| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln aus Thon oder anderen plastischen Substanzen, welche Maschinen sich zum Theil auch zu anderen Zweken anwenden lassen, und auf welche sich Samuel Rosce Bakewell, Ziegel- und Steingut-Fabrikant zu Whiskin-Street, Pfarre St. James, Clerkenwell, in Folge von Mittheilungen, die ihm zum Theil Freunde machten, am 18. August 1830 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XXXIX., S. 173 | 
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                        XXXIX.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur
                           Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln aus Thon oder anderen plastischen
                           Substanzen, welche Maschinen sich zum Theil auch zu anderen Zweken anwenden lassen, und
                           auf welche sich Samuel Rosce
                              Bakewell, Ziegel- und Steingut-Fabrikant zu
                           Whiskin-Street, Pfarre St. James, Clerkenwell, in
                           Folge von Mittheilungen, die ihm zum Theil Freunde machten, am 18. August 1830 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. December 1831, S.
                              115.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Bakewell, Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zur
                           Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln.
                        
                     
                        
                           Die Erfindungen des Patent-Traͤgers lassen sich unter drei Abschnitte
                              bringen. In den ersten gehoͤren die Maschinen zum Mahlen des Thones und anderer zum
                              Ziegelschlagen geeigneter Substanzen; in den zweiten eine Presse, durch welche die
                              zum Theil getrokneten Ziegel zusammengedruͤkt, und daher fester und dichter
                              als bei der gewoͤhnlichen Methode werden; und in den dritten ein eigens
                              eingerichteter Handmodel zum Formen der Ziegel. Alle diese Theile und Apparate sind
                              auf der Kupfertafel abgebildet, und hier beschrieben.
                           Fig. 1 ist ein
                              Durchschnitt und Aufriß, und Fig. 2 ein Grundriß einer
                              Maschine zum Mischen, Mahlen und Umruͤhren des Thones oder anderer
                              plastischer Substanzen, so daß dieselben zur Verfertigung von Mauer- und
                              Dachziegeln, Karnießen etc. geeignet werden. Dieselbe Maschine laͤßt sich
                              auch zum Mahlen, Mischen und Umruͤhren von Sand, Kalk, Kreide, spanischer
                              Soda und zu anderen Zweken anwenden. Man sieht an diesen Figuren nur einen Theil der
                              kreisfoͤrmigen Grube. a, b ist der Rand der
                              Grube, welche 30–40 Fuß im Durchmesser und 9–18 Zoll in der Tiefe
                              messen kann. In der Mitte dieser Grube ist eine kreisfoͤrmige Platform oder
                              ein solcher Huͤgel von 12–16 Fuß im Durchmesser gebildet. c, c ist ein Rad, welches 6–9 Fuß im Durchmesser,
                              und am Rande eine Breite von 3–9 Zoll haben kann. Der Rand oder Reif dieses
                              Rades muß mit dem Boden der Grube n, n in
                              Beruͤhrung kommen. Das Rad selbst muß so eingerichtet seyn, daß es von a nach b, und von b nach a versezt werden
                              kann. Dieß wird dadurch bewirkt, daß man den Arm d, d in
                              verschiedene, von einer Halbmesserlinie abweichende Stellungen bringt, was auf
                              verschiedene Weise geschehen kann: naͤmlich, indem man das Getriebe g mittelst seines Griffes oder seiner Kurbel so dreht,
                              daß der gezahnte metallene Bogen i, i, i den mit ihm
                              verbundenen, und auf dem Stifte m beweglichen Arm in
                              eine solche Stellung bringt, wie sie in Fig. 2 durch punktirte
                              Linien dargestellt ist. Ist dieß geschehen, so wird das Getriebe durch einen Zapfen,
                              welcher in eine der Oeffnungen, die in der kreisfoͤrmigen Platte o angebracht sind, gestekt wird, und welcher sich gegen
                              den Griff oder die Kurbel des Getriebes g stemmt, an der
                              Bewegung gehindert.
                           Aendert man die Stellung des Armes d, d von h gegen k, so wird das Rad
                              c, c in entgegengesezter Richtung seine Stelle
                              veraͤndern. e, e und f,
                                 f sind Trag- oder Stuͤzraͤder, damit sich die Welle
                              d, d nicht kruͤmmt; man kann dieselben jedoch
                              auch entbehren. Der Thon oder die anderen Materialien, die uͤber die ganze
                              kreisfoͤrmige Grube ausgebreitet sind, werden durch die wiederholte Wirkung
                              des Rades c, c, welches in spiralfoͤrmigem Laufe
                              uͤber dieselben geht, gehoͤrig vermengt und gemahlen werden.
                           Der Scheitel der Platform oder des Huͤgels in der Mitte der Grube ist vollkommen eben
                              gemacht, damit das Rad f, f sich auf derselben bewegen
                              koͤnne; nur in ihrer Mitte befindet sich eine vierekige Vertiefung oder
                              Grube, welche zur Aufnahme des Pfostens oder Gestelles j, j,
                                 j, welches den Arm d, d traͤgt, bestimmt
                              ist. m, m sind die Arme des Joches, an welches Pferde
                              oder Ochsen angespannt werden, obwohl sich die Maschine uͤbrigens auch durch
                              Dampf, Wasser oder Wind treiben laͤßt. An das kuͤrzere Ende des Armes
                              d, d kann man, um demselben Staͤtigkeit zu
                              geben, auch ein Gegengewicht haͤngen, welches man in Fig. 1 sieht. Die Spindel
                              p, welche sich am Ende dieses Armes befindet, muß
                              walzenfoͤrmig und so lang seyn, daß der Arm an dem Pfosten und Gestelle j, j, je nach der groͤßeren oder geringeren Menge
                              Thones oder sonstiger Materialien, die in der Grube bearbeitet werden sollen,
                              steigen oder fallen kann. Fig. 2* ist eine
                              Endansicht, an welcher die verschiedenen Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet
                              sind.
                           Fig. 3 zeigt
                              eine andere Methode, nach welcher die Stellung des Armes d,
                                 d abgeaͤndert werden kann; hier sind naͤmlich statt des
                              gezahnten Bogens und des oben beschriebenen Getriebes zwei kleine Haspel g, g, welche man in Fig. 3* sieht, an dem
                              oberen Theile eines metallenen Gestelles angebracht. Um die Koͤrper dieser
                              Haspel werden mittelst einer, an der Achse der Haspel angebrachten Kurbel Strike
                              oder Ketten auf- oder abgewunden. Diese Haspel koͤnnen durch Zapfen
                              oder Pfloͤke, welche man in die Loͤcher, die man in Fig. 3* sieht, und die
                              auf die oben beschriebene Weise angebracht werden, stekt, in der noͤthigen
                              Stellung erhalten werden.
                           Eine dritte Methode, nach welcher das Rad c in Kreisen
                              statt in Spiral-Linien uͤber die ganze Flaͤche der Grube a, b, laufen kann, sieht man in Fig. 4 im Aufrisse, in
                              Fig. 5 im
                              Grundrisse, und in Fig. 4* vom Ende her. An diesen Figuren sieht man an der oberen
                              Flaͤche des Armes d, d eine metallene Zahnstange,
                              in die ein Getriebe eingreift, welches an einer Achse aufgezogen ist, die sich in
                              Loͤchern eines metallenen Rahmens bewegt, welches Gestell sich an dem oberen
                              Ende des aufrechten walzenfoͤrmigen Schaftes p
                              befindet. Das Getriebe kann bei jeder Umdrehung des Rades c mittelst einer Kurbel, welche sich an der erwaͤhnten Achse
                              befindet, ein wenig um die Grube herum gedreht werden. Statt der Zahnstange und
                              statt des Getriebes kann man auch zwei Trommeln q, q,
                              die sich an Achsen drehen, anwenden. Die Achsen dieser Trommeln bewegen sich in
                              Loͤchern in dem oberen Theile des metallenen Rahmens, und sind an ihren Enden
                              vierekig, damit sich eine Kurbel daran anbringen laͤßt. Um diese Trommeln nun
                              kann man Strike oder Ketten laufen lassen, welche gleichfalls an Zapfen oder
                              Stiften, die in die obere Flaͤche des Armes d, d eingetrieben
                              werden, befestigt sind, und welche unter zwei losen Trommeln q, q, die sich an einer, in demselben Rahmen aufgezogenen Achse drehen,
                              durchlaufen. Werden nun bei jeder Umdrehung des Rades c
                              die beiden oberen Trommeln ein wenig umgedreht, so werden die Strike oder Ketten
                              dadurch den Arm d, d in dem metallenen Rahmen so
                              bewegen, daß sich das Rad c bestaͤndig in neuen
                              Kreisen umdreht. An dem unteren Theile des metallenen Rahmens sind zwei
                              Reibungsrollen angebracht, welche die Bewegung des Armes d,
                                 d unterstuͤzen. Man kann auch, wie man in Fig. 4 sieht, eine
                              Tragrolle anwenden, die auf der ebenen Oberflaͤche der Platform in der Mitte
                              laͤuft, und statt eines Rades c kann man deren
                              zwei oder mehrere, und zwar, wenn man es fuͤr noͤthig haͤlt, an
                              jeder Seite der Platform anwenden.
                           Fig. 6 zeigt
                              eine andere Einrichtung, durch welche der leztere Zwek erreicht werden kann. Hier
                              befindet sich naͤmlich in einem hoͤlzernen oder metallenen, an dem
                              Ende der walzenfoͤrmigen Spindel p befestigten
                              Kopfe eine Mutterschraube, waͤhrend an dem Arme d,
                                 d eine ihr entsprechende Schraube angebracht ist. Bei jeder Umdrehung des
                              Rades c, c um die Grube kann hier dieser Arm mittelst
                              eines Stiftes oder mittelst eines Hebels, der in eines der Loͤcher, die durch
                              die Mutterschraube gehen, eingesezt wird, ein wenig umgedreht werden.
                           In Fig. 7 sieht
                              man einen Arm d, d, der an der Spize der Spindel p aufgezogen ist. Diese Spindel hat einen
                              walzenfoͤrmigen Schaft und eine Schulter; ihr walzenfoͤrmiger Theil
                              geht durch eine Oeffnung, welche zur Aufnahme desselben in der Mitte des Armes d, d angebracht ist. Dieser Arm hat eine rechts und
                              links gewundene Schraube, auf welche entsprechende Mutterschrauben wirken, die in
                              den Scheiden, Naben oder Buͤchsen der Mittelpunkte der Raͤder c, c angebracht sind, so daß auf diese Weise die
                              Raͤder in Spiral-Linien uͤber die ganze Ausdehnung der
                              kreisfoͤrmigen Grube laufen muͤssen. Da es jedoch, um den Arm in
                              entgegengesezter Richtung zu bewegen, noͤthig ist, dessen Bewegung
                              umzukehren, so lassen sich auch noch andere Einrichtungen treffen, um eine
                              Seitenbewegung des Rades c, c nach Vorwaͤrts und
                              Ruͤkwaͤrts hervorzubringen. Eine solche ist z.B. die bekannte
                              Roll- oder Mangbewegung, die man erhaͤlt, wenn man einen Haspel, eine
                              Trommel oder ein Rad an dem beweglichen Kopfe befestigt, und mittelst einer Kurbel
                              an der Achse dieses Haspels oder der Trommel eine Kette, einen Riemen oder ein Seil
                              daran auf- oder abwinden laͤßt. Dadurch, daß man, wie in Fig. 7
                              ersichtlich, an der Spize der Spindel p, oder wie in
                              Fig. 3 an
                              dem unteren Ende der Spindel eine Schraubenmutter aufschraubt, wird verhindert, daß
                              der Arm d zu hoch emporsteigt.
                           
                           Zum Formen des Thones und zum Pressen desselben in halbgetroknetem Zustande dienen
                              nun folgende Apparate.
                           Fig. 8 zeigt
                              eine hiezu bestimmte Maschine im aͤußeren Aufrisse oder von der Seite
                              gesehen. Fig.
                                 9 und 10 sind zwei innere Ansichten derselben in verschiedenen Stellungen; Fig. 11 zeigt
                              dieselbe im Grundrisse oder von Oben gesehen. An allen diesen Figuren beziehen sich
                              gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. a,
                                 a etc. ist das hoͤlzerne oder gußeiserne Gestell der Maschine; b, b sind die Seiten des Models; c ist der Schwingrahmen, durch welchen der obere Theil des Models
                              niedergehalten oder entfernt wird. Dieser Rahmen ist an der starken Achse d aufgezogen, und diese Achse bewegt sich in
                              Zapfenlagern, die an den unteren Enden des Schwingrahmens c angebracht sind. An den Enden der Zapfen oder Anwellen der Achse d muͤssen Schraubenmuͤtter angeschraubt
                              werden, damit der Rahmen stillstehend an denselben gehalten wird. e ist der Haupthebel, welcher gut an der Achse d befestigt ist. f, f sind
                              zwei Seitenstuͤke, durch welche der Haupthebel e
                              mit einem kuͤrzeren Hebel g in Verbindung steht.
                              Dieser Hebel g befindet sich an der Achse oder Welle h, die man in Fig. 11* sieht, und die
                              sich in Zapfenlagern in den Enden des Gestelles dreht.
                           Das Ende der Achse h ist vierekig, und an diesem
                              vterekigen Stuͤke ist ein Handhebel j
                              Fig. 8
                              befestigt, durch welchen der Apparat in Bewegung gesezt wird. k, k sind zwei, an der Achse d befestigte
                              Blaͤtter (webs),Diese Blaͤtter sind in den Figuren nicht mit k bezeichnet.A. d. Ueb. durch welche diese Achse in den Loͤchern erhalten wird, die an beiden
                              Seiten der unteren Seitenriegel des Gestelles a zur
                              Aufnahme derselben angebracht sind. l ist ein kurzer, an
                              der Achse d befestigter Hebel, durch welchen der Stiel
                              m des Kolbens oder Staͤmpels n, der den Boden des Models bildet, gehoben wird. Um den
                              Ziegel in dem Model zusammenzudruͤken, wird der Handhebel j in jene Stellung gebracht, die er in Fig. 8 hat, und die man in
                              Fig. 9
                              durch punktirte Linien angedeutet sieht.
                           Ist dieß geschehen, so wird der Dekel des Models auf die Seite gestoßen, der
                              Handhebel j in die Stellung gebracht, die in Fig. 10 durch
                              punktirte Linien angedeutet ist, und der Stempel noch weiter gehoben, so daß der
                              Ziegel auf folgende Weise aus dem Model gestoßen wird.
                           Man sieht in Fig.
                                 10 bei o die Zapfen, deren Enden sich in
                              Zapfenlagern drehen, welche unter den oberen Seitenstangen des Gestelles a angebracht sind; p ist ein
                              Arm oder Hebel, welcher an der Achse o befestigt ist,
                              und mit dessen Ende die zwei Gelenkstuͤke q, q
                              in Verbindung stehen,
                              die mit dem Stiele m des Kolbens oder Staͤmpels
                              n im Gelenke verbunden sind. An einem vierekigen
                              Theile am aͤußeren Ende der Achse o ist der
                              Handhebel r angebracht. Dieser Handhebel r bleibt, so lang sich der Ziegel im Model befindet, in
                              der Stellung, in welcher man denselben in Fig. 8 und 9 sieht; so wie er
                              hingegen in die Stellung gebracht wird, in der man ihn in Fig. 10 durch punktirte
                              Linien dargestellt sieht, hebt derselbe den Staͤmpel n, und treibt dadurch den Ziegel aus dem Model, so daß er weggenommen
                              werden kann.
                           Das Pressen des Ziegels in dem Model geschieht dadurch, daß der Handhebel j in die Stellung gebracht wird, in der man ihn in Fig. 8 und 9 sieht. Dieser
                              Hebel j druͤkt naͤmlich dann die Hebel g und e herab, und dadurch
                              den kurzen Hebel l empor; und dieser kurze Hebel wirkt
                              bei dem Theile s des Staͤmpelstieles auf den
                              Staͤmpel n und hebt denselben empor. Das untere
                              Ende dieses Staͤmpelstieles wird durch fuͤnf Schrauben gefuͤhrt
                              und festgehalten; drei dieser Schrauben gehen durch den starken Querriegel t, und von diesen dreien Schrauben wirkt die eine und
                              auf der einen Seite gegen den Rand des Stieles, waͤhrend die beiden anderen
                              v, v eine Ruͤkenplatte mit dem
                              entgegengesezten Rande desselben in Beruͤhrung bringen. Durch die unteren
                              Seitenriegel des Gestelles gehen zwei andere Schrauben w,
                                 w
                              Fig. 11, die
                              gegen die Seite des Stieles wirken.
                           Damit der Staͤmpel n waͤhrend der Abnahme
                              des Ziegels stillstehend erhalten wird, wird der Hebel r
                              zwischen zwei Stifte x, y, die in Scheiden eingelassen
                              und nach Belieben beweglich sind, gebracht. Der untere dieser Stifte x hindert, daß der Staͤmpel n nicht zu hoch steigt, der obere hingegen
                              erhaͤlt denselben stillstehend. In Fig. 8, 9 und 10 zeigt z einen anderen, in die Seite des Gestelles a eingelassenen Stift, durch welchen das Emporsteigen
                              des Staͤmpels n beschraͤnkt wird, so daß
                              saͤmmtliche Ziegel eine gleiche Dike erhalten.
                           Quer uͤber die obere Platte c des Models ist
                              mittelst Schrauben ein starker Querbalken befestigt, in dessen Enden sich Oeffnungen
                              befinden, durch welche die oberen Enden der Seiten des Schwingrahmens c gehen; diese Enden sind, wie man in Fig. 8 sieht, durch
                              angeschraubte Schraubenmuͤtter ober und unter der Querstange befestigt.
                           Fig. 12 und
                              13 zeigen
                              den Staͤmpel n und dessen Stiel m von Vorne. Fig. 14 ist ein Grundriß
                              der Achse d des Hebels e,
                              wovon Fig. 15
                              eine Seitenansicht gibt. Fig. 16 ist ein Grundriß
                              der Achse h mit seinem Hebel g.
                           Fig. 17 ist
                              eine andere Presse, an welcher der Staͤmpel n
                              durch eine metallene
                              Zahnstange gehoben oder herabgelassen wird. Diese Zahnstange ist an dem
                              Staͤmpelstiele m angebracht, und in dieselbe
                              greift das Getriebe d, an dessen Achse zum Behufe der
                              Umdrehung eine Kurbel befestigt werden kann. An derselben Achse befindet sich auch
                              ein Sperrrad e, in dessen Zaͤhne ein Sperrer oder
                              Faͤnger f einfaͤllt, um den
                              Staͤmpel in seiner Stellung zu erhalten. An dem Ruͤken des Stieles ist
                              eine Reibungsrolle g angebracht, wodurch die Zahnstange
                              c an ihrer Stelle erhalten wird.
                           In Fig. 18
                              sieht man gleichfalls eine Ziegelpresse, an der die Bewegungen des Staͤmpels
                              n in dem Model durch zwei Metallstangen
                              hervorgebracht werden, von denen man die eine in Fig. 18 bei h sieht. Diese Stangen sind oben mit dem
                              Staͤmpel, und unten mit einem Knopfe oder Stifte i im Gelenke zusammengefuͤgt; und dieser Stift i ist in einem der Arme des Rades j, welches zum Theil mit Zaͤhnen besezt ist, befestigt. In die
                              Zaͤhne dieses Rades greift ein Getriebe d, wenn
                              dasselbe mittelst einer, an dessen Achse angebrachter Kurbel gedreht wird. Auch hier
                              ist ein Sperrrad e mit einem Sperrkegel angebracht,
                              wodurch das Getriebe gestellt wird. Fig. 19 ist ein Grundriß
                              der Presse, welche man in Fig. 17 sieht, und Fig. 20 ist
                              ein zweiter Grundriß der Presse in Fig. 18.
                           In Fig. 17 ist
                              der Scheitel des Models c mit einer, an ihren
                              Raͤndern schwalbenschwanzfoͤrmigen Platte geschlossen, welche Platte
                              sich in entsprechenden, in den Seiten b, b des Models
                              angebrachten Fugen oder Falzen schiebt. Fig. 19 sieht man den
                              Scheitel des Models im Grundrisse; in Fig. 18, 20, 21 und 23 ist derselbe als mit
                              einem Dekel c geschlossen dargestellt, welcher Dekel
                              entweder mit einem Richtmaß-Angelgewinde oder an der einen Seite mit Angeln
                              befestigt ist, in welchem Falle er dann durch einen Sperrer mit oder ohne Feder
                              geschlossen erhalten wird.
                           Sollen gekruͤmmte Ziegel in dem Model gepreßt werden, so muß entweder die
                              untere Seite des Dekels des Models ausgehoͤhlt seyn, oder es muͤssen,
                              wie man in Fig.
                                 22 und 23 sieht, hohle Bloͤke in den Model gebracht werden; der Scheitel
                              des Staͤmpels muß gleichfalls so abgerundet seyn, daß er der
                              Aushoͤhlung des Blokes entspricht. Oder man kann auch, wie man in Fig. 22 und
                              23 sieht,
                              einen zweiten abgerundeten Blok in den Model bringen.
                           In Fig. 24
                              sieht man einen Sperrfeder-Ziegelmodel, der zum Formen der Ziegel mit der
                              Hand dient, von Oben dargestellt; Fig. 25 zeigt denselben
                              geoͤffnet. a, a sind die Seiten des Models. An
                              dem einen Winkel des Models ist ein Gelenk ab
                              angebracht. An den oberen und an den unteren Kanten des Endes des beweglichen
                              Theiles des Models sind ekige Kehre angebracht, welche durch entsprechende Oeffnungen in dem
                              Gegentheile des Models gehen, und auf diese Weise die Seiten feststehend erhalten.
                              Das Ende c wird von einem Loche an der inneren Seite des
                              Models aufgenommen, und an der aͤußeren Seite des Endes des Models ist
                              zwischen den Oehren eine Sperrfeder angeschraubt, welche durch ein vierekiges Loch
                              in der entsprechenden Seite des Models geht, und sich fest einhakt, wenn der Model
                              geschlossen wird, waͤhrend der Model durch Zuruͤkziehen der Feder
                              leicht wieder geoͤffnet werden kann.
                           Der Patent-Traͤger erklaͤrt schluͤßlich, daß er keinen
                              von diesen Theilen, welcher bereits bekannt oder in Anwendung seyn moͤchte
                              fuͤr sich, sondern bloß in Verbindung mit den uͤbrigen; daß er auch
                              nicht das Mahlen oder Mischen des Thones oder anderer Materialien auf Muͤhlen
                              mit großen, als Raͤder angewendeten, und immer in demselben Kreise
                              herumlaufenden Steinen, sondern die Einrichtung, durch welche dieselben in
                              Spirallinien oder in Kreisen herumlaufen, die bestaͤndig ihren Durchmesser
                              wechseln, bis endlich die auf dem Boden ausgebreiteten Materialien wiederholt davon
                              getroffen wurden, als sein Patent-Recht in Anspruch nimmt. Er sagt ferner,
                              daß er in mehreren Toͤpfereien von Lancaster Steine von 4–5 Fuß im
                              Durchmesser, welche sich durch die Wirkung schraubenfoͤrmiger Wellen in
                              Spirallinien umdrehten, zum Mahlen und Mischen des Thones anwenden sah; allein an
                              diesen ruhte das eine Ende der Wellen auf einem Rade, waͤhrend das andere
                              Ende von einem Pfosten in der Mitte des Bodens getragen wurde, so daß die Steine in
                              einer Hoͤhe von 2–3 Zoll uͤber dem Boden an der Welle
                              aufgehaͤngt waren. Dieser Boden bestand ferner bloß aus einer ebenen
                              Flaͤche ohne Raͤnder, die eine Grube bildeten, und hinderten, daß der
                              Thon oder die uͤbrigen Materialien nicht seitwaͤrts entwichen. Auf
                              diese Thonmuͤhlen oder Steine mit schraubenfoͤrmigen Wellen macht der
                              Patent-Traͤger durchaus keine Anspruͤche. Bemerkt muß endlich
                              noch werden, daß die Ziegel oder Thonkugeln, ehe sie in die Presse gebracht werden,
                              halb getroknet, oder in demselben Zustande seyn muͤssen, in welchem die
                              Ziegel sonst geglaͤttet oder polirt werden, und daß ferner ihre
                              aͤußere Oberflaͤche, so wie die Eken und Raͤnder vorher mit
                              feinem Sande oder Staube (den man in der Naͤhe der Ziegeleien
                              gewoͤhnlich in großer Menge antrifft) abgerieben werden muͤssen, damit
                              sie nicht an den Modeln ankleben. Das Patent bezieht sich endlich nicht auf das
                              Pressen von Mauer- und Dachziegeln, Carnießen etc. im Allgemeinen, sondern
                              bloß auf die hier beschriebenen und abgebildeten Arten von Pressen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
