| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XLIX., S. 228 | 
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                        XLIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Leistungen eines Gurney'schen Dampfwagens.
                           Hr. Wilh. Crawshay, einer der groͤßeren
                              Eisenwerksbesizer in Wallis, gibt im Mech. Magazine Nr.
                              448, S. 409 einen Bericht uͤber die jaͤhrlichen Leistungen eines Gurney'schen Dampfwagens mit
                              roͤhrenfoͤrmigem Kessel, und benuzt diese Gelegenheit, um seine
                              Meinung dahin auszusprechen, daß diese Art von Kessel wegen der Leichtigkeit und
                              Wohlfeilheit des Baues, der Leichtigkeit der allenfalls noͤthigen
                              Ausbesserungen, des außerordentlich geringen Gewichtes, der großen Capacitaͤt
                              Dampf zu erzeugen, und der geringen Gefahr unter allen bekannten Kesseln fuͤr
                              Dampfwagen die zwekmaͤßigsten und tauglichsten seyen. Hr. Crawshay hatte von Hrn. Gurney
                              einen Dampfwagen gekauft, der mit dem Wasser- und
                              Feuermaterial-Vorrathe, den er noͤthig hatte, wenn er sich in
                              Thaͤtigkeit befand, nur 35 Centner wog. Dieser Wagen fuͤhrte vom
                              Januar 1831 bis zum Januar 1832, ohne das Gewicht der Wagen in Anschlag zu bringen,
                              42,300 Tonnen Kohlen, Eisenerze und Eisen 2 1/2 Meilen weit auf der Eisenbahn, die
                              Hr. Crawshay zu Hirwain errichtete. Er fuͤhrte
                              jedes Mal 20–30 Tonnen, je nachdem es die Umstaͤnde ergaben.
                              Waͤhrend dieser Zeit verbrauchte der Wagen 299 Tonnen Kohlen, welche, die
                              Tonne zu 3 Schill, gerechnet, 44 Pfd. 17 Schill. kosteten. Der Lohn des Maschinisten
                              betrug 52 Pfd., jeder des Gehuͤlfen oder Knaben 15 Pfd. 12 Schill. Die ganze
                              Ausgabe belief sich mithin, ohne die wenigen Ausbesserungen, die noͤthig
                              waren, das Oel und dergl. zu rechnen, auf 112 Pfd. 9 Schill; so daß folglich der
                              Transport einer Tonne per Meile auf weniger als einen
                              halben Kreuzer zu stehen kam. Hr. Crawshay bemerkt, daß
                              die Maschine bei denselben oder nur wenig hoͤheren Kosten auch das Doppelte
                              haͤtte leisten koͤnnen, indem sie, bloß um den Kessel voll zu
                              erhalten, beinahe die Haͤlfte der Zeit umsonst arbeitete.
                           
                        
                           Neu erbaute Dampfbothe in England.
                           Zu Woolwich wurde das neue Dampfboth Meteor, Lieut. Symons, erbaut, und mit den
                              neuen Dampfkesseln der HH. Bolton und Watt ausgestattet. Diese Kessel enthalten um 14 Tonnen
                              weniger Wasser als die alten Kessel und sind auch um 9 Fuß kuͤrzer, so daß
                              bedeutender Raum fuͤr das Paken erspart wird. Das Schiff schwimmt um Vieles
                              leichter. Die Wellen der Raͤder wurden um 8 Zoll gehoben; der obere Theil des
                              unteren Ruders befindet sich bei einer Ladung von 50 Kohlenmaßen (das Maß zu 36
                              Schaͤffel) an Bord eben in einer Linie mit dem Wasser. Das Dampfboth wurde
                              auch mit den Barton'schen Kolben versehen. – Ein zweites Dampfboth
                              „the Flamer“ wurde
                              gleichfalls vor Kurzem zu Woolwich erbaut. Es hat eine Ladung von beinahe 500
                              Tonnen, und seine Maschine ist nach Morgan's
                              Hochdrukprincip und mit dessen Patent-Ruderraͤdern erbaut. (Aus dem
                              United Service Journal for February im Mechanics' Magazine.)
                           
                        
                           Dampfschifffahrt zwischen Bombay und Suez.
                           Die Dampfschifffahrt zwischen Bombay und Suez, durch welche der Verkehr und das
                              Reisen zwischen Europa und Indien so sehr erleichtert wird, erhaͤlt sich auch
                              in diesem Jahre wieder. Das erste Dampfboth segelte am 1. Januar 1832 von Bombay
                              nach Suez ab, und sollte am 10. Februar von da wieder dorthin zuruͤkkehren.
                              (Mechanics' Magazine N. 443.)
                           
                        
                           
                           Dampfschifffahrt auf der Garonne.
                           Vergangenes Jahr ist endlich ein Dampfboth ungeachtet der vielen Schwierigkeiten, die
                              sich darboten, auf der Garonne von Bordeaux aus bis nach Toulouse gelangt. Die
                              franzoͤsische Regierung hat die Schwierigkeiten, die sich bisher dieser
                              Schifffahrt entgegensezten, und die Vortheile, die die Entfernung derselben bringen
                              muß, erkannt, und einer Gesellschaft die Ausfuͤhrung der Arbeiten
                              uͤbertragen, durch welche die Garonne zu jeder Zeit schiffbar werden soll.
                              Wir geben diese Nachricht aus dem Recueil industriel N.
                              54. S. 250, und erinnern hiebei neuerdings an die Nothwendigkeit endlich ein Mal
                              auch an die Schiffbarmachung unserer Fluͤsse zu gehen.
                           
                        
                           Ueber das Bersten der Dampfkessel.
                           Der beruͤhmte Arago stellte bekanntlich die Frage
                              auf, woher es komme, daß die Kessel zuweilen im Augenblike des Oeffnens der
                              Sicherheitsklappe bersten, und daß diesem Ungluͤke fast jedes Mal eine
                              scheinbare Verminderung der Elasticitaͤt des Dampfes vorausgehe? Die Antwort,
                              welche Hr. Perkins auf diese beiden Fragen gab,
                              befriedigte sowohl Hrn. Arago, als das Comité,
                              welches vom Hause der Gemeinen erkannt worden war. Nicht so aber Hrn. A. Mackinnon, der im Mechanics'
                                 Magazine Nr. 448, S. 412 folgende Erklaͤrung gibt. Wenn man das
                              Wasser in dem Kessel so weit sinken laͤßt, daß die Feuerzuͤge troken
                              und rothgluͤhend werden, so wird der Dampf zersezt; es bleibt bloß
                              Wasserstoff zuruͤk, welcher nicht im Stande ist, die Maschine zu treiben.
                              Dadurch laͤßt sich die geheimnißvolle Schwierigkeit, die man beim Oeffnen der
                              Sicherheitsklappe erfaͤhrt, erklaͤren. Die geringe Menge Dampf, die
                              erzeugt wird, wird naͤmlich schnell zersezt, und die Elasticitaͤt des
                              Wasserstoffes ist geringer als jene der atmosphaͤrischen Luft, so daß mithin
                              die Sicherheitsklappe beim Oeffnen nur einer bedeutenden Gewalt weichen wird. So wie
                              aber die Luft durch das Oeffnen der Klappe eintritt, so vermischt sich dieselbe mit
                              dem Wasserstoffgase, und diese Mischung ist es, die sich an dem
                              rothgluͤhenden Eisen entzuͤndet, und dadurch augenbliklich die
                              Berstung veranlaßt. Die Versuche des Hrn. Perkins
                              sprechen nach Hrn. Mackinnon saͤmmtlich
                              fuͤr diese Ansicht. Hr. Mackinnon meint zwar
                              nicht, daß alle Explosionen durch den Wasserstoff hervorgebracht werden; allein den
                              groͤßten Theil derselben schreibt er doch lediglich demselben zu. Die meisten
                              Explosionen erfolgen beim Abfahren oder beim Ankommen der Dampfbothe; im ersten
                              Falle entstehen sie, wenn der Kessel zu schwach ist, um der Elasticitaͤt des
                              Dampfes gehoͤrigen Widerstand leisten zu koͤnnen, und daher meistens
                              bei Hochdruk-Maschinen; im zweiten Falle hingegen entstehen sie, weil die
                              Maschinisten, wenn das Dampfboth seinem Bestimmungsorte nahe gekommen, sehr oft die
                              Speisung des Kessels mit Wasser unterbrechen, damit bei dem naͤchsten
                              Abfahren so wenig Dampf als moͤglich verloren geht.
                           
                        
                           Verbesserungen am Nautical
                                 Almanac.
                           Der beruͤhmte englische Nautical Almanac, der
                              schon so oft wegen der vielen Fehler, die er immer enthaͤlt, hart angelassen
                              wurde, hat nun, seit er unter der Aufsicht des koͤnigl.
                              Marine-Lieutenants Stratford steht, wesentliche
                              Verbesserungen erhalten. Da sich auch in dem Almanache fuͤr 1832 sehr
                              zahlreiche Fehler fanden, so wurde eine Liste dieser Fehler sammt den Verbesserungen
                              derselben gedrukt, die bei dem Herausgeber gratis zu haben ist. (Mechanics' Magazine N. 443 S. 335.)
                           
                        
                           Sonderbarer Vorschlag zur Benuzung der Kraft der Ebbe und
                              Fluth.
                           Ein Ungenannter macht im Mechanics' Magazine N. 446 S.
                              375 folgenden gewiß sehr bizarren Vorschlag die Ebbe und Fluth zu benuzen. Er will
                              naͤmlich durch die Fluth aus einem großen Behaͤlter, von 1000
                              Quadratfuß z.B., die Luft verdraͤngen, und comprimiren lassen, und diese
                              comprimirte Luft dann
                              durch eine Maschine, welche nach Art einer Dampfmaschine erbaut werden
                              koͤnnte, zu verschiedenen Zweken verwenden. Ebenso wuͤrde er auch das
                              Wasser, welches bei der Ebbe, nach Oeffnung einer Klappe an dem Behaͤlter,
                              zuruͤkstroͤmen wuͤrde, auf verschiedene Weise als Triebkraft
                              anwenden. – Wir zweifeln sehr, daß diese sonderbare Idee bei dem
                              gegenwaͤrtigen Stande der Mechanik irgendwo ausgefuͤhrt werden kann
                              oder wird; koͤnnen jedoch nicht umhin, historisch auf dieselbe aufmerksam zu
                              machen.
                           
                        
                           Bate's Instrument zur
                              Erlaͤuterung des Vorruͤkens der Tag- und Nachtgleichen.
                           Hr. Bate legte in einer der neueren Sizungen der
                              astronomischen Gesellschaft zu London ein sehr sinnreiches Instrument vor, welches
                              zur Erlaͤuterung oder Erklaͤrung des Vorruͤkens der Tag-
                              und Nachtgleiche bestimmt ist. Dieses Instrument besteht aus ein Paar biegsamen
                              Schlingen oder Ringen von 9 Zoll im Durchmesser, die einen an der Achse aufgezogenen
                              Globus vorstellen, und denen eine schnelle Bewegung gegeben wird, gleich wie dieß
                              bei jener Maschine geschieht, an welcher die Vergroͤßerung des
                              aͤquatoriellen Durchmessers durch die Centrifugalkraft gezeigt wird. Die
                              Achse der Ringe, welche die beiden Pole bildet, befindet sich im Mittelpunkte eines
                              messingenen Meridians, der gleichfalls in einem zarten senkrechten Centrum in einem
                              hoͤlzernen Gestelle aufgezogen ist. Die Achse der Ringe ist gegen dieses
                              Gestell unter einem Winkel von 23 1/2° geneigt, und an dieser Achse ist das
                              Uhrwerk einer Federuhr angebracht. Das Ganze muß sich vollkommen im Gleichgewichte
                              befinden, und die Reibung muß an allen Theilen so viel als moͤglich vermieden
                              werden. Das Uhrwerk wird aufgezogen, und durch einen kleinen Sperrer oder
                              Druͤker unthaͤtig erhalten; so wie nun dieser Druͤker entfernt
                              wird, erhalten die schief geneigte Achse und die Ringe eine sehr schnelle Bewegung
                              von Westen gegen Osten, und dadurch bekommen diese biegsamen Ringe die Gestalt eines
                              an den Polen flachgedruͤkten Sphaͤroids. Ist dieß geschehen, so
                              erhaͤlt der messingene Meridian eine sehr langsame Bewegung von Osten gegen
                              Westen, und diese ruͤkwaͤrtsschreitende Bewegung des Meridians
                              druͤkt das Vorruͤken der Tag- und Nachtgleichen aus. (Mechanics' Magazine Nr. 443, S. 336.)
                           
                        
                           Neue Methode die Schlittschuhe an den Stiefeln zu
                              befestigen.
                           Die gewoͤhnliche Weise, nach welcher die Schlittschuhe an den Fuͤßen
                              befestigt werden, ist aͤußerst laͤstig; die Fuͤße werden dabei
                              auf eine schmerzhafte Art zusammengeschnuͤrt, und dadurch zum Erfrieren mehr
                              geneigt, abgesehen von der vielen Zeit, die die ganze Methode kostet. Ein alter
                              Schlittschuhlaͤufer schlaͤgt daher im Mechanics' Magazine N. 441 S. 304 vor, von dem Absaz der Schlittschuhe
                              einen eisernen Rand vorstehen zu lassen, welcher genau an den Absaz des Stiefels
                              paßt, und mit einem vierekigen Loche versehen ist, in welches eine Zwinge oder ein
                              Keil gebracht wird aͤhnlich jenen, die man nach Abnahme der Spornen in das
                              Loch in dem Absaze eintreibt. Diese Befestigungsweise der Ferse soll fester seyn und
                              schneller vor sich gehen, als die gewoͤhnliche Befestigung des Fersenriemens.
                              Statt des Zehenriemens will er ein Zehenstuͤk wie jenes an den
                              franzoͤsischen Ueberschuhen angebracht wissen. Nach dieser Methode braucht
                              man, um die Schlittschuhe gehoͤrig zu befestigen, nur in das
                              Zehenstuͤk zu schliefen, und den Keil in den Fersenrand einzutreiben.
                           
                        
                           Verwandlung von See- oder Salzwasser in reines
                              Wasser.
                           Wie bereits unter den englischen Patent-Verzeichnissen erwaͤhnt worden,
                              ließen sich die HH. Thomas Westrup und William Gibbins von Bromley in der Grafschaft Middlesex am 20.
                              Mai 1831 ein Patent auf Verwandlung des Salz- und anderen Wassers in reines
                              Wasser geben. Die beiden Patent-Traͤger sagen in der Erklaͤrung
                              ihres Patentes, daß alle die vielen Versuche, die bisher auf den Schiffen in dieser
                              Absicht gemacht wurden, vorzuͤglich deßhalb scheiterten, weil es an wirksamen Mitteln fehlte,
                              durch welche sich das Wasser, nachdem es in Dampf verwandelt worden, wieder
                              verdichten ließ. Um nun diesen Zwek zu erreichen, bringen sie den Verdichter unter
                              die Wasserhoͤhe des Schiffes; sie benuzen dadurch das Wasser, in welchem das
                              Schiff schwimmt, als Verdichter. Nach ihrem Vorschlage wird an irgend einem
                              geeigneten Theile des Schiffes unter der Hoͤhe des Wassers eine geschlossene
                              Schlangenkufe angebracht, in der sich die Schlangen-Windung befindet, welche
                              mit einem den Schiffsherd umgebenden Dampfkessel in Verbindung steht. Die
                              Schlangenkufe steht am Grunde sowohl als am Scheitel mit dem aͤußeren Wasser
                              in Verbindung; durch die obere Oeffnung wird das waͤrmer und dadurch leichter
                              gewordene Wasser austreten, waͤhrend bei der unteren Oeffnung wieder kaltes
                              Wasser nachdringen wird. So einfach diese Vorrichtung auch zu seyn scheint, so gibt
                              es doch eine noch einfachere, und gleich wirksame. Man braucht naͤmlich nur
                              die Dampfroͤhre von dem Kessel aus durch den Bauch des Schiffes nach Außen,
                              und in der Naͤhe des Kieles wieder in das Schiff zu leiten, um auf diese
                              Weise den Dampf verdichten, und das destillirte Wasser sammeln zu koͤnnen.
                              (Aus dem Register of Arts. Januar 1832, S. 301.)
                           
                        
                           Serbat's Verfahren Silber von
                              geringem Gehalte fein zu machen.
                           Hr. L. Serbat gibt in der Biblioth.
                                 phys. écon. Februar 1831 folgendes Verfahren an, um aus Silber von
                              geringem Gehalte feines Silber, und zugleich auch Schwefelsaͤure und
                              schwefelsaures Kupfer zu erhalten. Das Silber wird, nachdem es gekoͤrnt
                              worden, mit einem Gemische aus Schwefel und Salpetersaͤure in den zur
                              Bereitung der Schwefelsaͤure noͤthigen Verhaͤltnissen
                              behandelt. Die auf diese Weise gebildeten Sulphate werden durch gehoͤriges
                              Erhizen zersezt, wodurch man metallisches Silber und Kupfersulphat erhaͤlt,
                              das sich aufloͤst. Eine geringe Menge Silber bleibt mit der
                              Schwefelsaͤure verbunden; dieses kann man durch Kupferplatten zersezen. Wenn
                              dieses Verfahren gut geleitet wird, erhaͤlt man dadurch Silber von 989 bis
                              990 Tausendtel. Die Zersezung der schwefelsauren Salze geschieht in großen
                              gußeisernen Muffeln, die in einen Reverberirofen gesezt werden, und durch eine
                              Leitung mit einer Bleikammer communiciren, in welcher die Schwefelsaͤure auf
                              die gewoͤhnliche Weise verdichtet wird. (Aus dem Bulletin des Scienc. technol. Junius 1831, S. 95.)
                           
                        
                           Verfahren um dem Gußeisen das Ansehen von Messing zu
                              geben.
                           Man tauche das Gußeisen zuerst in ein schwefelsaures Bad von 18–20°,
                              dann in reines Wasser, und endlich in eine Salmiak-Aufloͤsung, welche
                              aus dem 19ten Theile Salmiak besteht. Waͤhrend dieß geschieht, schmelze man
                              sehr feines Zinn, dem man auf 100 Theile Zinn 3 Theile Kupfer zusezt. Ist dieß
                              geschmolzen und die Hize auf dem gehoͤrigen Grade, so tauche man das Gußeisen
                              in diese Mischung, wo dann das Zinn auf die Oberflaͤche desselben kommt. Soll
                              das Stuͤk polirt seyn, so muß man auch das Gußeisen vorher abdrehen und mit
                              dem Glaͤttstahle poliren.
                           Das Eisen, welches auf diese Weise behandelt wurde, erhaͤlt ganz das Ansehen
                              des Messings. Damit die drei Unzen Kupfer leicht schmelzen, bringe man sie bloß mit
                              6 Pfund Zinn zusammen, und damit die Legirung vollkommen werde, tauche man eine, an
                              einem Eisendrahte angespießte, Knoblauchzwiebel in dieselbe. Dieses Bad gieße man
                              dann im Verhaͤltnisse von 1 zu 15 in gewoͤhnliches geschmolzenes Zinn.
                              (Aus dem Journ. d. connaiss. usuelles Januar 1831 im Bullet. d. Scienc. technol. Junius 1831, S. 85.)
                           
                        
                           Ausschneiden und Auspressen von zinnernen und silbernen
                              Loͤffeln.
                           Hr. Robert Butcher zu Philadelphia erhielt am 27. December
                              1830 ein Patent auf eine neue Methode aus Zinn- oder Silberplatten, oder aus
                              anderen Metallen Loͤffel zu verfertigen. Diese sogenannte neue Methode
                              besteht lediglich darin,
                              daß er die Loͤffel mit Schneid- und Drukpressen aus den Metallplatten
                              auspreßt: ein Verfahren, welches, so viel wir wissen, nicht ganz neu ist. Zu den
                              zinnernen Loͤffeln nimmt der Patent-Traͤger gewoͤhnlich
                              Zinn mit 3 oder 4 Kreuzen, welches er, damit das Metall dichter, dauerhafter und
                              zugleich polirt wird, auf einem polirten staͤhlernen Ambos mit einem polirten
                              staͤhlernen Hammer haͤmmert. Werden ausgewalzte Metallplatten
                              angewendet, so werden dieselben gewoͤhnlich vor dem Ausschneiden auf beiden
                              Seiten polirt. Aus diesen Platten werden die Loͤffel von gehoͤriger
                              Form auf einer staͤhlernen Unterlage mit einem Schneidwerkzeuge in einer
                              Schrauben-, Hebel- oder anderen Presse ausgeschnitten, und diese
                              flachen Loͤffel erhalten dann in einer anderen Presse durch einen Model und
                              einen Treiber die gehoͤrige Woͤlbung. An allen diesen Pressen ist
                              nichts Neues; der Patent-Traͤger nimmt daher bloß das Auspressen von
                              Loͤffeln mittelst derselben als sein Recht in Anspruch. (Aus dem Register of Arts. Februar 1832, S. 24.)
                           
                        
                           Neue Methode rostige Messer zu puzen.
                           Hr. J. M. Winterton gibt folgende Methode an, nach welcher
                              sich eiserne Messer, die sehr rostig geworden, schnell vollkommen puzen lassen
                              sollen. Man lasse das Messer, welches gepuzt werden soll, gut mit einem Wachsstoke
                              oder einer Wachskerze abreiben, und seze es dann so lange dem Feuer aus, bis es
                              rothgluͤhend geworden. Ist dieß geschehen, so lasse man dasselbe 10 Minuten
                              lang in einer Mischung aus gleichen Theilen Essig und Wasser, die uͤberdieß
                              mit Kochsalz, oder noch besser mit Salpeter, gesaͤttigt seyn muß, liegen.
                              – Dieß ist Alles, was das Mechanics' Magazine N.
                              448 uͤber diese Methode sagt, die uns der Guͤte der Messer nachtheilig
                              zu seyn scheint, und die uͤbrigens auch, wenn sie ja etwas taugt, nur bei
                              solchen Messern anwendbar waͤre, deren Griff gleichfalls ganz aus Eisen
                              besteht, ausgenommen man will sich die unendliche Muͤhe geben, jedes Mal, so
                              oft man diese Methode anwendet, die Griffe abzunehmen.
                           
                        
                           Nachricht an alle, die bei Tische das Geschaͤft des
                              Tranchirens verrichten muͤssen.
                           Bekanntlich tranchirt man Schlaͤgel, Keulen oder Schinken am leichtesten und
                              schoͤnsten, wenn man diese Dinge mit der linken Hand beim Knochen faßt. Diese
                              Methode ist aber fuͤr den Operateur laͤstig, da seine Finger dabei
                              fett und schmierig werden, und fuͤr die Gaͤste eben nicht sehr
                              einladend. Hr. Enault, Bijouterie-Fabrikant zu
                              Paris, hat die Welt mit einem Instrument beschenkt, welches diese beiden
                              Maͤngel beseitigt, und allen jenen, die elegant und bequem tranchiren wollen,
                              sehr zu empfehlen ist. Dieses Instrument ist nichts weiter, als ein hohler Cylinder,
                              der an den unteren Theil des Schinkens oder der Keule gestekt, und durch eine
                              Schraube daran befestigt wird, so daß man das ganze Stuͤk nach Belieben und
                              ohne Gabel halten, drehen und wenden kann, ohne sich die Finger auch nur im
                              Geringsten zu beschmieren. Das Instrument kann aus Silber oder anderen Metallen
                              verfertigt werden, ist sehr leicht zu reinigen, und auch sehr wohlfeil, wenn man es
                              nicht durchaus kostspielig haben will. (Aus dem Recueil
                                 industriel N. 54. S. 255.)
                           
                        
                           Entzuͤndung der Platinna.
                           Dr.Hare fand, daß wenn man Asbest oder Holzkohle unter einem
                              luftleeren Recipienten in salzsaure Platinna eintaucht, sie dann 24 Stunden lang in
                              einem Trokenofen troknet, und zulezt gluͤht, diese Koͤrper die
                              Eigenschaft erhalten, sich in den gasfoͤrmigen Elementen des Wassers zu
                              entzuͤnden. (Aus Silliman's American
                                 Journal.)
                           
                        
                           
                           Drukerlettern fuͤr Musikalien.
                           Hr. Georg Bruce zu New-York hat eine Methode
                              erfunden, nach welcher sich die Musikalien sehr leicht und schoͤn mit eigenen
                              Lettern druken lassen sollen. Der Erfinder nahm am 27. November 1830 ein Patent auf
                              seine Erfindung, welches aber im Register of Arts
                              December 1831 S. 310 auf eine so unverstaͤndliche Weise gegeben ist, daß
                              Niemand aus demselben klug werden kann.
                           
                        
                           Zahl der in England im J. 1831 gedrukten
                              Buͤcher.
                           Im J. 1831 erschienen in England, ohne die neuen Ausgaben, die Broschuͤren
                              oder Zeitschriften zu rechnen, 1100 Werke, also um 50 weniger, als im J. 1830.
                              Kupferstiche erschienen 92, worunter 50 Portraͤts, waͤhrend im J. 1830
                              107 Kupferstiche, und darunter 49 Portraͤts erschienen. (London Journal Februar 1832.)
                           
                        
                           Groͤße der Auflagen der Kalender in London.
                           Das Mechanics' Magazine N. 441 S. 294 gibt bei
                              Gelegenheit einer Vertheidigung des Moore'schen Kalenders gegen die Angriffe, denen
                              derselbe im Quarterly Journal of Education ausgesezt
                              war, folgende Angabe der Zahl der Kalender, welche jaͤhrlich zu London
                              verkauft werden.
                           
                              
                                 Von
                                 Moore's
                                    Almanac
                                 225,000 Exemplare
                                 
                              
                                 
                                 
                                    Partridge
                                    
                                   24,000
                                 
                              
                                 
                                 Kalendern in Bogen (Sheet Almanacs)
                                 100,000
                                 
                              
                                 
                                 White's
                                    EphemerisGentleman's DiaryLady's DiaryMoore's imrpved AlmanacGoldsmith'sRider'sThe
                                    ClericalThe Clergyman'sThe Englishman'sThe Tradesman's and
                                    Mechanic's
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 100,000
                                 
                              
                                 
                                 The British Almanac
                                   40,000
                                 
                              
                                 
                                 anderen Kalendern
                                      2624
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                    ––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Summa
                                 492,624 Exemplare
                                 
                              
                           
                        
                           Verbessertes autographisches Papier.
                           Hr. Cavaluié, Lithograph beim
                              Marine-Ministerium, legte in der Sizung der Société d'encouragement vom 16. November 1831 ein
                              autographisches Papier vor, mit welchem man die Schrift 5 und selbst 7 Mal von dem
                              Papiere auf Steine uͤbertragen kann.
                           
                        
                           Maschine zum Kleideranmessen.
                           Ein Schneidermeister zu Paris hat vor Kurzem eine Maschine erfunden, mit welcher sich
                              der menschliche Koͤrper mit der groͤßten Genauigkeit und Unfehlbarkeit
                              zum Behufe der Verfertigung von Kleidern messen laͤßt. Das Mechanics' Magazine N. 443, welches das Patent des
                              franzoͤsischen Schneidermeisters unter der Ueberschrift „wichtige
                                 Erfindung“ anzeigt, macht sich hiebei uͤber die Franzosen im
                              Allgemeinen lustig, indem es sie versichert, daß ihnen kein Englaͤnder die
                              Prioritaͤt dieser Erfindung streitig machen wird, und daß sie nicht
                              fuͤrchten duͤrfen, daß England Frankreich diesen Lorbeer entreißen
                              moͤchte, so wie sie England die Erfindung der Dampfbothe abstreiten
                              wollten!
                           
                        
                           
                           Verbesserung an den Baumwoll-Spinnmaschinen.
                           An allen gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Spinnmaschinen werden die
                              Spindeln auf die Weise getrieben, daß man die Triebkraft nur auf ein Ende oder auf
                              die Mitte eines Cylinders wirken laͤßt, von welchem aus dann an die einzelnen
                              Spindeln Laufbaͤnder gehen. Hr. Russel Phelps zu
                              Andorer in Massachusetts laͤßt hingegen die Triebkraft auf beide Enden des
                              Cylinders wirken, und erfand hierzu eine neue Einrichtung, auf welche er sich am 21.
                              December 1830 ein Patent ertheilen ließ. Das Wesentliche dieser Einrichtung beruht
                              kuͤrzlich in Folgendem. An dem hinteren oder Ruͤkentheile des
                              Gestelles wird eine Welle von gehoͤriger Staͤrke und von solcher
                              Laͤnge angebracht, daß sie durch die ganze Maschine geht. An jedem Ende
                              dieser Welle wird eine Rolle oder ein Rad befestigt, und an diesem Rade wird ein
                              Band oder ein Riemen angebracht, der, nachdem er uͤber Rollen an dem vorderen
                              Theile der Maschine gegangen, uͤber entsprechende, an beiden Enden des die
                              Spindeln treibenden Cylinders angebrachte Rollen gespannt wird. Dadurch nun, daß von
                              beiden Enden der Welle an beide Enden des Cylinders Bewegung mitgetheilt wird,
                              erhaͤlt der Wagen, an dem der Cylinder befestigt ist, und folglich auch die
                              Spindeln, eine vollkommen ruhige Bewegung, wodurch eine bessere und
                              gleichfoͤrmigere Arbeit erzielt werden soll. Der große Vortheil dieser
                              Einrichtung besteht, Hrn. Phelps zu Folge darin, daß man,
                              indem die Bewegung der Maschine gleichfoͤrmiger und leichter wird, die Zahl
                              der Spindeln nach Belieben vermehren kann. An den in Amerika gewoͤhnlich
                              gebraͤuchlichen Spinnmaschinen befinden sich an jedem Gestelle meistens 120
                              Spindeln; in Folge der Einrichtung des Hrn. Phelps soll
                              eine doppelt so große Zahl mit derselben Leichtigkeit, und ohne daß von Seite des
                              Arbeiters eine groͤßere Geschiklichkeit erforderlich waͤre, getrieben
                              werden koͤnnen. (Aus dem Register of Arts.
                              Februar 1832, S. 23.)
                           
                        
                           Verfall der Barchentweberei in Lyon.
                           Im J. 1540 begruͤndeten ausgewanderte Italiaͤner von Mayland die erste
                              Barchentweberei zu Lyon, wo sich dieser Industriezweig eines so raschen
                              Aufbluͤhens erfreute, daß 6 Jahre spaͤter bereits 2000
                              Webestuͤhle im Gange waren. Die Arbeiter bildeten ein eigenes Corps, welches
                              sein Reglement und seine Statuten hatte. In spaͤteren Jahren wurden
                              jaͤhrlich an Barchent allein fuͤr 2 Millionen Geschaͤfte
                              gemacht. Fraͤgt man hingegen jezt nach diesen Fabriken, so findet man deren
                              nur wenige mehr! Seit 50 Jahren hat naͤmlich dieser Fabrikationszweig
                              bestaͤndig abgenommen, ohne daß man dieser Abnahme bestimmte Gruͤnde
                              zu unterlegen im Stande waͤre. (Aus dem Recueil
                                 industriel N. 54. S. 189.)
                           
                        
                           Notizen uͤber den Zustand einiger Industriezweige zu
                              Lyon.
                           Buchhandel und Buchdrukerei.
                              Schon zu den Zeiten der Roͤmer hatte Lyon Buchhandlungen, in denen
                              griechische und lateinische Manuscripte verkauft wurden. Der Lyoner Jean Coral verpflanzte die Buchdrukerkunst, bald nach
                              ihrer Erfindung in Deutschland, im J. 1470 nach Lyon, wo sie im darauffolgenden
                              Jahrhunderte einen sehr hohen Aufschwung erhielt. Sebastian Gryphe allein gab damals innerhalb 22 Jahren mehr als 300 Buͤcher
                              heraus. Um diese Zeit war vorzuͤglich Lyon der Stapelplaz der
                              protestantischen Werke, so zwar, daß man erzaͤhlt, der Jesuite Edmond Anger, der im J. 1563 beauftragt wurde, die kezerischen
                              Schriften zu Lyon aufzugreifen und wegzunehmen, habe eine solche Masse davon
                              zusammengebracht, daß man 3 Naͤchte mit dem Verbrennen derselben zu thun
                              hatte. Seit diesen katholischen Befoͤrderungen des allein selig machenden
                              Glaubens verschwand der Buchhandel von Jahr zu Jahr mehr und mehr aus den Mauern
                              Lyons. Gegenwaͤrtig besizt es nur mehr 14–15 Buchdrukereien, von denen
                              bloß Gebetbuͤcher, Predigten, Zeitungen, Ankuͤndigungen und dergl. zu
                              Tag gefoͤrdert werden. Die Zahl der Buchhandlungen hat sich in den lezten 10
                              Jahren wieder etwas gehoben; sie belaufen sich auf 30, die zusammen jaͤhrlich
                              fuͤr 2 1/2 Million Franken Geschaͤfte machen.
                           
                           Vergolden und Gold- und
                                 Silber-Drahtzieherei. Dieser Industriezweig, der zuerst von den
                              Juden, und nach deren Vertreibung von den exilirten Florentinern nach Lyon gebracht
                              wurde, beschaͤftigte im J. 1698 4000 Arbeiter, welche 150,000 Mark Silber und
                              1000 Mark Gold, im Werthe von 10 Millionen verarbeiteten. Gegenwaͤrtig ist er
                              nur in den Haͤnden von 34 Haͤusern, die jaͤhrlich fuͤr
                              2–2 1/2 Millionen Geschaͤfte machen.
                           Stikerei. In den Jahren 1770 bis 1780 zaͤhlte Lyon
                              6000 Stikerinnen, welche gestikte Seidenzeuge lieferten; gegenwaͤrtig
                              beschaͤftigt es kaum den zehnten Theil so viel. 30 Haͤuser machen kaum
                              fuͤr 1 1/2 Millionen Geschaͤfte des Jahres.
                           Bortenwirkerei. Im J. 1548 zaͤhlte Lyon 459
                              Bortenwirkermeister. In der Mitte des 18ten Jahrhunderts machten 30 Haͤuser
                              jaͤhrlich fuͤr 20 Millionen Geschaͤfte. Im J. 1780 waren 2700
                              Bortenwirkerstuͤhle im Gange; im J. 1801 nur 300. Heut zu Tage
                              beschaͤftigen sich nur mehr 10 Haͤuser mit diesem Gewerbe, welches
                              groͤßten Theils von Lyon nach Paris wanderte. Die Bandfabrikation ließ sich
                              Lyon groͤßten Theils durch die Staͤdte St. Chamon und St. Etienne
                              entreißen; erst seit 2 Jahren werden zu Lyon wieder 12–14,000 Stuͤhle
                              in Gang gebracht, die jedoch kaum uͤber 2 Millionen Geschaͤfte
                              machen.
                           Hutmacherei. Dieses Gewerbe entstand zu Lyon erst im J.
                              1520. Im J. 1776 beliefen sich die jaͤhrlichen Geschaͤfte auf 20
                              Millionen, und die Zahl der Arbeiter auf 8000. Die Belagerung vom J. 1793
                              zerstoͤrte jedoch auch diesen Industriezweig, der erst seit 10–12
                              Jahren wieder neues Leben erhaͤlt. Gegenwaͤrtig liefern 40
                              Hutmachereien jaͤhrlich fuͤr 8–10 Millionen Waaren, welche von
                              145 Unterkaͤufern untergebracht werden.
                           Kuͤrschnerei. Im J. 1548 waren zu Lyon 187
                              Pelzhaͤndler. Der Handel blieb bis zum J. 1792 in Flor, und hebt sich erst
                              seit 10 Jahren wieder von seinem spaͤteren Verfalle. Gegenwaͤrtig
                              betreiben 10–12 Haͤuser, von denen die Haͤlfte jaͤhrlich
                              fuͤr 80–100,000 Franken Geschaͤfte machen, diesen Handel.
                           
                        
                           Handel und Fabriken in Australien.
                           Neu-Seeland wird in wenigen Jahren wahrscheinlich eine englische Colonie
                              werden, deren Nuzen und Fortschritte nicht hinter jenen von Neu-Holland
                              zuruͤkbleiben duͤrften. Es haben sich bereits zahlreiche Colonisten
                              daselbst niedergelassen, die vorzuͤglich den Hanf- und Flachsbau mit
                              sehr gutem Erfolge betreiben. Aus Neu-Suͤd-Wallis wurden auch
                              bereits zwei Abtheilungen Militaͤr dahin abgesendet, um die jungen Colonien
                              gegen die Angriffe der Eingebornen zu sichern. – Welchen Aufschwung die
                              Landwirthschaft, die Fabrik-Industrie und der Speculationsgeist in
                              Neu-Holland erhalten hat, ist wirklich unglaublich und beispiellos.
                              Taͤglich erheben sich neue Anstalten, neue Fabriken, neue Unternehmungen,
                              denen vorzuͤglich die freie Verfassung, und die große Erleichterung der
                              Communication sehr gut zu Statten kommt. Waͤhrend in manchen alten, deutschen
                              Hauptstaͤdten die so wohlthaͤtige und nuͤzliche Einrichtung von
                              sogenannten kleinen Posten noch fehlt, besizt die junge Hauptstadt Sydney bereits
                              ihre eigene Two-penny-post, durch welche
                              der Verkehr bedeutend erleichtert wird. Welche Ideen die Erleichterung des Verkehres
                              zu Tage foͤrdert, mag man daraus abnehmen, daß man es in Neu-Holland
                              bereits vortheilhaft fand, Poͤkel-Fleisch nach England zu Markt zu
                              fuͤhren! Sehr großen Einfluß auf alle diese Fortschritte hat die Neigung der
                              Englaͤnder Vereine und Gesellschaften zu bilden, und die Weisheit der
                              Regierung, die sich in Vereins-Angelegenheiten nicht mischt, und nicht
                              uͤberall ihre Macht oder Unmacht zeigen will, durch welche sie sich im ersten
                              Falle unbeliebt, im zweiten laͤcherlich macht. – Sydney besizt nun
                              schon eine zweite See-Assecuranz-Compagnie mit einem Capitale von
                              150,000 Pfd. Sterl. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr.
                              445.)
                           
                        
                           Temperance-Societies und Abnahme des Verbrauches
                              von Branntwein.
                           Als das Organ der Temperance-Societies in England
                              erscheint nun eine eigene Zeitschrift, der Temperance
                                 Herald, in welcher sehr viele wichtige und gelungene Mittheilungen und
                              Aufschluͤsse uͤber die Wirkungen und Leistungen dieser Gesellschaften enthalten seyn
                              sollen, und auf welche wir daher auch hier aufmerksam machen zu muͤssen
                              glauben. – Der Verbrauch an Branntwein hat, nach den Angaben in obiger
                              Zeitschrift, in den 6 Monaten, die sich mit dem 5. Jul. 1831 endigten, in Irland um
                              721,564, und in Schottland um 513,697 Gallons weniger betragen, als er in denselben
                              Monaten im Jahre 1830 betrug. Da die Consumtion des Branntweines vor der Errichtung
                              der Temperance-Societies in einem
                              gleichmaͤßigen Verhaͤltnisse immer zunahm, so schreiben nun diese
                              Gesellschaften diese Verminderung ihrem Einflusse zu: ein Schluß, der uns, ohne der
                              Nuͤzlichkeit dieser Gesellschaften im Geringsten nahe treten zu wollen, doch
                              noch sehr gewagt zu seyn, und einer mehrjaͤhrigen Bestaͤtigung zu
                              beduͤrfen scheint. (Aus dem Mechanics' Magazine
                                 N. 443.)
                           
                        
                           Leistungen der Gesellschaften gegen Trunkenheit in
                              Nordamerika.
                           Die Gesellschaften gegen die Trunkenheit, die sogenannten Temperance-Societies, die in neuerer Zeit in England von jenen, die
                              ein sehr großes Interesse bei der Vermehrung des Einkommens der Tranksteuer haben,
                              so sehr angefeindet wurden, erfreuen sich in Nordamerika des besten Fortganges und
                              der guͤnstigsten und lohnendsten Resultate. Einer Notiz im Mechanics' Magazine Nr. 444 zu Folge haben diese
                              Gesellschaften daselbst im Laufe der kurzen Zeit, seit welcher sie bestehen, nicht
                              weniger als eine halbe Million Menschen, die der Trunkenheit ergeben waren, diesem
                              Laster, welches so viele andere Laster im Gefolge hat, und den Menschen unter das
                              Vieh herabwuͤrdigt, entzogen, und sie auf diese Weise zum zweiten Male
                              geboren! Der Nuzen, den diese Gesellschaften dadurch leisteten, ist nicht zu
                              berechnen. Moͤchten diese Resultate auch bei uns, wo dieses Laster unter
                              Niederen und Großen so verbreitet ist, aͤhnliche Gesellschaften und ein
                              aͤhnliches Streben nach Verbesserung der Menschheit und Erhaltung der
                              Wuͤrde des Menschen anregen und in Aufschwung bringen!
                           
                        
                           Wissenschaftliche Anstalten in Nordamerika.
                           Bis in die westlichen und suͤdlichen Theile der Vereinigten Staaten ist
                              bereits der Sinn fuͤr Aufklaͤrung und Wissenschaft, und die
                              Ueberzeugung gedrungen, daß kein Geld besser angelegt ist, als jenes, welches auf
                              Bildung des Verstandes und Erhaltung der Reinheit des Herzens verwendet wird. Zu
                              Detroit wurde vor Kurzem ein Lyceum errichtet, an welchem Hr. Schoolcraft, der sich durch seine Reisen im Innern von Amerika
                              ausgezeichnete Kenntnisse sammelte, Vorlesungen haͤlt. In den
                              suͤdlichen Staaten erstand die Universitaͤt von Tuscaloosa, deren
                              Vorstand der hochwuͤrdige Aloa Woods ist, und die
                              durch ihre Einrichtung den ausgebreitetsten Nuzen verspricht. (Aus dem Mechanics' Magazine N. 445.)
                           
                        
                           Georg's III. Bibliothek im
                              British Museum.
                           Es ist bekannt, daß Georg III., Koͤnig von England, seine schoͤne und
                              reiche Bibliothek der Nation schenkte, und dadurch bewies, daß er doch etwas Gutes
                              stiftete oder stiften wollte. Diese Bibliothek kam in's British Museum, und machte
                              einen ganz neuen Bau an demselben noͤthig, welcher nun auf das Prachtvollste
                              vollendet ist. Sie ist in einem Saale von 300 Fuß Laͤnge und 35 Fuß Breite,
                              um welchen Gallerien laufen, aufgestellt. Die Deke ist auf das Glaͤnzendste
                              verziert, der Fußboden besteht aus kostbarer eingelegter Arbeit. Die vier
                              Marmorsaͤulen in dem Saale, die mehr zur Zierde bestimmt, als nuͤzlich
                              sind, sollen allein eine ungeheure Summe gekostet haben, und von dem feinsten und
                              großartigsten Geschmake zeigen, welcher dem Baumeister, Hrn. Smirke, große Ehre macht. Seit dem Anfange dieses Jahres ist nun die
                              Bibliothek dem Publikum geoͤffnet, d.h. das Publikum darf in das
                              Gebaͤude kommen, den Boden und die Deke anstaunen, die unter Gitter
                              aufbewahrten, von Gold glaͤnzenden Buͤcher angaffen, oder gar die auf
                              den Ruͤken gedrukten Titel ablesen! Dieß ist Alles, was das Volk von dem
                              Geschenke seines Monarchen und von seinem, auf den Bau verwendeten, Gelde gewinnt;
                              denn auch hier treiben einige Wenige Monopol mit der wahren Benuzung des
                              gesammelten Schazes. Man hofft jedoch, daß die vielen Klagen, die gegen diese
                              Beschraͤnkung eingelegt wurden, ein freieres System hervorbringen
                              duͤrften. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 445,
                              S. 367. Wir wuͤnschen, daß man bei dem Baue unserer Bibliothek, der nun
                              endlich in's Werk treten soll, mehr auf Nuzen als auf Glanz sehe, als dieß am
                              British Museum geschah, und daß man unser, gleichfalls in eiserne Banden
                              geschlagenes, und hier und da nach Obscurantismus und Jesuitismus riechendes
                              Benuzungssystem eben so von Grund aus neu aufbaue, wie das Gebaͤude
                              selbst.)
                           
                        
                           Dollond und Ramsden in einem
                              englischen Werke uͤber Glasfabrikation vergessen!
                           So eben erschien der 26ste Band von Dr. Lardner's
                              Cabinet Cyclopedia unter dem Titel: „A treatise on the Origin, Progressive Improvement and
                                    present State of the Manufacture of Porcelain and Glass.“
                              Der erste Theil dieses Bandes von 327 Seiten, welcher der
                              Porzellan-Fabrikation gewidmet ist, soll dem Mechanics' Magazine zu Folge nicht ganz schlecht, und nur zu kurz und zu
                              gedraͤngt seyn. Ueber den zweiten Theil wird hingegen ganz jaͤmmerlich
                              hergefallen. Das ganze Werk wird bloß als eine schlechte Uebersezung aus dem
                              Franzoͤsischen erklaͤrt: eine Meinung, die nach den im Mech. Mag. gegebenen Gruͤnden und Beispielen auch
                              nicht unwahrscheinlich ist. Am meisten, und wir muͤssen gestehen, nicht
                              ungerechte, Entruͤstung erregte jedoch unter den Englaͤndern das, daß
                              in dem ganzen, englisch seyn sollenden Werke auch mit keiner Sylbe eines Dollond's und eines Ramsden's
                              Erwaͤhnung geschieht, waͤhrend den Verdiensten eines Guinand und dem unsterblichen Ruhme unseres Frauenhofers die gehoͤrige Stelle
                              eingeraͤumt ist. Es geht in England, wie uͤberall, daß die Verdienste
                              jener, die einem am naͤchsten sind, am wenigsten gekannt und geschaͤzt
                              sind!
                           
                        
                           Bevoͤlkerung Englands.
                           Die Zaͤhlung der Bevoͤlkerung Englands gab im J. 1831 folgende
                              Resultate. Die Zahl der Menschen, welche in einem Umkreise von 8 engl. Meilen um St.
                              Paul wohnen, belief sich auf 1,776,556; die Bevoͤlkerung eines gleichen
                              Umkreises um Paris hingegen betrug im J. 1829 nur 1,013,000. Bei diesem Vergleiche
                              wurde die Stadt Woolwich mit 17,661 Einwohnern ausgelassen, um eine aͤhnliche
                              Auslassung in der franzoͤsischen Zaͤhlung auszugleichen.
                              Großbritannien hat gegenwaͤrtig 7 Staͤdte, deren Bevoͤlkerung
                              uͤber 100,000 Seelen zaͤhlt, und diese sind: London (bloß mit jenen
                              Pfarren, welche gegenwaͤrtig dazu gerechnet werden), mit 1,474,069
                              Einwohnern; Manchester (mit Salford) mit 237,832; Glasgow mit 202.426; Liverpool
                              (ohne die Seeleute), mit 189,244; Edinburgh mit 162,403; Birmingham mit 142,251 und
                              Bristol mit 103,886 Seelen. Außer diesen zaͤhlen noch 9 Staͤdte eine
                              Bevoͤlkerung von mehr als 45,000 Einwohnern. Die ganze Bevoͤlkerung
                              von Großbritannien betrug im J. 1801: 10,942,646, im J. 1831 hingegen: 16,537,398
                              Seelen. Von dieser Zahl beschaͤftigt sich ungefaͤhr der dritte Theil
                              mit dem Akerbaue: die Zahl dieser Classe nimmt jedoch bestaͤndig langsam ab;
                              etwas weniger als die Haͤlfte treibt Handel oder findet in den verschiedenen
                              Fabriken und Manufacturen Beschaͤftigung; und 1/5 beilaͤufig bildet
                              die hoͤheren Classen, den Adel, die sogenannte Gentry, die Geistlichkeit, die
                              bemittelten, unabhaͤngigen Leute, die Beamten und dergl. Schon aus diesen
                              Zahlen allein geht hervor, welches Regierungssystem England zu befolgen hat, und
                              wofuͤr es bei Zeiten sorgen muß, wenn es nicht untergehen will. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 443, S. 335.)
                           
                        
                           Wie Gewohnheit und Vorurtheil oft Verbesserungen und
                              Fortschritte hemmen.
                           Alle englischen Oelmuͤhlen verfertigen schon seit langer Zeit Oelkuchen von
                              gewisser Form und Groͤße, die sehr beliebt sind, und sehr guten Absaz haben.
                              Es hat sich nun aber
                              gezeigt, daß diese Form fuͤr den Fabrikanten sehr unvortheilhaft ist, und daß
                              man, wenn man den Behaͤltern, in welchen die gemahlenen Samen durch eine
                              hydraulische Presse ausgepreßt werden, eine andere Form gaͤbe, mit nicht
                              unbedeutend groͤßerem Vortheile arbeiten koͤnnte. Und doch wagt es
                              Niemand, die alte und beliebte Form abzuaͤndern, aus Furcht dem Absaze zu
                              schaden! So wie es mit den Oehlkuchen geht, geht es leider mit 100 anderen Dingen.
                              Vom Kesselfliker an bis zum Minister will Niemand Hand an eingewurzelte Vorurtheile
                              legen, wenn deren Nachtheile auch noch so offen in die Augen springen. Die Welt will
                              und muß zu ihrem Besten gezwungen werden. (Aus dem Mechanics'
                                 Magazine Nr. 445.)
                           
                        
                           Tintenzeltchen, deren man sich statt der chinesischen Tusche
                              bedienen kann.
                           Der Bulletin d. Scienc. technol. Junius 1831, S. 96 gibt
                              aus der Bibliot. phys. écon. folgendes Verfahren
                              zur Bereitung von Tintenzeltchen, die sich eben so gut wie die chinesische Tusche
                              zum Druken mit messingenen Lettern verwenden lassen soll. Man ruͤhrt in einem
                              neuen, glasirten, irdenen Topfe guten, nicht mit Kohlenpulver vermengten Kienruß mit
                              Wasser an, wobei man etwas Potasche zusezt; waͤscht ihn dann mit vielem
                              Wasser aus, und siebt ihn durch ein Haarsieb. Dann laͤßt man die
                              Fluͤssigkeit sich sezen, gießt sie ab, und laͤßt den Bodensaz troknen.
                              Die auf diese Weise erhaltene Schwaͤrze reibt man nun auf einem Reibsteine
                              mit starkem Gummiwasser ab, so daß man einen festen Teig erhaͤlt, der sich
                              sehr gut anwenden lassen soll.
                           Dasselbe Journal gibt auch folgende Vorschrift zu einem Tintenpulver, welches mit
                              Wasser schnell gute Tinte geben soll.
                           
                              
                                 Sehr feines, gesiebtes
                                    Gallaͤpfelpulver
                                 16 Theile.
                                 
                              
                                 Gepuͤlverten, weiß gebrannten
                                    Eisenvitriol
                                   9  –
                                 
                              
                                 Gummipulver
                                 15  –
                                 
                              
                                 Gepuͤlverter Candiszuker
                                   5  –
                                 
                              
                           
                        
                           Leder als Nahrungsmittel, und Rath fuͤr subalterne
                              Staatsdiener.
                           Hrn. Roulin begegnete auf seinen wissenschaftlichen Reisen
                              in Amerika der Unfall, daß ihm und seinen Fuͤhrern und Traͤgern in
                              einer unbewohnten Gegend Columbiens die Mundvorraͤthe ausgingen. Von Hunger
                              getrieben waren sie genoͤthigt 5 Paare Sandalen aus ungegerbtem Leder und
                              eine hirschlederne Deke als Nahrungsmittel zu benuzen. Sie roͤsteten diese
                              Artikel und kauten sie dann, wobei sie 2 Stunden brauchten, um nur durch den dritten
                              Theil einer Sohle zu gelangen. Sie naͤhrten sich 14 Tage auf diese Weise,
                              blieben dabei gesund, und fanden, daß die Vegetabilien, die sie nebenbei genossen,
                              sie weit weniger naͤhrten, als ein Stuͤk geroͤstetes Leder.
                              – Wir glauben unsere subalternen Beamten und Functionaͤrs, die bei
                              ihren schlechten Besoldungen kaum sich, viel weniger ihre allenfallsige Familie, auf
                              eine ehrliche Weise ernaͤhren koͤnnen, auf dieses intensive
                              Nahrungsmittel aufmerksam machen und ihnen den Rath geben zu muͤssen, bei den
                              hoͤchsten Regierungen bittlich einzukommen, daß ihnen in Zukunft statt des
                              Getreidbezuges ein Bezug an Leder gnaͤdigst ausgeworfen werde.
                           
                        
                           Amerikanische Maschine zum Auflesen des abgefallenen
                              Obstes.
                           Hr. Samuel Laning zu Camden in Gloucester County,
                              New-Jersey ließ sich am 1. November 1830 ein Patent auf eine Maschine zum
                              Auflesen des abgefallenen Obstes und besonders der Aepfel geben, deren wir bei dem
                              Zustande unserer Obstgaͤrten, und bei unserer schlechten Benuzungsweise des
                              Obstes wohl noch lange nicht noͤthig haben duͤrften. Es genuͤgt
                              daher, jene Wenigen, die groͤßere Obstgaͤrten besizen, und die das
                              abgefallene Obst nicht von Kindern, Schweinen und Ungeziefer aufzehren lassen
                              wollen, auf diese amerikanische Vorrichtung aufmerksam gemacht zu haben. Sie besteht
                              bloß aus einer Walze, deren Enden hervorspringende, als Raͤder dienende
                              Raͤnder bilden, und die mit Spizen aus Draht, an welche sich das Obst
                              anspießt, besezt sind. Ueber dieser Walze ist ein Kamm angebracht, welcher die
                              Aepfel von diesen Draͤhten abnimmt, und sie in einen Korb leitet, welcher,
                              wenn er voll ist, durch einen neuen ersezt wird. Es versteht sich von selbst, daß
                              dieser Apparat nur dann brauchbar ist, wenn die damit gesammelten Aepfel nicht zu
                              solchen Zweken bestimmt sind, bei welchen sie laͤnger aufbewahrt werden
                              sollen. (Aus dem Register of Arts. Januar 1832, S.
                              804.)
                           
                        
                           Tuͤrkische Erfindung in Frankreich.
                           Einer der tuͤrkischen Zoͤglinge in der oͤkonomischen Anstalt zu
                              Roville hat an dem Pfluge des Hrn. Dombasle eine Erfindung angebracht, durch welche die
                              gruͤnen Saaten eingegraben werden sollen. Er nennt das Instrument, womit dieß
                              geschehen soll, einen Vergraber (Enfouisseur). Die Société d'encouragement hat in ihrer
                              Sizung vom 30. November 1831 auf Vorschlag des Hrn. Hachette beschlossen, Hrn. Dombasle
                              aufzufordern, Versuche mit diesem neuen Akerbaugeraͤthe von
                              franzoͤsisch-tuͤrkischem Ursprunge anzustellen.
                           
                        
                           Außerordentliche Groͤße einer amerikanischen
                              Fichte.
                           In dem Umpqua-Lande suͤdlich vom Colombia wurde eine Fichte gesunden,
                              deren Stamm 57 Fuß im Umfange hatte, und ohne die Aeste 216 Fuß hoch war! (London Journal Februar 1832.)
                           
                        
                           Quarz-Sand als Duͤngungsmittel.
                           Die Gaͤrtner wissen sehr gut, daß der sogenannte Sandboden (vorausgesezt daß
                              es Quarz- und nicht Kalksand ist) zu den fruchtbarsten und besten
                              gehoͤrt, wenn man denselben mit der gehoͤrigen Menge Humus zu
                              vermischen, und in dem gehoͤrigen Grade von Feuchtigkeit zu erhalten weiß.
                              Der Zustand der Cultur um Nuͤrnberg, Berlin, in mehreren Gegenden
                              Deutschlands, Englands etc. beweist, daß dieß auch im Großen, beim Akerbaue, der
                              Fall ist, wenn derselbe verstaͤndig betrieben wird. Der beste Boden an der
                              Loire enthaͤlt 49, der beste Boden Englands 60, und ein aͤußerst
                              fruchtbarer Boden um Turin 79 per Cent. kieselige
                              Bestandtheile. Hr. Dutrochet hat die Fruchtbarkeit des
                              Quarzsandes, die in Deutschland schon aus der Anwendung des Flußsandes als
                              Duͤngmittel hinlaͤnglich bekannt ist, neuerdings durch Versuche
                              erwiesen, die er in einer sehr interessanten Abhandlung der Akademie zu Paris
                              vorlegte. Besonders gut zeigte sich die Wirkung des Quarzsandes bei thonigem Boden,
                              der durch Duͤngen mit solchem Sande eine weit groͤßere und ergiebigere
                              Ernte abwarf. Hr. Dutrochet gab in dieser Abhandlung
                              außer seinen Versuchen auch eine sehr gruͤndliche Erklaͤrung der
                              Wirkungsart des Sandes, die vorzuͤglich darauf beruht, daß der Sand die
                              Wurzeln der Pflanzen mehr den beiden Hauptnahrungsmitteln derselben, der Luft und
                              dem Wasser, zugaͤnglich macht.
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Englische.
                              
                                 The Sportman's Cyclopaedia; being an elucidation of
                                       the science and practice of the Field, the Turf, and the Sod; or in
                                       other words, the scientific operations of the Chase, the Course, and of
                                       all those diversions and amusements which have uniformly marked the
                                       character of the inhabitants of these islands. Comprehending the natural
                                       history of all those animals which constitute the object of pursuit,
                                       accompanied with illustrative anecdotes. By T. B.Johnson. 8°.
                                       London, by Sherwood, Gilbert and Piper. With Engravings. 1 Pd. 11 Sh. 6
                                       D.A new analytical scale of equivalents, comprising in
                                       portable compass, expressed in analytical Symbols, classified for prompt
                                       reference most of the salts, reagents and precipitates used in
                                       analytical and operative Chemistry. The numbers deduced chiefly from
                                       comparison of the tables of Thomson and Berzelius, with the experiments
                                       on which they were founded. By JohnPrideaux. London
                                       1830. 8 Shill.
                                 
                                    The utility of the knowledge of nature considered;
                                       with reference to the introduction of instruction in the Physical
                                       sciences into the general Education of Youth: comprising with many
                                       additions the details of a public Lecture on that subject delivered at
                                       Hazelwood School near Birmingham. By E. W.
                                    Brayley
                                    jun. A. L. S. 8°. London 1831.
                                    
                                 An elementary essay on the Computation of Logarithms,
                                       intended as a Supplement to the various books on Algebra. By J. R.Young. 8°.
                                       London 1830. by J.Souter. 2 Sh. 6
                                       D.
                                 An elementary treatise on Algebra, theoretical and
                                       practical; with an attempt to simplify some of the more difficult parts
                                       of the science, particularly the demonstration of the Binomial Theorem
                                       in its most general form; the solution of Equations of the higher
                                       orders; the Summation of infinite series etc. By J. R.Young. 8°.
                                       London 1830 by J.Souter. 10 Sh. 6
                                       D.
                                 Elements of Geometry, containing a new and universal
                                       treatise on the doctrine of proportion: with notes, in which are pointet
                                       out and corrected several important errors, that have hitherto remained
                                       unnotised in the Writings of Geometers. By J. R.Young. 8°.
                                       London 1830. By J.Souter. 8
                                       Shill.
                                 A brief treatise on the use and construction of a
                                       case of mathematical instruments; containing a copious explanation of
                                       each, particularly of the Sector, the Lines on which are separately
                                       treated of, and their use shown in solving several cases on Trigonometry
                                       etc. By GeorgePhillips, Queen
                                       College, Cambridge, 2. edit. 8°. London 1830, by J.Souter. 2 Shill. 6
                                       D.
                                 
                                    A treatise on light and vision. By the rev.
                                    Humphrey Lloyd
                                    M. A. Fellow of Trinity College Dublin. 8°.
                                       London by Longman, Rees, Orme, Brown and Green. 1831. 15 Shill.
                                    
                                 An elementary treatise of the Differential Calculus:
                                       comprehending the complete theory of Curve Surfaces and Curves of Double
                                       Curvature. By J. R.Young. 8°.
                                       London 1831.
                                 A treatise on naval timber, marine and arboriculture,
                                       to which are added critical notes on authors who have recently treated
                                       the subject of planting. By PatrickMatthew. 8°.
                                       Edinburgh 1830. 12 Shill.
                                 
                                    Elements of the Economy of Nature, or the principles
                                       of Physics, Chemistry and Physiology, founded on the recently discovered
                                       phenomena of Light, Electro-Magnetism and atomic Chemistry. By J.
                                       G. Macvicar. 8°. Edinburgh 1831 by Adam Black. 16 Shill.
                                    
                                 
                                    A manual of Chemistry, practical and theoretical;
                                       containing an account of all recent Investigations and discoveries. By
                                       W. T.
                                    Brande
                                    F. R. S. Profess. of Chemist. 3 edit. 8°.
                                       London 1830. 2 Vol. 30 Shill.
                                    
                                 
                                    Chemical Manipulation etc. By Michael
                                    Faraday
                                    F. R. S. 2 edit. 8. London 1830. 18 Shill.
                                    
                                 Tables in Illustration of the Theory of definite
                                       Proportionals, showing the prime Equivalent Numbers of the Elementary
                                       Substances, and the Volumes and Weights in which they combine; compiled
                                       for the use of chemical Students and Manufacturers. By W. T.Brande. 8°.
                                       London 1830 by Murray. 8 Shill. 6 D.
                                 
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Traité de Chimie appliquée aux arts et
                                       métiers. Par J. J.Guilloud. 2 Vol. in
                                       12 avec planches. Paris 1830, chez Raynal.
                                 Rapport sur l'emploi de la gélatine des os
                                       dans le régime alimentaire des pauvres et des ouvriers; par
                                       J.Girardin. 8°. Rouen 1831; chez Baudry.
                                 
                                 Essai d'un Traité sur l'entretien des routes
                                       en empierrement; ouvrage présentant sur ce sujet un ensemble de
                                       considérations, techniques, financières et
                                       administratives; par N. R. D.Lemoyne, Ingén. des ponts et chaussées, etc. 8°. Paris 1830
                                       avec une planche; chez Carilian-Goeury.
                                 Chimie appliquée aux arts, par Mr. J. A.Chaptal; avec les notes et additions devenues
                                       nécessaires; par Mr.Guillery, Prof. de
                                       Chim. et de Phys. à Bruxelles. 8°. Bruxelles 1830, chez
                                       Ve. Stapleaux. (Erscheint Heftweise.)
                                 Manuel du bottier et du cordonnier, par J.Morin. 12°.
                                       Paris 1831 avec 2 pl.; chez Roret.
                                 Le Vade-mecum de l'Orfèvre et du
                                       Bijoutier, par M. F.Fessart.
                                 
                              
                           
                              c) Italienische.
                              
                                 Opera ornamentale diGiuseppe Borsato, pubblicata per cura dell' J. R. Accademia di belle arte di Venezia in
                                       LX tavole intagliate in rame, con Cenni storici dell' ornato decorativo
                                       italiano diGiuseppe Vallardi. – Fol. Milano 1831, presso gli editori Pietro e Giuseppe
                                       Vallardi. – 36 Lir. ital.
                                 De' Reati che nocciono alle industrie, alla
                                       circolazione delle ricchezze ed al cambio delle produzioni.
                                       Considerazioni dell' avvocatoLodovico Bianchini, socio dell' Istituto d'incoraggiamento e dell' Accademia pontaniana.
                                       8°. Napoli 1830, tipografia nella Pietà de' Turchini,
                                       strada Medina. – 35 Grana.
                                 Meccanica elementare, lezioni diAlberto Gabba, professore di matematica pura elementare e di meccanica nell' J. R.
                                       Liceo di Brescia. 8°. Brescia 1831 con 5 tavole in rame; dalla
                                       tipografia Valotti. – 6 Lir. austr.
                                 
                                    Elementi tratti dalle piu accreditate opere quali
                                       opportune direzioni per la fabbricazione de' vini, pel loro governo, e
                                       per correggerne i difetti e le malattie, con appendice sui varj prodotti
                                       del vino; del Marchese
                                    Malaspina
                                    di Sannazaro. – 8°. Milano 1831, dalla
                                       Società tipografica de' Classici Italiani. 1, 25 Lir. austr.
                                    
                                 Lezioni intorno alla marina, sua storia e arte
                                       propria, con notizie di vario argomento diGaspare Tonello, Profess. di costruzione navale e manovra nell' J. R. Accademia di
                                       nautica in Trieste. 3 Vol. 8°. Venezia 1831, dalla tipografia di
                                       Alvisopoli.
                                 Trattato dei mezzi di riconoscere le falsificazioni
                                       delle droghe semplici e composte, e di stabilire il grado di purezza, di
                                       A.Bussyed A. F.Bourtron-Charlard, traduzione italiana di A.Ciotti. Farmacista,
                                       con copiose aggiunte. Tomo I. 8°. Venezia 1831, dalla tipografia
                                       di Commercio.
                                 
                                    Esperienze fisico-chimiche ed analisi dell'
                                       acqua minerale di Bovegno, di
                                    Stefano Grandoni
                                    ; coll' aggiunta di alcune storie di malattie curats
                                       colla stessa. 8°. Brescia 1831, presso N. Bettoni.
                                    
                                 Meccanica elementare, lezioni diAlberto Gabba, Professore di Matematica pura elementare e di Meccanica nell' J. R.
                                       Liceo di Brescia. 8°. Brescia 1831 con cinque tavole in rame.
                                       Dalla tipografia Valtotti. 6 Lir. austr.