| Titel: | Ueber verbesserte Wagenräder. Von Hrn. Lewis Gompertz Esq., in einem Schreiben an den Herausgeber des Register of Arts. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LXXXV., S. 351 | 
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                        LXXXV.
                        Ueber verbesserte Wagenraͤder. Von Hrn.
                           Lewis Gompertz
                           Esq., in einem Schreiben an den Herausgeber des Register of
                              Arts.
                        Aus dem Register of Arts. November 1831, S.
                              248.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Gompertz, uͤber verbesserte Wagenraͤder.
                        
                     
                        
                           Ich habe schon vor mehreren Jahren Vorschlaͤge gemacht, die
                              gewoͤhnlichen Wagenraͤder durch die von mir erfundenen, scrapers (Schaber) genannten, Raͤder zu ersezen,
                              die sich ihre eigene Eisenbahn legen; ich habe ferner noch mehrere andere Plane
                              bekannt gemacht,Siehe Repertory of Arts N. CLIV 1 Series in Betreff der ersten Vorschlaͤge,
                                    Junius 1821, so wie mein kleines Werk „Moral Inquiries“ wegen der spaͤteren
                                    Vorschlaͤge. Ebenso auch Dr. Jamison's
                                    Dictionary of mechanical Science unter dem
                                    Artikel Wheel. A. d. O. und von allen diesen wurde leider noch nichts in Aufnahme gebracht. Obschon
                              ich nun hieraus keine guͤnstige Aufnahme fuͤr meine neuen
                              Vorschlaͤge zu erwarten berechtigt bin, so kann ich doch nicht umhin, Sie zu
                              bitten, dieselben in Ihrer Zeitschrift dem Publicum vorzulegen.
                           Mein neuer Plan scheint zwar beim ersten Blike zweien meiner fruͤheren
                              Erfindungen nachzustehen, und doch hat er mehrere Vorzuͤge vor denselben. Es
                              handelt sich nicht mehr um ein Ersazmittel (substitute)
                              eines Rades, sondern um ein Anhaͤngsel (appendage) an demselben, welches jeder gewoͤhnliche Arbeiter zu
                              verfertigen im Stande ist, und welches an jedem gewoͤhnlichen Karren, Wagen
                              etc. angebracht werden kann, ohne die geringste Aenderung an den Wagen selbst oder
                              an deren Raͤdern noͤthig zu machen. Meine Vorrichtung besteht
                              naͤmlich bloß aus 8 mehr oder weniger geraden Stangen a, a mit Vorspruͤngen oder Fuͤßen c,
                                 c. Jede dieser Stangen ist an ihren Enden mittelst eines Stiftes mit der
                              naͤchsten Stange verbunden, so daß ein Polygon entsteht, welches das Rad b, b umgibt, und in welchem sich das Rad rollt,
                              waͤhrend ein Fuß nach dem anderen auf den Boden gelangt. Das Polygon
                              veraͤndert, so wie es vorwaͤrts geht, jedes Mal seine Form (Fig. 20 und
                              21), und
                              muß daher groͤßer seyn, als zur Aufnahme des Rades eben noͤthig ist.
                              Das Rad muß einen Rand haben, mit welchem es das Polygon an sich haͤlt, oder
                              die Stangen muͤssen zu demselben Behufe ausgefurcht seyn. Fig. 22 stellt eine der
                              Seiten vor: c, c sind die Fuͤße, welche am Boden
                              flach sind: ihre aͤußeren Theile muͤssen jedoch abgerundet seyn, um
                              die Reibung auf dem Boden zu verhindern. Da wo die Stangen mit einander verbunden sind, duͤrfen
                              sie nur halb so dik seyn, als an den uͤbrigen Stellen, damit sie den
                              Raͤndern des Rades eine ebene Oberflaͤche darbieten.
                           Zu den Nachtheilen dieser Vorrichtung gehoͤrt es, daß sie 8, statt 4,
                              Fuͤße hat, und mithin auf zwei Mal so viel Unebenheiten des Bodens stoßen
                              muß; allein dafuͤr haben diese Fuͤße keine sich waͤlzende
                              Bewegung, welche den anderen in einem gewissen Grade eigen ist. Die Reibung der
                              Raͤnder des Rades sprechen gleichfalls gegen diese Vorrichtung,
                              waͤhrend ihre große Einfachheit und einige andere Umstaͤnde ihr sehr
                              zu Gunsten kommen.
                           Man kann diese ganze Einrichtung auch so abaͤndern, daß man statt eines
                              einzigen Rades zwei kleinere in die Huͤlle bringt, wo dann diese kein Polygon
                              mehr bildet, sondern wie eine Kette um zwei Rollen (Fig. 23) laͤuft.
                              Diese Einrichtung bietet jedoch beim Umdrehen große Schwierigkeiten dar; auch
                              waͤre noch eine eigene Erfindung noͤthig, um das Abfallen der Kette
                              von den Raͤdern zu verhindern.So viel wir von Mechanik verstehen, duͤrste diese Erfindung des Hrn.
                                    Gompertz wohl auch
                                    das Loos der fruͤheren haben und verdienen. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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