| Titel: | Verbesserungen an Schlössern und anderen Verschließ-Vorrichtungen für Thüren und andere Dinge, auf welche sich Georg Barnard, Baumeister zu Bristol, am 23. Mai 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. XCVIII., S. 418 | 
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                        XCVIII.
                        Verbesserungen an Schloͤssern und anderen
                           Verschließ-Vorrichtungen fuͤr Thuͤren und andere Dinge, auf welche
                           sich Georg Barnard,
                           Baumeister zu Bristol, am 23.
                              Mai 1831 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
                              1832, S. 65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Barnard, Verbesserungen an Schloͤssern etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in folgenden Verbesserungen: 1) daß der Griff, welcher den
                              Federsperrer bewegt, an einem abgesonderten Hebel oder Knie befestigt ist, welcher
                              auf den Arm, der von dem Sperrer hervorsteht, allein von demselben getrennt ist,
                              wirkt, so daß dieser Arm, wie dik die Thuͤre auch immer seyn mag, immer eine
                              und dieselbe Laͤnge haben kann. 2) darin, daß ich die Feder, welche auf den
                              Sperrer wirkt, an dem vorderen Theile desselben anbringe, und an der Platte
                              befestige, welche an dem vorderen Rande der Thuͤre fest gemacht ist; so daß
                              ich in Folge dieser Stellung der Feder eine viel laͤngere und folglich viel
                              biegsamere Feder anwenden kann. 3) endlich in einer kleinen Metallplatte, welche so
                              uͤber den Schluͤssel gegossen wird, daß sie einen genauen Abdruk
                              desselben gibt, und die dann an der Schloßplatte angeloͤthet wird, um das
                              Schluͤsselloch zu bilden: dadurch wird der Schluͤssel so genau in das
                              Schluͤsselloch passen, daß es sehr schwer wird, spaͤter einen
                              Schluͤssel zu verfertigen, welcher genau in dasselbe paßt, so daß auf diese
                              Weise die Sicherheit des Schlosses gleichfalls noch bedeutend erhoͤht werden
                              wird.
                           Auf welche Weise ich diese Verbesserungen anbringe und verfertige, wird aus folgender
                              Beschreibung und der beigefuͤgten Abbildung deutlich hervorgehen.
                           Fig. 4 ist ein
                              Durchschnitt eines meiner verbesserten Thuͤrschloͤsser. An dieser
                              Figur will ich nur die erste meiner Verbesserungen beschreiben, indem die
                              uͤbrigen aus den anderen Zeichnungen deutlicher erhellen werden. Gleiche
                              Buchstaben beziehen sich uͤbrigens in allen Zeichnungen auch auf gleiche
                              Gegenstaͤnde. AAA ist der Federsperrer; B der Arm, der an einer Seite an dem Sperrer hervorragt,
                              und immer von einer und derselben Laͤnge seyn kann. C ist der Arm, der an der anderen Seite einen Vorsprung bildet, und dessen
                              Laͤnge immer von der Dike der Thuͤre abhaͤngen muß. D ist ein abgesonderter Kniehebel, der sich in einem
                              Gelenke dreht, und an welchem der Griff E befestigt
                              werden muß. An diesem Kniehebel muß sich eine Gabel befinden, die man in F sieht, und welche lose auf dem Arme C
                              reitet.
                           Die Stellung dieser Gabel an dem Kniehebel wird nun die Laͤnge des Armes C bestimmen, indem das Ende dieses Hebels G beliebig verlaͤngert werden kann, je nachdem es
                              der Dike der Thuͤre angemessen ist. Fig. 5 ist das Innere
                              eines meiner verbesserten Federschloͤsser, an welchem man alle meine
                              Verbesserungen sieht. D ist der oben beschriebene
                              Kniehebel; H ist meine zweite Verbesserung,
                              naͤmlich eine lange, senkrechte Feder, die bei I
                              auf den vorderen Theil des Sperrers wirkt, und bei J an
                              dem Grunde der vorderen Platte befestigt ist; der vordere Theil der Thuͤre
                              muß daher, um die gehoͤrige Bewegung zu gestatten, ausgeschnitten seyn. K, welches ich nicht als einen Theil meiner Erfindung in
                              Anspruch nehme, ist ein Schloßriegel mit einer gewoͤhnlichen Feder L; dieser Riegel wird mittelst eines Schluͤssels
                              bei M in einen Theil des Sperrers gezogen, den ich das
                              Gehaͤuse des Sperrers (frame of the catch) nenne;
                              dadurch wird nun der Sperrer festgestellt und ein Schloß aus demselben gemacht. N ist meine dritte Erfindung, und besteht aus einem
                              Stuͤke Metall, welches zuerst uͤber den Schluͤssel selbst
                              gegossen wird, um eine genaue Form desselben zu erhalten, und das dann auf eine, in
                              der Schloßplatte angebrachte Oeffnung geloͤthet wird, um das
                              Schluͤsselloch zu bilden. In dieser Figur ist der Sperrer abgelassen und das
                              Schloß geschlossen dargestellt.
                           Der Riegel oder Durchschnitt, der in der Zeichnung mit K
                              bezeichnet ist, ist nach meiner Erfindung verbessert; er wird gefuͤhrt, und
                              wirkt gaͤnzlich in einem Mittelpunkte. Man sieht ihn unter der Zeichnung mit
                              K 2 bezeichnet; er macht die vierte und lezte meiner
                              Erfindungen aus.
                           Fig. 6 ist
                              eine aͤhnliche Ansicht des Inneren des Schlosses, woran man den Sperrer
                              zuruͤkgezogen, und das Schloß mithin aufgesperrt sieht. Fig. 7 zeigt das Schloß
                              von der anderen Seite; Fig. 8 ist der
                              Schluͤssel dargestellt.
                           Da nach meinem besten Wissen und Gewissen alle die von mir hier beschriebenen
                              Verbesserungen und Erfindungen neu sind, und bisher noch nirgendwo in Großbritannien
                              und Irland angewendet wurden, so nehme ich sie hiemit als meine ausschließliche
                              Erfindung in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
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