| Titel: | Verbesserungen an Schreibfedern und Federhältern, so wie an den Methoden sich derselben zu bedienen, auf welche sich Sampson Mordan, Mechaniker zu Castle Street East, Finsbury Square, Grafschaft Middlesex, und William Brockedon, Esq. zu Devonshire Street, Queen Square, am 25. Sept. 1831 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. CIX., S. 440 | 
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                        CIX.
                        Verbesserungen an Schreibfedern und
                           Federhaͤltern, so wie an den Methoden sich derselben zu bedienen, auf welche sich
                           Sampson Mordan,
                           Mechaniker zu Castle Street East, Finsbury Square, Grafschaft
                           Middlesex, und William
                              Brockedon, Esq. zu Devonshire Street, Queen Square, am 25. Sept. 1831 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar
                              1832, S. 72.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Mordan, Verbesserungen an Schreibfedern und
                           Federhaͤltern.
                        
                     
                        
                           Der Gegenstand dieses Patentes und der Erfindung, die wir als die unserige in
                              Anspruch nehmen, besteht in der Anwendung von schief gespaltenen Schreibfedern, sie
                              moͤgen aus Gaͤnsekielen, Metallen oder irgend einem anderen dazu
                              tauglichen Materiale bestehen. Ferner in der Anwendung schiefer Federhaͤlter
                              fuͤr gewoͤhnliche Schreibfedern aller Art, mit welchen diese
                              Schreibfedern in schiefer Richtung gehalten werden koͤnnen. Die Vortheile der
                              schiefen Richtung des Spaltes an den Federn bewirken, daß sich der Schreiber mit
                              groͤßerer Leichtigkeit und Freiheit seiner Feder bedienen kann, und daß die
                              Federn selbst weit laͤnger dauern. Diese Vortheile beruhen vorzuͤglich
                              darauf, daß beide Schaͤrfen, aus welchen die Spize der Feder besteht,
                              gleichmaͤßig abgenuͤzt werden, indem in Folge der schiefen Stellung
                              beide Schaͤrfen gleichmaͤßig auf dem Papiere oder dem sonstigen
                              Schreibmateriale aufruhen.
                           Wir schlagen daher vor, daß an unseren schiefen Schreibfedern, sie moͤgen aus
                              Gaͤnsekielen, einem Metalle oder irgend einem anderen geeigneten Materiale
                              verfertigt werden, der Spalt in der gewoͤhnlichen Lage oder Schraͤge
                              der Buchstaben angebracht werden soll; und daß die gewoͤhnlichen Federn, aus
                              was sie immer bestehen moͤgen, in den Federhaͤltern so gehalten
                              werden, daß der Spalt eine aͤhnliche schiefe Stellung erhaͤlt, indem diese
                              Federhaͤlter so eingerichtet sind, daß der Schreiber eine Feder mit einem
                              gewoͤhnlichen Spalte damit halten kann. Auf diese Weise sind wir
                              naͤmlich im Stande einen wesentlichen Fehler unserer Schreibfedern
                              (naͤmlich die fehlerhafte Richtung, in welcher die Spizen derselben
                              gewoͤhnlich der Oberflaͤche des Papieres oder anderer
                              Schreibmaterialien dargeboten werden) zu verbessern, und zu bewirken, daß die beiden
                              Schaͤrfen gleichmaͤßig abgenuͤzt werden, was an den
                              gewoͤhnlichen Federn bisher weder beim Aufwaͤrts-, noch beim
                              Abwaͤrtsziehen derselben Statt fand.
                           Durch unsere neu erfundenen Methoden die Federn zu schneiden oder zu halten, haben
                              die beiden Schaͤrfen der Spize, da der Druk der Feder an beiden Seiten des
                              Spaltes gleichmaͤßig beginnt, weniger Neigung, beim Aufwaͤrtsziehen
                              der Feder von einander zu weichen, so daß daher das Sprizen der Tinte bedeutend
                              vermindert, wo nicht ganz vermieden wird. Ebenso werden diese Federn auch weniger
                              Faden aus dem Schreibmateriale auffassen und aufreißen, als dieß bei den
                              gewoͤhnlichen Federn geschieht, so daß die Schrift mithin weniger unrein oder
                              beklekst wird.
                           Wir wollen nun nach dieser vorausgeschikten Beschreibung der Natur der, von uns in
                              Anspruch genommenen, Erfindung auch einige Beispiele der Methoden anfuͤhren,
                              nach welcher wir dieselben in Ausfuͤhrung bringen, und die man in der
                              Zeichnung abgebildet ersieht. Wir muͤssen jedoch bemerken, daß wir unsere
                              Anspruͤche nicht auf die hier dargestellten Formen allein
                              beschraͤnken, sondern sie auf alle Federn mit schiefen Spalten, und auf alle
                              Federhaͤlter, mir denen die gewoͤhnlichen Federn in schiefer Richtung
                              gehalten werden koͤnnen, ausdehnen. Fig. 9 zeigt einen Theil
                              eines nach unserer Methode mit einem schiefen Spalte geschnittenen Kieles von Oben;
                              Fig. 10
                              stellt denselben von Unten gesehen dar. Fig. 11 ist eine
                              Etui-Schreibfeder mit einem schiefen Spalte und Fig. 12 ein Durchschnitt
                              derselben. Diese schiefe Etui-Feder kann entweder in einem
                              gewoͤhnlichen Federhaͤlter aus Stahl oder einem anderen elastischen
                              Metalle, wie man ihn in Fig. 13 sieht, oder noch
                              besser in einem, eigens von uns hierzu erfundenen Federhaͤlter gehalten
                              werden, den man in Fig. 14 von Oben und in Fig. 15 von der Seite
                              sieht. Er unterscheidet sich von den gewoͤhnlichen Federhaͤltern
                              dadurch, daß die Scheiden, in welchen die Feder gehalten wird, so weit auf die eine
                              Seite gestellt sind, daß die Spize unserer schief gespaltenen Feder in eine
                              Mittellinie mit dem Griffe kommt.
                           Fig. 16 zeigt
                              einen gewoͤhnlichen Etui-Federkiel von Unten, und Fig. 17 eine Feder aus
                              Stahl oder einem anderen elastischen Metalle. Diese Federn mit geraden, nicht
                              schiefen, Spalten koͤnnen nun mit unseren Federhaͤltern auf verschiedene
                              Weise in unserer verbesserten, schiefen Stellung gehalten werden.
                           Fig. 18
                              stellt einen gewoͤhnlichen, von einem unserer schiefen Federhaͤlter
                              gehaltenen Etui-Federkiel vor, den man in Fig. 19 von der Seite
                              sieht. Dieser Federhaͤlter besteht aus zwei elastischen Metallschenkeln, die
                              sich am Ende zu einer metallenen Scheide vereinigen, in die ein Stiel aus hartem
                              Holze oder einem anderen, zwekmaͤßigen Materiale eingepaßt wird. Die vorderen
                              Enden oder Wangen dieser Schenkel sind gekruͤmmt, wie in Fig. 19. ersichtlich, so
                              daß sie einen gewoͤhnlichen Kiel oder eine Metallfeder zwischen sich
                              aufnehmen koͤnnen, die dann dadurch in der gehoͤrigen Stellung
                              erhalten wird, daß man einen Stift mit zwei Knoͤpfen, der sich in einem, in
                              beiden Schenkeln angebrachten Laͤngenausschnitte oder Fenster bewegt, so weit
                              nach Vorn gegen die Wangen schiebt, als es zum Festhalten der Feder noͤthig
                              ist.
                           Um einen gewoͤhnlichen Federkiel mit seiner ganzen Spule und dem Stiele, oder
                              eine gewoͤhnliche Metallfeder in schiefer Richtung zu halten,
                              veraͤndern wir einen der Schenkel des Federhaͤlters so, daß er dem
                              entgegengesetzen aͤhnlich, allein in entgegengesezter Richtung gebogen ist;
                              man sieht einen solchen in Fig. 20 von der Seite.
                              Einen anderen Federhaͤlter, mit welchem ein gewoͤhnlicher
                              Etui-Federkiel oder eine Metallfeder in schiefer Richtung gehalten werden
                              kann, sieht man in Fig. 21 von Oben, und in Fig. 22 von der Seite; er
                              besteht aus einem soliden metallenen Stiele mit einer Scheide, in die ein Griff aus
                              hartem Holze oder einem anderen Materiale eingefuͤgt wird, und aus einem
                              beweglichen Schenkel, der sich an seinem aͤußeren Ende in einem Angelgewinde
                              dreht: beide Theile sind so gekruͤmmt, daß sie die Etui-Feder zwischen
                              sich halten koͤnnen, wie Fig. 21 zeigt. Dieser
                              bewegliche Schenkel wird dadurch geschlossen gehalten, daß man einen metallenen Ring
                              uͤber dessen Ende schiebt, wie aus Fig. 21 und 22
                              ersichtlich. Um die beste schiefe Stellung der Feder auszumitteln, kann man den
                              Schenkel auch mit einem Gelenke mit einer Anziehschraube versehen, die man in Fig. 23
                              dargestellt sieht. Ebenso kann man die gewoͤhnlichen ganzen Federkiele auch
                              dadurch in schiefer Stellung halten, daß man die Kruͤmmung des beweglichen
                              Schenkels auf die in Fig. 24 gezeigte Weise
                              abaͤndert.
                           Fig. 25 zeigt
                              einen anderen Federhaͤlter, mit welchem man gewoͤhnliche Federkiele
                              oder metallene Etui-Federn in schiefer Richtung halten kann; Fig. 26 stellt denselben
                              von Unten dar. Fig.
                                 27 ist ein kurzer, tafelfoͤrmiger und zulaufender Pfropf, der in
                              die Scheide oder Roͤhre von Fig. 25 und 26 eingepaßt
                              wird, und an welchem sich ein Vorsprung befindet, der in einen, in die Scheide von
                              Fig. 26
                              gemachten Einschnitt
                              paßt, und den Pfropf hindert, sich in dieser Scheide herumzudrehen.
                           An dem Pfropfe Fig.
                                 27 ist eine Schraube gezogen, die in ein ausgebohrtes Loch im Grunde der
                              Scheide von Fig.
                                 25 und 26 paßt, und die mit einem Knopfe mit einem eingekerbten Rande Fig. 28
                              versehen ist, welcher auf dieselbe aufgeschraubt wird, wenn die Schraube durch das
                              Loch der Scheide gebracht wird. Man kann nun eine Etui-Feder zwischen den
                              Pfropf und die Scheide bringen, wie in Fig. 25 ersichtlich, und
                              dieselbe dadurch, daß man die Mutterschraube anzieht, sicher in dem
                              Federhaͤlter befestigen. Um der Feder in dem Federhaͤlter eine
                              groͤßere, endweise Bewegung zu gestatten, kann man die Scheide von Fig. 25
                              getrennt oder ohne Stiel verfertigen, wie Fig. 29 zeigt, und
                              dieselbe in eine schiefe Federscheide mit einem Griffe oder Stiele fassen, wie man
                              dieß in Fig.
                                 30 von der Seite, und in Fig. 31 vom Ende her
                              sieht.
                           Fig. 32 zeigt
                              eine unserer schiefen Federn von Oben und Fig. 33 von der Seite;
                              sie ist aus einem flachen Stuͤke Stahl oder aus einem anderen geeigneten
                              Materiale verfertigt; die beiden Schaͤrfen AA besizen den gehoͤrigen Grad von Elasticitaͤt, und die
                              Wangen BB dienen zur Vergroͤßerung der
                              Oberflaͤche der Feder, damit dieselbe eine groͤßere Menge Tinte
                              aufzunehmen im Stande ist. Die Raͤnder CC,
                              die man eigens in Fig. 34 und 35 sieht, koͤnnen
                              zugeschaͤrft seyn, damit die Federn leichter in den Federhaͤlter Fig. 32 und
                              33
                              gebracht werden koͤnnen, dessen Wangen zur Aufnahme dieser Federn flach sind:
                              diesen flachen Federhalter nehmen wir jedoch nicht als unsere Erfindung in Anspruch.
                              In Fig. 35
                              sieht man eine solche Feder mit einer einzigen Vergroͤßerungswange B, indem die linke Schaͤrfe weggenommen ist,
                              damit die Spize der Feder, so wie sie beim Gebrauche sich verhaͤlt,
                              deutlicher sichtbar ist. Fig. 36 und 37 sind
                              Ansichten von der Seite und von Oben, und zwar solcher Federn, die man erhielt, wenn
                              man den in Fig.
                                 34 und 35 dargestellten Federn eine convexe oder bogenfoͤrmig
                              gekruͤmmte Oberflaͤche gibt, um dieselben steifer zu erhalten. Diese
                              Federn koͤnnen in den gewoͤhnlichen Federhaͤltern gebraucht
                              werden.
                           Aus der Ansicht der Zeichnungen wird man ersehen, daß die schief gespaltenen Federn,
                              und jene, die in unseren schiefen Federhaͤltern gehalten werden, so befestigt
                              werden muͤssen, daß die Spizen der Federn zum gehoͤrigen Gebrauche in
                              eine Mittellinie oder in die Achse der Stiele der Federhaͤlter kommen. Von
                              allen den bereits bekannten Theilen der beigefuͤgten Zeichnungen nehmen wir
                              nichts als unsere Erfindung in Anspruch, sondern bloß die schiefen Federn: die
                              Schiefheit mag durch Federhaͤlter, mir welchen die gewoͤhnlichen oder
                              geradespaltigen Federn in schiefer Richtung erhalten werden, oder durch Federn mit
                              schiefen Spalten bewirkt werden.
                           
                        
                     
                  
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