen
                              werden koͤnnen. Auf dieselbe Weise kann man auch die Gebuͤnde Garn an
                              einander binden, und dann weiter damit verfahren. Die bei dieser Methode
                              noͤthigen Apparate koͤnnen sehr verschieden eingerichtet werden, so
                              daß daher dem Patente keine Zeichnung beigefuͤgt ist. Unsere Bleicher sehen
                              hieraus, daß sie aus der Erfindung des Hrn. Bentley nichts lernen werden, was sie nicht
                              ohnedieß schon seit langer Zeit wuͤßten.
                           
                        
                           Amerikanische Maschine zum Waschen der Wolle an den Schafen
                              oder nach dem Scheren.
                           Hr. Charles Harris zu Snowhill
                              in der Grafschaft Clinton, Ohio, ließ sich ein Patent auf eine Maschine zum Waschen
                              der Wolle an den Schafen oder nachdem dieselbe abgeschoren worden, geben, welche
                              Maschine sich auch zum Waschen der Huͤte nach dem Faͤrben, und zum
                              Waschen der Kleider anwenden lassen soll. Um die Schafe zu waschen, verfertigt der
                              Patent-Traͤger einen wasserdichten Kasten, in welchem sich zwei
                              Platschraͤder drehen, zwischen die das Schaf so zu stehen kommt, daß dessen
                              Kopf bei einer, fuͤr denselben angebrachten, Oeffnung aus dem Kasten
                              herausragt. An jeder Seite des Schafes wird ein Drahtgitter angebracht, welches
                              hindert, daß die Raͤder das Schaf beruͤhren. Diese Vorrichtung kann
                              nun mit der Hand, durch Dampf, durch Pferde, oder durch Wasser getrieben werden, und
                              dadurch wird das Wasser mit solcher Schnelligkeit auf das Schaf gegossen werden, daß
                              die Wolle in kurzer Zeit vollkommen rein seyn wird. – Will man mit dieser
                              Maschine Huͤte, die aus der Farbe kommen, oder Kleider waschen, so kann man
                              einen Haspel zwischen die Drahtgitter bringen, und an diesen die Gegenstaͤnde
                              aufhaͤngen, die gewaschen werden sollen. – Wir haben in Europa bereits
                              bessere Vorrichtungen zum Waschen der Waͤsche, als die des Hrn. Harris ist; was aber das Waschen der
                              Schafe betrifft, so duͤrfte ein Versuch mit dieser Maschine vielleicht doch
                              gemacht werden. Aus dem London Journal of Arts, August
                              1831, S. 286.
                           
                        
                           Sir Dance's Pakmethode fuͤr verschiedene Waaren und
                              Guͤter.
                           Sir C. Webb Dance zu Hertsbourne ließ sich am 5. August
                              1830 ein Patent auf gewisse Verbesserungen im Paken und Versenden verschiedener
                              Guͤter geben, wobei er es sich besonders zur Aufgabe gemacht zu haben
                              versicherte, das Umpaken der Guͤter von einer Art von Fuhrwerk auf eine
                              andere Art, wie z.B. von einem Bothe auf einen Wagen, oder auf einen Eisenbahnwagen,
                              so viel als moͤglich zu erleichtern. Diese Verbesserungen bestehen nun, wie
                              das Register of Arts im Maihefte 1830 S. 305 sagt,
                              lediglich darin, daß der Patent-Traͤger die Waaren und Guͤter
                              auf eine Art von Verdek oder Platform pakt und befestigt, und mit dieser in Masse
                              von einem Fahrzeuge auf ein anderes bringt. Diese Platform, welche auf irgend eine
                              Art, und aus irgend einem gehoͤrigen Material verfertigt seyn kann, wird mit
                              ihrer Ladung gehoben und durch einen Krahn entfernt, oder auf einen Karren gelegt,
                              oder selbst mit Raͤdern versehen, auf denen sie weiter geschafft werden kann.
                              – Der sehr ehrenwerthe Ritter sagt, daß er seine Platformen auf so
                              verschiedene Weisen, und aus so verschiedenen Materialen verfertigen kann, daß er so
                              zahlreiche Methoden dieselben zu bewegen besizt, daß es sehr schwer ist zu sagen,
                              was er als seine Erfindung in Anspruch nimmt, und daß es beinahe unmoͤglich
                              ist zu entdeken, worin eigentlich seine Erfindung besteht. Der edle Sir
                              koͤnnte fuͤglich in irgend ein Ministerium treten, denn er weiß seine
                              Worte sehr geschikt so zu stellen, daß man Alles darin finden kann, was man darin
                              finden will, wenn es auch die entgegengesezten Dinge waͤren. – Am
                              Schlusse seines Patentes versichert Hr. Dance noch, daß er auch die bewegende Dampfmaschine, die sich an
                              Bord eines Dampfbothes, oder auf einem Dampfwagen befindet, zur Bewegung des Krahnes
                              benuzen kann.
                           
                        
                           Verbesserte amerikanische Vorthuͤren.
                           Ein Hr. Samuel Durfee von
                              Providence in Rhode Island ließ sich am 1. October 1830 ein Patent auf eine neue
                              Methode geben, nach welcher man das Eindringen von Wasser und von Kaͤlte
                              unter den Vorthuͤren verhindern koͤnnen soll. Dem Register of Arts, Julius 1831, S. 121 zu Folge soll nun
                              diese Erfindung in folgender Vorrichtung bestehen. An dem Boden der Thuͤre
                              wird ein schief abgedachtes Brett, den Schuzbrettern aͤhnlich, befestigt, und
                              zwar mit Angeln, so daß dasselbe aus dem Wege der Schwelle gehoben werden kann.
                              Unter diesem Schuzbrette wird eine Feder angebracht, welche, wenn sie darauf wirkt,
                              es in die Hoͤhe zu heben strebt. In die Schwelle selbst wird in der Nahe der
                              Seite der Angeln ein Stift eingetrieben, der, so wie sich die Thuͤre
                              schließt, gegen die Feder druͤkt, und das Schuzbrett von der Wirkung dieser
                              lezteren befreit, so daß dieses mithin durch seine eigene Schwere
                              herabfaͤllt. Ober dem Schuzbrette wird ein Simswerk angebracht, durch welches
                              das Wasser von der Thuͤre zu dem Schuzbrette geleitet wird, damit es nicht
                              durch das Angelgefuͤge eindringen kann.
                           
                        
                           Papier und Pappendekel aus Holz.
                           Die HH. Ludw. Woofter und
                              Joseph E. Holmes zu
                              Meadville in Pennsylvanien nahmen am 3. August 1830 ein Patent auf eine neue Methode
                              Schreib-, Druk- und Pakpapier, so wie auch Pappendekel aus Holz zu
                              verfertigen, nach welcher sie in einer gewoͤhnlichen Papiermuͤhle auf
                              folgende Weise verfahren. Das Holz wird in Spaͤne von der Groͤße der
                              Spaͤne eines gewoͤhnlichen Schrubhobels verwandelt, und dann in einem
                              Behaͤlter oder Kessel von gehoͤriger Groͤße mit siedendem
                              Wasser uͤbergossen. Auf je 100 Pfunde des auf diese Weise gekleinerten Holzes
                              nimmt man dann 12 bis 18 Pfund vegetabilischen oder mineralischen Alkali's. Wendet
                              man Salze an, so muͤssen dieselben aufgeloͤst (reduced) werden, ehe man sie auf das Holz in dem Behaͤlter mit dem
                              Wasser bringt, wenigstens ist dieß vortheilhafter, als wenn man sie unaufgeloͤst hineinbringt. Nimmt
                              man Kalk, so muß dessen Quantitaͤt wenigstens 12 Pfunden roher Soda (black salts) gleichkommen. 100 Pfund Holz geben auf
                              diese Weise 5–7 Rieß Papier. – Dieß ist Alles, was aus der
                              amerikanischen Patent-Erklaͤrung zu lernen ist, die sich im Register of Arts, August 1831, S. 153 befindet.
                           
                        
                           Maschine zur Verfertigung von Seidenloken.
                           Hr. Francois Piette von
                              Luͤttich zeigte in der Sizung der Société d'encouragement etc. vom 19. Octbr. 1831 der
                              Gesellschaft an, daß ein Arbeiter zu Luͤttich eine Maschine erfunden habe,
                              mit welcher man Loken von jeder Groͤße aus roher Seide verfertigen kann, und
                              welche einen großen Einfluß auf die Kunst der Friseurs haben muß. Mittelst dieser
                              Maschine soll naͤmlich ein einziger Arbeiter in Einer Stunde 500 Duzend
                              solcher Loken verfertigen koͤnnen, die nur mehr genaͤht zu werden
                              brauchen!! (Bulletin d. l. Soc. d'encouragement. Octbr.
                              1831, S. 472.)
                           
                        
                           Sammlung und Abbildungen der verschiedenen Arten von
                              Knoten.
                           Jedermann kommt beinahe in den Fall Knoten schlingen zu muͤssen, die nach
                              ihrem verschiedenen Zweke auch auf diese oder jene Weise vortheilhafter geschlungen
                              oder geknuͤpft werden koͤnnen. Die meisten Gewerbe haben ihre eigenen
                              Methoden Knoten zu schlingen, die oft sehr sinnreich und zwekmaͤßig, leider
                              aber sehr wenig bekannt sind. Wir besaßen, so viel uns bekannt ist, bisher noch kein
                              Werk, in welchem diese verschiedenen Methoden gesammelt, und durch genaue und
                              deutliche Zeichnungen versinnlicht sind. Hr. Olivier hat das Verdienst diesem Mangel in einem
                              eigenen Werke, dem 13 Foliotafeln mit 91 Figuren beigefuͤgt sind, abgeholfen
                              zu haben. Wir glauben unsere Leser um so mehr auf diese Sammlung aufmerksam machen
                              zu muͤssen, als Hr. Hachette der Société
                                 d'encouragement einen sehr guͤnstigen Bericht uͤber dieselbe
                              erstattete, und die Gesellschaft einlud, Hrn. Olivier aufzufordern, auch die verschiedenen
                              Arten von Ketten, die gebraͤuchlich sind, in einem aͤhnlichen Werke zu
                              sammeln und Jedermann anschaulich zu machen.
                           
                        
                           Kaffee aus Runkelruͤben.
                           Wir haben schon ein Mal in unserem Journale der Verwendung einiger Abfaͤlle
                              der Runkelruͤben zur Erzeugung einer Art von Cichorien-Kaffee
                              erwaͤhnt, und wollen unsere Leser daher auch auf den Aufsaz des Hrn.
                              Guillory uͤber
                              diese Fabrikation im Bulletin de la Société
                                 industrielle d'Angers Nr. 3 S. 154 aufmerksam machen. Es geht daraus
                              hervor, daß der Kaffee, welcher aus geroͤsteten und gepuͤlverten
                              Runkelruͤben bereitet wurde, weit mehr Aehnlichkeit (!) mit dem wahren Kaffee
                              haben soll, als der Cichorien-Kaffee; und daß 1,5 Kil. Runkelruͤben
                              beilaͤufig 250 Gr. Kaffee geben. Da 1000 Pfund Ruͤben, welche 10
                              Franken gelten, 470 Pfund Kaffee geben koͤnnen, so kaͤme das Pfund
                              Kaffee an roher Materie auf 6 Centimen, wozu man nur noch den Preis der
                              Geraͤthschaften, des Arbeitslohnes und des Brennmateriales zu zaͤhlen
                              braucht, um den Gestehungspreis dieser Art von Kaffee zu erhalten. Da man die
                              Ruͤben im Ofen troknen kann, so braucht man keine weiteren Apparate, als
                              einen Cylinder zum Brennen und eine Muͤhle zum Mahlen derselben. Wer
                              Cichorien-Kaffee statt aͤchten Kaffee trinken will, wird daher eine
                              große Freude an dieser Erfindung haben.
                           
                        
                           Rough's Brodsaͤke
                              fuͤr Schiffe.
                           Jeder Seemann weiß, welches Unheil daraus entsteht, wenn Wasser in die Brodkammer des
                              Schiffes dringt; Jedermann weiß, daß beim Scheitern an wuͤsten Kuͤsten
                              durch den Mangel an Brod allein viele Hunderte schon ihr Leben verloren. Hr.
                              Mich. Rough, ein
                              origineller Mann, der lange als Schiffsschulmeister diente, schlaͤgt daher im
                              Mechan. Magaz. N. 429 S. 76 zur Vermeidung dieser
                              Ungluͤksfaͤlle vor, fuͤr die Schiffe Brodsaͤke aus
                              wasserdichtem Canevaß zu verfertigen. Die Art und Weise, auf welche er dieselben
                              verfertigt haben will, ist folgende. Man schneide die Seiten in laͤnglichen Viereken aus, und
                              lasse den Boden aus Holz oder Kork so drehen, daß er so genau als moͤglich,
                              beilaͤufig wie der Pfropf in eine Flasche paßt. Diese Boden lasse man mit
                              einem Streifen frisch mit dem wasserdichten Anstriche uͤberzogenen Canevaß
                              einfassen, und uͤber diesen Streifen lasse man eine starke Webeleine (marline) gehen. Unter dem Boden sollen drei
                              hoͤlzerne oder eiserne, einen halben Zoll hohe Fuͤße angebracht
                              werden, damit der Canevaß nicht abgerieben wird. Ueber der Mitte des Sakes lasse man
                              einen zweiten Canevaßstreifen um denselben gehen, der an den
                              gegenuͤberstehenden Seiten als Handhabe dient. Der Dekel wird auf dieselbe
                              Weise, wie der Boden angebracht, und wasserdicht geschlossen; nur hat er keine
                              Fuͤße, sondern in der Mitte einen kleinen Ring, oder zu groͤßerer
                              Sicherheit ein flaches, eisernes Kreuz mit einem Ringe, welches mit Schrauben an dem
                              Dekel befestigt wird. – Beim Paken dieser Saͤke braucht man dieselben
                              nur mit einer Leine zu versehen, die durch den Ring am Dekel, durch die eine
                              Handhabe halb um den Sak und dann durch die zweite Handhabe laͤuft, und an
                              der, nachdem sie durch ein Gitter in dem Kanonenraume, dem Heizraume der
                              Capitaͤnscajuͤte, auf das Verdek gelangt, ein Schwimmer oder eine Boy
                              befestigt wird. Geht nun das Schiff zu Grunde, so wird die Boy schwimmen und die
                              Gitter aus ihrer Stelle gerathen, so daß ein Sak um den anderen wegen seiner
                              Leichtigkeit emporsteigen und schwimmen wird, und so von den Schiffbruͤchigen
                              aufgefangen werden kann.
                           
                        
                           Boncroft's Bett fuͤr
                              Invaliden.
                           Die Bettlade fuͤr Invaliden, auf welche sich David Boncroft zu Grafton, Vermond, Nord-America, am 12. October 1830 ein
                              Patent ertheilen ließ, bietet wenig Neues dar. Sie ist so eingerichtet, daß die
                              obere Haͤlfte des Gestelles und des Strohsak-Bodens auf jeden
                              beliebigen Winkel gehoben werden kann, was der Patent-Traͤger mittelst
                              Rollen und eines Strikes auf zwei- oder dreierlei verschiedene Arten bewirkt,
                              die jedoch nur wenig von aͤhnlichen Einrichtungen abweichen. (Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1831, S.
                              342.)
                           
                        
                           Ueber die chinesischen Seidenraupen mit weißer Seide.
                           Im Giornale agrario toscano Nr. XVI. befindet sich ein
                              sehr interessanter Bericht des Hrn. Lambruschini uͤber die chinesischen Seidenraupen, die eine
                              weiße Seide liefern, und mit deren Cultur er sich in Toscana beschaͤftigte.
                              Es geht aus diesem Berichte hervor, daß die Zucht dieser Art von Seidenraupen alle
                              Empfehlung verdient, und sehr vortheilhafte Resultate liefert. Der, um den Seidenbau
                              in Italien so hoch verdiente, Hr. Lambruschini verspricht naͤchstens auch
                              seine Beobachtungen uͤber jene Art von Raupen mitzutheilen, die sich nur drei
                              Mal haͤuten, und deren Zucht er noch viel vortheilhafter findet, als jene der
                              chinesischen Raupen. (Aus der Biblioteca italiana.
                              September 1831, S. 406.)
                           
                        
                           Russische Methode das Heu zu troknen.
                           In Rußland wird das Heu so getroknet, daß es seine gruͤne Farbe
                              behaͤlt; die Art und Weise, auf welche dieses geschieht, ist folgende. So wie
                              das Heu gemaͤht worden, wird es nicht ausgebreitet, sondern in einen Schober
                              geformt, in dessen Mitte man eine Art von Rauchfang aus vier rohen Brettern brachte.
                              Es scheint, daß durch diesen Rauchfang die Hize entweicht, welche sich bei der
                              Gaͤhrung entwikelte, und daß das Heu auf diese Weise nicht nur seine Farbe,
                              sondern auch sein Arom beibehaͤlt. (Register of
                                 Arts. Novbr. 1831, S. 254.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der Weiden-Geflechte bei der
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrikation.
                           Hr. Charvet ließ sich i. v. J.
                              Geflechte aus Weidenruthen verfertigen, die noch mit ihrer Rinde versehen waren, und
                              benuzte dieselben, nachdem sie an einem feuchten Orte aufbewahrt worden, und daher
                              ihren Saft behalten hatten, her der Zukerfabrikation. Der Saft hatte nun, wie er aus
                              der Presse kam, eine schwarze Farbe, war fett und spinnend, und besaß einen
                              ekelhaften Geruch, den Hr. 
                              Charvet nicht bestimmen konnte; das Abgeklaͤrte
                              war sehr truͤb; das Eindampfen ging gut bis zu 15º B., wo der Saft
                              dann in einem Eindikkessel geklaͤrt, und auf ein Filter gebracht wurde. Der
                              Saft war nun sehr schoͤn geworden, und wurde neuerdings eingedampft,
                              geklaͤrt und verkocht. Das Verkochen ging sehr gut, und die Krystallisation
                              sehr kraͤftig; allein jezt erst gab sich der Geschmak deutlich zu erkennen,
                              der bisher nicht ausgemittelt werden konnte: der Zuker schmekte naͤmlich, als
                              ob man ein Stuͤkchen einer Weidenruthe kaute! Hr. Charvet kochte darauf seine
                              Weiden-Geflechte mit Kalkwasser, und dieses benahm ihnen ihre garstige
                              Wirkung. – Hr. Charvet
                              bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß man in vielen Anstalten die Klaͤrung
                              unterdruͤke; waͤhrend er dieselbe im Gegentheile vermehre: er
                              klaͤrt in dem Eindampfkessel, filtrirt dann auf einem gewoͤhnlichen
                              Filter, und bringt den Saft in den Klaͤrungskessel, in welchem er neuerdings
                              mit einer noch groͤßeren Menge thierischer Kohle geklaͤrt wird; das
                              Verkochen geht sehr gut und die Krystallisation erfolgt in großer Menge. Der
                              Runkelruͤben-Saft des Hrn. Charvet wog bisher aber auch immer 10º B. (Aus dem Agriculteur manufacturier. August 1831, S. 279)
                           
                        
                           Ueber den Bau der Rosinen in Frankreich.
                           Der Bau der Rosinen macht im suͤdlichen Frankreich bedeutende Fortschritte,
                              und verspricht daher bei der verminderten Weinausfuhr aus Frankreich Vortheile, die
                              einst einen Ersaz fuͤr diese geben duͤrften. Hr. Gregory zeigte in einer der Sizungen der Société royale et centrale d'agriculture
                              vom vorigen Maͤrz Rosinen vor, die in der Gegend von Aix (Bouches du Rhone) gebaut worden waren, und die nichts zu
                              wuͤnschen uͤbrig ließen. Die Reben, aus denen man sie erhielt, wurden
                              von Malaga her eingefuͤhrt. (Aus dem Recueil
                                 industriel. August 1831, S. 178.)
                           
                        
                           Neuer amerikanischer Wein.
                           Hr. William Prince, der Besizer
                              einer ganz vorzuͤglichen Baumschule zu Long-Island bei
                              New-York, sandte kuͤrzlich an Hrn. London, den beruͤhmten Herausgeber des
                              Gardener's Magazine etc., mehrere neue
                              nordamerikanische Baͤume und Straͤucher, unter denen sich auch eine
                              Abart der wilden Rebe befindet, die Hr Prince
                              Vitis labrusca isabella nennt, und die wegen der Menge
                              und Guͤte ihrer Fruͤchte in Long-Island beruͤhmt ist.
                              Man macht aus derselben in Nordamerika bereits Wein, der wegen seiner Guͤte
                              daselbst in Ruf stehen soll, und von dem Hr. Prince seiner Sendung ein Muster beilegte. Man
                              will diese Rebe nun in England vermehren, und zweifelt nicht an deren Gedeihen, so
                              daß man sich bereits freut, bald einen anderen Wein, als den famosen
                              Goosebery-Wein, auf englischem Boden bauen zu koͤnnen. Der Recueil industriel August 1831 S. 169, aus dem wir diese
                              Notiz entlehnen, meint, daß die noͤrdlicheren Gegenden Deutschlands, die
                              durchaus Wein bauen wollen, besser thaͤten, solche noͤrdliche Sorten
                              kommen zu lassen, als suͤdliche, die bei ihnen nur verkruͤppeln, oder
                              ein Product liefern, welches ihrem Stammbaume Schande macht.
                           
                        
                           Wohlfeile Methode fruͤhzeitig Erdaͤpfel zu
                              ziehen.
                           Wir lesen im Recueil industriel, August 1831, S. 160
                              folgende Methode, nach welcher man, wie eine dreijaͤhrige Erfahrung gezeigt
                              haben soll, sehr fruͤhzeitig Erdaͤpfel erhalten kann. Man bereitet
                              gegen Ende Februar, oder in der ersten Haͤlfte des Maͤrz mit frischem
                              Miste ein Beet, welches man 4–5 Centimeter hoch mit einer Schichte Sandes
                              oder sehr leichter Erde bedekt. Wenn der staͤrkste Trieb dieses Beetes
                              voruͤber ist, so bringt man auf die ganze Oberflaͤche desselben
                              Erdaͤpfelschalen, die etwas diker geschnitten sind, als man die
                              Erdaͤpfel sonst gewoͤhnlich schaͤlt. Diese Schalen
                              muͤssen einander uͤberall beruͤhren, und so gelegt werden, daß
                              die Oberhaut nach Oben zu liegen kommt; sie werden dann mit einer Schichte leichter
                              Erde von 5 Centimeter Dike bedekt. Nun behandelt man diese Beete auf dieselbe Weise,
                              wie die gewoͤhnlichen Fruͤhbeete, d.h. man schuͤzt sie durch
                              Strohdeken gegen Frost, gibt ihnen Luft und Sonne, wenn die Witterung dieß
                              gestattet, und begießt sie fleißig. Bei dieser Behandlung wird sich die Vegetation bald
                              einstellen. Sobald die Pflanzen 5 bis 8 Centimeter hoch geworden, verpflanzt man sie
                              in Beete, in Reihen welche 7 bis 8 Decimeter von einander entfernt sind, so daß die
                              Stoͤke 3 Fuß Zwischenraum haben. – Am besten taugen zu dieser
                              Behandlung jene Sorten von Erdaͤpfel, die ohnedieß schon fruͤh reif
                              werden. Die Schalen soll man nur von den schoͤnsten und staͤrksten
                              Stuͤken nehmen.
                           
                        
                           Groͤße einer in Northumberland gefaͤllten
                              Laͤrche.
                           Das Edinburgh new philosoph. Journal 1831, Nr. 22 gibt S.
                              393 als eine Merkwuͤrdigkeit die Groͤße einer Laͤrche an, die
                              im Monate Mai dieses Jahres bei Wallington in Northumberland gefaͤllt worden.
                              Der Baum war 88 Fuß hoch, und hatte an der Basis 8 Fuß 4 Zoll, in einer Hoͤhe
                              von 70 Fuß hingegen noch 2 Fuß 4 Zoll im Umfange; sein Alter betrug
                              beilaͤufig 80 Jahre. – Wir koͤnnen an dieser Groͤße
                              nichts Außerordentliches finden, und haben in unseren Gebirgsgegenden haͤufig
                              Laͤrchen getroffen, die diese gewiß an Hoͤhe und Umfang
                              uͤbertrafen.
                           
                        
                           Ueber das Wachsthum des Nadelholzes in Litthauen.
                           Das Journal des voies de communication de St. Petersburg
                                 N. 14. enthaͤlt einen sehr interessanten Aufsaz des
                              Ingenieur-Lieutenants, Hrn. Zavadovsky uͤber das Holz und dessen Widerstand, aus welchem
                              der Bulletin des sciences technologiques, April 1831, S.
                              278 einen Auszug gegeben hat. Da die Angaben des Hrn. Zavadovsky unseren Lesern theils aus unserem
                              Journale, theils aus den aͤlteren classischen Werken Duhamels und Buffons großen Theils bekannt
                              sind, so beschraͤnken wir uns darauf, ihnen die Resultate der Beobachtungen
                              mitzutheilen, welche der wuͤrdige Graf Plater, dieser Buffon Polens, uͤber das
                              Wachsthum der Tannen in Litthauen anstellte. Diese Resultate gibt folgende
                              Tabelle:
                           
                              
                                      Zahl
                                    derBeobachtungen.
                                          Alter
                                    derbeobachteten Tannen.
                                           MittlererDurchmesser
                                    derselben.
                                 Mittlere Hoͤhe aus allen Beobacht.
                                    entnommen.
                                 
                              
                                 
                                           Jahre
                                           
                                    Zolle.
                                           
                                    Sagenen.
                                 
                              
                                        74
                                             30
                                             7,44
                                               3,6
                                 
                              
                                        78
                                             60
                                             8,94
                                               6,8
                                 
                              
                                        34
                                             90
                                           13,1
                                               9,8
                                 
                              
                                        21
                                           120
                                           16,3
                                 beinahe wie bei 90 Jahren.
                                 
                              
                           Hieraus geht hervor, daß die in den Marschlaͤndern wachsenden Tannen mit 30
                              Jahren gewoͤhnlich noch sehr duͤnn sind, daß dieselben von 30 bis zu
                              60 Jahren bedeutend an Hoͤhe, nur wenig aber an Dike wachsen, daß sie von 60
                              bis zu 90 Jahren nach allen Dimensionen zunehmen, und endlich, daß von 90 bis 120
                              Jahren das Wachsthum in die Laͤnge nur unbedeutend ist. Mit 140 Jahren sind
                              die Staͤmme reif; sie erreichen aber ein Alter von 200 Jahren und
                              daruͤber, was von der Lage der Waldungen und der Art des Bodens
                              abhaͤngt. Die Lage gegen Westen ist wegen der Winde und Regen die
                              schlechteste. Die einzeln oder am Saume der Waͤlder stehenden Baͤume
                              werden meistens groͤßer und staͤrker, ihr Holz hingegen ist
                              gewoͤhnlich schlechter.