| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. CXIV., S. 461 | 
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                        CXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 24. Januar bis 16. Februar 1832 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem George Vaughan
                                    Palmer, Kuͤnstler in der Pfarrei St. Swithens, Worcester:
                                 auf eine Maschine oder einen Apparat zum Ausgraben, welche er einen ausgrabenden
                                 und sich selbst fuͤllenden Karren nennt. Dd.
                                 24. Januar 1832.
                              
                           
                              Dem Joseph Maybury,
                                 John Maybury und Joseph Maybury dem Juͤng.,
                                 Eisenmeistern in Belton, in der Grafschaft Stafford: auf gewisse Verbesserungen
                                 im Poliren und in der Fabrikation von Loͤffeln und anderen
                                 Geraͤthen, welche aus Eisen verfertigt und verzinnt werden. Dd. 24. Januar
                                    1832.
                              
                           
                              Dem James Perry,
                                 Buchhaͤndler in Red Lion Square, in der Grafschaft Middlesex: auf seine
                                 Verbesserungen an Schreibfedern. Dd. 24. Febr. 1832.
                              
                           
                              Dem John Jellicorse,
                                 von Stansfeld Mill, in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Spinnmaschinen. Dd. 28. Jan. 1832.
                              
                           
                              Dem William Lloyd
                                    Wharton, Esq. in Dryburn, in der Grafschaft Durham: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Heben des Wassers durch den Druk und die Verdichtung des
                                 Dampfes. Dd. 30.
                                    Jan. 1832.
                              
                           
                              Dem Collin Smith,
                                 Kaufmann zu Great St. Helens, Bishopsgate, in der City von London: auf einen ihm von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilten Apparat, um den Lauf des Wassers und anderer
                                 Fluͤssigkeiten zu reguliren, welcher zu mannigfaltigen Zweken anwendbar
                                 ist. Dd. 31. Jan.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Thomas John
                                    Fuller, mechanischem Ingenieur in Commercial Road, Limehouse, in
                                 der City von London: auf ein
                                 verbessertes Verfahren Wasser oder andere Fluͤssigkeiten zu heben. Dd. 31. Jan.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem William Church,
                                 Esq. in Bordsley Green, bei Birmingham, in der Grafschaft
                                 Warwick: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Transportiren von
                                 Guͤtern oder Reisenden, welche zum Theil auch zu den gewoͤhnlichen
                                 Zweken der Dampfmaschinen anwendbar ist. Dd. 9. Febr. 1832.
                              
                           
                              Dem John Ericsson,
                                 mechanischem Ingenieur zu Liverpool, in der
                                 Pfalzgrafschaft Lancaster: auf seinen verbesserten Kraftapparat. Dd. 9. Febr.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem John Heathcoat,
                                 Spizenfabrikant zu Tiverton, in der Grafschaft Devon: auf seine Methode um
                                 Spizen und andere Fabrikate mit Zierrathen zu versehen. Dd. 16. Febr. 1832.
                              
                           
                              Dem John Sutton
                                    Nettlefold, Eisenkraͤmer in Red Lion Street, Holborn, in
                                 der Grafschaft Middlesex: auf seine Verbesserungen an Tischen und anderen
                                 Meubles. Dd. 16.
                                    Febr. 1832.
                              
                           
                           
                              Dem George Solomons
                                 und Elias Solomons,
                                 Optikern in Bedford Square, in der Pfarrei Stepney: auf eine ihnen von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilte verbesserte Zubereitungsart gewisser
                                 durchsichtiger Substanzen (!) fuͤr Brillen und zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken. Dd. 16. Febr. 1832.
                              
                           
                              Dem Richard Atkinson,
                                 Tuchfabrikant in Huddersfield, in der Grafschaft York: auf eine verbesserte
                                 Maschine zum Buͤrsten des Tuches. Dd. 16. Febr. 1832.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Maͤrz 1832, S. 189.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 7. bis 14. Maͤrz 1818 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des John Sutherland,
                                 Kupferschmieds zu Liverpool; auch in London
                                 Nr. 99, Houndsditch: auf Verbesserungen an den
                                 Apparaten zum Reinigen von Fluͤssigkeiten.
                                 Dd. 7.
                                    Maͤrz 1818. (Beschrieben im Repertory. R. Bd. XXXV. S. 204.)
                              
                           
                              Des Thomas
                                    Heppenstall, Maschinenfabrikant in Doncaster, Yorkshire: auf eine
                                 Maschine zum Schneiden des Futters fuͤr Pferde. Dd. 7. Maͤrz 1818.
                                 (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXIV. S.
                                 262.)
                              
                           
                              Des George Wyke, Esq.
                                 zu Bath, Somersetshire und William Sampson, in
                                 Bristol, in derselben Grafschaft: auf Verbesserungen
                                 an Pumpen, die auch bei anderen Maschinen anwendbar sind. Dd. 14. Maͤrz 1818.
                                 (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXV. S.
                                 77.)
                              
                           
                              Des John Read,
                                 Gentleman zu Tipton, Staffordshire und William Howell, Amtmann in Wednesbury, in
                                 derselben Grafschaft: auf ein neues System die Kohlenbergwerke zu bearbeiten.
                                 Dd. 14.
                                    Maͤrz 1818. (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXIII. S. 264.)
                              
                           
                              Des Richard Penn, in
                                 Richmond Hill, Surrey: auf ein Verfahren Meubles durch Maschinen zu verfertigen.
                                 Dd. 4.
                                    Maͤrz 1818.
                              
                           
                              Des John Ashton,
                                 Weinhaͤndler in Great Tower Street; in London und Thomas Gill, Hygrometerfabrikant in Greek Street,
                                 Soho, Middlesex: auf Verbesserungen an den
                                 Instrumenten, wodurch man die Staͤrke der geistigen Fluͤssigkeiten
                                 und auch das specifische Gewicht von Fluͤssigkeiten und Metallen
                                 ausmitteln kann. Dd. 14. Maͤrz 1818. (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXV. S. 200.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Maͤrz 1832, S. 188.)
                              
                           
                        
                           Polytechnische Schule in St. Petersburg.
                           Die russische Regierung, von welcher man nicht laͤugnen kann, daß sie in
                              manchen Hinsichten ihr Interesse sowohl, als jenes des Staates, verstaͤndiger
                              beurtheilt und beruͤksichtigt, als es in manchem deutschen Staate mit
                              scheinbar liberaleren Grundsaͤzen der Fall ist, hat zu St. Petersburg ein
                              Polytechnisches Institut gegruͤndet, welches im October vorigen Jahres
                              eroͤffnet wurde. In diesem Institute werden bestaͤndig 132
                              Zoͤglinge auf Kosten des Staates erzogen und unterrichtet. Der Unterricht
                              besteht in theoretischer Technologie, Maschinenlehre, Mathematik, Physik, Chemie,
                              Faͤrbekunst etc. Die Zoͤglinge, welche sich auszeichnen, erhalten
                              eigene Privilegien; sie sind von der Kopfsteuer und
                              Militaͤr-Conscription befreit; sind den koͤrperlichen Strafen
                              und Zuͤchtigungen nicht unterworfen; koͤnnen ohne die
                              gewoͤhnlichen Lehrjahre gewisse Gewerbe ausuͤben, und koͤnnen
                              diese Privilegien auf ihre Kinder uͤbertragen, so lang diese das Gewerbe des
                              Vaters treiben. Sie sollen Kuͤnstler oder Meister genannt werden. Außer den
                              Zoͤglingen, die auf Staatskosten unterrichtet werden, und die aus den
                              mittleren Standen gewaͤhlt werden sollen, koͤnnen auch andere
                              Schuͤler an bestimmten Tagen das Institut besuchen und benuzen. Der
                              jaͤhrliche Etat des Institutes ist auf 5500 Pfd. Sterl. (66,000 fl.)
                              festgesezt. An Sonn- und Feiertagen wird nach dem Gottesdienste den
                              niedrigeren Gewerbsleuten unentgeltlicher Unterricht in der Zeichenkunst ertheilt.
                              Das Gebaͤude wurde dem Jaͤgerhof gegenuͤber, wo fruͤher
                              ein Morast war, aufgefuͤhrt; zur Unterhaltung fuͤr die
                              Zoͤglinge befinden sich an dem Gebaͤude zwei große, mit Alleen von
                              Roßkastanien bepflanzte Fleken Landes. (Aus dem Mechanics'
                                 Magazine Nr. 441 S. 303. Wer die große Gelehrigkeit der slavischen Voͤlker kennt,
                              wird ermessen koͤnnen, welchen Aufschwung diese Anstalt bald in die russische
                              Industrie, die bisher durch zwekmaͤßige Prohibitivmaßregeln schon
                              außerordentlich zugenommen hat, bringen wird und muß. Bisher waren die meisten
                              Fabrikanten Rußlands Auslaͤnder, welche sich dort niederließen, und Fabriken
                              gruͤndeten, die unter dem Schuze des Prohibitivsystemes schnell
                              emporbluͤhten; nun trachtet aber Rußland schon diese Vortheile den
                              Auslaͤndern zu entziehen und ihn billig seinen Eingebornen zu sichern.
                              Wahrlich wir haͤtten von Rußland in industrieller Hinsicht eben so viel zu
                              fuͤrchten, wie in politischer, wenn nicht zum Gluͤke der Absolutismus
                              seiner Großen und der daraus entstandene Sclavensinn der Volksmasse einer
                              groͤßeren und freieren Entwikelung seiner intellectuellen Faͤhigkeiten
                              ein so maͤchtiges Hinderniß in den Weg legten.)
                           
                        
                           Der Pont du Louvre zu
                              Paris.
                           Der vor Kurzem begonnene Bau des Pont du Louvre zu Paris
                              ist im vorigen Herbste unter der Leitung des Hrn. Polonceau, Divisions-Inspectors der
                              Bruͤken und Chausseen, außerordentlich schnell vorwaͤrts geschritten:
                              man rammte Tag und Nacht Pfaͤhle zur Verfertigung der Kastendaͤmme
                              ein, und hoffte noch vor dem Winter saͤmmtliche Grundlager erbauen zu
                              koͤnnen, so daß die ganze Bruͤke bis zum kuͤnftigen Herbste
                              fertig werden soll. Man stritt sich lange uͤber den Ort, an welchem diese
                              Bruͤke erbaut werden sollte; die einen, wozu besonders die Ingenieurs
                              gehoͤrten, wollten sie als bloßes Communicationsmittel betrachten, und sie
                              daher am Ausgange der rue des Saints-Pères
                              erbauen; waͤhrend die anderen, besonders die Architecten, behaupteten, es
                              handle sich hier weniger um Abkuͤrzung des Weges, als um eine Herstellung der
                              Harmonie in der Ansicht, die der Fluß gewaͤhrt. Leztere Meinung erhielt die
                              Oberhand, so daß das Nuͤzlichere dem Schoͤneren auch hier weichen
                              mußte. – Die ganze Bruͤke erhaͤlt nur drei Bogen von 47 Meter
                              Spannung, wodurch die Schifffahrt also nicht im Geringsten beeintraͤchtigt
                              werden wird. Jeder Bogen wird von 7 Streben aus Gußeisen von eigener und neuer Form
                              bestehen. Diese Streben werden naͤmlich hohl und ganz mit Holz besezt seyn,
                              welches denselben gleichsam als Mark dienen wird. Der Durchschnitt der Streben gibt
                              ein Oval; ihre Form ist daher so, daß das angewendete Gußeisen die groͤßte
                              moͤgliche Kraft hat. Holz wird bei diesem Baue nur so viel angewendet werden,
                              als noͤthig ist, um durch dessen Dazwischenkunft jene rauhen Schwingungen zu
                              neutralisiren, welche die vorzuͤglichste Ursache des Verfalles der
                              Bruͤken aus Gußeisen sind. Der Erbauer der Bruͤke hat bei seinem Baue
                              so viel als moͤglich gesucht, die Vortheile der Haͤngebruͤken
                              und der feststehenden Bruͤken, so wie die Wohlfeilheit, die Dauerhaftigkeit,
                              die Breite des Weges, und die Freiheit der Schifffahrt, mit einander zu vereinigen,
                              in wiefern ihm dieß gelungen ist, muß die Erfahrung zeigen. Man hat berechnet, daß
                              diese Bruͤke jaͤhrlich 200,000 Franken eintragen wird, so daß mithin
                              auf jeden Tag 5500 Fußgaͤnger, die uͤber dieselbe gehen, kommen. Ueber
                              den Pont des Arts gehen taͤglich 10, 500
                              Fußgaͤnger; dafuͤr wird man aber uͤber den Pont du Louvre auch fahren koͤnnen, was man am
                              Pont des Arts nicht kann. (Aus dem Bulletin d. Sciences technologiques. Julius 1831, S.
                              190.)
                           
                        
                           Uhrmacher-Schule zu Mâcon.
                           Man uͤberzeugt sich immer mehr und mehr von der dringenden Nothwendigkeit von
                              Specialschulen fuͤr Kuͤnste und Gewerbe, wenn man fuͤr jedes
                              derselben gruͤndlich unterrichtete Individuen bilden, und sich nicht mit
                              einer oberflaͤchlichen Bildung der Techniker begnuͤgen will. Die
                              polytechnischen Schulen, so wie sie gewoͤhnlich sind, leisten zwar sehr
                              Vieles, sind aber doch nie im Stande, fuͤr die einzelnen Gewerbe solche Leute
                              zu bilden, wie sie aus gut organisirten Specialschulen hervorgehen werden. In
                              solchen Schulen kann der Unterricht in den einzelnen Faͤchern
                              vorzuͤglich so geleitet werden, daß er dem bestimmten Gewerbe am meisten
                              Nuzen bringt; bei den allgemeinen polytechnischen Schulen werden hingegen die
                              Schuͤler selbst sich großen Theils das herauswaͤhlen muͤssen,
                              was fuͤr ihr Fach
                              paßt; nur jene kleine Zahl, die die gehoͤrigen Vorkenntnisse oder den Schaz
                              von Verstand besizt, der hierzu nothwendig ist, wird daher den gehoͤrigen
                              Vortheil aus denselben ziehen koͤnnen; der groͤßte Theil hingegen wird
                              es nur zu einer polytechnischen Vielwisserei bringen, mit welcher sie ihrem Lande
                              wenig nuͤzen, sich selbst aber gewiß schaden werden. Ueberdieß wird bei
                              diesen Specialschulen auch eine bedeutende Ersparung an Zeit fuͤr die
                              Zoͤglinge entstehen; sie werden in weit kuͤrzerer Zeit mehr lernen,
                              als in allgemeinen polytechnischen Schulen; und dieser Gewinn an Zeit, dieses
                              kostbarsten Gutes, duͤrfte ein hinreichender Ersaz fuͤr die
                              groͤßeren Auslagen seyn, welche solche Specialschulen mit sich bringen.
                           Der Verfall der Uhrmacherkunst in Frankreich, welches durch so lange Zeit hindurch
                              seinen Nachbarstaaten in diesem Zweige der Industrie weit voraus war, zog vor
                              mehreren Jahren die Aufmerksamkeit und Sorge eines der groͤßten seiner
                              Kuͤnstler, des beruͤhmten Bréguet,
                              auf sich; bekannt durch seine Talente sowohl, als durch seinen Patriotismus, wollte
                              er seinem Vaterlande den Ruhm und den Vortheil erhalten, den es sich in
                              fruͤheren Zeiten erworben hatte. Er errichtete daher an der Schule zu Chalons
                              eine eigene Werkstaͤtte und Anstalt fuͤr Uhrmacher-Lehrlinge,
                              welche, wie die Ausstellungen von den Jahren 1823 und 1827 zeigten,
                              Außerordentliches leisten. Troz dieser Leistungen, und ungeachtet des besonderen
                              Schuzes, den der edle Herzog von La Rochefoucauld diesem
                              Institute gewaͤhrte, konnte dasselbe bei den Ruͤkschritten, die die
                              vorige franzoͤsische Regierung in allen Zweigen des Unterrichtes machte, sich
                              doch nicht laͤnger halten. Es ging zu Grunde; aber bloß um unter dem
                              wohlthaͤtigen Einflusse einer Verfassung und einer Verwaltung, die der
                              Entwikelung des Verstandes und der Wuͤrde der Menschheit weniger Hindernisse
                              in den Weg legt, um so bluͤhender und kraͤftiger wieder zu erstehen,
                              und zwar als ein eigenes Institut, als Ecole d'horlogerie de
                                 Macon. Hr. Hanriot,
                              der bereits die Direction des fruͤheren Institutes gefuͤhrt hatte, und
                              der sich eben so durch seine umfassenden Kenntnisse seines Faches, als durch seine
                              Liebe zur Belehrung der Jugend auszeichnet, leitet nun auch dieses, welches in jeder
                              Hinsicht zu großen Erwartungen berechtigt. Es werden auf diese Weise nicht bloße
                              geschikte Handarbeiter gebildet werden, sondern Frankreich wird durch die
                              gluͤkliche Verbindung der Theorie mit der Praxis einen Nachwuchs von
                              Kuͤnstlern erhalten, die in die Fußstapfen Leroh's,
                                 l'Epine's, der Breguets etc. treten, und seinen
                              alten Ruf in der Uhrmacherkunst sichern oder noch hoͤher steigern werden.
                              – Moͤchten unsere Gewerlsleute die unberechenbaren Vortheile solcher
                              Anstalten gehoͤrig bedenken und wuͤrdigen, und fuͤr ihre
                              Soͤhne durch ihre eigene Kraft, durch Zusammenwirken und durch einige
                              Aufopferung solche Institute gruͤnden, die sie bei den bestehenden
                              Schulplanen, und bei der herrschenden Sucht nach einem bloßen Anstriche von
                              Schoͤnem, nach einem ledigen Flitterglanze, von der Weisheit der Regierung
                              nicht so bald erwarten duͤrfen.
                           
                        
                           Ueber die Baltimore- und Chio-Eisenbahn.
                           Diese Eisenbahn, welche eine der groͤßten und am meisten Staunen erregenden
                              Unternehmungen ist, soll sich, wenn sie vollendet seyn wird, von Baltimore
                              uͤber die Alleghaney-Gebirge bis an die Ufer des Ohio erstreken, und
                              wird sich wahrscheinlich noch weiter verzweigen. Bis jezt sind erst 60 Meilen
                              derselben mit einer doppelten Bahn fertig, und doch ist sie jezt schon die
                              groͤßte continuirliche Laͤnge einer Eisenbahn, welche auf der Welt
                              existirt; sie reicht jezt bis Point of Rocks am Flusse Potamac. Der Hauptingenieur,
                              der das ganze Unternehmen leitet, rechnet, daß jaͤhrlich 50 Meilen vollendet
                              werden, und daß mithin das Ganze in 6–7 Jahren fertig seyn wird.
                           Wir haben bloß die ersten 13 Meilen bis zu Ellicot's Muͤhlen bereist, welche
                              Streke jedoch Alles enthaͤlt, was besonderes Interesse gewaͤhrt, mit
                              Ausnahme der schiefen Flaͤchen bei Parr's Ridge, wo die feststehenden Maschinen errichtet werden
                              sollen. Eine Besonderheit dieser Bahn, und ein Vorzug derselben vor den englischen
                              Bahnen ist, daß sie nicht in ganz gerader Richtung laͤuft, sondern sich in
                              Windungen, deren Radius manch Mal nur 220 Fuß betraͤgt,
                              fortschlaͤngelt. Die Wagen der Manchester-Eisenbahn wuͤrden,
                              wie man glaubt, bei solchen Kruͤmmungen der Bahn umwerfen; dieß wird hier
                              dadurch verhindert, daß man den Durchmesser des Rades beinahe bis auf zwei Fuß
                              vermindert; vorzuͤglich aber dadurch, daß man zwischen der Trommel oder dem
                              Reifen des Rades und dem hervorstehenden Rande (flange)
                              eine conische Erhoͤhung von beilaͤufig einem Zoll Hoͤhe
                              anbringt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 43, S. 465
                              
                           ab ist naͤmlich die Trommel oder der untere
                              Theil des Rades, welcher auf die Bahn druͤkt; bc die conische Erhoͤhung, und cd
                              der hervorstehende Rand, durch welchen das Rad an die Bahn gehalten wird.
                           Bei dieser Einrichtung steigt die Maschine, die in gerader Richtung getrieben wird,
                              wenn sie mit einer krummen Linie zusammentrifft, nothwendig an der Bahn in die
                              Hoͤhe, und zwar mit einer Neigung aus derselben auszutreten. Dadurch gelangt
                              aber das Lager (bearing) des Rades unmittelbar auf die
                              conische Erhoͤhung, auf der es, sowohl wegen deren Form, als wegen des auf
                              ihm ruhenden Gewichtes nicht bleiben kann, so daß dieses Lager wieder auf ab kommt, und daß die Raͤder in jedem
                              Augenblike gehoͤrig im Geleise erhalten werden. Die Reibung, welche
                              nothwendig bei dieser Methode entsteht, soll durch ein neu erfundenes Reibungsrad,
                              welches in dem Berichte des Ingenieurs beschrieben ist, ausgeglichen werden. Nach
                              einer anderen sinnreichen Erfindung kann ein Karren in einer krummen Linie, deren
                              Radius 50 Fuß betraͤgt, ohne aufgehalten zu werden, bewegt werden, so daß
                              derselbe z.B. in ein Magazin an der Seite der Eisenbahn gelangen kann. Dieß wird
                              dadurch bewirkt, daß man die aͤußere Schiene der Kruͤmmung aus soliden
                              gußeisernen Stuͤken so verfertigen laͤßt, daß sie bloß den
                              hervorragenden Rand des Rades aufnimmt. Dadurch wird, indem das aͤußere Rad
                              auf dem Rand des hervorragenden Randes cd gehoben
                              wird, waͤhrend das innere Rad auf ab
                              bleibt, ersteres um die ganze Dike dieses hervorstehenden Randes im Durchmesser
                              weiter, so daß sich die Achse mithin unmoͤglich in gerader Linie bewegen
                              kann, sondern sich in einem Kreise bewegen muß, welcher dem Unterschiede des
                              Durchmessers der beiden Raͤder entspricht. Wir hoffen, daß diese
                              Erklaͤrung allen Lesern verstaͤndlich seyn wird, muͤssen jedoch
                              gestehen, daß wir die Beschreibung dieser Einrichtung, wie sie in dem Berichte
                              abgedrukt ist, nicht eher verstanden, als bis wir die Bahn an Ort und Stelle
                              untersuchten, und die ganze Operation selbst beobachteten. Die Americaner legen ein
                              sehr großes Gewicht auf diese ihre Erfindungen, mittelst welcher sie den Bahnen ohne
                              Nachtheil die verschiedenen Kruͤmmungen geben koͤnnen, da es oft nur
                              mit den groͤßten Kosten moͤglich ist, die gerade Linie derselben
                              herzustellen. Die Baltimore-Eisenbahn laͤuft an den Ufern des
                              Patapses, und muß den Windungen desselben folgen, da dieser Fluß von sehr großen
                              Granit-Huͤgeln eingeschlossen ist, uͤber die man mit keiner
                              Bahn gelangen koͤnnte. Ob diese Einrichtungen jedoch hinreichen, um auch
                              Dampfwagen, die mit derselben Schnelligkeit laufen, wie jene auf der
                              Manchester-Eisenbahn, sicher auf der Bahn zu erhalten, muß erst die Erfahrung
                              lehren, da man bisher bloß mit Pferden, und mit einer Schnelligkeit von 12 Meilen in
                              der Stunde auf diesen Bahnen fuhr. Wir glauben, daß der Anwendung der Dampfwagen
                              vorzuͤglich ihr großes Gewicht im Wege steht, durch welches die Schienen in
                              die hoͤlzernen Unterlagen eingedruͤkt werden; diese hoͤlzernen
                              Unterlagen sollen jedoch in dem Maße, als sie sich abnuͤzen, durch steinerne
                              ersezt werden, zu denen gegenwaͤrtig das Material wohlfeil zu haben ist.
                              – Außer dieser Eisenbahn werden auch noch mehrere andere errichtet, so daß
                              America sowohl hierin, als in der Errichtung von Canaͤlen England weit voraus
                              ist. (Aus dem Examiner im Repertory of
                                 Patent-Inventions. Februar 1831, S. 121).
                           
                        
                           Robert's Feuergewehr, welches
                              15 Mal in einer Minute schießt.
                           Hr. Robert ließ bei Hrn.
                              Buͤchsenmacher Deyneau zu Paris nach eigener
                              Angabe eine Flinte machen, welche, wie die Gewehre à
                                 la Pauly, von der Schwanzschraube her so leicht und mit solcher
                              Schnelligkeit geladen werden koͤnnen, daß man 12 bis 15 Mal in einer Minute
                              damit schießen kann, was bei den Gewehren 
                              à la Pauly nicht moͤglich ist. Ungeachtet
                              dieser Schnelligkeit der auf einander folgenden Schuͤsse soll der Lauf doch
                              nicht zu heiß werden, indem durch das Oeffnen der Schwanzschraube ein stark
                              abkuͤhlender Luftzug entsteht. Die Kammer ist zur Aufnahme von Patronen Nr. 19, dem neuen franzoͤsischen Kaliber
                              eingerichtet; man kann jedoch auch die alten Patronen, und jene einer jeden
                              feindlichen Macht in dieselben laden, waͤhrend diese die eigenen Patronen
                              dieser neuen Flinte nicht brauchen kann. Man kann sich dieser Flinte in allen
                              Stellungen und selbst liegend bedienen; sie erzeugt keinen Rauch, wiegt nur 8 Pfund,
                              traͤgt auf 150 Schritte ganz sicher, und braucht bei einer Entfernung von 300
                              Schritten nur 2 Fuß uͤber den Gegenstand gehalten zu werden. Sie
                              duͤrfte vorzuͤglich fuͤr mobile Nationalgarden sehr tauglich
                              seyn. (Aus dem Supplement zum Temps, August 1831.) Wir
                              machen bei dieser Gelegenheit auf einen Vorschlag eines Junius Redivivus im Mechanics Magazine Nr. 439, S.
                              267 aufmerksam, der durch das Verungluͤken der Perkins'schen Kanonen veranlaßt wurde. Hr. J. R. sagt naͤmlich, daß
                              die comprimirte Luft große Vorzuͤge vor dem Schießpulver habe, indem lezteres
                              bloß in Folge seiner ploͤzlichen Ausdehnung in Gas oder Dampf wirke, und
                              mithin dadurch, daß dieses Gas oder dieser Dampf bei seinem Gange durch den kalten
                              Lauf verdichtet wird, in seiner Wirkung bedeutend beeintraͤchtigt wird,
                              waͤhrend die comprimirte Luft bis zum Austritte der Kugel aus dem Laufe auf
                              die Kugel zu wirken fortfaͤhrt. Hr. J. R. meint daher man soll die Kanonen
                              oder Laͤufe an der Kammer mit einem Magazine stark comprimirter Luft
                              versehen, welches z.B. fuͤr 100 Kugeln hinreicht, die aus einem Trichter nach
                              und nach in den Lauf fallen koͤnnten. Mit dieser Vorrichtung soll nun eine
                              kleine Dampfmaschine verbunden seyn, die eine Luftpumpe von solcher Kraft in
                              Bewegung sezen muͤßte, daß die Luft bestaͤndig in gleich comprimirtem
                              Zustande erhalten wuͤrde. Auf diese Weise koͤnnte man, wie Hr. J. R.
                              meint, so lang mit großer Schnelligkeit und ununterbrochen fort schießen, als die
                              Dampfmaschine in Thaͤtigkeit erhalten wird. Hr. J. R. glaubt auf diese Weise
                              der Menschheit einen großen Dienst zu leisten, indem er, so wie wir, denjenigen
                              fuͤr den groͤßten Wohlthaͤter haͤlt, der eine Maschine
                              erfindet, mit welcher man ganze Armeen so zu sagen auf einen Schlag vernichten kann.
                              Dann werden die Regierungen das Kriegfuͤhren aufgeben, und den
                              Gruͤnden der Vernunft und der Ehrlichkeit, die bisher durch das jus fortioris meistens uͤbertaͤubt wurden,
                              mehr Gehoͤr geben, als es gewoͤhnlich geschieht.)
                           
                        
                           King's und Blasdel's verbesserte
                              Kardaͤtschen.
                           Die HH. Phineas L. King zu
                              Sparta und Enoch Blasdel zu Lawrenceburgh, Indiana,
                              ließen sich am 14. October 1830 ein Patent auf eine neue Art, die sogenannten Fancy-Cards an den Maschinen zum
                              Kardaͤtschen der Wolle zu verfertigen, geben. Diese neue Methode besteht nun
                              lediglich darin, daß sie die Fancy-Cards nicht,
                              wie es gewoͤhnlich der Fall ist, aus kurzen Draͤhten, sondern aus
                              Nadeln oder langen, staͤhlernen, spizigen Drahtzaͤhnen verfertigen,
                              die sie hinter dem Leder mit Draht oder in irgend einer anderen Substanz
                              gehoͤrig befestigen. Diese Kardaͤtschen, welche sich an allen
                              Maschinen zum Kardaͤtschen der Wolle anwenden lassen, sollen nicht nur
                              bessere Dienste leisten, als die gewoͤhnlichen Fancy-Cards, sondern auch den Haupt- und
                              Doffer-Cylinder reinigen ohne die Karden abzunuͤzen, wie dieß bei den
                              gewoͤhnlichen Fancy-Cards der Fall ist.
                              (Aus dem Franklin Journal im Repertory of Patent-Inventions. Februar 1831, S. 79.)
                           
                        
                           Gutes Brod von ausgewachsenem Korn.
                           Das Mittel besteht in verlaͤngerter Saͤuerung des Brodteiges. Durch
                              diese Saͤuerung wird der vorwaltende Kleber, welcher in Mehl von
                              ausgewachsenem Korne enthalten ist, und das Brod so klatsig und ungesund macht,
                              ausgeschieden; die Mehltheile verbinden sich wieder zu einem Ganzen, wie es in einem
                              gesunden Brode seyn muß. Die Verlaͤngerung der Saͤuerungszeit muß sich
                              nach dem Grade des Auswuchses richten. Es kann genug seyn, die Saͤuerung um
                              Ein Drittel oder um die Haͤlfte der gewoͤhnlichen Zeit laͤnger
                              fortdauern zu lassen; es kann aber auch nothwendig seyn, die Zeit zu verdoppeln und wohl
                              gar beinahe zu verdreifachen. Wartete man nur die gehoͤrige Zeit ab, so
                              gelangte man auch zum Ziele, und erhielte von Mehl, das fruͤher kaum
                              genießbares Brod lieferte, ein sehr gesundes, rein ausgebakenes Brod. Die Versuche
                              sind an mehreren Orten oft und jedes Mal mit gleich guͤnstigem Erfolge
                              wiederholt. – Befoͤrdert wird die Wirksamkeit der Saͤuerung,
                              wenn man die Teigmasse waͤrmer als gewoͤhnlich haͤlt, ohne sie
                              eben heißer zuzumengen; und bei dem bekannten Pumpernikel, der nahrhaftesten
                              Brodart, ist es vortheilhaft, dem Teige zu 30 bis 40 Pfund Brod beim Einmengen 1 bis
                              2 Ortsglas Bier – etwa 1/2 Maaß – zuzusezen.
                           
                        
                           Brodbereitung mit Beihuͤlfe der Kartoffel.
                           Man zerreibe 8 Mezen rohe, voͤllig gereinigte Kartoffeln, uͤbergieße
                              sie, zum Auslaugen, mit kaltem Brunnenwasser, lasse sie 12 Stunden lang stehen,
                              gieße dann das Wasser wohl ab, und saͤuere sie ein mit 1 Scheffel Fruchtmehl.
                              Die Gewichtserhoͤhung des Brodes betraͤgt hiernach 13 bis 16 Pfund.
                              Man erhaͤlt ein lokeres, gut gebakenes, naͤhrendes und wohlfeiles
                              Brod.
                           
                        
                           Hawley's verbesserte
                              Getreide-Schwinge.
                           Hr. Wilh. C. Hawley zu
                              Brookfield, Grafschaft Fairfield, Connecticut, erhielt am 1. October 1830 ein Patent
                              auf eine verbesserte Getreide-Schwinge, an welcher die Verbesserung darin
                              besteht, daß unter dem Trichter, in welchen die Samen geschuͤttet werden,
                              eine Schuͤrze oder ein Zeug angebracht ist, der sich umdreht, und der aus
                              Leder, Canevaß oder irgend einem anderen tauglichen Materiale bestehen kann. Diese
                              Schuͤrze bildet den Boden des Trichters, auf welchem die Samen ruhen. An
                              einer der Walzen, uͤber die der Zeug oder die Schuͤrze geht, ist am
                              Ende eine Rolle oder ein Bandrad von 18 Zoll oder mehr oder weniger im Durchmesser
                              angebracht. An dem Ende derselben Walze ist auch eine Kurbel angebracht, mit welcher
                              die Maschine getrieben wird. An dem einen Ende der Welle des Fluͤgelrades ist
                              eine Rolle von 6 Zoll beilaͤufig im Durchmesser angebracht, von der ein Band
                              an und uͤber die 18zoͤllige Rolle laͤuft. Wird die Kurbel
                              umgedreht, so wird dadurch das Fluͤgelrad und auch die sich drehende
                              Schuͤrze in Bewegung kommen, wodurch die Samen von dem Trichter auf die Siehe
                              fallen werden. Alles Uebrige ist wie an den gewoͤhnlichen
                              Getreide-Schwingen eingerichtet. (Aus dem Register of
                                 Arts. November 1831, S. 252.)
                           
                        
                           Mittel gegen die Wurmkrankheit der Schafe.
                           Die Schafe leiden bekanntlich sehr oft an Eingeweidewuͤrmern; ja ganze Herden
                              werden oft in Folge schlechter Nahrung, schlechten Wassers und Mangels an Salz von
                              diesem Uebel befallen. Die Thiere verlieren dabei ihren Appetit, magern am ganzen
                              Koͤrper ab, werden traurig und schleppen sich nur dahin, wobei der
                              Koͤrper gewoͤhnlich ganz zusammengebogen ist; zulezt erfolgt noch
                              Durchfall, und dann haͤufig der Tod. Ein Paͤchter Neu-Englands
                              fand das beste Mittel gegen dieses Uebel in der Aloë, die bekanntlich unseren
                              groͤßeren Hausthieren in Europa als ein vorzuͤgliches Wurmmittel
                              gegeben wird. Er nimmt eine halbe Unze gepulverte Aloë, mischt sie mit etwas
                              Mehl, und macht mit Wasser einen Teig daraus, den er zu einer Kugel formt, und auf
                              die Wurzel der Zunge des Schafes bringt, damit ihn dieses verschlingen muß. Auf
                              einen solchen Bissen sollen Kothentleerungen und Abgang der Wuͤrmer in sehr
                              großer Menge erfolgen. Schafe, die noch nicht viel von der Krankheit gelitten haben,
                              und erst den Appetit zu verlieren anfangen, sollen durch eine viel geringere Dosis
                              Aloë ganz hergestellt werden. (Recueil
                                 industriel. August 1831, S. 162.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Festigkeit und Staͤrke verschiedener Arten
                              von Bauholz.
                           Hr. Lieutenant T. S. Brown hat
                              eine Reihe von Versuchen veranstaltet, um die relative Festigkeit und Staͤrke
                              verschiedener, in Nordamerika besonders gebraͤuchlicher Arten von Bauholz zu
                              bestimmen, aus denen hervorgeht, daß sich die Festigkeit der
                              Weymouth's-Kiefer (White Pine), der schwarzen
                              Fichte (spruce) und der suͤdlichen Fichte (southern Pine), wie die Zahlen 1, 1 111 und 1,807
                              verhaͤlt. Wenn man die Gewichte, durch welche diese Hoͤlzer gebogen
                              wurden, erhoͤhte, so zeigte sich, daß das Brechen des Holzes an der Spize
                              begann. Die oberen Fasern sprangen beim Biegen des Stuͤkes beinahe bis zur
                              Haͤlfte der Dike des Walkens nach und nach ab, und brachen. Zulezt, wenn das
                              Holz kein hoͤheres Gewicht mehr zu tragen im Stande war, entstand
                              ploͤzlich ein Bruch, wobei die tieferen Fasern aus einander gezogen wurden.
                              (Aus Silliman'a American Journal.)
                           
                        
                           Nachgemachter Granit.
                           Man uͤberdekt gegenwaͤrtig in England sowohl hoͤlzerne
                              Gebaͤude, als auch Bauwerke aus Baksteinen mit kleinen Granitsplittern,
                              wodurch dieselben in der Ferne sehr taͤuschend aussehen als bestuͤnden
                              sie aus Granit. In America ahmt man nicht bloß den Granit, sondern jede andere
                              Steinart auf eine aͤhnliche Weise nach, durch welche uͤberdieß auch
                              die Oehlfarben, mit denen man die Gebaͤude anstreicht, dauerhafter werden
                              sollen, weil das Oehl nicht so sehr von der Sonne verzehrt wird. Auf welche Weise
                              die Granitsplitter auf der Oberflaͤche fest gehalten werden, ist dem Mechanics Magazine Nr. 430 S. 93 und 94 nicht bekannt.
                              Es bezweifelt, daß man eine hinlaͤngliche Festigkeit erreichen kann, wenn man
                              die Splitter bloß auf die nasse Oehlfarbe streut, und diese dann troknen
                              laͤßt.
                           
                        
                           Zerstoͤrung des Unkrautes auf gepflasterten Wegen und
                              Hoͤfen.
                           Um das Unkraut zu vertilgen, welches dem Straßenpflaster ebenso schaͤdlich,
                              als dem Auge unangenehm ist, wendet man in der Muͤnze zu Paris und
                              anderwaͤrts folgendes Mittel an. Man kocht 100 Pfund Wasser, 20 Pfund Aezkalk
                              und 2 Pfund Schwefel-Blumen in einem eisernen Gefaͤße, laͤßt
                              die Fluͤssigkeit sich sezen, gießt das Klare ab, und verwendet es, nach
                              Umstaͤnden mehr oder weniger verduͤnnt, zum Begießen des Pflasters und
                              der Alleen. (Aus dem Recueil industriel.)
                           
                        
                           Ertrag der Tabaksteuer in Großbritannien.
                           Der reelle Werth alles Tabaks, welcher jaͤhrlich im vereinigten
                              Koͤnigreich verbraucht wird, betraͤgt – mit Ausschluß
                              desjenigen, welcher eingeschwaͤrzt wird – nicht mehr als 350,000 Pfd.
                              St., waͤhrend die Steuer, welche die Regierung davon erhebt, sich auf
                              2,800,000 Pfd. St. – den achtfachen Werth – belaͤuft. (Herald. Galignani N. 5192.)Dieses Mittel das Unkraut zu zerstoͤren ist nur bei kieshaltiger
                                    Unterlage des Straßenpflasters von einigem dauerhaften Erfolge. A. d. R.